DE632397C - Kollergang - Google Patents

Description

Kollergänge werden jeweils mit einem Läufergewicht versehen, das dem zu mahlenden Gut entspricht. So wird z. B. ein zum Vermählen von Kreide, Ton oder sonstigem weichem Gut dienender Kollergang Läufer leichten Gewichtes erhalten; Kollergänge zum Vermählen mittelharten Gutes erhalten schwerere Läufergewichtej während Kollergänge zum Vermählen sehr harten Gutes, wie Quarzit

u. dgl., mit Läufern schwersten Gewichtes ausgerüstet werden müssen. So wenig, wie es möglich ist, einen Kollergang mit leichtem Läufergewicht zur Vermahlung härtester Stoffe heranzuziehen, eben weil das Läufergewicht nicht in der Lage ist, das harte Gut zu zermalmen, ebenso wenig ist es möglich, den Kollergang mit schwersten Läufergewichten beispielsweise zum Mahlen von plastischem Ton zu verwenden, weil in diesem Falle die Läufer das weiche Gut nicht in der erforderlichen Weise zerkleinern, sondern infolge des großen Gewichtes zu Kuchen oder Schwarten drücken.

Der Verschleiß an der Außenfläche der Kollergangsläufer, namentlich beim Mahlen harten Gutes, ist ferner ein nicht unbeträchtlicher und mit Verminderung des Läufergewichtes verbunden. Die mit zunehmender Betriebsdauer des Kollerganges sich stetig steigernde Gewichtsverminderung der Läufer ist sehr unerwünscht und geht manchmal so weit, daß infolge des zu geringen Läufergewichtes wesentliche Mehrzeit für die Vermahlung eines gewissen Mahlgutes nötig ist und in manchen Fällen die Zerkleinerung überhaupt nicht mehr stattfinden kann.

Es sind bereits Kollergänge bekannt, bei denen durch Zylinder oder deren Kolben ein Druck auf die Läufer ausgeübt werden kann. Man ist so in der Lage, den Gewichtsdruck der Läufer zu erhöhen. Man hat auch Kollergänge kräftiger Konstruktion mit verhältnismäßig leichten Läufern ausgerüstet und letztere so gestaltet, daß sie durch Beschwerungsgewichte in ihrem Eigengewicht erhöht wer- den konnten. Das Anbringen und Ablegen dieser Beschwerungsgewichte verursachte aber vielen Zeitaufenthalt.

Es ist nun aber vielfach wünschenswert, nicht bloß Möglichkeit zu haben, mittels eines Kollerganges mit leichten Läufern auch härteres Gut zu vermählen, sondern umgekehrt auch mit Hilfe eines Kollerganges mit schwereren Läufern weiches Gut vermählen zu können.

Eine solche Verminderung des Läuferdruckes bis unter das Läufereigengewicht ist bisher nicht bekannt. Erfindungsgemäß wird ein Kollergang geschaffen, bei dem der auf das Mahlgut auszuübende Läuferdruck beliebigem, jeweiligem Mahlgut angepaßt und in weiten Grenzen verändert werden kann, und zwar so, daß er größer oder kleiner als das Läufereigengewicht wird und seine Höhe regelbar ist.

Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung in den Fig. ι und 2 dargestellt. Fig. 1 stellt den Aufriß, Fig. 2 den Grundriß dar.

Der Kollergang« hat umlaufende Mahlbahn und sich auf der Stelle drehende Läufer b. Diese sind in Gabeln c gelagert und

vermögen sich innerhalb der Gabeln c um ihre eigene Achse zu - drehen. - Die Gabeln sitzen schwenkbar auf einer Achse d, die im Gestell des Kollerganges α gelagert ist. Die Gabehr tragen nach hinten Verlängerungen, an denen· Zug oder Druck ausübende Elemente:_: aä; greifen. Als Zug oder Druck ausübende Elemente sind Zylinder e vorgesehen, die an einer Seite am Maschinenrahmen befestigt

to sind und deren nach der anderen Seite austretende, mit Kolben in· den Zylindern verbundene Kolbenstangen an den Verlängerungen der Gabeln c angreifen. Um den Angriffspunkt der Kolbenstangen an den Hebeln verlegen zu können, sind die Kolbenstangen mit Lagerstücken verbunden, die in Schlitzen der Gabelverlängerungen verschiebbar sind. Mittels Spindeln/ können diese Lagerstücke je nach Erfordernis der Mitte der Achse ei genähert oder weiter von ihr entfernt werden. Man kann auch auf die Spindeln/ verzichten und die Lagerstücke an bestimmten Stellen der Gabelverlängerungen, z. B. durch in Löcher zu steckende Bolzen, feststellbar machen. Man hat nun die Möglichkeit^ durch Druckmittelzuführung entweder ,oberhalb oder unterhalb der in den Zylindern sich bewegenden Kolben die Verlängerungen der Gabeln c derart zu beeinflussen, daß entweder durch Aufdrücken der Läufer b auf die Mahlbann des Kollerganges α die Läuferdrücke erhöht werden oder .durch teilweise Entlastung in entgegengesetzter Richtung die Läuferdrücke teilweise ,aufgehoben werden. Durch die Möglichkeit '■'dgr Verstellung der Lagerstücke kann das ..^Verhältnis der Hebelarme von Mitte Achsel bis Mitte Läufer b gegenüber Mitte Achse d bis Mitte Lagerstücke geändert werden und mithin bei gleichbleibendem, auf die Kolben in den Zylindern e wirkendem Druck Be- und Entlastung der Läuferdrücke in weiten Grenzen geregelt werden.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   I. Kollergang, dessen Läufersteine auf Hebelarmen sitzen, an denen Kolbenstangen von Druckzylindern angreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinder so ausgebildet sind, daß die Kolben- g₀ stangen sowohl ziehend als auch drückend, d. h. sowohl den Läuferdruck vergrößernd als auch ihn vermindernd, wirken können.
2. 2. Kollergang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Angriffspun'kt der Kolbenstange an dem den Kollergangsläufer tragenden Hebel verstellbar ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen