DE635906C - Elektromagnetisches Relais - Google Patents
Elektromagnetisches RelaisInfo
- Publication number
- DE635906C DE635906C DE1930635906D DE635906DD DE635906C DE 635906 C DE635906 C DE 635906C DE 1930635906 D DE1930635906 D DE 1930635906D DE 635906D D DE635906D D DE 635906DD DE 635906 C DE635906 C DE 635906C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- armature
- windings
- short
- relay
- winding
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H50/00—Details of electromagnetic relays
- H01H50/44—Magnetic coils or windings
- H01H50/46—Short-circuited conducting sleeves, bands, or discs
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Electromagnetism (AREA)
- Electromagnets (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromagnetisches Relais mit mehreren magnetischen
Kreisen, die durch eine Trennscheibe aus magnetischem Material miteinander gekuppelt
sind und auf mehrere Anker einwirken.
Die Erfindung bezweckt, mit einer möglichst geringen Zahl von Hilfsmitteln die Arbeitsgeschwindigkeit
der Anker eines solchen
ίο Relais zu verändern, indem hierzu erfindungsgemäß
in dem einen der magnetischen Kreise des Relais ein Dämpfungsmittel angeordnet ist, welches abhängig von der Reihenfolge
oder der Art der Beeinflussungen der auf die magnetischen Kreise wirkenden Relaiswicklungen
die Arbeitsgeschwindigkeit nur eines oder mehrerer Anker verändert. Das hierzu verwendete Dämpfungsmittel kann ein dauernd
wirkendes, z. B. ein Kupferrohr, Kupfer-
ao klotz o. dgl., sein ßder aus einer zeitweise einschaltbaren Wicklung bestehen.
Die Erfindung ist an zwei schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen eines derartigen
Relais veranschaulicht.
Bei der in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsform wird als Verzögerungsmittel ein
Kupferrohr benutzt, also ein dauernd auf die magnetischen Kraftfelder einwirkendes Mittel.
Fig. 2 zeigt das gleiche Relais, bei dem jedoch als Verzögerungsmittel eine anschaltbare
Kurzschlußwicklung vorgesehen ist.
Der in den Figuren mit 1 bezeichnete Flacheisenkern des Relais trägt ungefähr in seiner
Mitte eine Scheibe 2 aus magnetischem Material, über welche die beiden magnetischen
Kreise des Relais verlaufen und welche, wie bereits erwähnt wurde, je nach ihrer Bemessung
eine verschiedene Wirkung auf die beiden magnetischen Kreise ausübt. Die Scheibe dient hier ferner zur Lagerung des
einen Ankers 3 und zugleich als Polstück für den anderen, etwas schwereren Anker 4, der
an dem Kern 1 beweglich gelagert ist.
Auf jedem Abschnitt des durch die Trennscheibe 2 unterteilten Kernes 1 ist eine Erregerwicklung
5 bzw. 6 angeordnet, doch können auch mehr als eine einzige solcher Wicklungen
vorgesehen sein. Auch können Anker gleicher Masse bei entsprechend verschiedener
Belastung benutzt werden.
Wird die Wicklung 5 des in der Fig. 1 dargestellten
Relais an eine Stromquelle angeschlossen, so gelangt nur der Anker 4 durch die an dem Trennstück 2 erzeugten magnetischen
Kraftfelder zum AnZ1Ug, der Anker 3 des anderen magnetischen Kreises dagegen
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Alexander Bruno Preush in Berlin-Charlottenburg.
nicht, da dieser Anker und der Kern ι an ihren gegenüberliegenden Teilen gleiche BoIe
aufweisen, die abstoßende Kräfte erzeugen.
Ebenso wird die dem Anker 3 zugeordnet^ Wicklung 6 bei ihrer alleinigen An- und A&
schaltung nur den Anker 3 beeinflussen. £ jedoch diese Wicklung nicht unmittelbar auf
dem Kern selbst angeordnet ist, sondern sich auf einem darübergeschobenen Kupferrohr 7
ίο befindet, so werden die durch die Wicklung 6
erzeugten magnetischen Kraftfelder so geschwächt, daß der Anker 3 nur verzögernd
zum Anzug gelangt.
Wird, nachdem die Wicklung 6 zuerst erregt wurde und der Anker 3 dadurch zum
Anzug gebracht ist, die andere Wicklung S ebenfalls eingeschaltet, so erfolgt auch eine
Schwächung des dieser Wicklung zugeordneten magnetischen Kreises, da sich das durch
ao die Wicklung 5 erzeugte magnetische Feld infolge Sättigung der Trennscheibe 2 nicht
genügend kräftig ausbilden kann und an dem Polstück für den Anker 4 so geschwächt wird,
daß dieser Anker ebenfalls nur verzögernd zum Anzug kommt. Bei umgekehrter Folge
der Erregung der Wicklungen 5 und 6 wird dagegen nur der Anker 3 verzögert werden,
der Anker 4 dagegen nicht, weil noch keine Beeinflussung des anderen magnetischen Kreises
durch die Wicklung 6 stattgefunden hat. Bei gleichzeitiger Erregung beider Wicklungen
5 und 6 werden die magnetischen Kraftlinien, welche über die den beiden Kreisen zugeordnete gemeinsame Scheibe 2 verlaufen,
je nach dem Drehsinn der Wicklungen an dieser Stelle verstärkt oder geschwächt ■ zur Wirkung kommen. Sind die Wicklungen
gleichgerichtet, so daß die Kraftlinien also in der gleichen Richtung über die Trennscheibe
verlaufen, so wird der Anker 3 mit einer gewissen Verzögerung zuerst zum Ansprechen
gelangen, weil er leichter als der Anker 4 ist. Die Anzugsbewegung des Ankers 4
wird jedoch nur so lange verzögert, bis der Anker 3 seine Anzugsstellung erreicht hat,
da alsdann der andere magnetische Kreis vollständig geschlossen ist. Sind die Spulen des
Relais dagegen differential gewickelt, so durchfließen die Kraftlinien das Trennstück 2
in entgegengesetzter Richtung, und es findet infolge der hierdurch bewirkten Schwächung
der magnetischen Felder eine noch größere Verzögerung der Anzugsbewegungen der Anker statt. Eine verzögernde _ Wirkung
auf beide Anker erfolgt auch beim Abfall der Anker, wenn beide Erregerwicklungen gleichzeitig
abgeschaltet werden.
Es wird also je nach der Beeinflussung
der Wicklungen durch das Verzögerungsmittel 7 eine verzögernde Wirkung nur auf
den einen oder auf beide Anker ausgeübt.
Durch Anordnung des Verzögerungsmittels in dein anderen magnetischen Kreis des Relais
wird eine ähnliche Wirkung auf die Anker »"erzielt.
^V^Bei dem in der Abb. 2 gezeigten Ausfüh-
:-jj3ingsbeispiel ist an Stelle eines dauernd wir-
??Henden Verzögerungsmittels ein abschaltbares,
aus einer Kurzschlußwicklung 8 bestehendes Dämpfungsmittel vorgesehen. Die Kurzschlußwicklung
ist hier dem hinteren Abschnitt des Relais zugeordnet. Bei nicht eingeschalteter
Kurzschlußwicklung findet irgendeine Beeinflussung der Ankerbewegung nicht statt, so
daß die Anker bei Erregung ihrer zugeordneten Wicklungen ohne Verzögerung in die Anfangs-
und Ruhestellung gelangen. Wird jedoch, nachdem das Relais wieder aberregt wurde, die Wicklung 8 vor Einschaltung einer
der Erregerwicklungen kurzgeschlossen, so gelangt bei gleichzeitiger Anschaltung beider
Arbeitswicklungen zuerst der Anker 3 in seine Anzugsstellung, während der Anker 4 wesentlich
verzögert zum Anzug kommt, entsprechend der Bemessung und Belastung der Wicklungen. Beim Einschaltvorgang entsteht
hierbei in der Kurzschlußwicklung 8 ein Induktionsstrom, der ein magnetisches Feld erzeugt,
welches dem der Arbeitswicklungen entgegengerichtet ist, so daß nur die Diffe- go
renz der magnetischen Felder wirksam werden kann. Da der Kurzschlußstrom eine bestimmte
Zeit gebraucht, ehe er abgeklungen ist, so kann der Anker 4 erst aus seiner Ruhelage gebracht werden, wenn der Kurzschlußstrom
entsprechend gesunken ist. Auf den Anzug des Ankers 3 hat die Kurzschlußwicklung8
bei dieser Anschaltung infolge der im Ausführungsbeispiel gewählten Bemessung der Trennscheibe 2 einen wesentlich
geringeren Einfluß, so daß der Anker 3 ohne merkliche Verzögerung in die Anzugslage gelangt,
wobei natürlich die Belastung oder Masse des Ankers von wesentlichem Einfluß ist. ■
Werden die Erregerwicklungen 5 und 6 sowie die Kurzschlußwicklung 8 wieder gleichzeitig
abgeschaltet, so entsteht ein Kurzschlußstrom in umgekehrter Richtung, dessen Feld
die Anker ;noch so lange festhält, bis der no
Kurzschlußstrom so weit abgeklungen ist, daß er sie nicht mehr halten kann. Es findet also
auch eine verzögernde Beeinflussung des Abfalles beider Anker statt, und zwar wird der
Anker 3 erst nach dem vollständigen Ver- n5
schwinden des Kurzschlußstromes durch das zum Teil noch vorhandene, durch die Wicklung
6 erzeugte magnetische Feld in seine Ruhelage zurückgelangen, wenn der Anker 4 diese bereits einnimmt.
Durch entsprechende Bemessung der Trennscheibe 2 hat man es, wenn erwünscht, in
der Hand, eine Einwirkung der Kurzschlußwicklung 8 auf den anderen magnetischen
Kreis des Relais vollständig zu verhindern, so daß nur der eine der Anker in seiner Bewegung
verzögert wird, unabhängig von der zeitlichen Beeinflussung der Wicklungen und
der Reihenfolge ihrer Beeinflussung.
Bei impulsweiser Einschaltung des Stromes an beiden Erregerwicklungen 5 und' 6 und der
Kurzschlußwicklung 8 ist die Wirkungsweise des Relais bei sonst gleicher Ausbildung wieder
eine andere. In diesem Falle gelangt der schwerere Anker 4 bei entsprechender Impulslänge
infolge seiner durch die Kurzschlußwicklung 8 bewirkten Anzugsverzögerung überhaupt nicht zum Anzug, so daß nur der
leichte Anker 3 angezogen werden kann. Es entsteht hier, wie bereits an anderer Stelle
geschildert, beim Einschalten der Wicklungen ein den durch die Arbeitswicklungen
erzeugten magnetischen Feldern entgegengerichteter Induktionsstrom, der erst nach
seinem Abklingen den Anzug des Ankers 4 zulassen würde. Ist das Impulsverhältnis nun
so gewählt, daß der Strom für die Wicklungen des Relais vor diesem Zeitpunkte bereits
unterbrochen ist, so kann nur der schneller zum Anzug gelangende leichtere Anker 3
mit einer entsprechenden Verzögerung in seine Arbeitsstellung gelangen, während der schwerere
Anker 4 noch in seiner Ruhestellung verbleibt. Der beim Abschalten der Wicklungen
erzeugte Ausschalteinduktionsstrom der Kurzschlußwicklung 8 bewirkt, daß der Anker 3
eine im Verhältnis zu seinem Anzug geringere Abfallverzögerung erhält, da der Kurzschlußstrom
bereits wieder ausgeschaltet wird, bevor der Anschaltinduktionsstrom abgeklungen ist.
Die impulsweise Ein- und' Abschaltung der Wicklungen des Relais kann auf verschiedene
Weise erfolgen, z. B. durch ein anderes Relais oder durch eine Unterbrechereinrichtung.
Ist das Relais mit seinen Wicklungen an eine Stromquelle angeschlossen, deren Strom
impulsweise unterbrochen wird, so kann, wenn beide Anker des Relais sich bereits in ihrer
Anzugslage befinden, nur der Anker 4 zum Abfall gebracht werden, nicht aber der leichtere
Anker 3, weil die Abfallzeit dieses Ankers infolge seines geringeren Gewichtes größer
ist als die des Ankers 4. Natürlich ist bei dieser Wirkung die Ankerbelastung von
wesentlichem Einfluß.
Wie aus den vorstehend beschriebenen Beispielen zu ersehen ist, läßt sich je nach An-Ordnung
und Ausbildung der Verzögerungsmittel 7, 8 sowie Bemessung der Trennscheibe 2 und der Ankerbelastung entsprechend
der Beeinflussung der einzelnen Wicklungen eine verschiedene Wirkung auf die Ankerbewegung ausüben, so daß ein derartiges
Relais für die verschiedensten Zwecke, z. B. als Relaisunterbrecher in Fernmeldeanlagen,,
mit Vorteil Verwendung finden kann.
Claims (3)
1. Elektromagnetisches Relais, dadurch gekennzeichnet, daß in einem von mehreren
magnetischen Kreisen, die auf verschiedene Anker (3, 4) einwirken und durch eine magnetische Trennscheibe (2)
gekuppelt sind, ein Dämpfungsmittel (7 oder 8) angeordnet ist, das abhängig von der Reihenfolge oder der Art der Beeinflussungen
der auf die magnetischen Kreise wirkenden Relaiswicklungen (5, 6) die Arbeitsgeschwindigkeit nur eines oder
mehrerer Anker (3, 4) verändert.
2. Elektromagnetisches Relais nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Benutzung einer Kurzschlußwicklung (8) als Verzögerungsmittel der Anzug des einen Ankers (4) verhindert ist, wenn der
Erregerstrom impulsweise eingeschaltet wird.
3. Elektromagnetisches Relais nach Anspruch i-, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Benutzung einer Kurzschlußwicklung (8) als Verzögerungsmittel der Abfall des einen
Ankers {3) bei bereits angezogenen Ankern go verhindert ist, ,wenn der Erregerstrom
impulsweise ausgeschaltet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE635906T | 1930-03-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE635906C true DE635906C (de) | 1936-10-01 |
Family
ID=6579439
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930635906D Expired DE635906C (de) | 1930-03-20 | 1930-03-20 | Elektromagnetisches Relais |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE635906C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE976681C (de) * | 1945-02-21 | 1964-02-20 | Siemens Ag | Elektrische Steueranordnung fuer den elektromotorischen Antrieb von Arbeitsmaschinen |
-
1930
- 1930-03-20 DE DE1930635906D patent/DE635906C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE976681C (de) * | 1945-02-21 | 1964-02-20 | Siemens Ag | Elektrische Steueranordnung fuer den elektromotorischen Antrieb von Arbeitsmaschinen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE635906C (de) | Elektromagnetisches Relais | |
DE573182C (de) | UEberstromschnellausschalter | |
DE734040C (de) | Polarisiertes Relais | |
DE688827C (de) | Relais, dessen Anker bei Unterbrechung des Speisestromes betaetigt wird | |
DE667701C (de) | Empfaenger fuer langsam sich wiederholende Zeichen | |
DE548142C (de) | Elektromagnetisches Relais mit mehreren Wicklungen auf einem gemeinsamen Kern | |
DE379121C (de) | Verzoegerungsrelais | |
DE918691C (de) | Anordnung zur Steuerung mit Hilfe von Impulsen | |
AT135549B (de) | Elektromagnetisches Relais mit zwei Ankern. | |
DE506067C (de) | Elektromagnetischer Schalter mit zwei zu einem gemeinsamen Magnetsystem gehoerenden Ankern | |
DE609228C (de) | Huepfersteuerung zum selbsttaetigen Anlassen von Elektromotoren | |
DE1209639B (de) | Synchronschalter | |
DE582103C (de) | Relais mit mehreren Wicklungen, welche in verschiedenen Abzweigen desselben Erregerstromkreises liegen, und Verzoegerungsmitteln, die die Stroeme in den einzelnen Wicklungen zu verschiedenen Zeiten ihren Hoechstwert erreichen lassen | |
DE545784C (de) | Elektromagnetisches Relais mit mehreren, mit Sperrgliedern versehenen Ankern | |
DE682343C (de) | Kurzschlusssicherer Gleichstromgenerator | |
DE455726C (de) | Selbsttaetiger Schnellausschalter mit einem vom Hauptstrom des zu schuetzenden Stromkreises erregten Magneten | |
DE930272C (de) | Kontaktgeraet, insbesondere fuer Zwecke der Stromrichtung | |
DE457069C (de) | Schnellausschalter mit Ausloesespule und Haltespule | |
DE611475C (de) | Zweiankermagnet fuer UEberstromausloeser mit Zeitverzoegerung | |
DE456696C (de) | Selbsttaetige Wiedereinschaltvorrichtung fuer Schalter, denen ein Pruefwiderstand parallel geschaltet ist | |
DE503605C (de) | Einrichtung zur Vernichtung der Remanenz bei fremderregten Generatoren | |
DE583327C (de) | Schaltungsanordnung fuer Relais mit Abfallverzoegerung | |
AT238805B (de) | Elektromagnetisches Relais mit Schutzrohrankerkontakten | |
DE939219C (de) | Magnetsystem fuer Ausloeser oder Relais | |
DE342822C (de) | Maximalzeitrelais |