DE634203C - Fluessigkeitsstandanzeiger fuer Behaelter zur Aufnahme von verfluessigten Gasen mit tiefliegendem Siedepunkt - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 20. AUGUST 1936

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 17g GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Februar 1934 ab

ist in Anspruch genommen.

Die Erfindung bezieht sich auf Flüssigkeitsstandanzeiger für Behälter zur Lagerung und Beförderung von verflüssigten Gasen mit tiefliegendem Siedepunkt.

Bei den bisherigen Flüssigkeitsstandanzeigern für den gleichen Zweck, von denen eine bekannte Ausführungsform in dem Buch von M. Laschin: »Der flüssige Sauerstoff«, 1929, auf S. 26 unten und 27 oben beschrieben ist, ist nur eine Trennwand zur Scheidung des Gasphasen- von dem Flüssigphasenraum vorgesehen, die so angeordnet ist, daß zwei ungleich große Kammern entstehen. Bei einer plötzlich eintretenden Druckabnahme im Auibewahrungsbehälter nimmt der Druck in der oberen Kammer des Standanzeigers schnell, in der unteren Kammer, desselben dagegen bedeutend langsamer ab, da aus der größeren Kammer eine wesentlich größere Gasmenge entweichen muß. Dies fällt um so mehr ins Gewicht, als diese großen Gasmengen beim Entweichen aus der unteren Kammer die Trägheit der -im Auf bewahrungstind Transportbehälter stehenden Flüssigkeit überwinden muß. Die Folge davon ist, daß die Meßflüssigkeit in dem Anzeigerohr der Vorrichtung hoch- und in die obere Kammer gedrückt wird. Die große Flüssigphasenkammer macht ferner die Verdampfung einer ziemlich großen Flüssigkeitsmenge in der Flüssigphasenleitung erforderlich, und besonders bei Sauerstoff ist unter Umständen nicht genügend Wärmezufuhr vorhanden, um die Flüssigphasenleitung stets frei von flüssigem Sauerstoff zu halten, so> daß die Vorrichtung zeitweijig unrichtige Spiegel anzeigt. .

Der Zweck der Erfindung ist, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden, und es geschieht dies dadurch, daß die obere und die untere Kammer durch Einschalten einer dazwischenliegenden Kammer ungefähr gleichen Rauminhalt erhalten. Außerdem wird innerhalb des Anzeigegehäuses ein die obere und untere Kammer miteinander verbindendes Rohr angeordnet, das so- ausgebildet ist, daß ein Eindringen etwa mitgerissener Meßflüssigkeit in die Gasphasenleitung verhindert wird.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht, und es stellt

Abb. ι einen Längsschnitt durch den Flüssigkeitsstandanzeiger undi

Abb. 2 die schematische Ansicht eines Druckgefäßes dar, das mit einem Flüssigkeitsstandanzeiger gemäß der Erfindung versehen ist.

Der Anzeiger besteht aus einem verhältnismäßig langen Zylinder oder Gehäuse A, das an beiden Enden geschlossen und mit zwei Trennwänden 1 und 2 versehen ist, wodurch eine obere Kammer C und eine untere Kam-

merZ) gebildet werden. Die obere Kammer C ist durch, einen Auslaß 3 mit dem Gasraum des Druckgefäßes, und die untere Kammer/) durch eine Leitung 4 mit dem Flüssigkeitsraum des Druckgefäßes, und zwar an der tiefsten Stelle desselben, verbunden. Diese beiden Kammern sind so bemessen, daß ihr Rauminhalt ungefähr der gleiche ist, nachdem eine Meßflüssigkedt F in die untere Kammer eingelassen worden ist. Die Kammern sind unmittelbar durch ein vertikal angeordnetes Glasrohr 5 miteinander verbunden, das sich längs dem Zylinder^ und außerhalb desselben vom Boden der Kammer D zur Seitenwandung der Kammer C erstreckt. Das Glasrohr zeigt den Druckunterschied, zwischen dem Gasraum und dem Flüssigkeitsraum des Druckgefäßes an, der von der Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Druckgefäß B abhängt und deshalb ein Maß dieser Höhe ist. Durch den annähernd gleichen Rauminhalt der Kammern C und D wird bei plötzlich auftretenden Änderungen der Drücke im Behälter B verhindert, daß die Meßflüssigkeit durch die Auslässe 3 und 4 herausgeblasen wird. Wenn die untere Kammer D größer als die Kammer C wäre, würde im Falle eines Abblasens des Behälters B der Druck in Kammer C schnell heruntergehen und plötzlich einen großen Druckunterschied erzeugen, wodurch die Meßflüssigkeit in die obere Kammer C gedruckt werden würde. Weiter ist gemäß der Erfindung und als zusätzliche Maßnahme zur Verhinderung des Einblasens von Meßflüssigkeit in den Behälter B innerhalb des Zylinders A eine die beiden Kammern verbindende Trennröhre 6 vorgesehen. An den Stellen, an denen die Röhre 6 durch die Trennwand 1 und 2 tritt, ist sie gas- und wasserdicht abgedichtet. Die Meßflüssigkeit strömt in den Raum C durch beide Röhren 5 und &. Wenn jedoch genügend Flüssigkeit aus deir Kammer D getreten ist, so daß das Ende des Rohres 6 frei liegt, bläst das überschüssige, den hohen Druckunterschied bewirkende Gas durch das Rohr 6 anstatt durch das Anzeigerohr 5, dessen unteres Ende noch durch Meßflüssigkeit abgeschlossen ist. Das obere Ende der Trennröhre ist scharf nach unten umgebogen, um Flüssigkeit nach unten und von dem Auslaß 3 fortzuleiten. Die durch das Rohr 6 getriebene Flüssigkeit fällt somit auf die obere Fläche der Trennwand 1 zurück. Die Röhre 6 kann direkt oberhalb der Trennwand ι mit kleinen Löchern 7 versehen sein, um ein Rückfließen der Flüssigkeit längs der Trennröhre in die Kammer D zu gestatten, wenn die Drücke sich ausgeglichen haben.

Die Kammer D ist mit einem zusätzlichen Auslaß 11 versehen, an den ein nach oben , umgebogenes Rohr 12 angeschlossen ist. Das >»'j^ohr 12 ist zweckmäßig so angeordnet, daß 'ifäs obere Ende desselben den richtigen Stand ■des Spiegels der Meßflüssigkeit anzeigt, wenn sich dies nicht unter Druck befindet. Das Rohr 12 ist ,durch einen geeigneten Stopfen verschlossen. Die Meßflüssigkeit kann durch den Auslaß 11 abgelassen werden, falls eine Ausbesserung oder ein Nachsehen des Anzeigers erforderlich ist. "

Wie aus Abb. 2 zu ersehen ist, ist der Flüssigphasenauslaß 4 mit dem Boden des Druckgefäßes durch eine Leitung 14 verbunden. Dies ist so angeordnet, daß trotz der unvermeidlichen Wärmeübertragung das Rohr gut isoliert, aber unter praktisch allen Bedingungen mit Gas angefüllt ist.

Beide Rohre 14 und 15 sind nahezu auf ihrer ganzen Länge in die den Flüssigkeitsbehälter umgebende Isolierschicht 16 verlegt. Diese Isolierschicht dient in bekannter Weise dazu, eine Drucksteigerung in dem Behälter B und in den' Röhren 14 und 15 durch Wärmeübertragung nach Möglichkeit zu verhindern.

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Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Flüssigkeitsstandanzeiger für Behälter zur Aufbewahrung von verflüssigten Gasen mit tiefliegendem Siedepunkt mit einem Schauglas, das beiderseits an ein Längsgehäuse angeschlossen ist, dessen Kammern durch Gasleitungen mit dem Flüssigkeitsraum und dem Gasraum des Behälters verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Längsgehäuse in drei Kammern unterteilt ist und daß die beiden durch Gasleitungen mit dem Behälter verbundenen Kammern gleich groß sind und daß das Längsgehäuse von einem unten normalerweise in die Meßflüssigkeit (F) tauchenden, durch die beiden Trennwände hindurchgehenden und in der oberen Kammer nach abwärts gebogenen Rohr durchsetzt wird.
2. 2. Flüssigkeitsstandanzeiger nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem Längsgehäuse angeordnete Rohr (6) oberhalb der oberen Trennwand Durchbohrungen (7) besitzt.
3. 3. Flüssigkeitsstandanzeiger nach An-* spruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Kammer (D) ein nahe dem Boden desselben einmündendes, nach oben umgebogenes Rohr (12) besitzt, das von einer abnehmbaren Kappe (13) \^rerschlossen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen