DE1283849B - Verfahren zur Herstellung von reinen Arylestern von Dicarbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von reinen Arylestern von DicarbonsaeurenInfo
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Description
Für die Herstellung von Carbonsäurearylestern Die Reaktion wird zunächst vorzugsweise bei einer
mußte bisher die Carbonsäure zunächst in ein reak- J -'' Temperatur von 180 bis etwa 2509C-durchgeführt,
tionsfähiges Derivat, z. B. in ein Säurehalogenid oder wobei das freigesetzte Alkanol möglichst rasch aus
-anhydrid, übergeführt werden, das anschließend mit dem Reaktionsgemisch entfernt werden soll. Wenn
einem Phenol umgesetzt wurde. 5 die thermische Stabilität der Reaktionsteilnehmer
Es ist ferner aus der schweizerischen Patentschrift dies gestattet, kann die Reaktionstemperatur auch
353 731 bekannt, Carbonsäurearylester durch Um- noch höher liegen. Unterhalb 160° C verläuft die
setzung der betreffenden Carbonsäure mit einem Umsetzung unmeßbar langsam. Die Reaktion wird
Schwefligsäurearylester in Gegenwart von Basen her- im allgemeinen bei Atmosphärendruck durchgeführt,
zustellen, doch ist auch dieses Verfahren umstand- io Wenn niedrigsiedende Carbonsäureester als Auslich,
da die Schwefligsäurearylester vorher mit Hilfe gangsmaterial eingesetzt werden, ist es gegebenenfalls
von Thionylchlorid hergestellt werden müssen. Dafür . ,' erforderlich,. unter Überdruck zu arbeiten, um eine
sind teure korrosionsfeste Apparaturen erforderlich. Reaktionstemperatur in dem angegebenen Bereich
Ferner kann aus wirtschaftlichen Erwägungen auf zu erreichen. Andererseits kann es bei Verwendung
eine Regenerierung der Hilfsstoffe, wie Pyridin oder 15 sehr hoch siedender Reaktionskomponenten auch
Triäthylamin, nicht" verzichtet werden. vorteilhaft sein, die Entfernung des abgespaltenen
Die Erfindung .betrifft;ein Verfahren zur Herstel- Alkanols durch Anlegen von Vakuum zu erleichtern,
lung von reinen Arylestern von Dicarbonsäuren, das Wenn die Reaktionsgeschwindigkeit nach Abspal-
dadurch gekennzeichnet ist, daß man Alkylester aus ten von etwa 50 bis 75% der berechneten Alkanol-Alkanolen
mit 1 bis 6 C-Atomen und Iso- oder 20 menge nachläßt, wird eine rechnerisch zu ermittelnde
Terephthalsäure mit mindestens äquivalenten Men- Menge eines niederen Fettsäureanhydrids zugegeben,
gen einwertiger Phenole und/oder Naphthole und/ die ausreichend ist, eine mindestens für einen quanti-
oder durch Alkyl- und/oder durch Aralkylgruppen tativen Umsätze der-dann noeh vorhandenen Alkylsubstituierte
Phenole oder Naphthole in Gegenwart estergruppen stöchiometrisch erforderliche Phenolvon
bekannten Umesterungskatalysatoren auf Tem- 25 menge in Arylester zu überführen,
peraturen oberhalb 160° C unter möglichst rascher Als niedere Fettsäureanhydride kommen beispiels-
Entfernung des freigesetzten Alkanols erhitzt und weise Essigsäureanhydrid, Propionsäureanhydrid
nach Abspaltung von etwa 50 bis 75% der berech- oder Buttersäureanhydrid in Frage. Vorzugsweise
neten Alkanolmenge eine den noch im Reaktions- wird Essigsäureanhydrid benutzt. Vor der Zugabe
gemisch vorhandenen Alkylestergruppen mindestens 30 des Fettsäureanhydrids wird das Reaktionsgemisch
äquivalente Menge eines niederen Fettsäureanhydrids so weit abgekühlt, daß das Anhydrid mit dem noch
zusetzt und die Reaktion unter möglichst schneller vorhandenen Phenol-nunter Bildung—des- Arylesters
Entfernung des gebildeten .Alkylesters der niederen der Fettsäure reagieren kann, und nur niedere Fett-Fettsäure
zu Ende führt. ' · ~ säure aus dem Reakti'onsgemisch abdestilliert. An-
AIs Umesterungskatalysatoren können die als 35 schließend wird die Reaktionstemperatur so gesteisolche
bekannten sauren oder alkalischen Stoffe ein- gert, daß aus dem Reaktionsgemisch niedere Fettgesetzt werden. Die Verwendung saurer oder basi- säure und ihr Alkylester abdestillieren, während der
scher Verbindungen als Umesterungskatalysatoren Arylester der Fettsäure, in das Reaktionsgemisch zugeht
aus Houben-Weyl, Methoden der Organi- rückfließt. Wenn die Abspaltung der niederen Carschen
Chemie, 4. Auflage, Bd. VIII, S. 526 ff. (Statt- 40 bonsäure und ihres "Alkylesters beendet ist, wird der
gart, 1952), hervor. Besonders vorteilhaft verhalten überschüssige Arylester der niederen Fettsäure absich
Antimon-Verbiiidüngen (deutsche Patentschrift destilliert. Als Rückstand erhält man den einheit-1023
885, Spalte 8, Zeilen 11 bis 16), metallisches liehen Dicarbonsäurearylester, der durch Destillation
Magnesium oder Aluminium (Journal of Polymer oder Kristallisation in den gewünschten Reinheits-Science,
54 [1961], S. 388, Tabelle 1 Zeile 2, Zinn- 45 grad übergeführt werden kann-,
verbindungen (C. A., 50, S. 2206 b [1955]), beispiels- Die erfindungsgemäßen Dicarbonsäurearylester
weise Zinnstearat, und Titansäureester (USA.-Patent- besitzen technische Bedeutung als Weichmacher und
schrift 2 822 348, Spalte 2, Zeilen 18 und 41) oder als Zwischenprodukte für organische Synthesen.
Kombinationen dieser,Stoffe. Die zuzusetzende Menge Insbesondere sind sie wertvolle Zwischenstufen für
liejgt bei 0,1 bis 5,0%, bezogen auf den eingesetzten 50 Polykondensationsprodukte.
Alkylester. Bei der Herstellung von Diaryltere-und .......
-isophthalaten hat sich eine Kombination von Magne- Beispiel 1
sium, Zinnstearat und.Butyltitanat als besonders vor- 388 Gewichtsteile; Dimethylterephthalat (2MoI)
teilhafter Katalysator erwiesen. · und 94 Gewidhtsteile Phenol (l'Mol) werden nach
Als phenolische Komponenten im Sinne der Erfin- 55 Zusatz eines Gemisches-Von je 2 Gewichtsteilen Madung
sind die einwertigen Phenole oder Naphthole gnesium, Zinnstearat und Butyltitanat als Katalysator
zu nennen, beispielsweise Phenol, die isomeren Kre- unter Rühren in einem mit Fraktionierkolonne aussole
oder Xyenole, Butylphenole, Octylphenole, Ben- gerüsteten Kolben erhitzt, während ein langsamer
zylphenole oder /?-Naphthol. An Stelle der reinen Stickstoffstrom durch die Apparatur geleitet wird.
Phenole können auch technische Isomerengemische 60 Sobald das Reaktionsgemisch eine Temperatur von
benutzt werden. Dabei werden gemischte Arylester 232° C erreicht hat und die Methanolabspaltung leberhalten,
die für manche Einsatzzwecke wegen ihres haft stattfindet, werden weitere 282 Gewichtsteile
niedrigeren Schmelzpunktes von Interesse sind. Phenol durch einen beheizten Tropftrichter anteil-
Im allgemeinen wird für jede umzusetzende Alkyl- weise zugesetzt, wobei die Temperatur im Reaktionsestergruppe
lMol Phenol eingesetzt, wobei es zur Er- 65 kolben 230 bis 250° C beträgt. Nach 6 Stunden sind
zielung einer schnelleren und vollständigeren Umset- 114 Volumteile Methanol, entsprechend 71 % der
zung oft vorteilhaft ist, einen geringen Überschuß bis berechneten Menge, abgespalten. Nach dem Abkühzu
25% der berechneten Phenolmenge zu verwenden. len des Kolbeninhalts auf 180° C werden an-
schließend weitere 47 Gewichtsteile Phenol (0,5 Mol) und 153 Gewichtsteile Essigsäureanhydrid (1,5 Mol)
innerhalb einer halben Stunde zugetropft. Unter stetiger Steigerung der Sumpftemperatur bis auf
275° C destillieren 199,5 Gewichtsteile eines Gemisches
von Essigsäure und Methylacetat während IVa Stunden ab. Das nicht umgesetzte Phenol und
Phenylacetat werden destillativ abgetrennt und können in einen neuen Ansatz zurückgeführt werden.
Das zurückbleibende rohe Diphenylterephthalat wird durch Umkristallisieren aus Xylol unter Zugabe von
Aktivkohle und Bleicherde gereinigt. Man erhält 598 Gewichtsteile reines Diphenylterephthalat in
Form glänzender, farbloser Blättchen vom Schmelzpunkt 198,5° C; Verseifungszahl = 353 (berechnet ig
353). Die Ausbeute entspricht 94% der Theorie.
388 Gewichtsteile Dimethylisophthalat (2 Mol) und 94 Gewichtsteile Phenol (1 Mol) werden nach ao
Zusatz eines Gemisches von 4 Gewichtsteilen Butyltitanat, 2 Gewichtsteilen Magnesium und 1 Gewichtsteil Zinnstearat als Katalysator wie im Beispiel 1 zur
Reaktion gebracht. Während Methanol am Kopf der Fraktionierkolonne abdestilliert, werden bei einer as
Kolbentemperatur von 220 bis 236° C weitere 329 Gewichtsteile Phenol (3,5 Mol) zugetropft. Nach
6 Stunden sind 108 Volumteile Methanol, entsprechend 67% der berechneten Menge, abgespalten.
Nach dem Abkühlen des Kolbeninhalts auf 180° C werden anschließend 184 Gewichtsteile Essigsäureanhydrid
(1,8 Mol) innerhalb 20 Minuten zugegeben. Unter stetiger Steigerung der Reaktionstemperatur
bis auf 260° C destillieren innerhalb 80 Minuten Gewichtsteile eines Destillats ab, das im wesentlichen
aus Essigsäure und Methylacetat besteht. Das Reaktionsprodukt wird anschließend im Vakuum
destilliert. Zunächst gehen 62 Gewichtsteile Phenylacetat bei 96 bis 122° C und 21 Torr über. Dann
destillieren bei 228° C und 0,6 Torr 586 Gewichtsteile Diphenylisophthalat, entsprechend 92% der
Theorie. Der Schmelzpunkt liegt nach dem Umkristallisieren aus Xylol bei 1370C; Verseifungszahl
= 353 (berechnet 353).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von reinen Arylestern von Dicarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkylester aus Alkanolen mit 1 bis 6 C-Atomen und Iso- oder Terephthalsäure mit mindestens äquivalenten Mengen einwertiger Phenole und/oder Naphthole und/oder durch Alkyl- und/oder durch Aralkylgruppen substituierter Phenole oder Naphthole in Gegenwart von bekannten Umesterungskatalysatoren auf Temperaturen oberhalb 160° C unter möglichst rascher Entfernung des freigesetzten Alkanols erhitzt und nach Abspaltung von etwa 50 bis 75% der berechneten Alkanolmenge eine den noch im Reaktionsbereich vorhandenen Alkylestergruppen mindestens äquivalente Menge eines niederen Fettsäureanhydrids zusetzt und die Reaktion unter möglichst schneller Entfernung des gebildeten Alkylesters der niederen Fettsäure zu Ende führt.
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