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Meßvorrichtung für feuergefährliche Flüssigkeiten. Durch das Patent
358298 ist eine Meßvorrichtung für feuergefährliche Flüssigkeiten mit zwei wechselweise
sich füllenden und entleerenden Meßgefäßen geschützt, bei der ein Zähler die Anzahl
der Gefäßentleerungen selbsttätig aufzeichnet, und (las mit dem Bedienungshebel
der Meßvorrichtung zusammenwirkende Antriebsorgan für den Zähler in der Weise angeordnet
ist, #laß es nur bei der Überführung des Bedienungshebels aus einer Entnahmestellung
in die andere mit dein Zähler in wirksame Berührung kommt. Zur Erfüllung dieser
Bedingung ist die Meßvorrichtung in ihren bisher bekannten Ausführungen in der Weise
eingerichtet, (laß das Antriebsorgan des 7ählers diesen in der Mittellage des Bedienungshebels
der Mellvorrichtung zwischrn den beiden Entnahmestellungen schaltet. Bei derartigen
Meßvorrichtungen ist zur Erzeugung einer guten Abdichtung erforderlich, daß das
Steuerorgan, mittels dessen die beiden an die Meßgefäße angeschlossenen Leitungen
wechselweise mit den Zufluß- und Ablaufleitungen der Flüssigkeit verbunden werden,
einen möglichst kleinen Durchmesser hat. Daraus ergibt sich, daß bei der praktischen
Ausführung dieses Steuerorgans alle diese vier Leitungen nur in der :\Tittellage
des Steuerorgans zwischen den beiden in der Regel um 9o° auseinanderliegenden Entnahmestellungen
des Organs und seines Bedienungshebels gegeneinander abgeschlossen sind.
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Soll nun die Möglichkeit bestehen, das ablaufende Gefiiß nur teilweise
zu entleeren, um auch geringere Flüssigkeitsmengen als den
ganzen
Inhalt des Gefäßes auf einmal entnehmen zu können, so müßte der Bedienungshebel
in seine Mittellage gebracht werden, bis der im Meßgefäß verbliebene Teil der Flüssigkeit
entnommen «-erden soll und der Bedienungshebel hierzu wieder in die Entnahmestellung
zurückgeführt wird. In dieser Mittellage würde aber der Zähler weitergeschaltet
werden, was bei der Entnahme von Teilmengen Falschzählungen verursachen würde. Infolgedessen
können die bekannten Meßvorrichtungen dieser Art zu Teilentnahmen ohne Falschzählungen
nicht benutzt werden, wenn man nicht etwa den Durchmesser des Steuerorgans in einer
die Abdichtung beeinträchtigenden Weise vergrößern will.
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Durch die Erfindung ist dieser Übelstand beseitigt. Dies ist dadurch
erreicht, daß das Antriebsorgan für den Zähler, das diesen beim jeweiligen Umlegen
des Bedienungshebels aus einer Entnahmestellung in die andere schaltet, an dem Bedienungshebel
in der Weise angeordnet ist, daß es in jeder Richtung erst nach Überschreiten der
Mittellage des Hebels wirksam wird. Damit ist die Meßvorrichtung nach dein Hauptpatent
auch zur Entnahme von Teilmengen geeignet gemacht, ohne daß das Steuerorgan gegenüber
seinen bisherigen, die Dichthaltung gewährleistenden Abmessungen größer ausgeführt
zu werden braucht.
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Eine Ausführung dieses Erfindungsgedankens besteht nach der Erfindung
darin, das Antriebsorgan für den Zähler in zwei außerhalb der Mitte des Bedienungshebels
der Meßvorrichtung und versetzt zueinander angeordnete Teile zu zerlegen, von denen
jeder nur in einer Drehrichtung des Hebels wirksam ist, indem er mit einem in seiner
Bahn liegenden, den Zähler schaltenden Arm o. dgl. zusammenwirkt, der in der anderen
Drehrichtung, beispielsweise gegen die Wirkung einer Feder, ausweichen kann. Diese
Ausführung ist zwar verhältnismäßig einfach, verlangt aber doch zwei in verschiedenen
Ebenen liegende Arme oder Schaltorgane für den Zähler oder wenigstens ein doppelt
wirkendes derartiges Organ. " Bei einer zweiten Ausführung nach der Erfindung ist
dieses Doppelorgan vermieden. Diese Ausführung besteht darin, daß das Antriebsorgan
für die Zählvorrichtung an dein Bedienungshebel in der Weise beweglich ist, daß
es beim Umlegen des Hebels an diesem erst eine Strecke verschoben wird, bis es gegen
einen Anschlag trifft und damit in seine wirksame Lage gelangt.
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Eine unbedingt sicher wirkende Ausbildung der Vorrichtung besteht
erfindungsgemäß darin, als Antriebsorgan einen Pendelnocken zu verwenden, der um
einen Zapfen am Bedienungshebel drehbar ist und in seinen wirksamen Lagen gegen
Anschlagflächen anliegt.
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Zweckmäßig ist dabei die Lage des Bedienungshebels, in der dieser
die Verbindungen der Meßgefäße mit den Zufluß- und Ablaufleitungen der Flüssigkeit
unterbricht, ohne daß das Antriebsorgan seine wirksame Stellung bereits eingenommen
hat, durch eine Rast und einen damit zusammenwirkenden Schnappriegel kenntlich gemacht.
Hierdurch ist die Bedienung der Vorrichtung bei der Entnahme von ,Flüssigkeiten
erleichtert und geht infolgedessen schneller vonstatten als sonst.
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Auf der Zeichnung sind in Abb. i und 2 zwei Ausführungsformen der
Vorrichtung nach der Erfindung mit den in Betracht kominenden Teilen in teilweise
geschnittener Ansicht veranschaulicht.
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Die unten in die beiden Meßgefäße 1, 2 eingeführten Anschlußleitungen
3, 4. können durch den Steuerhahn 5 entweder mit der aus dem Lagerbehälter kommenden
Flüssigkeitssteigleitung 6 oder mit der Ablaufleitung 7 in Verbindung gesetzt werden.
Zu diesem Zweck hat der Hahn 5 zwei Kanäle 8, 9, von denen in der auf der Zeichnung
dargestellten Lage der Kanal 8 die Leitungen 3, 6 und der Kanal 9 die Leitungen.,
7 miteinander verbindet. Bei der Umlegung. des Bedienungshebel i o aus der mit ausgezogenen
Linien angebenen Lage in die mit strichpunktierten Linien angegebene Stellung, d.li.
bei einer Drehung dieses Hebels und des Hahnes 5 im Sinne des Uhrzeigers um 9o°,
verbindet der Kanal 8 die Leitungen 4., 6 und der Kanal 9 die Leitungen 3, 7 miteinander.
Während in der ersten Stellung das Gefäß i auf Füllung und das Gefäß 2 auf Ablauf
geschaltet ist, wird in der zweiten Stellung das Gefäß 2 gefüllt, während das Gefäß
i abläuft.
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An dem Bedienungshebel io ist nun bei der die bevorzugte Ausführung
darstellenden Ausbildung nach Abb. i eine kreisausschnittförmige Scheibe i i angebracht,
die einen Ausschnitt 12 und einen in diesem liegenden Zapfen 13 trägt. Auf dem Zapfen
13 hängt lose ein Nocken 1:1.. In der Bahn des Nockens 1.4 liegt mitten unter dein
Hahn 5 der Schaltbolzen 15 des Zählers 16.
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In dem Gehäuse des Hahnes 5 sind entsprechend den beiden äußersten
Stellungen des Hebels io Einkerbungen 17, 18 und entsprechend der -.%LIittellage
dieses Hebels eine Einkerbung i9 vorgesehen. In diese Einkerbungen kann ein unter
der Wirkung einer Feder 2o in dem Hebel io angeordneter Bolzen 2i einschnappen.
Dieser Bolzen dient im Verein mit den Kerben 17, 18, i9 dazu, dem Bedienungsmann
die richtigen Stellungen des Hebels fühlbar zu machen.
Wird nun
der Hebel io aus der mit vollen Linien dargestellten Lage nach links gedreht, so
trifft der Nocken 14. gegen den Bolzen 15 und dreht sich um seinen Zapfen 13, ohne
eine Schaltung des Zählers 16 vorzunehmen. Auch in der mit punktierten Linien angedeuteten
Mittellage des Hebels io und des Nockens 1.4 drückt dieser den Bolzen 15 noch nicht
nach innen. Infolgedessen kann der Hahn 5 während der Entleerung eines der beiden
Gefäße 1, 2 zeitweilig geschlcssen und nach Entnahme der gewünschten Teilmenge durch
Zurückführen des Hebels io in die letzte Entnahmestellung zur Weiterentleerung desselben
Meßgefäßes wieder umgestellt werden, ohne (Iaß eine Falschzählung des Zählers iF
eintreten kann. Erst wenn der Hebel i o über seine Mittellage hinaus geführt ist,
schaltet der Nocken 14., der sich dann gegen eine der Innenwände 22 des Ausschnittes
12 anlegt. den Zähler 16 um einen Punkt weiter.
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Bei der Überführung des Hebels io aus seiner strichpunktiert gezeichneten
Entnahmestellung in die andere Entnahmestellung vollziehen sich die gleichen Vorgiinge.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 trägt die Scheibe i i an ihrer
Außenfläche 2 in verschiedenen Ebenen liegende Nocken 23, 24. In der Bahn des Nockens
23 liegt ein tun einen Zapfen 25 drehbarer Arm 26, der mit einem in der Bahn des
-Nockens 24 liegenden, um 9o° zu dem Arm 26 versetzten Arm 27 fest verbunden ist.
Der Zapfen 25 ist in dem Schaltbolzen 15 des Zählers 16 gelagert. An dem Bolzen
15 befinden sich hier zu beiden Seiten Anschläge 28, 29 für den Arm 26, 27.
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Bei der Überführung des Bedienungshebels io in die Mittellage wird
bei dieser Ausführungsform durch den Nocken 23 der Arm 26 in die mit gestrichelten
Linien angegebene Stellung gedreht, wobei der Arm 27 gleichzeitig die bisherige
Stellung des Armes 26 einnimmt, allerdings in einer anderen Ebene. Bei diesem Vorgang
wird der Schaltbolzen 15 des
Zählers 16 nicht abwärts bewegt, der Bedienungsliebel
io kann also in die vorherige Entnahmestellung zurückgedreht werden, ohne ilaß eine
Falschzählung erfolgt. Wird dann später der Hebel io in die andere Entnahmestellung
umgeschaltet, so wird der dann aufgerichtete Arm 27 von dem in seiner Bahn liegenden
Nocken 24 abwärts gedrückt und hierdurch eine Schaltun- des "Zählers i6 bewirkt.
Soll auch in der neuen Entnahmestellung eine Zapfenunterbrechung stattfinden, so
kann der Hebel io in gleicher Weise vorübergehend in die Mittellage gebracht «erden,
ohne daß eine Schaltung des Zählers 16 eintritt.