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Abfüllapparat mit Meßgefäß Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist
ein Abfüllapparat mit Meßgefäß, bei welchem das Füllen und Entleeren des Meßgefäßes
unter Luftdruck erfolgt, wobei der Rücklauf der Flüssigkeit aus dem Meßgefäß in
das untere Standgefäß bei beliebiger Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Meßgefäß möglich
ist, und zwar unter Verwendung eines senkrecht oder waagerecht angeordneten Hahnkükens.
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Es sind Abfüllapparate bei Tankanlagen, insbesondere zum Tanken von
Brennstoff und 0l für Kraftwagen, bekanntgeworden, bei welchen die Flüssigkeit vom
Tank in ein Meßgefäß unter Luftdruck befördert wird und von diesem unter Druck ausfließen
kann. Ferner sind Abfüllapparate mit Meßglas bekanntgeworden, bei welchen der Rücklauf
vom Meßgefäß in den Tank bei beliebiger Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Meßgefäß
erfolgt.
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Bei den bekannten Abfüllapparaten letzterer Art muß das Meßglas zum
Ablassen irgendeiner Menge Flüssigkeit vollständig gefüllt werden, wobei zum Abzapfen
auch einer kleineren Menge Flüssigkeit stets eine größere Menge Druckgas benötigt
wird.
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Beim Erfindungsgegenstand braucht zum Abfüllen irgendeiner vom Meßgefäß
faßbaren Flüssigkeit vorher nicht vollständig gefüllt zu werden. Es wird daher jeweils
für das bestimmte Maß der Füllung nur die dazu notwendige Druckluft verwendet.
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Bei allen bekannten Abfüllapparaten ähnlicher Art kann eine Feineinstellung
der Flüssigkeit im Meßgefäß nicht erreicht werden, weil dieselben nicht für hochwertige
Flüssigkeiten konstruiert sind.
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Gegenüber diesen bekannten Abfüllapparaten besteht das Wesen der neuen
Erfindung darin, daß die zur ganzen oder teilweisen Füllung des Meßgefäßes eingepumpte
Luft für den beschleunigten Auslauf der Flüssigkeit benutzt wird, wobei der Luftdruck
bei Bedarf verstärkt werden kann, und zwar bei jeder beliebigen Höhe des Flüssigkeitsspiegels
im Meßglas, wobei die Arbeitsgänge durch ein einziges Organ gesteuert werden, welches
während der Auslauf- und Rücklaufstellung entlastet ist, weil es von beiden Seiten
den gleichen Druck erhält.
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Die Zeichnungen veranschaulichen den Erfindungsgegenstand in zwei
beispielsweisen Ausführungsformen; es zeigen die Fig. i bis 7 den Apparat. mit senkrechtem
und die Fig. 8 bis io denselben mit horizontal gelagertem Hahnküken, und zwar: Fig.
i einen senkrechten Schnitt bei der ersten Ausführung nach Linie C-D der Fig. 3,
Fig. z einen Schnitt nach Linie fl-B der Fig. 3, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie
L-31 der Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie E-F der Fig. 5, Fig.
5 einen Schnitt nach Linie L-1bI der Fig. i bei um 450 verdrehtem Küken, Fig. 6
einen Schnitt nach Linie G-H der Fig. 7,
Fig. 7 einen Schnitt nach
Linie T-K' der Fig. 6 (teilwei e}". c,e ;; #? Fig. 8 einen Längsschnitt durch den
Apparat der zweiten Ausführung, Fig.9 eine Vorderansicht auf das 1)rel-,:, organ
des Hahnkükens, welche als Sperr=:; scheibe ausgeführt ist, und Fig. io vier Kükenstellungen
M, R, 0, A
in je drei Parallelschnitten durch die Kanäle. Der Abfüllapparat
besteht aus einem senkrecht angeordneten Hahngehäuse 2, welches an dem oberen Rand
tellerartig ausgeführt ist. Innerhalb dieses Hahngehäuses ist das Hahnküken 3 eingeführt,
dessen -Drehbewegungen von einem radial eingeführten Hebel 14 mittels der Hand ausgeführt
werden. Auf dem tellerartigen Rand. des Hahngehäuses ä ist das Meßgefäß 4' angedeutet,
welches die Form einer Glasglocke besitzt und mit dem unteren Rand luftdicht auf
dem Hahngehäuse 2 befestigt ist (s. auch Fig. 8), nach welcher das Meßgefäß 4' ;mittels
einer Überwurfmutter 5 an der Tellerfläche fest angeschraubt ist. An der linken
Seite des Hahn-C, 2 befindet sich das Luftzuströmungsrohr 6, während an' der gegenüberliegenden
Seite in der gleichen Ebene das Auslaufröhrchen 7 angeordnet ist.
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Das Hahnküken 3 besitzt ein Flüssigkeitssteigrohr 8, welches innerhalb
des Hahnkükens unterbrochen ist, wobei die Fortleitung desselben durch ein mittels
Gewindestopfens in den Hahnkörper eingedrehtes Teilröhrchen 8' veranlaßt ist. Diese
Unterbrechung ist dazu benutzt, zwischen der Steigleitung ein Kugelventil g unterzubringen,
das den Rücktritt der später bei der Abfüllung im Meßgefäß entweichenden Druckluft
verhindert.
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Das Hahnküken 3 und das Hahngehäuse 2 sind mit verschiedenen Durchbohrungen
und Ausfräsungen an den Kegelflächen versehen, die in senkrechter und waagerechter
Richtung gegeneinander versetzt sind. Dadurch werden drei Einstellungen des Hahnkükens
bei einem Winkelausschlag von 2 # 45° = go° erreicht.
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Die Fig. i bis 3 zeigen die Kanaleinstellungen bei der Stellung des
Hebels 14 (Fig. 3), bei welcher die Druckluft durch. das Rohr 6 und die Kanäle io
und 16' in das Standgefäß i (nach Fig. 8) gelangt. Die Entlüftung des Meßgefäßes
erfolgt durch das Luftrohr ii und durch die Bohrung 12, wie Fig. 2 zeigt.
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Die Fig.4 bis. 5 zeigen die Kanaleinstellungen bei der Stellung des
-Hebels 14 (Fig. 5), bei welcher das Meßglas von der Außenluft abgeschlossen ist.
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Im Hahngehäuse 2 sowie im Hahnküken 3 ist je ein Zusatzkanal 16" und
i6"' eingebracht. Diese Kanäle lassen die im Standgefäß aufgespeicherte Druckluft
zum Meßglas blasen, wobei der Rücklauf der Flüssigkeit aus dem Meßglas zum Standgefäß
durch die Kanäle 16 .und 17 erfolgt, infolge des Druckausgleiches in beiden Gefäßen.
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Fig. 6 und 7 zeigen die Kanaleinstellun-'=-k bei der Stellung des
Hebels 14 (Fit-'- 7), `°k :welcher der Innenraum des Meßglases mit :dem Auslaufrohr
7, dem Luftzuströmungsrohr 6 und dem Standgefäß in Verbindung ist, so daß die im
Meßglas befindliche Flüssigkeit infolge der in dem Standgefäß und dem Meßglas aufgespeicherten:
Druckluft ausgeblasen wird, indem die Luft im Standgefäß durch die Kanäle 16", 16'
und das Luftrohr i i strömt, wobei dieser Luftstrom durch weiteren Zustrom vermittels
des Luftrohres verstärkt wenden kann.
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Der Auslauf der Flüssigkeit aus. dem Meßglas erfolgt durch den Kanal
15' und durch das Auslaufrohr 7.
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Bei der zweiten Ausführung des Erfindungsgegenstandes nach den Fig.
8 bis io ist, wie bereits erwähnt, das Hahnküken 3' horizontal im Hahngehäuse 2'
eingebaut. Es ist mit einer Verlängerung versehen, die durchbohrt als Luftzuströmung
6' dient, welche rohrartig ausgebildet ist und das Scheibenrad 30 trägt, welches
zur Betätigung des Hahnkükens dient. Das Halmküken 3' wird: voll einer Blattfeder
3 1 stets auf seinem Sitz gehalten. Diese Feder ist als Winkelfeder ausgebildet,
wobei der eine untere Schenkel als Sperrglied für das Scheibenrad 3o dient; die
Befestigung dieser Feder ist durch eine Schraube 32 erreicht, welche in das Halmgehäuse
2' eingeschraubt ist. Für die Sperrung des Scheibenrades 3o sind in demselben an
der Peripherie Einkerbungen eingebracht, in welche der freie Schenkel der Blattfeder
31 jeweils einzuspringen vermag. Diesen Einkerbungen liegen die Buchstaben
A, 0, R, NI diametral gegenüber, welche die verschiedenen sperrbaren Steuerstellungen
des Hahnkükens kennzeichnen.
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Das Auslaufrohr 7' ist genau in der Längsachse des Hahnkükens an der
entgegengesetzten Seite des Kükenschaftes am Hahngehäuse angebracht. Im Hahnküken
sind außer den zentralen Bohrungen 6' und 7" und der parallel zu diesen Bohrungen
angeordneten Bohrung 12' noch mehrere radiale Bohrungen 7"', 34, 34!, 33, 33' und
35 in drei parallelen Ebenen eingebracht. Die Anordnungen der letzteren; Bohrungen
sind in, drei Querschnitten A, B, C (nach Fig. i des Kükens) in Fig. io dargestellt,
und zwar in den vier Sperrstellungen des Kükens: 11U R, O, A.
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In, der M-Stellung des -Kükens nach Fig. 9 und io gelangt die-Luft
. durch den rohrartigen Schaft 6' in `das Standgefäß, die Flüssigkeit steigt durch
das Steigrohr 8 und den senkrechten Kanal B" in das Meßglas,
während
die in demselben befindliche Luft aus dem Luftrohr i i' und dem Kanäl i a' entweicht;
der Auslaufkanal, 15" ist gespeirt: Durch eine Achteldrehung des Kükens um 45° in
der Pfeilrichtung wird die R-SteUung (Rücklauf) gesperrt. Nach Fig. io ergibt sich,
daß der Auslaufkanal 15" gesperrt ist, die Flüssigkeitssteigleitung 8 mit dem Meßgefäß
nicht unterbrochen ist und die Luftdruckleitung sowohl ins Meßglas wie ins Standgefäß
führt, während der Innenraum des Meßglases mit der Außenluft unterbrochen ist. Die
vorher in das Standgefäß eingepumpte Luft steigt in das Meßglas; es ist gleicher
Druclc in diesem und in dein Standgefäß. Die Flüssigkeit im Meßglas kann durch die
Bohrung 34 wieder in das Standgefäß zurücklaufen, bis durch eine weitere Drehung
der Handscheibe 30, von 45', die Stellung o (Null) erreicht wird. In dieser sind,
wie aus Fig. io (o) ersichtlich ist, alle Verbindungen zwischen Meßglas, Standgefäß
und Gebläseanschluß 6' unterbrochen; die Flüssigkeit steht ruhig im Meßglas, und
es kann vom Käufer beobachtet werden, ob er sein richtiges Maß erhalten hat. Dreht
man schließlich das Scheibenrad 30 auf die letzte Stellung A (Auslauf), so
ergibt sich eine Verbindung des Auslaufkanals i S" mit der Bohrung 7" und dem Auslaufrohr
7' sowie nochmals eine Verbindung des Standgefäßes i mit dein Meßglas 4' durch den
Luftkanal 35. Die in beiden Gefäßen aufgespeicherte Druckluft bläst dann die Flüssigkeit
aus dem Meßglas aus. Da in dieser Stellung (Fig. io, A) auch wieder der Gebläseball
eingeschaltet ist, kann der Druck der Ausblaseluft noch verstärkt werden.
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Gegenüber den früheren Bauarten ist es bei letzterer Anordnung des
Apparates möglich, sowohl das Flüssigkeitssteigrohr als auch das Rückschlagventil
zu unterdrücken, da durch die Stellung des Hahnkükens selbst ein Flüssigkeits- und
Luftabschluß zwischen Meßglas und Flasche erreicht ist. Weiter ist ein besonderes
Lufteinblasrohr entfallen, da das Hahnküken 3', das außerdem mit dem Scheibenrad
30 zusammen als ein einfacher Drehkörper ausgebildet ist, so geformt wurde,
daß der zentrale Ansatz mit Bohrung 6' gleich zum Anschluß des Gebläses dient.