-
Vorrichtung zum Chiffrieren und Dechiffrieren Es gibt zahlreiche Vorrichtungen
zum Chiffrieren und Dechiffrieren, und obwohl sie sehr verschieden sind, bedienen
sie sich fast immer der gleichen Elemente, wie Grundplatte, Schieber, in die Schieber
eingreifende Zahnräder und Blickfenster, hinter denen irgendwelche Zeichen sichtbar
werden. Bei den bekannten Einrichtungen sind auch bereits auf der Grundplatte in
bestimmter Reihenfolge Zeichen angebracht, und es ist auch bereits bekannt, die
Zeichen in gleicher Reihenfolge auf den in Eingriff stehenden verzahnten Elementen
des Schiebers und der kreisförmigen Scheibe anzuordnen. Während aber bei einer der
bekannten Vorrichtungen zur Einstellung des Codewortes eine über der festen Buchstabenreihe
drehbare Scheibe mit zwei Blickfenstern versehen ist, durch deren eines das jeweilige
Zeichen des Codewortes und durch deren anderes das Chiffrezeichen ablesbar ist,
wird beim Gegenstand der Erfindung unter wesentlicher Vereinfachung der Vorrichtung
und ihrer Bedienungsweise ein solches Hilfsorgan nicht benötigt. Das wird dadurch
erreicht, daß erfindungsgemäß die mit der eine Zeichenfolge umfassenden Zeichenreihe
auf dem Schieber in Gegenüberstellung zu bringende Zeichenreihe für das Codewort
ebenso wie die Zeichenreihe des Schiebers in ihrer ganzen, zwei vollständige Zeichenfolgen
umfassenden Länge sichtbar ist, während der auf der Scheibe angeordnete, eine Zeichenfolge
umfassende Zeichenkranz bis auf eine durch ein Blickfenster der Grundplatte frei
gelassene Zeichenbreite verdeckt ist.
-
Zur Erfindung gehört auch die besondere konstruktive Durchbildung,
deren Eigenart darin liegt, daß die Scheibe außer dem dem Schiebereingriff dienenden
Zahnrad ein Sperrwerk aufweist, welches bei festgehaltenem Zeichenträger eine Drehung
des Zahnrades allein in nur einer Drehrichtung unter gleichzeitiger Verstellung
des Schiebers zuläßt, wobei erfindungsgemäß die Einrichtung derart getroffen ist,
daß durch eine Sperrvorrichtung einerseits die drehbare Scheibe während des Einstellvorganges
festgehalten wird und andererseits die Bewegung des Schiebers über seine Nullstellung
hinaus während dieses selben Einstellvorganges verhindert wird.
-
Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung an einem
Ausführungsbeispiel, bei welchem die Zeichenfolge aus Buchstaben besteht. Selbstverständlich
können statt der Buchstaben andere geeignete Symbole verwendet werden, sofern nur
Absender und Empfänger wissen, welche Buchstaben oder auch Zahlen die Symbole vertreten.
-
Fig. i zeigt die Vorrichtung in schaubildlicher Darstellung. Fig.
a zeigt einen Längsschnitt durch den Grundkörper. Fig. 3 zeigt
einen
Grundriß- der Vorrichtung mit durchschnittenem Grundkörper. Fig. 4. zeigt einen
Ouerschnitt durch das Gerät nach der; Linie 4-4 der Fig. 3 und die Fig. 5 bei scha#-,,
bildlicher Darstellung mit Ausschnitt drehbaren Teil. `1@ Der Grundkörper i besitzt
eine Führung 2'' für einen Schieber 3, die vom einen bis zum andern Ende verläuft.
Der . Schieber 3 hat einen Handriff q. zum Bewegen nach rechts oder links.
-
In dem -Grundkörper i befindet sich ein drehbarer Teil 5, welcher
aus einer Scheibe 6 und einem Zahnrad 7 besteht, die auf einem gemeinsamen Zapfen
8 des Grundkörpers gelagert sind. Die Scheibe 6 und das Zahnrad 7 sind durch ein
Sperrad 9 und eine Sperr-klinke io miteinander verbunden; das Sperrrad 9
besteht mit dem Zahnrad 7 aus einem Stück, . und die Sperrklinke io ist auf der
Scheibe 6 drehbar. Der Druck. der Sperrklinke io auf das Sperrad 9 veranlaßt sämtliche
Teile des drehbaren Teiles 5, sich gemeinsam zu drehen; aber wenn die Scheibe,6
festgehalten wird, kann das Zahnrad 7 für sich im Uhrzeigersinne gedreht werden.
Ein Teil der Scheibe 6 des drehbaren Teiles 5 ist durch ein Fenster i i i@m Deckel
des Grundkörper@ i sichtbar. An der Unterseite des Schiebers 3 befindet sich eine
Zahnstange 1.2, die mit dem Zahnrad 7 des drehbaren Teiles 5 in Eingriff ist.
-
Der Schieber 3 besitzt einen Zapfen 1q., der in- einen Schlitz 15
des Grundkörpers i hineinragt, um die Bewegung des Schiebers. 3 zu begrenzen. Zum
bedarfsweisen Festhalten des drehbaren Teiles 5 dient ein in dem Grundkörper i angeordneter
Druckknopf 16. Dieser Druckknopf treibt durch einen Winkelhebel 17 eine Haltestange
`i8 an, welche in eine der Nuten 2o am Rande der Scheibe 6 eingreift. Gleichzeitig
treibt der Druckknopf 16 einen Winkelhebel 21 an, welcher'einen Anschlag22 in die
Bahn eines Stiftes 23 des Schiebers 3 vorstößt und auf diese- Weise die Rückbewegung
des Schiebers - in seine Mittelstellung begrenzt. Die Rückführung des Halteknopfes
16 und der mit ihm verbundenen Teile erfolgt durch eine Feder 2q..
-
Entlang der Führung ist auf der Oberfläche des Grundkörpers i eine
Buchstabenreihe 25 in alphabetischer Ordnung angebracht. An der entsprechenden Kante
des Schieber 3 ist eine zweite Reihe 26 von Buchstaben verteilt, die in Anordnung
und Abstand der Reihe 25 der Buchstaben auf dem Grundkörper entsprechen. Auf der
Scheibe 6 des drehbaren Teiles 5 ist eine dritte Buchstabenreihe 27 angeordnet.
Zweckmäßig ist die Reihe 27 der Buchstaben auf einem mit der Scheibe 6 aus einem
Stück bestehenden erhöhten äußeren Rand angebracht. Die Buchstaben der Reihe ;.2,7
sind nachstehend als Schlüsselbuchstaben Aufzeichnet.
-
@h.Mer drehbare Teil wird so eingestellt, daß ,her .endein
gewünschter Schlüsselbuchstabe bei 'c er Nullstellung des Gerätes, d. h. bei Stellung
des Schiebers 3 in der Mittelstellung des Grundkörpers i, im Fenster i i erscheint.
-
Dieses Einstellen erfolgt durch Drehen des drehbaren Teiles, indem
der Schieber 3 so weit nach rechts bewegt wird, bis der gewünschte Schlüsselbuchstabe
im Fenster sichtbar wird, worauf der Halteknopf 16 niedergedrückt wird, um eine
Drehung der Scheibe des drehbaren Teiles 5 zu verhindern, und. worauf alsdann der
Schieber 3 nach links auf Nullstellung bewegt wird und eine weitergehende Bewegung
durch den Anschlag 22 und Stift 23 verhindert wird.
-
Anstatt das Sperrad 9 und die Sperrklinke io zum Einstellen des drehbaren
Gliedes 5 gegenüber dem Schieber 3 zu verwenden, kann das Gerät so abgeändert werden,
daß der Schieber 3 durch Anheben mit der Zahnstange 12 aus dem Zahnrad 7 herausgehoben
wird und das drehbare Glied auf irgendeinen gewünschten Schlüsselbuchstaben eingestellt
wird, worauf der Schieber wieder zurückgebracht wird.
-
Zum Entziffern einer Nachricht wird das Gerät in der folgenden Weise
benutzt: Zunächst wird es so eingestellt, daß bei der Nulleinstellung des Schiebers
3 im Fenster i i der dem Empfänger bekannte Schlüsselbuchstabe erscheint. Der Schlüsselbuchstabe
sei beispielsweise entsprechend der Einstellung nach Fig. 3 der Zeichnung der Buchstabe
S.
-
Nun wird eine Buchstabenfolge oder Wortfolge, die den Codesatz bildet
und gleichfalls - dem Empfänger bekannt ist, aufgeschrieben und die Nachricht Buchstabe
für Buchstabe unter dem Codesatz geschrieben. Gesetzt, der Anfang des Codesatzes
heißt Adeläide ...
und der Anfang der Nachricht heißt New . . ., dann wird
dies wie folgt untereinander geschrieben: Adelaide New -Nun wird der Schieber 3
bewegt, bis das @T auf ihm dem A auf dem Grundkörper i' gegenüberliegt. Die Bewegung
des Schiebers verursacht eine Drehung des drehbaren Gliedes 5 in solcher Weise,
daß F im Fenster i i sichtbar wird. Das ist der erste Buchstabe der Chiffre. .
-
Nun wird der Schieber weiterbewegt, und zwar bis der Buchstabe E auf
ihm dem D auf dem Grundkörper i gegenüberzuliegen kommt. Dabei ergibt sich dann
der Buchstabe R als zweiter Buchstabe der Chiffre.
Jetzt wird der
Schieber 3 wieder verschoben, und zwar so lange, bis sein W dem E des Grundkörpers
gegenüberliegt, wodurch sich der Buchstabe A als dritter Buchstabe der Chiffre im
Fenster i i zeigt. Die zu übermittelnde Chiffrierung beginnt also mit FRA.
-
Die Dechiffrierung wird nun wie folgt vorgenommen-Das Gerät wird vom
Empfänger so eingestellt, daß bei Nullstellung des Schiebers 3 der dem Empfänger
bekannte Schlüsselbuchstabe S, welcher auf der Scheibe zu dein ersten Schlüsselbuchstaben
F um i8o° versetzt angeordnet ist, im Fenster i-i erscheint.
-
Nun schreibt der Empfänger den ihm bekannten Codesatz auf und setzt
die Chiffrenachricht darunter, in der Weise: Adelaide Fra Nun bewegt er den Schieber
3 und bringt das auf diesem befindliche F dem A des Grundkörpers i gegenüber. Dabei
erscheint der Buchstabe N im Fenster i i und bildet den ersten Buchstaben der Nachricht.
-
Nun wird der Schieber 3 wiederum verschoben, bis sein R dem D des
Grundkörpers gegenüberzuliegen kommt. Dabei erscheint der Buchstabe E im Fenster
als zweiter Buchstabe der Nachricht.
-
Genau so erscheint, wenn jetzt der Schieber 3 so bewegt wird, daß
sein A dem Buchstaben E des Grundkörpers i gegenüberzuliegen kommt, der Buchstabe
W im Fenster als dritter Buchstabe der Nachricht.
-
Auf diese Weise erhält man den Beginn der Nachricht durch das Wort
New.
-
Bei dem auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel folgen
die Buchstaben genau in alphabetischer Reihenfolge aufeinander, was zwar zweckmäßig,
aber durchaus nicht unerläßlieh notwendig ist. Notwendig ist nur, daß die Reihenfolge
auf allen Teilen die gleiche ist.
-
Da die Buchstaben auf dem Umfang der Scheibe gleichmäßig verteilt
sind, kann irgendein Buchstabe des Schiebers 3 mit irgendeinem Buchstaben des Grundkörpers
i, gleichviel ob des einen oder des andern Alphabetes, in Beziehung . gebracht werden,
z. B. kann das N des Schiebers der Fig. i mit dem A des einen oder des andern Alphabetes
des Grundkörpers in Gegenüberstellung gebracht werden. Jedesmal wird der Buchstabe
F im Fenster i i erscheinen.