DE635515C

DE635515C - Selbstverkaeufer fuer Gas, Wasser oder Elektrizitaet mit einem auch nach Abschaltungdes Verbrauchsmittels weiterlaufenden Triebwerk zur Einziehung einer Grundgebuehr

Info

Publication number: DE635515C
Application number: DEA77366D
Authority: DE
Inventors: Karl Puchmueller
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1935-10-19
Filing date: 1935-10-19
Publication date: 1936-09-19

Description

Das Hauptpatent betrifft bereits einen Selbstverkäufer für Gas, Wasser oder Elektrizität, bei dem auch nach Abschaltung des Verbrauchsmittels das zur Einziehung einer Grundgebühr benutzte Triebwerk weiterläuft, jedoch die Antriebsverbindung der Vorgabewelle mit dem von Zähler, Grundgebührenmotor und Münzwerk gesteuerten Teil des Vorgabewerkes durch Entkuppeln von Getriebeteilen gelöst wird. Der Kupplungszustand wird dabei durch ein Steuerorgan beeinflußt, das auf einer von Zähler, Grundgebührenmotor und Münzwerk gesteuerten Welle angeordnet ist und je nach seiner Drehrichtung eine Kupplung oder Entkupplung der Vorgabewelle bewirkt. Im übrigen ist bei dem Hauptpatent die Ausführung zweckmäßig so getroffen, daß über ein an einem Umschalthebel gelagertes Kupplungsrad in der einen Stellung die Vorgabewelle, in der anderen Stellung eine Anzeigevorrichtung für Schuldenmünzen mit einer Übersetzung ins Langsame angetrieben wird.

Bei dem Selbstverkäufer nach dem Hauptpatent darf das Steuerorgan für die Kupplung und Entkupplung nicht mehr als eine volle Umdrehung ausführen, weil sonst das Steuerorgan sowohl bei seiner Verstellung durch das Grundgebührlaufwerk nach der einen Richtung als auch bei seiner Verstellung durch das Münzwerk nach der anderen Richtung mehrmals auf den Umschalthebel einwirken würde. Während bei der Verstellung durch den Grundgebührenmotor die zweite oder folgende Einwirkung des Steuernockens auf den Umschalthebel belanglos ist, würde bei der Rückstellung des Steuernockens durch das Münzwerk die erste Einwirkung den Schalthebel umlegen und die Vorgabewelle wieder einkuppeln, obwohl nach einer oder mehreren Umdrehungen des Steuernockens entsprechende Grundgebührenschulden vorhanden sind.

Um nun zu erreichen, daß der Steuernocken auch mehrere Umdrehungen ausführen kann, ohne daß bei seiner Rückschaltung durch das Vorgabewerk eine vorzeitige Einkupplung der Vorgabewelle erfolgt, wird erfindungsgemäß das Kupplungsglied in der Stellung, in der es von der Vorgabewelle ent-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Karl Puchmüller in Berlin-Spandau.

kuppelt ist, durch eine Sperrvorrichtung festgehalten und erst wieder freigegeben, wenn durch Entrichtung der insgesamt aufgelaufenen Schuldenmünzen das Münzen werk eine. entsprechende Verstellung erfahren hat. Ώά0 trotz einer größeren · Zahl von Schuldes^ münzen schon mit wenigen oder nur einer? einzigen Münze die Rückführung des Kupplungsgliedes in die Kupplungsstellung erzielt ίο werden kann, ist dann in dem Falle verhindert, in dem das Steuerorgan über eine volle Umdrehung nach der Schuldenseite hinaus verstellt worden ist.

In der Zeichnung ist die Erfindung unter X5 Zugrundelegung des Ausführungsbeispieles nach dem Hauptpatent veranschaulicht. Über ein auf der Planetenradwelle des einerseits vom Münzwerk, andererseits vom Meßwerk beeinflußten Differentialgetriebes sitzendes Zahnrad 6 wird das Kupplungsrad 7 angetrieben, das auf einem Kupplungshebel 13 angeordnet ist und in der einen durch den Anschlag 15 gegebenen Endstellung mit dem auf der Vorgabewelle 9 sitzenden Zahnrad 8, in der anderen durch den Anschlag 16 gegebenen Endstellung mit dem Zahnrad 18 der Anzeigevorrichtung für die Schuldenmünzen in Eingriff steht. Die Umschaltung von der einen in die andere Stellung wird durch die mit dem Zahnrad 6 auf der gleichen. Welle angebrachte Nockenscheibe 11 herbeigeführt, indem diese mit einem Nocken 12 über eine federnde Gabel bei entsprechender Drehrichtung den Umschalthebel 13 aus seiner jeweiligen Stellung mitnimmt, bis er unter der Wirkung der Feder 14 die andere Endstellung einnimmt. Die Umschaltung des Kupplungshebels 13 aus der durch gestrichelte Linien wieder gegebenen Stellung an dem Anschlage 15 in die durch ausgezogene Linien wiedergegebene an dem Anschlag 16 findet statt, wenn nach Verbrauch der Guthabenmünzen das Triebwerk für die Einziehung der Grundgebühr die Planetenradwelle nach der Schuldenseite hin weiter verstellt. Eine Umschaltung im entgegengesetzten Sinne ergibt sich dagegen durch die Verstellung der Planetenradwelle, die bei vollständiger Einzahlung des Schuldenbetrages vom Münzenwerk aus erfolgt. Die Vorgabewelle 9 bleibt in ihrer Ausschaltstellung stehen, und es wird durch das weiterlaufende Triebwerk lediglich die Anzeigevorrichtung für die Schuldenmünzen verstellt. -Durch das Einzahlen von Münzen wird, nachdem die Grundgebührschulden bezahlt .sind, die Vorgabewelle in solchem Sinne verstellt, daß ein Bezug des Verbrauchsmittels stattfinden kann.

Eine Abänderung gegenüber der Ausführung nach dem Ausführungsbeispiel des Hauptpatents liegt nur insofern vor, als der , Umschalthebel 13 an seinem freien Ende mit einer Raste 20 versehen und andererseits eine feststehende Sperrfeder 21 derart angeordnet i.sist, daß sie bei Anlage des Umschalthebels i£.i%,am Anschlag 16 in die Raste 20 einschnap,- '{$$&'■ kann. Die Feder 21 wird dabei durch ieuien mit dem ins , Langsame übersetzten Zahnrad 18 der Anzeigevorrichtung verbundenen Nocken 22 in der'Weise beeinflußt, daß sie sich in oder nahe der Nullstellung der Anzeigevorrichtung außerhalb ihrer Sperrlage befindet. In dieser Stellung kann daher die Umschaltung durch die Nockenscheibe 11 erfolgen. Läuft jedoch das mit der Anzeigevorrichtung in Verbindung stehende Rad 18 nach der Abschaltung des Verbrauchsmittels in der angegebenen Pfeilrichtung weiter, so gibt der Nocken 22, wie dies in der Zeichnung angenommen ist, die Feder 21 für die Sperrung frei, so daß sie durch Einschnappen in die Raste 20 den Umschalthebel 13 sperrt und damit die Umschaltung in die durch den Anschlag ι s begrenzte andere Stellung verhindert. Eine neuerliche Aushebung der Sperrung findet erst wieder statt, wenn durch Zahlung der insgesamt aufgelaufenen Schuldenmünzen die Anzeigevorrichtung in die Ausgangsstellung zurückgebracht wird.

Hat jedoch der Nockeni2 nach der Abschaltung des Verbrauchsmittels z. B. etwas mehr als eine volle Umdrehung nach der Schuldenseite hin gemacht, so kann er, wenn er bei der teilweisen Bezahlung der Grundgebührschulden zum ersten Male an die federnde Gabel des Umschalthebels 13 gelangt, diesen nicht in die durch den Anschlag 15 bestimmte Endlage mitnehmen, da die Anzeigevorrichtung und der Nocken 22 noch nicht in die Nullstellung gelangt sind und die Sperrfeder 21 noch nicht aus der Raste 20 ausgehoben ist. Erst in der Nullstellung der Anzeigevorrichtung und des Nockens 22 oder kurz vorher wird durch diesen die Sperrfeder ausgehoben, so daß durch den Nocken 12 der Kupplungshebel 13 mitgenommen und das Rad 7 wieder mit dem Rad 8 der Vorgabewelle 9 gekuppelt werden kann.

Claims

Patentansprüche:

i. Selbstverkäufer für Gas, Wasser oder Elektrizität mit einem auch nach Abschaltung des Verbrauchsmittels weiterlaufenden Triebwerk zur Einziehung einer Grundgebühr nach Patent 628 243, dadurch gekennzeichnet, daß das durch das weiterlaufende Grundgebührentriebwerk in die Entkupplungsstellung übergeführte, vorzugsweise als verschwenkbares Treibrad (7) ausgebildete Kupplungsglied in der Entkupplungsstellung durch eine Sperrvorrichtung (20, 21) festgehalten und erst

wieder durch Entrichtung der insgesamt aufgelaufenen Schuldenmünzen entsperrt und in die Kupplungsstellung zurückgebracht wird.
2. Selbstverkäufer nach Anspruch i, bei dem das Kupplungsglied nach Entkupplung der Vorgabewelle eine andere Vorrichtung, z.B. eine Anzeigevorrichtung, mit dem Antrieb kuppelt, die nach Maßgabe der auflaufenden Schuldenmünzen verstellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung (20, 21) in Abhängigkeit von der Verstellung der nach Entkupplung der Vorgabewelle (9) angetriebenen Vorrichtung (Rad 18) gesteuert wird.
3. Selbstverkäufer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung (20, 21) aus einer Feder (21) besteht, die in eine Raste (20) am Kupplungsglied oder seinem Träger (13) eingreifen kann, wenn sie von einem an der nach Entkupplung der Vorgabewelle (9) angetriebenen Vorrichtung (18) angebrachten Nocken (22) bei der Verstellung nach der Schuldenseite hin freigegeben wird und durch diesen Nocken (22) bei der durch Münzeinwurf bewirkten Rückstellung in oder kurz vor der Nullstellung aus der Raste (20) wieder ausgehoben wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen