DE188085C - - Google Patents

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DE188085C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
    • A43B9/00Footwear characterised by the assembling of the individual parts
    • A43B9/02Footwear stitched or nailed through

Landscapes

  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVr 188085 -· KLASSE 71 a. GRUPPE
THEODOR JEWLEFF in MOSKAU.
Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Dezember 1906 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein neues Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk. Dasselbe zeichnet sich im besonderen durch seine Billigkeit aus. Bei dem Verfahren ist die Verwendung ■ von Spezialmaschinen, die bis jetzt im Schuhmachergroßbetriebe unentbehrlich waren, vollständig vermieden. Sämtliche Näharbeit wird auf einer gewöhnlichen Ledersteppmaschine, wie sie bei Sattlern in
ίο Gebrauch ist, hergestellt. Gewerblich ausgebildete Arbeitskräfte erfordert das neue Verfahren ebenfalls nicht.
Der fertige Schuh ist zum Zwecke der Reparatur in seine Einzelteile zerlegbar, so daß jeder Laie den abgenutzten Teil durch einen neuen, der fertig im Handel zu haben ist, ohne weitere Vorkenntnisse ersetzen kann. Besonders wichtig ist diese Neuerung für Heeres zwecke, da jeder Soldat die Ersatzteile für sein Schuhzeug stets bei sich tragen und ohne besondere Werkzeuge anbringen kann.
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in seinem Herstellungsverfahren Schritt für Schritt dargestellt.
. Die Fig. 1 bis 11 beziehen sich auf einen gewöhnlichen Schuh, während es sich in Fig. 12 bis 16 um einen Soldatenstiefel handelt.
Das Oberleder 1 (Fig. 1 und ia) oder der Schaft des Stiefels besitzt die übliche Form. , Das Oberleder wird über einen Leisten 2 gespannt, nachdem auf die Sohle desselben eine Brandsohle 3 aus Leinwand oder Leder gelegt worden ist. Der Rand des Oberleders 1 wird nun durch Zwecken 4, die sich auf dem eisenbeschlagenen Leisten 2 umbiegen, mit der Brandsohle 3 verheftet. Nunmehr heftet man eine Rahmensohle 5 ebenfalls mittels Zwecken 6 mit der Brandsohle 3 und dem Rande des Oberleders ι zusammen (Fig. 2 und 2a). Fig. 2a läßt die oben beschriebene Anordnung der Teile im Querschnitt deutlich erkennen. Alle bisher bei. dem Verfahren vorgenommenen Handhabungen sind auf dem Leisten 2 ausgeführt. Dieser wird nunmehr herausgenommen.
Die Rahmensohle 5 kann bei leichterem Schuhwerk (Fig. 1 bis 11) nur bis an den Hackenteil herangehen. Bei schweren Stiefeln (Fig. 12 bis 16) geht sie bis nach hinten vollständig durch.
Nachdem der Leisten 2 herausgenommen worden ist, trennt man die Sohlenteile in der Mitte der Sohle durch einen Schlitz 7 (Fig. 3 und 3a) auf. Die Enden des Schlitzes verlaufen gabelförmig, um eine möglichst weite Eingangsöffnung von unten her in den Stiefel zu erhalten. Fig. 3a veranschaulicht deutlich den Schlitz 7 im Querschnitt. Wie aus Fig. 3b, die einen schematischen Querschnitt darstellt, hervorgeht, kann der Schlitz auch schräg durch das Sohlenmaterial hindurchgeführt werden.
Durch den Schlitz 7 steckt man nun (Fig. 4) das Horn 8 einer gewöhnlichen Sattlernähmaschine, so daß der Drücker derselben auf der äußeren Sohlenfläche entlangläuft. Mittels der Maschine steppt man nun in zwei- oder mehrreihiger Naht sämtliche aus Fig. 3a ersichtlichen Teile, und zwar die Brandsohle 3, den Rand des Oberleders 1 und die Rahmensohle 5, zusammen. Der Rand der letzteren

Claims (5)

ragt, wie bei gewöhnlichem Randwerk, über das Oberleder hinaus. Die Nähte sind mit 9 bezeichnet. Nach dem Vernähen schließt man den Schlitz 7 in geeigneter Weise wieder. Dies geschieht entweder, wie Fig. 5 zeigt, durch Grätenstich, oder nach Fig. 5a durch Verkleben mittels eines dünnen Lederstreifens 10. Fig. 5b zeigt einen schräg geführten Schlitz nach Fig. 3b, der nach vorheriger Verklebung durch eine gewöhnliche Steppnaht verschlossen wird. Fig. 5c zeigt die Verklebung der ganzen Sohle mittels einer dünnen Lederschicht 11. Auf den nunmehr fertigen Schuhrumpf wird jetzt die Hauptsohle 12 (Fig. 6) aufgebracht, diese vernäht man, und zwar wieder mit einer Ledersteppmaschine, mit dem Rande der Rahmensohle 5. Auf der Arbeitsplatte der Nähmaschine befindet sich eine Anlage 13 (Fig. 7), an welcher der Sohlenrand entlanggeführt wird. Der Schuh wird hierbei, wie überhaupt bei den meisten Operationen, mit seiner Hauptsohle nach oben gerichtet gehalten. Innerhalb des Schuhes befindet sich bis jetzt keinerlei Versteifung, so daß die Handhabung desselben an der Maschine und auch bei allen anderen Arbeiten sehr bequem ist. Die Löcher für die Randnaht 14 können sowohl in der Rahmensohle 5 wie auch in der Hauptsohle 12 bereits vorher mittels Stanzen übereinstimmend angebracht sein, so daß man unter Umständen das Vernähen des Randes mit der. Hand vornehmen kann. Die Sohlen 12 sind dann fertig im Handel zu haben. Nach dem Aufnähen (Fig. 8) werden nunmehr die nötigen inneren Teile in den Schuh eingesetzt. Das Futter 15 des letzteren ist an dem Hackenteile und der Spitze am unteren Rande nicht befestigt. Zunächst bringt man die Vorderschuhkappe 16 (Fig. 11) ein, indem man sie zwischen den Futteiiappen 15 und das Oberleder einführt. Ebenso geschieht dies mit der Hackenkappe 17 (Fig. 10). Nunmehr schraubt man mittels Holzschrauben 18 den Absatz 19 (Fig. 9) fest. Die Schrauben werden hierbei durch die Hackenkappe mit hindurchgeführt, so daß sie diese fest in ihrer Lage halten. Eine Schweißsohle 20 bildet dann die oberste Lage im nunmehr fertigen Schuh. Für schweres Schuhwerk, wie Soldatenstiefel (Fig. 12 bis 16), bietet die Sohle 12 nicht die genügende Dauerhaftigkeit. Der Rand der Hauptsohle 12 trägt deshalb außer seiner Naht noch eine äußere Lochreihe 21 (Fig. 12), die einer solchen 23 an dem Rande einer Doppelsohle 22 (Fig. 13) und einer solchen in der Rahmensohle 5 entspricht. Infolge dieser Einrichtung läßt sich die Doppelsohle 22 mit der Hand (Fig. 14) oder mittels durch Zange umbiegbaren Stiften (Fig. 15) mit dem Stiefel leicht verbinden. Für die auf der Lauffläche befindliche Naht wird natürlich in üblicher Weise ein wieder schließbarer Riß in das Leder eingeschnitten. Die hintere Kante der Doppelsohle 22 wird durch Schrauben 24 befestigt. Der Kopf der Stifte ist Vorzugsweise länglich gehalten, um ihn den Stichen einer Naht ahnlieh zu machen. Bei den Stiefeln ohne Futter (Fig. 16) ist an der oberen Hackennaht ein Lappen 25 aus Leder o. dgl. befestigt, mit dem der aufrechte Teil der Kappe 17 verdeckt wird: Patent-A ν Sprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberleder zunächst mit einer Brandsohle (3) und einer Rahmensohle (5) über einem Leisten (2) verzwickt wird, dann die Sohlenteile aufgeschlitzt (7) werden und in das Innere der Schuhform das Horn (8) einer Nähmaschine eingeführt wird, mittels der die oben genannten Teile vernäht werden, worauf der Schlitz (7) wieder geschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Rande der Rahmensohle (5) eine Hauptsohle (12) und gegebenenfalls auch noch eine Doppelsohle (22) durch Einsetzen von Nähten oder umzubiegenden Stiften in vorbereitete Lochreihen (14, 21) verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hacken- und die Zehensteifkappe (17, 16) nach der Vernähung der Brändsohle, des Oberleders und der Rahmensohle zwischen Oberleder und Futterlappen (15) bezw. Lederlappen (25) eingeführt werden, deren unterer Rand alsdann durch das Einlegen einer Schweißsohle (20) festgelegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsschrauben (18) für den Absatz (19) durch die Hackenkappe (17) hindurchgeführt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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