DE635319C

DE635319C - Vorrichtung zum Entsamen von Mohnkapseln

Info

Publication number: DE635319C
Application number: DEST53419D
Authority: DE
Original assignee: FERDINAND STANKA
Current assignee: FERDINAND STANKA
Priority date: 1935-04-21
Filing date: 1935-04-21
Publication date: 1936-09-15

Description

Es sind Vorrichtungen zum Entsamen von Mohnkapseln bekannt, die aus einem ortsfesten Rost und durch die Spalten dieses Rostes tretenden, schraubenförmig an einer umlaufenden Welle angeordneten Schlagarmen bestehen. Diese Vorrichtungen weisen den Mangel auf, daß die Mohnkapseln durch die Schlagarme der Vorrichtung zerquetscht und die Samenkörner infolgedessen stark beschädigt werden. Dadurch erleiden die Körner einen Ölverlust und werden entwertet, weil die verletzten Körner leicht unansehnlich sowie ranzig werden, so daß sie weder als Genußmittel noch, zur Ölerzeugung verwendet werden können.

Zwecks Beseitigung des genannten Mangels ist gemäß der Erfindung den Stäben des Rostes abwechselnd eine verschiedene Höhe gegeben und sind die Schlagarme als Messer ausgebildet, deren Rücken beiderseitig mit Flanschen von verschiedener Breite versehen ist. Die Flanschen gleicher Breite benachbarter Messer sind dabei einander zugekehrt, und die Messer, deren schmalere Flanschen einander zugekehrt sind, haben einen geringeren Abstand voneinander als die Messer, deren breitere Flanschen einander zugekehrt sind, während die Roststäbe den gleichen Abstand voneinander haben. Infolgedessen können mittels der Vorrichtung Mohnkapseln in großer Menge schnell entsamt werden, ohne daß die Samenkörner irgendeine Beschädigung erleiden. Die in den üblichen Einschüttkasten der Vorrichtung eingetragenen Mohnkapseln fallen auf den Rost, auf dem sie infolge der verschiedenen Höhe der Roststäbe eine schräge Lage einnehmen. Die Messer der Messerwelle schneiden beim Durchgang durch die Spalten des Rostes die Mohnkapseln etwa im oberen Drittel durch und wenden gleichzeitig mittels ihrer breiteren Flansche die unteren, die Samenkörner enthaltenden Kapselteile, so daß die Samenkörner aus den zerschnittenen Kapseln fallen. Die Arbeitsweise der Vorrichtung entspricht also im wesentlichen der Handarbeit, beschleunigt und verbilligt die Mohnsamengewinnung jedoch wesentlich, ohne eine Verletzung der Samenkörner hervorzurufen.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einer Ausführungsform in den Abb. 1, 2 und 3 in Seitenansicht, in Vorderansicht und im Grundriß dargestellt, wobei die Mohnkapseln gestrichelt eingezeichnet sind. Abb. 4 ist eine schaubildliche Darstellung eines Doppelmessers der Vorrichtung.

Auf einer von Hand oder einer Kraftquelle angetriebenen Welle α sind unter Zwischenschaltung von Abstandringen b Messer c schraubenförmig befestigt, deren Rücken auf einer Seite mit einem breiten Flanscht und auf der anderen Seite mit einem schmalen Flansche versehen ist. Die Messer c sind so auf der Welle« angeordnet, daß die Flanschen gleicher Breite benachbarter Messer einander gegenüberliegen und die Messer, deren schmalere Flanschen e einander zugekehrt sind, einen geringeren Abstand vonein-

ander haben als die Messer, deren breitere Flanschen d einander zugebehrt sind.

Wie insbesondere die Abb. 4 erkennen läßt, sind je zwei einander gegenüberliegende Messer c miteinander vereinigt. Der mittlere Teil/ jedes Doppelmessers ist abgeflacht und mit einer dem Durchmesser der Welle« entsprechenden Bohrung g versehen. Zwischen den Messern c sind ortsfeste rechtwinklige

to Roststäbe angeordnet,. die den gleichen Abstand voneinander haben. Die .-waagerechten Schenkel /, k der Roststäbe haben abwechselnd eine verschiedene Höhe und ;sind an der oberen Kante dachförmig geschärft.

t5 Die von einem nicht dargestellten Vorratsbehälter auf die waagerechten Schenkel/, k der Roststäbe fallenden Mohnkapseln nehmen auf dem Rost, wie die Abb. 1 und 2 erkennen lassen, infolge der ungleichen Höhe der Schenkel,/, k eine schräge Lage ein, so daß die. in..den .Kapseln enthaltenen .Samenkörner in den niedriger liegenden Teil der Kapseln rutschen. Die auf den Rostschenkeln liegenden Kapseln werden alsdann von den umlaufenden Messern c etwa im oberen Drittel durchschnitten, so daß die im unteren Teil der Kapseln liegenden Samenkörner nicht beschädigt werden können. Dadurch, daß die -Messer c nacheinander zur Wirkung kommen, wird ein gleichmäßiger und ruhiger Gang der -Vorrichtung gewährleistet.

Die beiden Teile der durchschnittenen Mohnkapseln werden von den Flanschen d, e der Messer c durch die von den Rostschenkeln i, k gebildeten Spalten gedruckt, wobei die Kapseln von den breiteren Flanschen der Messer so gewendet werden, daß ihre offene Seite nach unten gelangt und die Samenkörner aus ihnen fallen. Die' letzteren gelangen mit den entleerten Mohnkapseln zu einer bekannten Vorrichtung, welche die Körner von den Kapselteilen trennt und reinigt, d. h. von schädlichen Beimengungen befreit.

Claims

Patentansprüchen

1. Vorrichtung zum Entsamen von 'Mohnkapseln mit einem' ortsfesten Rost und durch die Spalten dieses Rostes tretenden, an einer umlaufenden Welle go schraubenförmig angeordneten Schlagarmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Siäbe des Rostes abwechselnd eine verschiedene Höhe haben und die Schlagarme als Messer ausgebildet sind, deren R*ücken beiderseitig mit Flanschen von verschiedener Breite versehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschen [d, e) gleicher Breite benachbarter Messer (c) einander zugekehrt sind und die Messer (c), deren schmalere Flanschen (e) einander zugekehrt sind, einen geringeren Abstand voneinander haben als die Messer (c) · einander zugekehrt sind und die zugekehrt sind, während die Roststäbe {i, k) den gleichen Abstand voneinander haben.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen

Berlin, gedruckt in der reichsdruckerei