DE639126C - Verfahren zur Darstellung von optisch aktiven 1-Aryl-2-amino-1-propanolen - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von optisch aktiven 1-Aryl-2-amino-1-propanolenInfo
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- DE639126C DE639126C DEI52353D DEI0052353D DE639126C DE 639126 C DE639126 C DE 639126C DE I52353 D DEI52353 D DE I52353D DE I0052353 D DEI0052353 D DE I0052353D DE 639126 C DE639126 C DE 639126C
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C215/00—Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton
- C07C215/02—Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton
- C07C215/22—Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton the carbon skeleton being unsaturated
- C07C215/28—Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton the carbon skeleton being unsaturated and containing six-membered aromatic rings
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Description
Bekanntlich werden die optisch aktiven ι-Aryl-2-amino-1-propanole aus ihren Racemverbindungen
durch spaltung vermittelst optisch aktiver Säuren gewonnen. Dieses
Verfahren zeigt den großen Nachteil, daß der bei der Spaltung als Nebenprodukt anfallende
physiologisch nicht oder wenig wirksame optische Anteil als verloren zu betrachten ist,
da die für seine Verwertung erforderliche Racemisierung, welche bei den niederen
.Homologen der Arylaminoäthanolreihe glatt verläuft, bei Verbindungen mit zwei asymmetrischen
Kohlenstoffatomen versagt. Nach dem in der Patentschrift 505 460 angegebenen
Verfahren werden Salze von optisch aktiver Weinsäure mit racemischen Aminoketonen
hydriert und dann gespalten. ■ Auch hierbei entsteht der nicht verwertbare, wenig wirksame
Anteil des Aminoalkohols als Nebenprodukt. Auch gemäß dem Verfahren der Patentschrift 585 164 gelingt keine restlose
Überführung von racemischen i-Aryl-2-aminoi-propanolen
in die entsprechenden optisch aktiven Verbindungen, da gemäß dieser Patentschrift lediglich die Überführung von
optisch aktiven Ephedrinen in die entgegengesetzt drehenden Pseudoephedrine möglich
ist.
Es wurde nun gefunden, daß man diesen Nachteil vermeiden kann, wenn man i-Aryl-2-amino-i-propanone
mit optisch aktiven Säuren in ihre Antipoden spaltet und letztere der Hydrierung unterwirft, wobei, wie festgestellt
wurde, die entstehenden Aminoalkohole den gleichen Drehungssinn zeigen wie die verwendeten optisch aktiven Aminoketone.
Der bei der Spaltung in die optisch aktiven Anteile als Nebenprodukt anfallende
und pharmazeutisch weniger wertvolle zweite Antipode läßt sich durch Behandlung mit verdünnten
Säuren glatt racemisieren und dadurch wieder ^Is Ausgangsstoff verwenden.
Durch optische Spaltung des Racemats von ι -Phenyl-2-methylamino-i -propanon vermittelst
optisch aktiver Säuren, wie Mandelsäure u. a. erhält man in guter Ausbeute das /- und d-1-Phenyl-2-methylamino-1-propanon.
Unterwirft man nun die /-Verbindung der katalytischen Hydrierung, so erhält man das
ι-Phenyl-2-methylamino-1-propanöl in der 50·
i-Eorm, welches mit der unter dem Namen Ephedrin bekannten Verbindung übereinstimmt.
Das bei der optischen Spaltung als Nebenprodukt entstehende d-i-Phenyl-2-methylamino-1-propanon
läßt sich mit verdünnten Säuren leicht racemisieren und somit wieder zur Darstellung des /-i-Phenyl-2-methylamino-i-propanols
verwenden. _Es gelingt somit, ausgehend von Racematen der Aminoketone, diese auf verhältnismäßig einfache
Weise und in hoher Ausbeute in die entsprechenden optisch aktiven Aminoalkohole
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Max Bockmühl und Dr. Günther Gorr in Frankfurt a. M.-Höchst,
überzuführen. Das Verfahren läßt sich sowohl auf die Alkylaminoketone als auch auf
ihre Nor-Verbindungen anwenden. Mit gleichem Erfolge ist das Verfahren auf die im
Phenylkern hydroxylierten Abkömmlinge anwendbar.
i. 163 g d, i-i-Phenyl-2-methylammo-i-propanon
und 152 g /-Mandelsäure werden in 1,631 heißem Essigester gelöst. Das nach
ein- bis zweitägigem Stehen in fast quantitativer Ausbeute ausgeschiedene /-mandelsäure
Z-i-Phen3rl-2-methylamino-i-propanon
wird aus Essigester umkristallisiert, in Wasser gelöst und in Gegenwart von fein
verteiltem Palladium hydriert. Aus der vom Katalysator befreiten Lösung wird die Base
mit Natronlauge freigemacht und mit Äther aufgenommen. Das sich beim Versetzen des
entwässerten Ätherauszuges mit alkoholischer Salzsäure abscheidende salzsaure /-i-Phenyl-2-methylamino-i-propanol
schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Alkohol bei 215 bis 216° und zeigt eine spezifische Drehung von
—35°. Den vereinigten Mutterlaugen der beiden Kristallisationen des /-mandelsauren
/-i-Phenyl-2-methylamino-i-propanon wird
die darin enthaltene d-Base durch Ausschütteln mit einem Überschuß von verdünnter
Salzsäure entzogen, wobei Racemisierung erfolgt. Die racemisierte Base wird mit Natronlauge
freigemacht und mit Essigester aufgenommen. Sie wird erneut der beschriebenen Spaltung und Reduktion unterworfen.
Die Reduktion der i-Aryl-2-aminopropanonekann
auch auf nichtkatalytischem Wege, beispielsweise durch Reduktion mit Aluminiumamalgam,
durchgeführt werden.
2. 184 g d, /-i-Phenyl-2-aminopropanonhydrochlorid
und 152 g d-Mandelsäure werden in 11 heißer η-Natronlauge gelöst.
Das sich nach ein- bis zweitägigem Stehen abscheidende d:mandelsaure /-i-Phenyl-2-aminoi-propanon
wird zweimal aus Wasser um-· , kristallisiert, in Wasser gelöst und in Gegenwart
von fein verteiltem Palladium hydriert. Die Weiterverarbeitung geschieht wie in Beispiel
ι angegeben. Das erhaltene salzsaure Z-i-Phenyl-2-amino-l-propanol schmilzt bei
170 bis 171 ° und zeigt eine spezifische Drehung
von — 32 °.
3. 181 g d, Z-i-(3', 4'-Dioxyphenyl)-2-aminoi-propanon
und 183 g d-Methyläthermandelsäure werden in 1,831 heißem Wasser gelöst.
Das sich beim Erkalten in fast quantitativer Ausbeute abscheidende d-methyläthermandelsaure
l-i - (3', 4'-Dioxyphenyl) -2-aminoi-propanon
wird aus Wasser umkristallisiert, in Wasser gelöst und in Gegenwart von fein verteiltem Platin hydriert. Beim Versetzen
der vom Katalysator befreiten Lösung mit Ammoniak scheidet sich das ?-i-(3', 4'-Dioxyphenyl)-2-amino-i-propanol
ab. Es zersetzt sich bei etwa 220 ° und zeigt in salzsaurer Lösung eine spezifische Drehung von—33 °.
V 4- 163 g d, /-i-Phenyl-2-methylaminoi-propanon
und 200 g d-Camphersäure werden in einer Mischung von 100 ecm Alkohol
und 600 ecm Äther gelöst. Der nach kurzer Zeit zu einem dicken Kristallbrei erstarrende Ansatz
wird mit weiteren 400 ecm Äther versetzt. Nach einigen Stunden wird abgesaugt.
Es werden 288 .g d-camphersaures d-Phenyl-2-methylamino-i-propanon
erhalten. Diese über Erwarten hohen Ausbeuten werden dadurch veranlaßt, daß sich das zunächst
in Lösung bleibende saure-d-camphersaure / -1 - Phenyl - 2 - methylamifiopropanon schon
beim Stehen in Lösung zum sauren d-camphersauren d, Z-i-Phenyl-2-methylamino-i-propanon
racemisiert, so daß die Spaltung zum leicht kristallisierenden und dann beständigen
sauren d-camphersauren d-i-Phenyl-2-methylamino-i-propanon
neu einsetzen kann. So wird eine praktisch restlose Überführung der Racembase in die Rechtsbase erreicht. Beim
Hydrieren des aus dem abgeschiedenen Salz in Freiheit gesetzten d-i-Phenyl-2-methylamino-i-propanons
wird in fast quantitativer Ausbeute d-i-Phenyl-2-methylamino-i-propanol
erhalten. Es schmilzt nach Reinigung über das Hydrochlorid bei 39 ° und zeigt in
salzsaurer Lösung eine spezifische Drehung von + 34°.
5. 150 g d,/-i-Phenyl-2-methylaminoi-propanon
und 200 g /-Camphersäure werden in einer Mischung von 50 ecm Alkohol und
500 ecm Äther gelöst. Der nach kurzer Zeit zu einem dicken Kristallbrei erstarrende Ansatz
wird mit weiteren 1000 ecm Äther versetzt. Nach einigen Stunden wird abgesaugt.
Es werden 325 g Z-camphersaures /-i-Phenyl-2-methylamino-i-propanon
erhalten. Beim Hydrieren des aus dem abgeschiedenen Salz in Freiheit gesetzten /-i-Phenyl-2-methylamino-i-propanon
wird in fast quantitativer Ausbeute Z-i-Phenyl-2-methylam.ino-i-propanol
erhalten.
6. 177 g d, I-1 - Phenyl - 2 - äthylaminoi-propanon
und· 152 g /-Mandelsäure werden no
in 760 ecm heißem Aceton gelöst. Das sich beim Erkalten abscheidende /-mandelsaure
Z-i-Phenyl-2-äthylamino-i-propanon wird aus
Aceton umkristallisiert. Die aus dem so gereinigten Salz mit Natronlauge freigemachte
Base wird in Alkohol gelöst und in Gegenwart von fein verteiltem Palladium hydriert.
Die vom Katalysator befreite Lösung wird verdampft und der hinterbleibende Rückstand
in ätherischer Lösung ^mittels gasförmiger Salzsäure in das Z-i-Phenyl-2-äthylaminoi-propanolchlorhydrat
übergeführt. Letzteres
schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Alkohol bei 220 ° und zeigt eine spezifische
Drehung von —24,5°.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Darstellung von optisch aktiven i-Aryl-2-amino-i-propanolen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Racemverbindungen von 1 -Aryl-2-amino-i-propanonen, in denen Aryl für einen Junsubstituierten od^r durch eine bzw. zwei Hydroxylgruppeftjsubstituierten Phenylkern steht, vermittsjPi}©ptisch aktiver Säuren spaltet und die*erhalt£nen optisch aktiven Anteile hydriert bzw. die physiologisch weniger wirksamen Anteile racemisiert, erneut optisch spaltet und hydriert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI52353D DE639126C (de) | 1935-05-16 | 1935-05-16 | Verfahren zur Darstellung von optisch aktiven 1-Aryl-2-amino-1-propanolen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI52353D DE639126C (de) | 1935-05-16 | 1935-05-16 | Verfahren zur Darstellung von optisch aktiven 1-Aryl-2-amino-1-propanolen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE639126C true DE639126C (de) | 1936-11-28 |
Family
ID=7193328
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI52353D Expired DE639126C (de) | 1935-05-16 | 1935-05-16 | Verfahren zur Darstellung von optisch aktiven 1-Aryl-2-amino-1-propanolen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE639126C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2774789A (en) * | 1947-10-24 | 1956-12-18 | Sterling Drug Inc | 1-arterenol and its acid-addition salts and preparation thereof |
US2820827A (en) * | 1953-11-02 | 1958-01-21 | Hoechst Ag | Process of separating l- and d-aminomethyl-(3, 4-dihydroxyphenyl)-carbinol |
US7414153B2 (en) | 2004-04-15 | 2008-08-19 | Emmellen Biotech Pharmaceuticals Limited | Process for preparation of optically active 1-erythro-2-amino-1-phenyl-1-propanol |
-
1935
- 1935-05-16 DE DEI52353D patent/DE639126C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2774789A (en) * | 1947-10-24 | 1956-12-18 | Sterling Drug Inc | 1-arterenol and its acid-addition salts and preparation thereof |
US2820827A (en) * | 1953-11-02 | 1958-01-21 | Hoechst Ag | Process of separating l- and d-aminomethyl-(3, 4-dihydroxyphenyl)-carbinol |
US7414153B2 (en) | 2004-04-15 | 2008-08-19 | Emmellen Biotech Pharmaceuticals Limited | Process for preparation of optically active 1-erythro-2-amino-1-phenyl-1-propanol |
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