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Maschine zum Beschneiden und Fertigmachen der Randteile von Absatzfrontbezügen
Die Absatzfront wird gewöhnlich mit einem Lappen der Laufsohle beklebt. Nach dem
Ankleben dieses Lappens ist ein Beschneiden der überstehenden Kante desselben erforderlich.
Es wurde schon vorgeschlagen, zum Beschneiden dieser über den Absatz seitlich überstehenden
Kanten des Absatzfrontbezuges einen Fräser anzuwenden. Es ist jedoch nicht möglich,
mit einem solchen Fräser den Absatzfrontbezug bis an die Übergangsstelle des Absatzfrontbezuges
in den Gelenkteil der Sohle zu beschneiden, ohne daß die Gefahr einer Beschädigung
des Oberleders besteht.
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Die Erfindung stellt sich insbesondere die Aufgabe, die Frontbezüge
von Louisabsätzen derart zu beschneiden, daß an ihm die Herstellung einer Wiener
Kante möglich ist. Zu diesem Zweck sind gemäß der Erfindung zwei Messer vorgesehen,
die sich in sich kreuzenden Bahnen hin .und her bewegen, und zwar derart, daß beim
Einschneiden des einen Messers das andere sich in zurückgezogener Lage befindet
und umgekehrt. Weiterhin sind bei dieser Maschine Werkstückführungen vorgesehen,
die das Werkstück so halten, daß die Absatzfront mit dem daraufliegenden Bezug etwa
unter einem Winkel von q.5° zu den beiden Messerbahnen liegt. Hierdurch entsteht
eine etwa winklige Beschneidkante des Bezuges, die 'zwecks Erzeugung der Wiener
Kante in einfacher Weise abgerundet werden kann. Darüber hinaus ist es möglich,
mit der Maschine gemäß der Erfindung den Absatzfrontbezug bis hart an den Übergang
an den Gelenkteil der Sohle zu beschneiden.
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Die Messer sind dabei auf hin und her beweglichen Trägern angebracht,
die in senkrecht zueinander stehenden Führungen gleiten, und werden durch einen
gemeinsamen Winkelhebel angetrieben. Von den Werkstückführungen ist die eine an
der Messerführung angebracht und wird durch Stellschrauben oder andere geeignete
Stellmittel in der Bewegungsrichtung der beiden Messer verstellt. In den Zeichnungen
ist Fig. r eine Seitenansicht der Beschneidmaschine.
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Fig. a ist eine Seitenansicht der Arbeitsstelle der Maschine.
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Fig. 3 ist eine Vorderansicht eines Teiles der Maschine, gesehen von
der Linie III-III der Fig. a aus.
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Fig, q. ist ein Schaubild der Beschneidwerkzeuge und Führungen im
Eingriff mit dem Werkstück..
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Fig.5 ist ein vergrößerter Querschnitt durch einen Absatz mit einem
daran angeklebten Frontbezug.
Fig.6 bis 12 erläutern das Beschneiden
und Fertigmachen der Kante des Frontbezuges =._ Fig. 13.- ist- ein Schnitt nach
der Linie XIII-XIII der Fig. i.
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Fig. 14 ist eine der Fig. 2 ähnliche Ansi4c einer abgeänderten Ausführungsform.
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Fig. 15 ist eine Vorderansicht der in Fig.14"@ dargestellten Maschine.
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Fig. 16 ist eine Seitenansicht einer abgeänderten Werkstückführung.
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Die Beschgeidmaschine ist zum Beschneiden der überstehenden Randteile
2o (Fig. 5) von Absatzfrontbezügen 22 bestimmt, die, wie bekannt ist, von der Laufsohle
abgespalten sind und gegen die Frontfläche des Absatzes a4 geklebt werden. Die Absatzfrontbezüge
werden auf der dargestellten Maschine so beschnitten, daß eine V-förmige Xantenschnittfläche
entsteht, die aus zwei abgeschrägten Flächen 26 (Fig. 7) und einem Rücken 28 Tig.4
und 7) besteht. Die V-förmige Schnittfläche wird sodann durch ein Schnittpolierwerkzeug
32 (Fig. 8) nach Belieben geformt (s. bei 34, 36, 38 und 40 in Fig. 8 bis i i).
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Die Maschine besitzt zwei Messer 42, 44, die in sich kreuzenden Bahnen
hin und her beweglich sind. Jedes Messer bewegt sich quer durch die Bewegungsbahn
des anderen Messers. Die Maschine besitzt weiterhin zwei Führungen 46, 48, die gegen
die Seiten- bzw. .Frontfläche 50, 52 des Absatzes anliegen, und zwar in der Nähe
der Kante 30 -(Fig. 5) der Absatzfrontfläche, über die der Randteil 20 des Frontbezuges
hinausragt. DieBewegungsbahnen der Messer kreuzen sich ungefähr in der Mitte zwischen
den Seitenflächen-29 und 31 (Fig. 5) des Randteiles 2,o des Absatzfrontbezuges 22.
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Die Bewegungsbahnen der beiden Messer liegen in einem Winkel von -9o°
zueinander und bilden je einen Winkel von 45° mit der Waagerechten. Die Schneiden
54, 56 der Messer sind bogenförmig (Fig. 4) zum leichteren Beschneiden von stark
gewölbten Werkstückteilen. Das Messer 42 ist durch eine Schraube 62 verstellbar
auf einem Träger 5,8 angebracht, der in festen Führungen 6o hin und her beweglich
ist. Der Träger 58 wird durch einen Exzenter 64 (Fig. i) bewegt, der auf einer nicht
dargestellten, waagerechten Welle aufgekeilt ist. Die Welle trägt eine Scheibe 61,
die mittels eines Riemens 63 von einem Kraftantrieb aus getrieben wird. Der Exzenter
64 sitzt in dem inneren Laufring 65 eines Kugellagers, dessen äußerer Laufring 66
auf einer Seite gegen die Innenfläche einer Ausnehmung des Trägers 58 und auf der
anderen Seite gegen- einen Block 70, 72 liegt. Zum Nachverstellen der Maschinenteile
bei Verschleiß ist der Block 72 durch eine Schraube 74 bezüglich des Kugellagers
verstellbar. Die Schraube ist in den Träger 58 eingeschraubt und wird in eingestellter
Lage ..durch. eine Sperrmutter 76 gehalten.
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@tin oberer Ansatz 78 des Trägers 58 ist :-...@ @ch ein bewegliches
Verbindungsglied 8o (Pig. i) mit einem Arm 82 eines Winkel-" Nebels 84 verbunden.
Der Winkelhebel sitzt auf einem Bolzen 85 (Fig. 13), der in dem Maschinengestell
drehbar und gleitbar angeordnet ist. Ein Kopfstück 86 des Bolzens, gegen das der
Hebel 84 durch eine Mutter 87 geklemmt wird, wird durch eine Feder 89 fest gegen
eine Lagerfläche 9i des Maschinengestelles gezogen, so daß bei Verschleiß der beweglichen
Maschinenteile die Feder 89 soförtige Nachverstellung vornimmt. Der Bolzen 85 liegt
mit dem Kreuzungspunkt der Messerbewegungsbahnen in einer waagerechten Ebene. Der
andere Arm 9o des Winkelhebels steht durch ein bewegliches Verbindungsglied 9.2
mit dem Träger ioo des Messers 44 in Eingriff. Das Messer 44 ist an seinem Träger
durch eine Schraube io2 befestigt. Der Träger ioo wird längs einer Führung 104 durch
den Winkelhebel hin und her geschwungen. Die Verbindungsglieder 8o und 92 besitzen
an ihren Enden Blöcke io6 bzw. i o8, die in Ausnehmungen in den Messerträgem und
in den beiden Enden des Winkelhebels liegen und durch Schrauben i io bzw. i12 dort
festgehalten werden. Die Blöcke i o6 bzw. io8 sind durch verhältnismäßig dünne Stiele
miteinander verbunden, die bei der Längsbewegung der Messerträger 58, ioo und der
Schwingbewegung des Winkelhebels 84 sich seitlich biegen können.
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Die Führung 46 für das Werkstück ist durch eine Schraube 112 verstellbar
an dem Maschinengestell angebracht. Die Schraube ragt durch einen Schlitz der Führung
zum Verstellen der Führung in den durch Pfeile 116 (Fig. 2) angedeuteten Richtungen.
Die Führung 46 ist ebenfalls um die Schraube i 12 als Drehachse durch zwei Schrauben
117, 118 verstellbar. Die Schrauben i 17, 118 sind in Ansätze iso, 122 des Maschinengestelles
eingeschraubt und greifen an einem Flansch 124 (Fig. 2 und 3) der Führung
46 an.
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Die Oberfläche 126 (Fig. 4 und 6) der Führung 46 ist. in der Nähe
ihres Vorderendes etwas abgerundet in Anpassung an die gebogene Schneidkante 54
des Messers 42. Das Messer wird so auf seinem Träger 58. eingestellt, daß bei der
Herabbewegung des Messers seine Schneide 54 leicht die Fläche 126 der Führung 46
berührt und somit der Absatzfrontbezug sauber beschnitten wird. Das Messer kann
jedoch auch so angeordnet werden, daß es mit der Fläche 126 der Führung 46 scherenartig
zusammenwirkt. Durch das
Abrunden des mit dem Werkstück in Eingriff
stehenden Endes 125 der Führung 46 wird insbesondere der Vorschub des Werkstückes
erleichtert. Die Unterseite der Führung 46 ist bei 128 konkav zur ungestörten Bewegung
des Werkstückes während seiner Beschneidung.
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Die Führung 48 ist durch eine Schraube 130 an dem Maschinengestell
befestigt. Die Schraube ragt durch einen Schlitz 132 der Führung, so daß
die Führung in Pfeilrichtung 134 (Fig. 2) verstellbar ist. Eine Zunge 136 der Führung
ragt in eine Rille 138 des Maschinengestelles und verhindert eine Verdrehung der
Führung um die Schraube 130. Die Oberfläche 140 (Fig. 2 und 4) der Führung 48 ist
konkav in Anpassung an die Wölbung der Unterseite des Messers .4. Das mit dem Frontbezug
in Eingriff tretende Ende 142 (Fig. 6) der Führung 48 ist ebenfalls etwas abgerundet.
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Das Maschinengestell besitzt, von der Seite gesehen, die Gestalt eines
rechteckigen Rahmens, der mit einer Kante auf einem Untergestell 44 sitzt. Dadurch
wird insbesondere die Darbietung, Führung und Schwingung des Werkstückes während
des Beschneidens des Absatzfrontbezuges erleichtert. Der Messerantrieb ist durch
einen mittels einer Schraube 148 befestigten Deckel 146 (Fig. 3) verdeckt.
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Die Messer 42, 44 werden sehr rasch hin und her geschwungen. Die Welle
64 wird mit einer Geschwindigkeit von 4000 Umdrehungen in der Minute gedreht. Die
Messer 42, 44 bewegen sich abwechselnd gegen das Werkstück hin, und die Bewegung
ist durch die beschriebene Anordnung und Lagerung der Träger 58, ioo sehr genau
festgelegt.
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In Fig.14 und 15 ist eine etwas abgeänderte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Die Messer 146, 148 werden in gleicher Weise wie die Messer 42,44 angetrieben
und der Absatz durch Führungen 150, 152 geführt. Die Führung i5o ist durch eine
Schraube 154 an dem Maschinengestell befestigt. Die Schraube 154 greift mit einem
Flansch 156 an der Führung 15o an. Die Führung ist in senkrechter Richtung verstellbar
-und ist durch eine Schraube 158 an einem Bolzen 16o befestigt, der in einem Block
162 verstellbar gelagert ist. Der Bolzen 16o trägt an seinem schraubenförmigen Oberende
eine Mutter 164, die durch eine Feder 166 gegen den Block 162 gezogen wird. Durch
Drehung der Mutter 164 wird die Führung i 5o senkrecht verstellt. Ein an dem Block
162 sitzender Stiel 168 ist an dem Maschinengestell gleitbar gelagert und durch
eine Mutter 170 parallel zu der Bewegungsbahn eines das Messer 148 tragenden
Schlittens 172 verstellbar. Die Mutter i7o wird durch eine Feder 174 gegen das Maschinengestell
gehalten. Die Federn 166, 174 sind stark genug, um eine Aufwärtsbewegung der Führung
i5o durch den Druck deß Werkstückes zu verhindern. Durch die Mutter 164 wird die
Führung i5o senkrecht bezüglich des Messers 146 verstellt zur Bestimmung der Länge
des beschnittenen, überstehenden Randteiles des Absatzfrontbezuges. Durch die Mutter
170 wird die Führung i5o so verstellt, daß der Rücken der Schnittfläche näher an
die Seite 29 bzw. 31 heran verlegt wird.
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Die Führung 152, die von der Führung 150 so weit entfernt ist, daß
der Frontbezug zwischen beiden gerade hindurchgleiten kann, besteht aus zwei Teilen
17'6, 178, die durch eine mit gegensinnigen Gewinden versehene Schraube i8o mit
Handrädchen 182 miteinander verbunden sind. Der Teil 178 der Führung 152 ist durch
eine Schraube 184 an dem Maschinengestell befestigt. Die Schraube geht durch einen
Schlitz in dem Teil 178, und der Teil 178 ragt mit einer Zunge in eine Rille des
Maschinengestelles. Der Teil 176 ragt ebenfalls mit einer Zunge in diese Rille.
Die Zunge des Teiles 176 wird durch eine Schraube 186 in der Rille gehalten. Die
Schraube 186 klemmt den Teil 176 nicht gegen das Maschinengestell, so daß der Teil
176 bezüglich der Führung i5o auf und ab bewegbar ist, wenn entweder die Schraube
18o mittels des Handrädchens 182 gedreht wird oder wenn die Schraube 184 gelöst
und die beiden Teile 176, 178 gemeinsam bewegt werden, Der Teil 178 trägt zwei Schrauben
188, die an dem Handrädchen 182 der Schraube 18o angreifen, wenn die Schraube 18o
zur- Verstellung des Teiles 176 gedreht wird. Nach entsprechender Einstellung der
Schrauben 188 kann somit die Schraube 18o zur Verstellung des Teiles 176 von einer
vorher bestimmten Lage in eine andere vorher bestimmte Lage verdreht werden. Diese
Lagen entsprechen den Grenzen, zwischen welchen sich die Dicken der gewöhnlich beschnittenen
Absatzfrontbezüge ändern.
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Die Führung 152 ist unterhalb der Schnittstelle ausgebogen (Fig. 14),
wobei der Absatz mit dem Frontbezug gegen die ausgebogene Stelle anliegt und somit
der Schnittwinkel bestimmt wird. Soll der Schnittwinkel verändert werden, so wird
eine andere Führung 152 durch Auswechslung des Teiles 176 eingesetzt.
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Damit die mit der Absatzseite in Eingriff stehende Führung in der
Längsrichtung der Bewegungsbahn der Messer 146, 148 verstellt werden kann, ist gemäß
einer abgeänderten Ausführungsform eine Führung igo (Fig. 16) durch eine Schraube
192 an dem Maschinengestell befestigt. Die Führung besitzt einen
länglichen
Schlitz 194, der parallel zu der-Bewegungsbahn des Messers 148 liegt. Ein an_ der
Führung 19o angebrachter Bolzen 196 ragt durch einen durchbohrten Block 198. Die
Bohrung liegt parallel zu der Bewegungsbahn des Messers 48. Eine Feder Zoo zieht
eine Stellmutter 2o2 auf dem Oberende des Bolzens 196 gegen den Block. Der Block
198 ist mittels eines Stieles 204 in einer Bohrung z06 des Maschinengestelles gleitbar.
Diese Bohrung liegt parallel zu der Bewegungsbahn des Messers 146. Der Stiel 204
ist längs der Bohrung 2o6 durch eine Mutter verstellbar, die der Mutter 170 (Fig.
14) ähnlich ist. Somit ist die Führung 19o durch die beschriebene Vorrichtung in
der Längsrichtung der Bewegungsbahn des Messers 146 sowohl wie in der des Messers
148 verstellbar.