DE638145C - Fluessigkeitsschalter - Google Patents

Description

Zur Löschung des Unterbrechungslichtbogens bei Flüssigkeitsschaltern wurde bereits vorgeschlagen, die Kontaktöffnung sowie die Lichtbogenlöschung an der Unter-S brechungssteile auf Grund eines in der Schaltkammer durch einen Druckkolben erzeugten Flüssigkeitsdruckes bzw, einer Flüssigkeitsströmung erfolgen zu lassen. Eine derartige Vorrichtung hat gegenüber den Anordnungen,

to bei denen der Flüssigkeitsdruck durch das Ziehen des Lichtbogens an «einer zweiten Kontaktstelle erzeugt wird, den Vorzug, daß im Augenblick der Lichtbogenlöschung, also bei Stromnulldurchgang, eine genügende Flüssigkeitsströmung zum Löschen des Lichtbogens vorhanden ist. Für die Löschung des an der Unterbrechungsstelle gezogenen Lichtbogens ist es außerdem notwendig, daß die durch den Druckkolben erzeugte Flüssigkeitsströmung den Lichtbogen wirksam bespülen kann.

Die Erfindung zeigt nun einen Flüssigkeitsschalter, bei dem die Öffnung des als Ventilteller ausgebildeten hohlen, beweglichen Kontakts sowie die Lichtbogenlöschung an der Unterbrechungsstelle auf Grund eines in der Schaltkammer durch einen Druckkolben erzeugten Flüssigkeitsdrucks bzw. einer Flüssigkeitsströmung erfolgt. Erfindungsgemäß liegt die Unterbrechungsstelle in Höhe des Flüssigkeitsspiegels, so daß der als Ventilteller ausgebildete bewegliche Kontakt die Schaltkammer unmittelbar ins Freie öffnet. Hierdurch können die an der Kontaktstelle entstehenden heißen Gase sofort entweichen, so daß die nachströmende frische Schaltflüssigkeit in keiner Weise in ihrer Bewegung gehemmt ist und den ortsfesten Kontakt gut bespülen kann.

An und für sich ist es bekannt, den bewegten Kontaktteil als -Ventilteller auszubilden. Die angestrebte Wirkung kann aber bei einem solchen Kontakt nur dann eintreten, wenn der Ventilteller die heißen Gase unmittelbar ins Freie abströmen läßt.

Der zur Löschung des Lichtbogens an der vom Flüssigkeitsdruck bewegten Unterbrechungsstelle nötige Kontaktweg ist auch bei hohen Betriebsspannungen nur sehr klein. Es wird daher zweckmäßig in Reihe mit dem oben beschriebenen Schalter ein Trenn-Schalter angeordnet, der nach der Stromunterbrechung durch den Leistungsschalter geöffnet wird und auf Spannungsabstand trennt. Hierdurch läßt sich der Leistungsschalter in einem kleinen Raum 'unterbringen, wenn an ihm in bekannter Weise nur die Lichtbogen-

*/ Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Cesare Cippitelli in Frankfurt a. M,

löschung, nicht aber die Trennung auf Spannungsabstand erfolgt.

Der Antrieb des Leistungsschalters ist in bekannter Weise mit dem Antrieb des Tre|^ schalters so gekuppelt, daß bei dem Αί schaltimpuls zuerst bei geschlossenem Trenjag schalter der Leistungsschalter ausschaltet und dann nach erfolgter Unterbrechung der Trennschalter öffnet. Wenn der Trennschalter ίο pneumatisch oder durch einen anderen Antrieb bewegt wird, so kann durch seine Bewegung der Leistungsschalter zur Ausschaltung gebracht werden, bevor der Trennschalter geöffnet hat. Der Leistungsschalter wird in diesem Fall zweckmäßig pneumatisch angetrieben und sein Steuerventil von dem bewegten Trennschalterantrieb so beeinflußt, daß der Leistungsschalter ausschaltet, bevor das Trennmesser seinen Gegenkontakt verläßt. Nach erfolgter Ausschaltung kann der Leistungsschalter in der ausgeschalteten Stellung verbleiben, so daß nach dem Wiedereinlegen des Trennschalters die Einschaltung wieder am Leistungsschalter erfolgt. Man kann aber auch, wie bereits vorgeschlagen, den Leistungsschalter nach erfolgter Spannungstrennung durch den Trennschalter wieder einschalten lassen (pneumatisch oder durch Federkraft), so daß dann die Einschaltung des Stromkreises bei geschlossenem Leistungsschalter durch den Trennschalter erfolgt. Es muß dann für eine ausreichende Schaltgeschwindigkeit des Trennmessers . gesorgt werden.. Auch lassen sich an den Trenn-Schalterkontakten Hilfselektroden anbringen, an welchen der beim Einschalten evtl. entstehende Lichtbogen sich bilden kann, so daß die zur Übertragung des Stromes dienenden Kontakte geschont werden. Die Hilfselektroden können so angeordnet und ausgebildet sein, daß der Lichtbogen zwischen ihnen kurz gehalten wird.

Das richtige Zusammenarbeiten zwischen Leistungsschalter und Trennschalter kann auf verschiedene Arten erzwungen werden. So kann z. B. dem Leistungsschalter 'und dem Trennschalter gleichzeitig der Ausschaltimpuls gegeben und das Öffnen des Trennmessers durch eine stromabhängige Verriegelung so lange verhindert werden, bis der Leistungsschalter unterbrochen hat. Es können auch, da der Leistungsschalter immer in einer halben Periode unterbricht, die beiden Schalter mit einer gewissen konstanten Zeitdifferenz, z. B. Y₂₅ Sek., hintereinander ausschalten.

Die Anordnung des Trennschalters kann beliebig sein. Es können Drehtrennschalter, Schubtrennschalter oder auch Klapptrennschalter verwendet werden. Wird der Leistungsschalter pneumatisch angetrieben, so kann, wenn der Trennschalter einen i8o°-Antrieb besitzt, erfindungsgemäß dessen erster und letzter Bewegungsabschnitt, der auf die ,.Trennmesserbewegung keinen Einfluß hat, zur ip^uerung der Ventile des Leistungsschalter-

iftriebs benutzt werden.
ipi^Die beiliegenden Abbildungen dienen zur ^'Erläuterung der Erfindung.

Abb. ι zeigt einen Flüssigkeitsschalter, bei dem die Lichtbogenlöschung auf Grund eines in der Schaltkammer erzeugten Flüssigkeitsdruckes erfolgt. Die Schaltkammer α besitzt U-Form, deren einer Schenkel durch den Druckkolben δ verschlossen ist, während sich in dem anderen Schenkel die Kontaktstellen befindet. Letztere besteht aus dem festen Stiftkontakt d, der gleichzeitig als Anschlußstelle dient, und dem beweglichen als Abschlußscheibe der Schaltkammer ausgebildeten Gegenkontakte e, der durch die Feder / gegen den Stiftkontakt d gedrückt wird, so daß die an der Kontaktstelle¹ c befindliche Flüssigkeitsaustrittsstelle g normal verschlossen ist. Über dieser Stelle sind FlüssigkeitsabscheideeinrichtungenA angeordnet. Die Bewegung des 8g Druckkolbens b erfolgt in der dargestellten Ausführungsform durch Druckluft, die durch die Leitung i zugeführt wird und die auf den mit dem Druckkolben in Verbindung stehenden Kolben & einwirkt. Die Zurückführung des Druckkolbens b erfolgt durch die Kraft der Feder /.

Der Schalter ist in der Einschaltstellung dargestellt. Wird durch die über die Leitung/ zugeführte Druckluft der Kolben k und damit der Druckkolben δ bewegt, so entsteht in der Kammern ein Druck, der auf die bewegliche Abschlußscheibe e der Kontaktstelle c einwirkt und diese entgegen der Kraft der Feder / bewegt. Die Kontaktstelle c öffnet sich. Durch die einsetzende Flüssigkeitsströmung wird der entstehende Lichtbogen bei Stromnulldurchgang gelöscht.. Die austretende Flüssigkeit wird durch die Abscheideeinrichtungen h zurückgehalten, die Lichtbogenprodukte dagegen können durch die Öffnung m ins Freie entweichen.

Bei dieser Anordnung wird die Abschlußscheibe e nach einer gewissen Ausschaltbewegung durch eine nicht gezeichnete Vorrichtung in ihrer Lage gehalten. Wird mit dem Flüssigkeitsschalter ein Trennschalter so verbunden, daß bei der Ausschaltbewegung zuerst der Flüssigkeitsschalter und dann der Trennschalter geöffnet wird, so kann nach Aufhören des Flüssigkeitsdruckes in der Schaltkatnmer die Abschlußscheibe« in ihre Ausgangslage zurückgehen. Abb. 2 zeigt diese Anordnung. Hierbei bedeuten η und ο zwei Flüssigkeitsschalter, die auf den Stützern eines iao Drehtrennschalters ρ angeordnet sind. Bei der Ausschaltbewegung erfolgt zuerst eine Strom-

Unterbrechung an den beiden Flüssigkeitsschaltern ti und o. Sodann wird durch die Bewegung die Trennung der Trennschalter-· kontakte auf Spannungsabstand herbeigeführt.'«

Claims (1)

1. Patentansprüche:

   I. Flüssigkeitsschalter, bei dem die Öffnung des als Ventilteller ausgebildeten, hohlen, beweglichen Kontaktes sowie die

   ίο Lichtbogenlöschung an der Unterbrechungsstelle auf Grund eines in der Schaltkammer durch einen Druckkolben erzeugten Flüssigkeitsdruckes bzw. einer Flüssigkeitsströmung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbrechungsstelle in Höhe des Flüssigkeitsspiegels liegt, so daßr'/der als Ventilteller ausgebildete bewegliche Kontakt die Schaltkammer uninittelbär ins Freie öffnet.

   Z.' Flüssigkeitsschalter nach Anspruch 1 mit in Reihe angeordnetem Trennschalter, der beim Einschalten zuerst, beim Ausschalten zuletzt betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Gestängeantriebes mit i8o° Winkelbewegung für das Trennmesser durch den ersten bzw. letzten Bewegungsabschnitt des Antriebes die Betätigungsventile des pneumatisch angetriebenen Leistungsschalters gesteuert werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen