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Schlägermühle Gegenstand der Erfindung ist eine Schlägermühle, bei
der ein System von Hämmern in der Zerkleinerungskammer in übereinstimmiender Richtung
'umläuft und die Kammer in .eine mit einem eingeengten Gubeinlaß versehene obere
Zerkleinerungsstufe und leine mit Siebteilen versehene untere Zerkleinerungsstufe
unterteilt ist. Bei den bekannten Schlägermühlen dieser Art wird das Hammersystem
stets in ein und derselben Drehrichtung angetrieben, so daß die Hämmer und die Kanten
der an den Siebteilen vorgesehenen Stangen sieh einseitig abnutzen und, falls man
Beine gleichmäßige Abnutzung auf beiden Seiten erzielen will, von Zeit zu Zeit ausgebaut
und um r8o° versetzt wieder eingesetzt werden müssen.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und besteht darin, .daß die
Drehrichtung des Hammersystems umsteuerbar ist und Guteinlaß, Brechplatten der oberen
Zerkleinerungsstufe, Siebteile -und Hammersystem symmetrisch in bezug auf eine durch
die Hamms rwelle gelegte senkrechte Ebene ausgebildet sind. Dank der Umsteuerbarkeit
der Drehrichtung des Hammersystems und der symmetrischen Ausbildung des Guteinlasses,
der Brechplatten, der Siebteile und des Hammersystems selber nutzen sich die Schlagflächen
und Kanten .aller dieser Teile auf beiden Seiten gleichmäßig ab; so daß sie nicht
von Zeit zu Zeit ausgebaut und umgedreht zu werden brauchen. Darüber hinaus aber
hat die Erfindung den Vorteil, daß die Schlägermühle selbsts-clärfend ist, weil
während des Umlaufes des Hammersystems in einer Drehrichtung sich die bei der entgegengesetzten
Drehrichtung wirksamen Hammerflächen und Siebstangenkanten selbsttätig schärfen.
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Die Siebbeile sind bei der Erfindung zweckmäßig in an sich bekannter
Weise unabhängig voneinander einstellbar. Ferner kann mann in dem Raum zwischen
dem unteren Ende der Siebteile eine zu der senkrechten Mittelebene
symmetrisch
ausgebildete Tasche zum Sammeln von Fremdkörpern vorsehen, welchie dank ihrer symmetrischen
Ausbildung: bei beiden Drehrichtungen des umsteuerbaren Hammersystems wirksam ist.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt -Fig. i eine teilweise geschnittene Seitenansicht der erfindungsgemäßen
Maschine; -der Schnitt verläuft in der Ebene i-i der Fig. 2.
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Fig. 2 ist ein Schnitt in der Ebene 2-ä der Fig. i. . Fig.3 ist ein
ähnlicher Schnitt einer anderen Ausführungsform.
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Fig.4 zeigt eine dritte Ausführungsform im gleichen Schnitt. -Die
in Fig. i und 2 dargestellte Maschine hat ein Gehäuse i o, in dem sich ein im großen
und ganzen zylindrischer Käfig b@efindet. Dieser besteht aus massiven Brechplatten
i i und 12 und gekrümmten Siebteilen 13 und 14, die an ihren .oberen Enden um Drehzapfen
15 und 16 schwenkbar sind. Die Doppelsiebteile i3 und 14 sind durch einen Rahmen
mit gekrümmten Rippen t 7 und 18 gebildet, an denen sich in der Längsrichtung erstreckende
Stangen i9 befestigt sind, die durch . Zwischenräume 2o voneinander getrennt sind:
Die Teile 13. und 14 sind oberhalb der Siebe mit massiven' BIö>cken 2 i und 22 zum
Aufbrechen und unterhalb der Siebe mit Klemmblöcken 23 und 24 versehen.
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Die beiden Siebteile 13 und 14 stützen sich mit ebenen Flächen 25
und 26 auf Exzentern 27 und 28 ab, die bei 29 und 3o drehbar gelagert sind. Zum
Drehen der Exzenter dient ein Handrad 85, dessen Welle mit den Exzenterzapfen durch
Getriebe gekuppelt ist. Die beiden Exzenter können gemeinsam durch ein und dasselbe
Handrad oder gegebenenfalls getrennt durch besondere Handräder verstellt werden.
In der Mitte des Zwischenraustes 3 i zwischen den Bunteren Enden der Siebstücke
ist eine um die Achse 33 srhwenkbare Schlagleiste 32 angeordnet, denen Zw4ck noch
weiterhin dargelegt werden wird.
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Die Maschine ist mit einer Hammereinrichtung versehen, die folgendermaßen
ausgebildet ist: Eine in der Längsrichtung des Käfigs verlaufende Welle 34 ist mit
ihren Enden in Lagern 35 und 55 gelagert, von denen das Lager 35 im .einzelnen dargestellt
ist. Dieses ist ein Rollenschubläger mit Rollen 36, einer äußeren Lagerschale 37,
die in der Lagernabe sitzt, und einer ;inneren Lagerschale 38, die auf einen kegelstumpfförmigen
Teil der Welle 34 mittels einer Mutter 39 gezwängt ist: Zur Abhaltung von Staub
und Grieß dienen Schutzringe 40 und 41 an den Lagerenden.
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Der Hammermiechanismus enthält eine Reihe von in gleichen Abständen
längs der Welle angeordneter und durch Abstandsringe 43 getrennter Flansche 42,
deren letzterer sich gegen einen mit der Welle aus einem Stück gemachten Bund 44
abstützt. Die Gesamtheit der Flansche 42 und Abstandstücke 43 wird durch eine nicht
dargestellte Einrichtung, z. B. eine Mutter am anderen Wellenende, in ihrer Lage
gehalten. Mehrere Stangen 45 (in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel drei) @erstrecken
sieh in der Längsrichtung durch Bohrungen in den Flansch 42, die auf denselben in
gleichen Winkelabständen verteilt sind, und sind in passender Weise befestigt. Hämmer
46 mit Hammerköpfen 47 sind auf den Stangen 4.5 in den Zwischenräumen zwisehen benachbarten
Flanschen 42 schwenkbar angeordnet. Die Hammierwelle liegt etwas unter der Mittellinie
des Käfigs, so ,daß die Hämmer den unteren Teilen des Käfigs beträchtlich näher
sind als den oberen.
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Ein Einlauf 48 von rechteckigem Querschnitt mündet in der Mitte über
dem Hammermiechanismüs in den Käfig und dient zur Zuführung des zu zerkleinernden
Gutes in denselben.
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Im Betrieb wird die Hammerwelle 34 von einer äußeren, nicht dargestellten
Kraftquelle her angetrieben. Das zu zerkleinernde Gut gelangt zum Einlauf 48 in,
den Käfig. Die Drehung der Hammerwelle bewirkt, daß die Hämmer sich radial stellen;
und die Hammerköpfe treffen das aus dem Einlauf herabfallende Gut und schleudern
es gegen die Brechplatten, die Blöcke und die Siebstangen des umgebenden Käfigs.
Wenn die Welle sich im Uhrzeigersinn (Fig.2) dreht, so treffen viele Gutstücke die
scharfen Kanten 49 der Siebstangen, an denen das Gutaufgebrochen wird: Die in hinreichendem
Maße zerkleinerten Gutstücke wandern durch die Stangen-Zwischenräume 20 in die Kammer
5ö -und in einen geeigneten Behälter. Die Gutstücke, die zum Durchgang durch das
Sieb noch zu groß sind, bleiben im Käfig, bis sie genügend zerkleinert sind. Gut,
das überhaupt nicht durch das Sieb hindurchgeht, gelangt in die Gegend der Klemmplatten
23 und 24. Im Falle einer Drehung im Uhrzeigersinn befindet sich dies Gut bei der
Klemmplatte 24. Dank des geringen Abstandes zwischen Hämmern und Klemmplatte wird
das Gut von den Hämmern mitgenommen und gegen die Schlagleiste 32 geschleudert,
die bei diesem Drehsinn in die gestrichelt angedeutete Schrägstellung 32a zu bringen
ist. Die Schlagleiste ist zur Aufnahme von Stößen, seitens des Gutes biestimmt,
bricht es auf und lenkt es nach unten in den Behälter ab. Die Schräglage der Leiste
kann mittels des Zapfens 33 so eingestellt werden, .daß man die beste Wirkung erhält.
Bei
Drehung der Welle entgegen dem Uhrzeiger bringt man die Leiste in die der Stellung
32a entgegengesetzte Stellung.
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Bei Drehung im Uhrzeigersinn trifft ein erheblicher Teil des von den
Hämmern getroffenen Gutes gegen die in der Drehrichtung hintenliegenden Kanten 51
der Stäbie und streicht an ihnen schabend entlang, so daß diese Kanten geschärft
werden, wähnend sich gleichzeitig die anderen Stabkanten 49 durch das unmittelbare
Auftreffen des Gutes abstumpfen. In ,ähnlicher Weise schabt das Glut an den Außenflächen
52 der Hammerköpfe, so daß deren Hinterkanten 53 geschärft werden, während sich
:die Hammerkopfvorderkanten 54 gleichzeitig durch die Stöße abstumpfen. Wenn die
Maschine :eine Zeitlang im Sinn der Uhr zeigerdrehung betrieben worden ist und die
Kanten 54 und 49 sich abgestumpft haben, kann man sie im :entgegengesetzten Sinn,
also entgegen der Uh rzeigerdrehung (Fit. 2), laufen lassen und sich die geschärften
Kanten 51 und 53 zunutze ;machen. Während dieser Drehung werden die Kanten 49 und
54 wieder geschärft. Die Schlagkantern. der Maschine schärfen sich also selbsttätig.
Außerdem :erlaubt die Umsteuarb;ark,eit leine doppelte Abnutzung der Hammerknöpfe,
weil man sie :erst .auszuwechseln braucht, wenn sieh beide Seiten abgenutzt haben.
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Die beweglichen Siebt:eille 13 und 14 des Ii,äfigs sind dank des Vorhandenseins
'der Zapfen 15 und 1 6 und :der Exzenter 27 und 28 einstellbar. Um die Siebteile
den Hämmern zu nähern, brau-ck rnan nur die Exzenter 27 und 28 um :einen hinreichenden
Betrag zu drehen. Dies gestattet also leinen Ausgleich für Abnutzung und :eine Einstellung
zur Erzielung einer zufriedenstellenden Zerkleinerungswirkung. Die kritischste Einstellung
ist die in der Nähe des Käfigbodens bei den Stoßplatten, wo die Hämmer sich dicht
am Käfig vorbeibewegen, und an diesen Stellen tritt auch die stärkste Abnutzung
ein. Die Anordnung der doppelten schwenkbaren Siebteile gestattet eine leichte Einstellung
dieser unteren Teile, weil die Wirkung der Exzenter nahe dem Boden darin besticht,
die schwenkbaren Teile sowohl waagerecht als auch senkrücht, d. h. nach innen und
oben zu verschieben..
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Fig.3 ist ein Schnitt durch eine andere Ausführungsform einer umsteuerbaren
DoppelkäfigsdlilagmVihle, bei der die . Siebteilig am Boden anstatt oben schwenkbar
aasgelenkt sind. Die umsteuerbare Hammerwelle 55: ist mit Hämmern ähnlich wie in
Fig. i und 2 versehen, nur in größerer Anzahl; ,außerdem sind die Hämmer in b:ezug
auf die im Abstand -angeordneten Flansche versetzt, d. h. bienachbarte Hämmer längs
des Umfanges der Flähsche 'sind .auf entgegengesetzten F1ans:chseiten angeordnet.
Die Doppelsiebkäfigteile 56 und 57 sind an eine in der Mitte unterhalb des Käfigs
angeordnete fliegende Welle 58 mittels zweier Arme 59 und 6o aasgelenkt.
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Die Siebteile sind an ihren oberen Enden durch Lenker 61 und 62 verstellbar,
die :an Wellen 63 und 64 befestigt und mit den Siebteilen durch Stifte 65 und 66
verbunden sind. Beide Siebteile können zusammen mittels .eines einzigen Handrades
67 verstellt werden, das die Wellen 63 und 64 über Schnecken 68 und 69 und .auf
den -Wellen 63 und 64 sitzende Schneckenräder 70 und 71 dreht.
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Zwei winklig gebogene Brechplatten 72 und 73, die sich in der Längsrichtung
längs des oberen Käfigdaches :erstrecken, sind mit scharfen Ader winkligen Flächen
74, 75 und 76 versehen. Sie reichen über die ganze Länge des Käfigs und haben an
ihren Enden Stege zur Befestigung am Rahmen. Der Raum zwischen den Teilen 56 und
72 ist durch einen Volltei177 ausgefüllt, der sich in der Längsrichtung erstreckt
'und mittels Endstegen 78 befestigt ist. Ein ähnlicher Teil "79 befindet sich auf
der anderen Seite des Käfigs.
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Der Einlauf So mündet in den Käfig in der Mitte über der Hammerwelle
zwischen den Brechplatten 72 und 73.
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Der Raum 81 zwischen den unteren Enden der Siebteile 56 und 57 bildet
eine Tasche, in die Fremdkörper, wie Eisenstücke, geworfen wcndcn. Die Tasche besitzt
eine: Bgdenplatte 82, die mittels eines Scharniers 83 an eine ,an dem Siebteil 57
befestigte herabhängende Platte 87 :aasgelenkt ist. Auf der g genüberliegenden Seite
wird die Platte 82 duric4 ein Sperrglied 88 in ihrer Lage gehalten, das an einem
am Siebteil 56 befestigten Zapfen 89 ,aasgelenkt ist. Das Scharnier 83 ist mit einem
Gegengewicht 84 versehen, so daß die Bodenplatte sich ,nach Entriegelung und öffnung
in die Schließstellung bewegt, Die Arbeitsweise dieser Masehirne ähnelt der der
Maschine nach Fig. i und z. Bei der Zerkleinerung des Gutes wirken sowohl die scharfen
Flächen der Platten 72 und 73 als. auch die scharfen Stabkanten der Teile 56 und
57 mit. .Letztere können mittels des Handrades 67 eingestellt werden, das ihre oberen
Teile nach innen und außen bewegt. Statt der L enk:er 61 und 62 könnten :auch Exzonter,
wie 27 und 28 in Fig.2, vorgesehen sein. Die Fremdkörper, z. B. Eisenabfälle u.
dgl., werde=n aus :der Tasche 81 durch Entriegeln und öffnen der Bodenplatte 82
entfcrnt, Da die Tasche sich ran Boden befindet" sammeln sich in ihr die Fremdkörper
ohne Rücksicht auf den Drehsinn der Hammerwelle,
Fig.4 zeigt eine
Maschine, die :der nach Fig. i und 2 insofern ,ähnelt; als die einstell-. baren
-Käfigabschnitte oben aufgehängt und unten einstellbar- sind; aber die Einstellung
kann in Fig. 4 genauer vorgenommen werden. Die Drehzapfen 9o und 9 i sind nämlich
exzentrisch, so daß sich die K,äfigteile in senkrechter Richtung leichter heben
und senken lassen. Selbstverständlich könnten .aber die Exzenter durch gewöhnliche
Wellen wie, in Fig:2 ersetzt werden, so daß die Käfigteile gewöhnliche Schwenkglieder
bilden. Waagerechte und aufwärts gerichtete Einstellung wird durch Lenker 92 und
93 am unteren Teil eines einstellbaren Käfigteiles bewirkt, denen Lenker 94 und
95 am anderen Käfigteil entsprechen. Die Lenker 93 und 95 sind an ihre Käfigteile
durch Stifte 96 Lund 97 angelenkt und "können einzeln durch unabhängige Drehung
von Wellen 98 und 99 verstellt werden. An Stelle dieser Lenker könnten aber auch
Exzenteranordnungen ,ähnlich 27
und 28 in Fig. 2 verwendet werden.
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Da die Schwenkzapfen 9o und 9 i beträchtlich höher liegen als die
obersten Siebstäbie der Käfigteile, bewirkt eine Bewegung der Stifte 96 und 97 nach
innen eine merkliche Bewegung sowohl der unteren als auch der oberen Siebstäbe nach
innen, und da die Zapfen auch beträchtlich weiter nach außen liegen als die Siebstäbe,
zieht eine Aufwärtsbewegung der Stifte 96 und 97 eine beträchtliche Aufwärtsbewegung
der unteren Siebstäbe nach sich. Diese Einstellungsart, bei der sich die Käfigteile
ungefähr längs Geraden durch die Mitte der Hammerwelle bewegen, welche Winkel von
45° mit den Waagerechten bilden, ist die zum Ausgleich der Abnutzung erwünschte.
Die Einstellung ist vollkommener, wenn die Schwenkpunkte 9o und 9 i exzentrisch
ausgebildet sind.
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Eine Fremdkörpertasche ist am Käfigboden zwischen den beiden einstellbaren
Teilen durch einen gewÜlbten, bei ioi schwenkbaren Teil i oo gebildet, der nach
oben konvex ist und dessen Außenteile nach unten und außen unter einem Winkel von
etwa 45° zur-Senkrechten abfallen; dank seiner Mittellage und symmetrischen Gestalt
ist die 'Tasche zum Sammeln der Fremdkörper ohne Rücksicht auf die Drehrichtung
der Hammerwelle befähigt. Je nach der Drehrichtung sammeln. sich die Fremdkörper
auf der einen oder anderen Seite der Tasche, so daß man die Tasche jederzeit einfach
durch Abschwenken eines der Käfigteile entleeren kann. Durch ihre abfallenden Seiten
bildet die Tasche eine Dichtung zwischen den beiden Käfigteilen, und da sich letztere
nach innen und außen nahezu -unter einem mit der Neigung der Taschenwandungen übereinstimmenden
Winkel, nämlich etwa 45°, zur Vertikalen bewegen, bleibt die Abdichtung auch bei
allen Käfigeinstellungen aufrechterhalten.