DE637384C - Verfahren zur Darstellung kernalkylierter fettaromatischer Ketone - Google Patents

Verfahren zur Darstellung kernalkylierter fettaromatischer Ketone

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DE637384C
DE637384C DEU12298D DEU0012298D DE637384C DE 637384 C DE637384 C DE 637384C DE U12298 D DEU12298 D DE U12298D DE U0012298 D DEU0012298 D DE U0012298D DE 637384 C DE637384 C DE 637384C
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Description

  • Verfahren zur Darstellung kernalkylierter fettaromatischer Ketone Kernalkylierte fettaromatische Ketone, wie z. B. p-Äthylacetophenon oder p-Äthyldesoxybenzoin, werden gewöhnlich durch Einwirkung von Säurechloriden auf alkylierte aromatische Verbindungen bei Gegenwart von wasserfreiem Aluminiumchlorid dargestellt. Die Herstellung der alkylierten aromatischen Verbindungen erfolgt dabei, sofern sie nicht, wie Toluol, die Xylole, Cymol u. a., aus Teerdestillaten oder Naturstoffen zur Verfügung stehen, durch Einwirkung von Halogenalkylen oder Alkylenen auf aromatische Verbindungen bei Gegenwart von Kondensationsmitteln, besonders wasserfreiem Aluminiumchlorid. Die Bildung kernalkylierter fettaromatischer Ketone erfolgt also unter Zugrundelegung der Ausgangsmaterialien: aromatischer Kohlenwaserstoff, z. B. Benzol, Alkohol und Säure, in vier Reaktionsgängen und entsprechend vielen Reinigungsgängen gemäß der Formulierung:
    z. R - O H +. Halogenierungsmittel r R - Halogen
    2. R - Halogen -E- CH, -E- A1 C13 - R - C6H5 -f - A1 C13 + H Cl
    3. R'- C O O H -I- Halogenierungsmittel r R'- C O Cl
    q.. R - C"HS + R'C O Cl + A1 C13 - R'- C O - C@H4 - R + A1 C13 -E- H Cl
    Die Ausbeuten bei dieser Arbeitsweise lassen häufig zu wünschen übrig, besonders da sich bei der Darstellung der Alkylbenzole Disproportionierungen bereits gebildeter Alkylbenzole in Polyalklbenzole und Benzol infolge Nebenwirkung' des wasserfreien Aluminiumchlorids schwer vermeiden lassen. Die Wirtschaftlichkeit dieser Arbeitsweise wird außerdem durch die Kosten der Herstellung der als Ausgangsstoffe dienenden Halogenide und durch die hohe Zahl von vier Reaktions- und Reinigungsgängen ungünstig beeinflußt.
  • Es wurde -nun gefunden, daß sich derartige kernalkylierte fettaromatische Ketone in guten Ausbeuten auch aus Estern organischer Säuren mit ein- oder mehrbasischen Alkoholen und aromatischen Kohlenwasserstoffen der Benzolreihe bei Gegenwart von wasserfreiem Aluminiumchlorid bilden, daß also bei Einwirkung von wasserfreiem Aluminiumchlorid auf Gemische von Benzol und Essigester nicht nur Eintritt des Acylrestes, sondern auch des Alkylrestes zur gleichen Zeit erfolgt, und zwar treten dabei die beiden Reste in p-Stellung zueinander in den aromatischen Kohlenwasserstoff ein, soweit dies möglich ist. Bei substituierten aromatischen Kohlenwasserstoffen, z. B. beim Ähtylbenzol, tritt der Alkylrest in p-Stellung zu denn schon vorhandenen Substituenten, der Acylrest dazu in o-Stellung ein. Aus Benzol und Essigsäureäthylester entsteht also bei Gegenwart von wasserfreiem Aluminiumehloridp-Äthylacetophenon. Ähnlich wie Äthylacetat reagieren auch andere Ester, und zwar tritt Bildung von alkylierten fettaromatischen Ketonen ein, wenn man Ester von aliphatischen oder fettaromatischen Säuren mit ein- oder mehrwertigen aliphatischen oder hydroaromatischen Alkoholen (z. B. Methylacetat, Äthylacetat, Ä.thylbutyrat, n-Propylbutyrat, i-Butylbutyrat, önanthsaures Äthyl, i-valeriansaures Äthyl, Glykoldiacetat, Cyclohexylacetat, Phenylessigsäureäthylester u. a.) auf aromatische Verbindungen einwirken läßt. Eintritt des Alkylrestes allein findet statt, wenn die äurekomponente in o:-Stellung zum Carboxy 1 Halogen oder mehr als eine Phenylgruppe @aüfweist.
  • Als günstig zur Darstellung von p-monoalkylierten fettaromatischen Ketonen erwies sich bei dieser Reaktion die Anwendung vonetwa 2 Mal Aluminiumchlorid für i Mol Ester und z Mal des aromatischen Kohlenwasserstoffes. Die Reaktion ist dabei wahrscheinlich folgendermaßen zu formulieren: R-0 -CO-R'+ 2A1C13+C6H6-R-CgH4-CO-R'-[ aHCl+O(A1C1z)., wobei das Aluminiumsalz bei Beendigung der Reaktion an das Keton komplex gebunden anzunehmen ist.
  • Bei Anwendung größerer Mengen von Aluminiumchlorid entstehen größere Mengen nicht kernalkylierter Ketone neben polyalkylierten aromatischen Ketonen, vermutlich infolge sekundärer Disproportionierung. Bei Reaktionen mit Estern mehrbasischer Alkohole muß eine stöchiometrisch entsprechend -höher bemessene Menge wasserfreien Aluminiumchlorids angewendet werden. So entsteht z. B. aus 2 Mol Benzol und i Mol Glykoldiacetat bei Anwesenheit von q. Mol Aluminiumchlorid Di-(p-acetylphenyl)-äthan Die mit dem vorliegenden Verfahren erzielten Ausbeuten übertreffen gewöhnlich die nach dem üblichen Arbeitsgang zur Darstellung von alkylierten fettaromatischen Ketonen erhaltenen. Außerdem bietet das beanspruchte Verfähren dem üblichen gegenüber auch dadurch wesentliche Vorteile, daß die Durchführung der Synthese unter Einrechnung der Esterdarstellung in zwei Arbeitsgängen erfolgt und die Anwendung von Halogenierungsmitteln überflüssig gemacht wird. Auf diese Weise wird eine erhebliche Ersparnis an Material und Arbeitszeit erzielt.
  • Die alkylier-ten fettaromatischen Ketone können als Ausgangsprodukte für pharmazeutische und andere Produkte Verwendung finden. Gegebenenfalls lassen sich gewisse der so erhaltenen Ketone unmittelbar als Riechstoffe verwenden. -Beispiele r. p-Äthylacetophenon Zu einer Mischung von 133 g fein gepulvertem wasserfreiem Aluminiumchlorid und 39 g trockenem Benzol, die sich in einem mit einem gut wirkenden Rückflußkühler und einer Rührvorrichtung versehenen Kolben befindet, werden unter Kühlung mit fließendem oder Eiswasser 44 g Essigsäureäthylester aus einem Tropftrichter zugetropft. Schon nach Zugabe geringer Mengen des Esters verflüssigt sich die Mischung unter Erwärmung und lebhafter Chlorwasserstoffentwicklung.Zwecks besserer Durchmischung wird jetzt die Rührvorrichtung angestellt und gleichzeitig mit dem Zutropfen-des Esters fortgefahren. Nach beendigter Zugabe des Esters bleibt die Reaktionsmischung 1/2 Stunde ohne äußere Kühlung sich selbst überlassen und wird dann anschließend 2 Stunden auf lebhaft siedenden Wasserbad erwärmt. Die Reaktionsmischung wird ;dann, bevor sie völlig erkaltet ist, mit Eis zersetzt. Das abgeschiedene 01 wird nach dem Zusatz von Salzsäure mit Lösungsmitteln, wie Äther, Benzol u. dgl., aufgenommen oder zuerst durch Destillation mit Wasserdampf von der Salzlösung abdestlliert und dann aus dem Destillat mit den .erwähnten Lösungsmitteln ausgeschüttelt. Der nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels hinterbleibende Rückstand wird der Destillation, am besten im Vakuum, -unterworfen. Farbloses 01 von angenehmem Geruch, das bei iomm Druck bei 114' siedet. Ausbeute: 55 bis 651f, der Theorie.
  • Bei Anwendung größerer Mengen Wasserfreien Aluminiumchlorids entstehen neben p-Athylacetophenon größere Mengen Acetophenon und 3 # q.-Diäthylacetophenon. So wurden z. B. bei sonst gleicher Ausführung aus q.oo g wasserfreiem Aluminiumchlorid, 78g Benzol und 88g Essigsäureäthylester erhalten: 29g Acetopli#enon, 6o g p-Äthylacetophenon und 449 3 # 4.-Diäthylacetophenon. In gleicher Weise entsteht bei Verwendung von Essigsäuremethylester p-Methylacetophenon. Bei Verwendung von Buttersaureäthyfester entsteht in 65- bis 70 °/Qiger Ausbeute p-Äthylbutyrophenon, ein farbl0"ses Öl von angenehmem Geruch; Siedepunkt i4-bis 143° bei 13 mm.
  • Aus Benzol, wasserfreiem Aluminiumchlorid und Buttersäure-n-propy fester bildet sich p-n-Propylbuty rophenon, ein gelbliches öl vom Siedepunkt 144 bis 1¢6° bei iamm Druck. Aus Benzol, wasserfreiem Aluminiumchlorid und Isobutylbutyrat entsteht p-tert.-Butvlacetophenon, ein gelbliches Öl vom Siedepunkt 15:I bis 157° bei 13 min Druck. 2. p-Äthyldesoxybenzoin 32,89 Phenylessigsäureäthylester werden in vorbeschriebener Weise mit 15,6 g Benzol bei Gegenwart von 53,2 g wasserfreiem Aluminiumchlorid in Reaktion gebracht, worauf die Reaktionsmischung nach 3stündigem Erhitzen in der gleichen Weise, wie oben beschrieben, aufgearbeitet wird. Die bei 13 mm Druck und 2io bis 22O° überdestillierenden Anteile kristallisieren aus Alkohol in farblosen Blättchen, die bei 64° schmelzen, entsprechend den in der Literatur für p-Athyldesoxibenzoin gemachten Angaben. Die Ausbeute beträgt etwa 50110.
  • 3. Di-(p-acetylphenyl)-äthan 48,2g Glykoldiacetat werden in der in Beispiel i beschriebenen Weise mit 52 g Benzol und 176 g wasserfreiem Aluminiumchlorid in Reaktion gebracht. Die Reaktionsmischung wird nach istündigem Belassen bei ZimmertemperatuY 3 Stunden auf siedendem Wasserbad erhitzt, dann, wie unter i beschrieben, aufgearbeitet. Beim Schütteln der abgeschiedenen Ölschicht mit Äther scheiden sich nahezu farblose Kristalle ab, die aus Dioxanessigester umkristallisiert werden. Farblose Blättchen, die bei 168° schmelzen, mit p-N itrophenylhy drazin ein Di-p-nitrophenylhydrazon und bei Oxydation mit Chromsäure 2 Mol Terephthalsäure liefern. Die Ausbeute beträgt etwa 5o %.
  • 4. 196 g Cyclohexylacetat werden innerhalb 112 Stunde unter guter Kühlung zu einer Mischung von io.8 g Benzol und 36.7 g fein gepulvertem, suhl. Aluminiumchlorid getropft, wobei sich die Mischung orangerot färbt und sich gleichzeitig Chlorwasserstoff entwickelt. Nach vollendeter Zugabe des Esters bleibt die Mischung 1j2 Stunde bei -5°, dann 3/:1 Stunden bei Zimmertemperatur sich selbst überlassen, wird dann 2 Stunden auf dem Wasserbad erhitzt, danach in üblicher Weise mit Eis unter gleichzeitiger Zugabe von Salzsäure zersetzt und aufgearbeitet. In 36- bis 45 0%iger Ausbeute wird das p-Cyclohexylacetophenon als farbloses, bei 179 bis 181 ° und 14 mm Siedendes, beim Abkühlen kristallin erstarrendes, dann bei 6o bis 61' schmelzendes Öl erhalten.
  • 5. Zu der auf -io° abgekühlten Mischung von 213 g fein gepulvertem Aluminiumchlorid und 85 g Äthylbenzol werden innerhalb 1/2 Stunde 71 g Essigsäureäthylester zugetropft. Die Mischung bleibt dann 1j2 Stunde bei Zimmertemperatur sich selbst überlassen, wird anschließend 3 Stunden auf dem Wasserbad erhitzt, dann, wie üblich, aufgearbeitet. Nach einem Vorlauf aus Äthyl- und Polyäthylbenzolen sowie von p-Äthylbenzophenon geht bei 16o bis 162°/16 mrra 2 - 4 - 5-Triäthylacetophenon in einer Ausbeute von 750/0 der Theorie als farbloses Öl über; Schmelzpunkt des Semicarbazons 181', des Oxims 82 bis 83'.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung kernalkylierter fettaromatischer Ketone, ihrer Homologen und Analogen, dadurch gekennzeichnet, daß man Ester von aliphatischen oder fettaromatischen Säuren mit ein- oder mehrwertigen aliphatischen oder hydroaromatischen Alkoholen auf aromatische Verbindungen der Denzolreihe bei Gegenwart von wasserfreiem Aluminiumchlorid einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren zur Darstellung p-monoalkylierter fettaromatischer Ketone nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß pro Estergruppe auf i Mol Benzol 2 Mol wasserfreies Aluminiumchlorid verwendet werden.
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