DE639201C

DE639201C - Vorrichtung zur selbsttaetigen Veraenderung der Bremswirkung nach Massgabe der Fahrzeugbelastung

Info

Publication number: DE639201C
Application number: DEK140659D
Authority: DE
Inventors: Dr Ernst Moeller
Original assignee: Knorr Bremse AG
Current assignee: Knorr Bremse AG
Priority date: 1936-01-10
Filing date: 1936-01-10
Publication date: 1936-12-01

Description

Für die selbsttätige Änderung der Bremswirkung nach. Maßgabe der Fahrzeugbelastung stehen grundsätzlich zwei Wege zur Verfügung:

1. die Änderung der Übersetzung im Gestange ohne Änderung des Bremszylinderdruckes,

2. die Änderung des Bremszylinderdruckes unter Beibehaltung der Übersetzung im Bremsgestänge.

Für die letzterwähnte Art der Anderung der Bremswirkung hat man bei Anwendung nur eines Bremszylinders Vorrichtungen zur Anwendung gebracht, bei denen das Gleichgewicht steuernder Kolben durch. Verschiebung des Drehpunktes eines Waagebalkens in Abhängigkeit von der Fahrzeugbelastung geändert wird. Die angedeutete Vorrichtung ist umständlich und beeinträchtigt die Empfindlichkeit der Bremslage gegen Gewichtsänderungen.

Die Erfindung bezweckt die Anpassung des Bremszylinderdruckes an die Fahrzeugbelastung durch Veränderung der wirksamen Fläche eines die Steuerung des Bremszylinders beeinflussenden Kolbens, indem dessen wirksame Fläche mit zunehmender Last vergrößert, mit abnehmender Last verkleinert wird.

Auf der Zeichnung ist in

Abb. ι eine Bremsanlage mit der Einrichtung nach der Erfindung schematisch dargestellt. Die

Abb. 2 und 3 zeigen Einzelheiten der Einrichtung zur Beeinflussung der Bremswirkung in verschiedenen Stellungen, die -

Abb. 4 und 5 zeigen ein abgeändertes Ausführungsbeispiel einer derartigen Einrichtung in Ansicht und Schnitt.

Gemäß Abb. 1 ist zwischen dem Bremszylinder ι und dem Bremsluftbehälter 2 'eine Ventilvorrichtung 3 angeordnet, die aus dem Bremszylinderfüllventil 4 und aus dem Bremszylinderentlüftungsventil 5 besteht. Beide Ventile werden durch den Kolben 6 gesteuert, dessen — zweckmäßig mittlere — Bohrung durch das Bremszylinderentlüftungsventil 5 überwacht wird. Der Kolben 6 wird durch einen Kolben 7 von veränderlicher wirksamer Kolbenfläche gesteuert. Der Kolben 7 stellt eine konische Wälzhaut dar, die in Abb. 2 in ihrer tiefsten, in Abb. 3 in ihrer höchsten Lage gezeichnet ist. Das konische Gehäuse, in dem sich der konische Wälzhautkolben 7 befindet, ändert seine Lage im Raum nach Maßgabe der Änderung der Fahrzeugbelastung und ist mit einer Steuervorkammer 8 verbunden, deren Füllung und Entleerung durch das Steuerventil 9 überwacht wird, das zu diesem Zweck einerseits mit dem Steuer- oder Hilfsluftbehälter 10, andererseits

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Ernst Möller

Berlin-Karlshorst.

639261

mit der Bremsleitung 11 verbunden ist und die S teuer vorkammer 8 jeweils. mit der freien Luft (Lösen der Bremse) oder mit dem Hilfsbehälter io verbindet.

Das Wesentliche für die in den Abb. i, 2 und 3 dargestellte Erfindung ist, daß, sieh die Lage des konischen Gehäuses des Wälzkolbens 7 je nach dem Grade der Belastung des Fahrzeugs gegenüber dem Wälzkolben j ändert. Abb. 3 läßt deutlich erkennen, daß die wirksame Flache des Kolbens^:7 bei· vermehrter Fahrzeugbelastung entsprechend größer ist als im Falle der Lage gemäß Abb. 2. Das in den Abb. 4 und 5 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung unterscheidet sich, vom vorbeschriebenen dadurch, daß. zur Steuerung des Kolbens 6 eine Flachmembran 7° dient, deren wirksame Fläche nach Maßgabe der Fahrzeugbelastung durch. Einstellung verschiebbarer Radialleisten 12 Vierändert wird. Wird bei einer bestimmten Stellung des Gehäuses des konischen Wälzhautkolbens 7 bzw. bei einer bestimmten Stellung der Radialleisten 12 gebremst, so wirkt dem auf der Unterseite des Kolbens 6 wirksamen Bremszylinderdruck im Falle des Äusführungsbeispiels nach den Abb. 1 bis 3 ein auf die Oberseite des konischen Wälzhautkolbens 7 ' wirkender Druck entgegen, der sich, nach der Größe der wirksamen Oberfläche des Wälzhautkolbens 7 richtet, also· bei jeder Stellung dieses Kolbens dem konischen Gehäuse gegenüber ein anderer ist.

Im Falle des Ausführungsbeispieis der Erfindung nach den- Abb. 4 und 5 richtet sich die wirksame Fläche der Flachmembran J" danach, wie weit nach Maßgabe der Fahrzeugbelastung die Radialleisten 12 unter die Membran 7 geschoben sind.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur selbsttätigen Veränderung der Bremswirkung nach* Maßgabe der Fahrzeugbelastung, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Last verändernd auf die wirksame Fläche eines Kolbens einwirkt, der die Höhe des im Bremszylinder wirksamen Druckes über ein die Füllung des Bremszylinders bewirkendes Organ bestimmt.

2. Ausführungsform einer Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß. die Veränderung der wirksamen Fläche des die Füllung des Bremszylinders beeinflussenden Kolbens dadurch herbeigeführt wird, daß. der Kolben als konischer Wälzhautkolben ausgeführt und in einem konischen Gehäuse untergebracht ist, wobei die Stellung des Kolbens im Gehäuse durch Veränderung der gegenseitigen Lage des Gehäuses gegenüber dem Kolben oder umgekehrt nach Maßgabe der Belastung bestimmt wird.

3. Ausführungsform einer Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Höhe des Bremszylinderdruckes nach Maßgabe der Belastung herbeiführende Kolben als Flachmembran ausgeführt ist, deren wirksame Fläche durch radial verschiebbare Leisten bestimmt wird, die sich nach Maßgabe der Belastung unter die Membran schieben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen