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Walzenbürste Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der Walzenbürste
nach Patent 623 682,
bei welcher die Borsten in einem schraubenförmigen Haltekörper
gehalten werden, der nach dem Verbringen in der Schraubenform im wesentlichen seine
Form unabhängig von dem Grundkörper behält.
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Bürsten dieser Art, die zu den verschiedensten Zwecken verwendet werden,
laufen mit verhältnismäßig hohen Umdrehungszahlen, z. B. 2ooo bis 3000 Umdrehungen
in der Minute. Es hat sich nun gezeigt, daß es trotz sorgfältiger und gleichmäßiger
Herstellung des in Schraubenlinienform verlaufenden formhaltigen Haltekörpers für
die Borsten vorkommt, daß infolge der hohen Fliehkräfte ein Herausschleudern von
einzelnen Windungsstücken des Haltekörpers eintritt und daß damit die Walzenbürste
unbrauchbar wird. Dieses Herausschleudern von Teilen des Haltekörpers kann auch
nicht dadurch verhindert werden, daß die Windungen des Haltekörpers in achsrechter
Richtung fest aufeinandergepreßt werden.
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Die Erfahrung hat gezeigt, daß selbst außerordentlich hohe achsrechte
Druckkräfte nicht genügen, um eine Formänderung des Haltekörpers durch Fliehkräfte
zu verhindern.
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Es kann weiterhin vorkommen, daß bei hohen Umdrehungszahlen der in
dem schraubenförmigen Haltekörper liegende, die Borsten haltende Draht durch Fliehwirkung
herausgeschleudert wird.
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Um diese Nachteile zu beseitigen, sind nach der Erfindung Haltemittel,
z. B. in Nuten eingreifende Rippen oder Vorsprünge, in den Windungen des Haltekörpers
für die Borsten vorgesehen, welche die einzelnen Windungen untereinander verbinden
und gegen Verschieben in radialer Richtung sichern, ferner den Haltekörper versteifen
und ein Herausschleudern des die Borsten haltenden Drahtes verhindern.
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Es ist zwar bekannt, bei Walzenbürsten, die aus einzelnen Ringen zusammengesetzt
sind, in den Ringen ineinandergreifende Rippen und Nuten vorzusehen, derart, daß
sich ,ein zickzackförmiger Querschnitt der Ringe ergibt. Hier handelt es sich jedoch
um eine besondere Bauart einer Walzenbürste, bei welcher die einzelnen Borstenringe
nicht auf einem Grundkörper zentrisch gehalten, sondern zwischen zwei auf einer
Welle sitzenden Preßscheiben gehalten werden. Die Nuten und Rippen bei diesen Ringen
dienen also einerseits' dazu, die Borsten zwischen den Ringen festzuhalten, und
andererseits dazu, um die gegenseitige zentrische Lage der Ringe zwischen den Preßplatten
zu sichern. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, nämlich bei einem schraubenförinigen
Haltekörper
das Herausschleudern einzelner Windungsteile zu verhindern, liegt hier nicht vor.
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Bei einer besonderen Ausführung nach der n Erfindung besteht das Haltemittel
aus:: einem zwischen den einzelnen Windungen de$", Haltekörpers angeordneten, in
seitliche. Nuten oder Aussparungen des Haltekörpers eingreifenden Kupplungsglied,
z. B. einer Drahtspirale. Die Verwendung solcher Drahtspiralen bei Walzenbürsten
ist an sich bekannt. Diese sind bisher jedoch nur dazu benutzt worden, um die Borstenstreifen
ohne einen besonderen Haltekörper zwischen den einzelnen Schraubenwindungen festzuklemmen
und die Borsten gegen Herausschleudern zu sichern. Da bei den bekannten Walzenbürsten
mit Drahtspirale kein besonderer Haltekörper im Sinne der Erfindung vorgesehen ist,
kann bei den bekannten Bauarten auch nicht die Drahtspirale zur Sicherung des Haltekörpers
gegen Herausschleudern dienen.
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Es ist schließlich bekannt, bei Walzenbürsten, bei welchen die Borsten
zwischen einzelnen Ringen gelagert sind, noch besondere ringförmige Klemmglieder
zwischen den einzelnen Ringen einzulegen, um die Borsten gegen Herausreißen zu sichern.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen des Gegenstandes der
Erfindung beispielsweise dargestellt, und es zeigen: Fig. i die Ansicht einer Bürstenwalze,
abgebrochen und teilweise im Schnitt in kleinerem Maßstab gezeichnet, Fig.2 die
Stirnansicht des spiralförmigen Haltekörpers nach der Erfindung mit den Borsten
in etwas größerem Maßstab, Fig_ 3 einen Schnitt durch zwei Nachbarwindungen des
Haltekörpers von Fig. 2 -nach der Linie III-III in vergrößertem Maßstab, Fig. 4
den gleichen Schnitt III-III von Fig.2 durch einen Haltekörper in anderer Ausführungsform,
Fig. 5 eine Aufsicht auf ein Umfangsstück des Haltekörpers in Richtung A (ohne Borsten),
Fig. 6 die gleiche Aufsicht wie in Fig, 5 auf ein Umfangsstück des Haltekörpers
in etwas anderer Ausführung (ohne Bürsten).
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Auf einer Welle i, mit der ein zylindrischer Grundkörper 2 verbunden
ist, ist die eigentliche Walzenbürste gelagert, die aus dem Haltekörper 3 und dem
Arbeitsmittel in Gestalt von Bürsten 4 besteht. Das Arbeitsmittel kann dabei aus
den Stollen bestehen, wie sie für das Reinigen, Schleifen, Polieren, Benetzen mit
Flüssigkeit und ähnliche Arbeitsvorgänge verwendet werden, wie Borsten, Drähten,
Lappen u. dgl. Der Haltekörper 3 besitzt Schraubenlinienform, wie aus den gestrichelten
Linien 5 der Fig. i erkenntlich, und ist aus solchem Material, z. B. aus Blech,
hergestellt, daß er nach dem Verbringeh._ in die Schraubenlinienform diese Form
.läpch unabhängig von dem Grundkörper 2 be-:#üä@t.@. Diese Formhaltigkeit ist ein
wesentlicfies Merkmal der dargestellten Walzenbürste.
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Erfindungsgemäß besitzen die Windungen des Haltekörpers -9 auf der
einen Seite Rippen oder Vorsprünge 6 und auf der anderen Seite Nuten 7, die so angeordnet
sind, daß Rippen und Nuten ineinandergreifen, die einzelnen Windungen untereinander
verbinden und gegen Verschieben in radialer Richtung sichern. Ein Herausschleudern
eines Windungsstückes infolge der Fliehkraft ist durch diese Ausbildung des Haltekörpers
selbst bei nur lose aufeinanderliegenden Windungen nicht mehr möglich.
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Die gleiche Wirkung kann auch in anderer Weise, wie z. B. in Fig.
4 angegeben, erzielt werden, indem die Windungen des Haltekörpers beidseitig mit
Nuten S versehen sind und ein zwischen den einzelnen Windungen des Haltekörpers
angeordnetes Kupplungsglied, z. B. eine Drahtspirale 9, vorgesehen ist, die ein
Verschieben der einzelnen Windungen in radialer Richtung verhindert.
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Die beschriebenen und in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen
haben weiterhin den Zweck, den Haltekörper zu versteifen und ein Herausschleudern
des die Borsten haftenden Drahtes io zu verhindern. Dem gleichen Zwecke dienen die
erfindungsgemäß am Haltekörper 3 zu beiden Seiten desselben angebrachten radialen
Einbuchtungen i i, die zweckmäßig in gleichem Abstand voneinander angeordnet sind.
Die Einbuchtungen können einander zugekehrt sein, wie in Fig. 5, so daß sich der
Abstand der beiden Wände 12 ändert, oder sie können auch beide nach einer Richtung
zeigen, wie in Fig. 6, so daß der Abstand der beiden Wände stets derselbe bleibt.
Es ist ohne weiteres zu erkennen, daß durch diese Einbuchtungen i i der Haltekörper
erheblich versteift und das Herausschleudern des Drahtes io erschwert wird. Die
Einbuchtungen i i haben ferner die wichtige Aufgabe, den Borsten einen besseren
Halt zu' geben. Durch die gewellte Form der Wände r2 werden die Borsten in besserer
Weise als bei den bekannten glatten Wänden gegen Verschieben und Durchbiegen in
tangentialer Richtung B gestützt und gehalten. Durch das Einschließen der Borsten
zwischen gewellten Wänden werden jene insbesondere bei der Ausbildung nach Fig.
6, gleichmäßig verteilt, und durch die wellige Anordnung werden die einzelnen Windungen
der Walzenbürste so ineinandergedrückt,
daß bei der fertig zusammengebauten
Walzenbürste die Schraubenlinienform der Bürste nicht mehr zu erkennen ist.
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Die erfindungsgemäß vorgesehenen Haltemittel (Rippen 6 ulid Nuten
j) können bei breitem Haltekörper auch,"-ih- doppelter oder mehrfacher Anordnung-'`vö@rgesehen
sein. Ebenso ist es möglich, die Haltemittel nicht durchlaufend, sondern nur stellenweise
am Haltekörper anzubringen, um die gleiche Wirkung zu erzielen.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Walzenbürste bzw. des Haltekörpers
ermöglicht hohe Umdrehungszahlen, z. B. 4000 und mehr in der Minute, ohne daß eine
nachteilige Veränderung der Walzenbürste eintritt.