DE639150C - Verfahren zur Herstellung von Bremskoerpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von BremskoerpernInfo
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- DE639150C DE639150C DEF71805D DEF0071805D DE639150C DE 639150 C DE639150 C DE 639150C DE F71805 D DEF71805 D DE F71805D DE F0071805 D DEF0071805 D DE F0071805D DE 639150 C DE639150 C DE 639150C
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Bremskörpern,
wie Bremsblöcken oder Bremsbelägen.
Die bisherigen Bremskörper besitzen den Nachteil, daß, wenn sie Wasser ausgesetzt
sind, ihr Reibungskoeffizient stark verringert wird; diese Wirkung dauert so lange an,
bis das Wasser von der Reiboberfläche entfernt ist, wodurch der ursprüngliche Reibungskoeffizient
des trocknen Zustandes wiederhergestellt wird. In einigen Fällen ist der
Abfall des Reibungskoeffizienten plötzlich, und dem entspricht, daß der Wiederanstieg
nach Entfernung des Wassers ebenfalls schnell vonstatten geht; in anderen Fällen
fällt der Reibungskoeffizient nur langsam; dementsprechend ist aber auch der Wiederanstieg
nur langsam, was darauf zurückzuführen ist, daß die Entfernung des Wassers von
der Bremsoberfläche Schwierigkeiten macht. Es muß deshalb damit gerechnet werden, daß
dort, wo Bremsen dem häufigen Wechsel feuchter und trockener Bedingungen ausgesetzt
sind, ein starker Einfluß dieses Wechsels auf das Bremsvermögen und die Bremswirksamkeit
des Materials eintritt.
Zweck der Erfindung ist, Reibungskörper zu schaffen, deren Reibungskoeffizient nicht
wesentlich durch Wasser beeinflußt wird, wobei die Körper günstige AbnutzungsVerhältnisse
besitzen und kein Abschleifen oder keine zu große Abnutzung der Oberflächen verursachen, an denen sie beim Bremsen
zur Wirkung kommen.
Erfindungsgemäß besteht nun das beanspruchte Verfahren darin, daß man 1 Volumenteil
eines härtbaren Kunstharzes im fein verteilten Zustand mit 5 bis 7 Volumienteilen
eines nichtmetallischen, fein verteilten, wasserunlöslichen Füllstoffes, dessen durchschnittliehe
Teilchengröße nicht kleiner ist als die von Diatomeenerde, vermengt und diese Mischung bei über 1400C und etwa 600 bis
800 "Atm. verpreßt. Bei dem beanspruchten Verfahren ist das Verhältnis zwischen dem
Füllstoff und dem Bindemittel derart gewählt, daß die Reibmasse während des Bremsvorganges
stetig abgenutzt wird, um der Bremstrommel immer wieder eine frische Reiboberfläche darzubieten. Der Abrieb ist so
beschaffen, daß er die gebremste Oberfläche, über die er verteilt wird, von jeder kolloidalen
Anhaftung, befreit, so daß Wasser, gleichviel, ob es in kleinen oder größeren Mengen vorhanden
ist, von jener Oberfläche gleichmäßig abläuft und darauf nur einen verhältnismäßig
dünnen Film zurückläßt, der leicht von dem Abtrieb zerstört und schließlich
durch die Reibungshitze verdampft werden kann. .
Bei der Ausführung der Erfindung kann der nichtmetallische, fein verteilte, wasserunlösliche
Füllstoff irgendein fein verteilter, inerter, nichtmetallischer anorganischer Stoff/
wie z.B. Kieselgur oder 'eine andere Diatö; meenerde, Tripelerde (Tripoli) oder Tripel
(Rottenstone) oder etwas Ähnliches, sein. Die Teilchengröße dieses Stoffes muß bedeutend
genug sein, um ihn instand zu setzen, die
to Bremstrommel von allen kolloidalen Anhaftungen zu befreien, wenn durch die Abnutzung
der Reibmasse die Teilchen aus dem Bremsblock frei werden und sich nun zwischen dem Reibkörper und der Gegenfläche
befinden. Der Körper soll auch imstande sein, die dünne Wasserhaut, welche an der
Bremstrommeloberfläche haftet, zu zerstören. Die Teilchengröße soll aber auch nicht zu bedeutend
sein, denn sonst würde das Ausmaß der Abnutzung zu beträchtlich werden.
Diatomeenerde ist ein Stoff mit einer für den vorliegenden Zweck sehr geeigneten Teilchengröße.
Der Füllstoff und das Bindemittel werden als fein verteilte Pulver miteinander gemischt.
Beispielsweise besteht eine geeignete Mischung aus folgenden Stoffen:
Tripel (Rottenstone) mit einem spezifischen Gewicht von 2,48 307 g,
Kunstharz mit einem spezifischen Gewicht von 1,26 .... 30 g.
Bei solchen Volumenverhältnissen besteht die Mischung aus 124 ecm Tripel und 23,8 ecm
Kunstharz.
Für Füllstoff oder Bindemittel mit abweichenden spezifischen Gewichten nimmt
man eine Änderung der verwendeten Gewichtsmengen vor, wobei man bestrebt ist, ungefähr die genannten Volumenverhältnisse
einzuhalten, von denen gefunden wurde, daß sie eine Masse ergeben, die für Bremszwecke
unter feuchten Verhältnissen geeignet ist.
Das Gemisch aus Füllstoff und Kunstharz +5 wird heiß gepreßt, damit das als Bindemittel
verwandte Kunstharz gehärtet wird. Die benutzten Drücke betragen ungefähr 600' bis
800 Atm. Hierdurch wird ,die Wirksamkeit der kleinen Menge Bindemittel so
groß wie möglich gemacht. Die Temperatur, die das Kunstharz härtet, soll über 1400 C
betragen, am günstigsten etwa 1750 C.
Die so hergestellten Bremskörper haben nur geringe physikalische Widerstandsfähigkeit;
es ist deswegen vorteilhaft, sie in an sich bekannter Weise durch Einlage von langen
Asbestfasern zu verstärken. Das Volumen dieser' Asbestfasern soll keinesfalls mehr
als 6,5 ecm betragen, wenn man gemäß dem angeführten Beispiel 124 ecm Füllstoff verwendet.
Das entspricht 1 Volumenteil Fasern auf 19 Volumenteile Füllstoff. Da das spezifische
Gewicht von Asbest 2,26 beträgt, so bedeutet das die Zufügung von 15 g Asbest
zu den 307 g Tripel. Verwendet man an ."Stelle von Asbest andere Fasern, so muß
man die Gewichtsmenge unter Berücksichti-,gung des spezifischen Gewichts so wählen,
daß dasselbe Volumenverhältnis wie angegeben (1 zu 19) eingehalten wird. Die Hinzufügung
von Asbest oder anderen Fasern verringert den Reibungskoeffizienten der Bremsmischung unter feuchten Bedingungen.
Demzufolge kann das hinzugefügte Volumen Fasern dazu dienen, den Reibungskoeffizienten
unter feuchten Verhältnissen je nach den gegebenen Umständen abzuwandeln, vor allem auch je nach dem Verhältnis der Reibungsoberfläche
zu der Gegenfläche, für welche die Bremskörper verwendet werden.
Vermöge der Verwendung eines Füllstoffes aus nicht abschabendem, nichtmetallischem
Material vermeidet man das Zerkratzen und die allzu starke Abnutzung der Bremstrommel,
ferner noch andere Nachteile, die bei der Verwendung von Metallen, besonders bei
elektrisch betriebenen Fahrzeugen, entstehen. Durch die Verwendung eines Füllstoffes mit
einer ungefähren Teilchengröße, wie sie Diatomeenerde besitzt, und mit einem geringen
Volumengehalt eines Bindemittels wird ein geringes Abnutzungsmaß gewährleistet; andererseits erhält man eine stetige Abnutzung.
Hierdurch wird eine stets frische Oberfläche für die Abnutzung dargeboten und eine ständige Reinigung der gebremsten
Oberfläche erzielt; außerdem wird,, wie bereits erwähnt, die Wasserhaut durch den Abrieb
stets wieder zerstört, was für befriedigende Bremswirkungen wesentlich ist.
Erfindungsgemäß hergestellte Bremskörper werden in ihren Bremswirkungen nicht erheblich
beeinträchtigt, selbst wenn die Bremsoberfläche von kleinen Mengen von Öl oder Fett aus einer äußeren Quelle, wie etwa von
den Schienen, auf denen die zu. bremsenden Räder laufen, verunreinigt ist.
Claims (2)
- Patentansprüche:ι. Verfahren zur Herstellung von Bremskörpern aus einem nichtmetallischen, fein verteilten Füllstoff, dessen durchschnittliche Teilchengröße nicht weniger als 5 Mikron beträgt, und einem Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Volumenteil 'eines härtbaren Kunstharzes im fein verteilten Zustand mit 5 bis 7 Volumenteilen eines nichtmetallischen, fein verteilten, wasserunlöslichen Füllstoffes, dessen durchschnittliche Teilchengröße nicht kleiner ist als die^jwon Diatomeenerde,vermengt und diese Mischung bei über 1400 C und etwa 600 bis 800 Atm. verpreßt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Widerstandsfähigkeit der Bremskörper durch Zusatz von Fasern zur Mischung in an sich bekannter Weise verstärkt, und zwar durch Zugabe von nicht mehr als 1Z19 des Volumens des Füllstoffes.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB639150X | 1931-04-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE639150C true DE639150C (de) | 1936-11-30 |
Family
ID=10489335
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF71805D Expired DE639150C (de) | 1931-04-16 | 1931-09-09 | Verfahren zur Herstellung von Bremskoerpern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE639150C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE888006C (de) * | 1949-03-29 | 1953-08-27 | Wilhelm Beckmann | Reibbelag |
-
1931
- 1931-09-09 DE DEF71805D patent/DE639150C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE888006C (de) * | 1949-03-29 | 1953-08-27 | Wilhelm Beckmann | Reibbelag |
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