DE668218C

DE668218C - Lager mit Pressstoffutter

Info

Publication number: DE668218C
Application number: DEV34066D
Authority: DE
Inventors: Dr Jakob Lell
Original assignee: Maschinenfabrik JM Voith GmbH
Current assignee: Maschinenfabrik JM Voith GmbH
Priority date: 1937-07-31
Filing date: 1937-07-31
Publication date: 1938-11-28

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Lager mit Preßstoffutter, bei dem die Futterschicht aus einer größeren Zahl von auf dem inneren Umfang der Lagerschale nebeneinander angeordneten axialen Lamellen besteht, und bezweckt die Schaffung einer Lageranordnung, bei der durch die erfmdungsgemäße Ausbildung selbst bei äußersten Ausdehnungswerten des Preßstoßes keine schädliche Formänderung und damit Beschädigung des Lagerfutters eintritt.

Bei dem Versuch, Weißmetallschichten durch Preßstoffe zu ersetzen, zeigte es sich, daß diese die Eigenschaft haben, bei Berührung mit Flüssigkeiten, wie Wasser, Öle, Fette u. dgl., zu quellen, was zur Folge hat, daß fest eingespannte Preßstoffbeläge schädliche Formänderungen erfahren, die zu Betriebsstörungen führen.

Diese Nachteile werden erfindungsgemäß bei Lagern mit Preßstoffutter, bei denen die Futterschicht aus einer größeren Zahl von auf dem inneren Umfang der Lagerschale nebeneinander angeordneten axialen Lamellen besteht, dadurch beseitigt, daß die Lamellen Gelegenheit haben, sich sowohl in der Achsenrichtung als auch in der Umfangsrichtung ungehindert auszudehnen. Dabei ist zwischen den einzelnen Lamellen in der Achsenrichtung und auch in der Umfangsrichtung so viel Spiel vorgesehen, daß selbst bei äußersten Ausdehnungswerten des Preßstoffes keine schädlichen Formänderungen eintreten können.

Die Anordnung der Lamellen ist dabei so getroffen, daß diese an der einen Stirnseite in Ringnuten der Lagerschale so geführt sind, daß sie sich in der Umfangsrichtung ausdehnen können, und an der entgegengesetz-

ten Stirnseite durch einen Winkelring geführt werden, der durch entsprechende Aussparungen an den Lamellenenden deren axiale Aus-dehnung zuläßt.

In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen

Abb. ι und 2 im Schnitt einen Auf- 'und Grundriß der erfindungsgemäßen Anordnung, wobei die Lamellenlänge im wesentlichen der Lagerlänge entspricht, während

Abb. 3 einen Schnitt durch eine Ausführungsform mit unterteiltem Lagerfutter darstellt.

In eine zweiteilige Lagerschale bekannter Bauart A sind Längsnuten B eingeschnitten; in diese passen Ansätze Z>, die an der der Lagerschale zugekehrten Seite jeder Lamelle C so angeordnet sind, daß die Lamellen zwar in der Umfangsrichtung sich ausdehnen können, daß aber ein Verdrehen der Lamellen in der Umfangsrichtung verhindert wird.

Die Lamellen C erstrecken sich entweder wie in Abb. 1 im wesentlichen über die ganze Lagerlänge, oder es sind wie in Abb. 3 auf die Lagerlänge zwei oder mehr Lamellen vorgesehen.

Nach den Abb. 1 und 2 besteht das Lagerfutter beispielsweise aus sechs nebeneinanderliegenden LamellenC, wobei zwischen diesen so viel Spiel gegeben ist, daß sie sich in der Umfangsrichtung ungehindert ausdehnen können. Das Führen der Lamellen C durch die Ansätze D m den Nuten i? ermöglicht ein gleichmäßiges Ausdehnen der Lamellen in der Umfangsrichtung nach beiden Seiten von den Ansätzen D aus gesehen. Die Lamellenlänge entspricht im wesentlichen der Länge der Lagerschale A. Die Lamellen C werden

no an der'einen Stirnseite in RingnutenE der LagerschaleA durch eine Schraube/⁷ gegen axiale Verschiebung gesichert, ohne daß die Ausdehnung der Lamellen in Umfangsrichtung behindert würde. An der entgegengesetzten Stirnseite dagegen werden, die Lamellen durch einen an der Lagerschale ./4 befestigten Winkelring G' geführt, der durch entsprechende Aussparungen H₁, H₂ an den Lamellenenden deren axiale Ausdehnung zuläßt.

Nach Abb. 3 besteht das Lagerfutter aus zwei Lamellenreihen C₁, C₂, wobei den Lamellen in den einzelnen Reihen in gleicher Weise wie bei der Ausführung nach den Abb. ι und 2 in Umfangsrichtung genügend Spiel zum Ausdehnen gelassen wird. Bei dieser Anordnung wird die eine Lamellenreihe C₁ an der oberen Stirnseite, die andere Lamellen-' reihe C₂ an der unteren Stirnseite in Ringnuten E der Lagerschale A durch Schrauben F

o. dgl. gegen axiale Verschiebung gesichert. Die im Innern der Lagerschale befindlichen Lamellenenden werden durch einen an der Lagerschale A befestigten doppelseitig ausgebildeten Winkelring/ geführt, wobei entsprechende Aussparungen an den Lamellenenden H₁, H₂ deren axiale Ausdehnung zulassen.

Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern es kann je nach den Lagerabmessungen jede weitere Lamellenteilung vorgesehen werden.

Durch die erfindungsgemäße Preßstoff ausfütterung des Lagers ist die Gewähr gegeben, daß bei unbedingt sicherem Festhalten der Einzellamellen in ihrer Lage gegenüber der "Lagerschale durch das vorgesehene Spiel in Achsen- und Umfangsrichtung jede Formänderung und damit Lagerb eschädigung ausgeschlossen ist.

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Claims

Patentansprüche:

1. Lager mit mehrteiliger Lagerbüchse aus einzelnen auf der Innenfläche der Lagerschale im wesentlichen frei aufliegenden Lamellen aus Preßstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die gegen Bewegungen in radialer Richtung festgehaltenen Lamellen (C, C₁, C₂) in Umfangsrichtung mit Spiel aneinandergesetzt und an ihren Längsenden derart an der Lagerschale [A) befestigt sind, daß eine Dehnung in der Längs- und Umfangsrichtung möglich ist.

2. Lager mit Preßstoff utter nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen wenigstens an einem Längsende durch einen ein- oder mehrteiligen, eine Längs- und Querdehnung der Lamellen zulassenden Winkelring (G, /) an der Lagerschale (A) befestigt sind.

3. Lager nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in Längsrichtung verlaufende Schenkel des Winkelringes in eine Ausdrehung an der Stirnseite der Lamellen derart eingreift, daß der kleinste Innendurchmesser des Winkelringes größer ist als der Innendurchmesser des Lagerfutters.

4. Lager nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen durch Nuten und Federn gegen Verdrehung gesichert sind.

5. Lager nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Unterteilung der Lamellen in Längsrichtung zur Festlegung der inneren Lamellenenden in radialer Richtung und zur Ermöglichung einer Längsdehnung der Lamellen gegen das Lagerinnere zu ein doppelseitig ausgebildeter Winkelring (/) zwisehen den Lamellengruppen (C₁ und C₂) angeordnet ist. '

6. Lager nach den Ansprüchen ι bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Festlegung der äußeren Längsenden der Lamellen in radialer Richtung durch Ansätze (/<■) erfolgt, die in Ringnuten (E) der Stirnseite der Lagerschalen eingreifen.

7. Lager nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei mehrfacher Längenunterteilung der Lamellen (C₁, C₂...) mehrere die axiale Ausdehnung zulassende doppelseitig ausgebildete Winkelringe vorgesehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen