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Vorrichtung zur Bewegung der Lade Die vorliegende Erfindung hat eine
weitere Ausbildung der Vorrichtung nach dem Patent 615 504, insbesondere in ihrer
Anwendung für Webstühle mit Festblatt, zum Gegenstand. Das Wesen der Erfindung ist
darin zu sehen, daß unter Anordnung eines an sich bekannten, durch Federn kraftschlüssig
in gesicherter Lage gehaltenen Gelenks in einem die Kurbelwelle mit der Weblade
verbindenden Getriebeteil das Gelenk in den größeren der beiden Arme des an die
Ladenstelze angelenkten Winkelhebels hineinverlegt ist, und zwar so, daß die die
Hälften des Gelenks während des normalen Betriebes in gegeneinander unverstellbarer
Lage haltende Feder parallel zum größeren Arm des Winkelhebels liegt.
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Bei bekannten Anordnungen zur Verhinderung einer Zerstörung infolge
Überbeanspruchung von Getriebeteilen mechanischer Webstühle, welche sich ebenfalls
einer Formveränderlichkeit der Schubstange bedienen, hat man vorgeschlagen, die
Schubstange aus zwei aneinandergelenkten Gliedern herzustellen und diese Glieder
durch eine auf Zug beanspruchte Schraubenfeder kraftschlüssig miteinander zu verbinden.
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Bei einer solchen Anordnung wird aber viel zu wenig Rücksicht auf
die erheblichen Schwingungsbewegungen genommen, welchen die mit dem unteren Ende
an der Ladenstelze, mit dem oberen Ende dagegen an der Gelenkstelle der Pleuelstangenglieder
befestigte Schraubenfeder ausgesetzt ist. Denn es ändert sich doch die Intensität
der Knickungsbestrebungen, welche der Hebeldruck der an die Pleuelstange angreifenden
Kurbel auf die Gelenkstange der Pleuelstangenglieder ausübt, ständig infolge des
während jeder Kurbelumdrehung in den einzelnen Winkellagen sich ebenfalls ändernden
Kurbelzapfendrucks. Diesen schwankenden Knickungsbestrebungen muß die Schraubenzugfeder
aber ständig entgegentreten; sie wird aber auch fortgesetzt durch die innerhalb
jeder Kurbelumdrehung sich stark ändernden Kräfte verschieden stark auf Zug beansprucht,
d. h. mehr oder weniger auseinandergezogen, und muß dabei auch noch den Schleuderkräften
standhalten, welche die Schwingungen der Ladenstelze in ihr erzeugen.
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Diese doppelte Beanspruchung der Feder durch starkwechselnde Zug-
und Schleuderkräfte kann weder auf ihre Lebensdauer noch auf die Sicherheit in der
Erfüllung ihrer Aufgaben für die Dauer des Betriebes ohne Einfluß bleiben. Daher
ist eine Formveränderlichkeit der Pleuelstange selbst aus-Gründen der Betriebssicherheit
zu verwerfen.
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Wird aber erfindungsgemäß . die Formveränderlichkeit in den nach den
Patenten 58=63x und 615 504 vorgesehenen, an die Ladenstelze
aasgelenkten
Winkelhebel hineingelegt, und zwar so, daß das Gelenk in dem größeren der- beiden
Winkelhebelarme angebracht und die Feder .. parallel' zu -diesem -verlegt wird,
dann be, iflussen erstens die viel geringeren Schwingur schläge des Winkelhebelarms
die Feder ganz unwesentlich im Sinne einer Schleuderung, und zweitens kann der Feder
bei einer solchen Anordnung eine viel kleinere Länge erteilt werden, so daß Tanzbewegungen
im wesentlichen unterbleiben.
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Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Ausbildung ist in der beiliegenden
Zeichnung in Seitenansicht dargestellt. Die mit dem Anschlagriet versehene Ladenstelze
q. ist bei 5 an den ungleicharmigen Winkelhebel 6 bis 7 aasgelenkt. An den kleineren
Arm 6 des Winkelhebels. greift bei 8 die um den Kurbelzapfen 12 der Antriebswelle
15 drehbare Schubstange io an, während der längere Arm 7 des Winkelhebels mit der
Stange iz des Exzenterkranzes iia des un115 drehbaren Exzenters 14 gelenkig verbunden
ist.
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Diese gelenkige Verbindung besteht aus einem .bei 7b an das Exzenterstangenende
von ix- an= gelenkten Gliedteil 7" des Armes 7. Der Arm 7 ist auf einem Teil seiner
Länge gegabelt ausgeführt; die Lücke dieser Gabelung wird durch den mit den Enden
der Gabelarme bei g gelenkig verbundenen Gliedteil 7" ausgefüllt. Der Gliedteil
7" besitzt einen fußastigen Fortsatz 7,. Diesem entspricht in seiner Richtung und
Ausladungsweite ein hakenförmiger Ansatz 7e in der Nähe der Gelenkstelle 5 des Arms
7. Fuß 7, und Ansatz 7e sind durch eine Zugfeder 28 verbunden.
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Das durch den Federzug von 28 ausgeübte Bestreben der Gliedteile 7
und 7, sich um ihre bezüglichen Drehpunkte 5 und g bis 7b zu verdrehen, findet
seine Grenzen an der kraftschlüssigen Anlage des abgeschrägten Endes 7f
des
Gliedteils 7" gegen eine entsprechende Abschrägung 7d des Stegstückes
der Gabelarme n 7. Dadurch entsteht also eine zeitweilige @"etä:rre Verbindung der
Glieder 7, 7a, welche -#tnr aufgehoben wird, wenn die Energie der in Bewegung
befindlichen Massen größer ist als die zu ihrer Bremsung und Aufhebung erforderliche
Kraft. In diesem Falle würde sich der Hebelarm 7 unter Drehung um 5 und um 7b nach
einwärts in der Richtung des Pfeils Pi, der Gliedteil 7" unter Drehung um g und
7b nach auswärts in der Richtung des Pfeils P2 bewegen. Die Feder 28 wird dabei
also stärker auseinandergezogen, die kraftschlüssige Verbindung -der Flächen
7f und 7d aufgehoben und der Energieüberschuß dadurch aufgezehrt.