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Schleudermühle für Futtermittel, Getreide, Hülsenfrüchte, vorgebrochene
Ölkuchen und ähnliches körniges Gut Zusatz zum Patent 1074 952 Gegenstand der Erfindung
ist eine Schleudermühle für Futtermittel, Getreide, Hülsenfrüchte, vorgebrochene
Ölkuchen und ähnliches körniges Gut mit einem trommelartigen Gehäuse und einem mit
Schleuderschaufeln versehenen Rotor, der das Mahlgut zusammen mit Förderluft durch
eine zentrale Einlaßöffnung und eine sich daran anschließende, mit einer radialen
Austrittsöffnung versehene, verdrehbare zentrale Kammer ansaugt und gegen einen
mit Werkzeugen versehenen geschlossenen Teil des Gehäusemantels schleudert und nach
dessen Passieren durch eine in Umlaufrichtung des Rotors hinter dem mit Werkzeugen
versehenen Teil im Gehäusemantel vorgesehene Austrittsöffnung ausbläst.
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Das Neue liegt dabei darin, daß bei einer gemäß Patent 1074 952 vorgesehenen
Erstreckung des mit Werkzeugen versehenen Teils des Gehäusemantels über mindestens
120° des Umfangs und Verdrehbarkeit der zentralen Kammer in weiten Grenzen das mit
Werkzeugen versehene Teil in mindestens zwei in Umlaufrichtung des Rotors hintereinanderliegende
Zonen unterteilt ist, die mit verschiedenartigen Werkzeugen ausgerüstet sind, wobei
die zentrale Kammer so verdrehbar ist, daß das zu zerkleinernde Gut wahlweise gegen
eine der Zonen unter Vermeidung der vorhergehenden geschleudert wird.
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Während bei der Schleudermühle gemäß dem Hauptpatent die Verstellung
der zentralen Kammer dazu dient, einen mehr oder weniger großen Teil des mit Werkzeugen
versehenen Trommelteils für die Zerkleinerung heranzuziehen, dient bei der zusätzlichen
Erfindung die Verstellung der zentralen Kammer dazu, eine oder mehrere der vorhandenen
Bearbeitungszonen von der Zerkleinerung auszuschließen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht mit teilweisem Vertikalschnitt,
Fig. 2 einen Schnitt senkrecht zur Mühlenachse, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie
1-I der Fig. 2 in größerem Maßstab; Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie II-II der
Fig. 2 in größerem Maßstab und Fig. 5 eine Draufsicht auf den die Schrotbleche enthaltenden
Rahmen, ebenfalls in größerem Maßstab. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist mit S ein Ständer bezeichnet, auf dem das Gehäuse G ruht, innerhalb welchem
der nicht dargestellte, zum Antrieb der Mühle dienende Elektromotor untergebracht
ist. An einem Stirnflansch 1 des Gehäuses G ist mittels Schrauben 2 der ringscheibenförmige
stirnseitige Deckel 3 des trommelförmigen Mühlengehäuses befestigt. Zu diesem Gehäuse
gehört auch ein Ringkanal 4, der zwei schmale, etwa ringförmige Seitenwände 5, 5'
aufweist, die auf einem Bogen von ungefähr 180° durch einen Quersteg 4' und in einem
anschließenden Quadranten, wo sie verbreitert sind, durch Querstege 6, 6', 6" miteinander
verbunden sind. Ferner gehört zu diesem Gehäuse ein ringscheibenförmiger Deckel
7. Die Deckel 3 und 7 weisen auf den Innenflächen Ringschultern 3' bzw. 7'
.auf. Die Seitenwände 5, 5' des Ringkanals 4 stützen sich auf diese Ringschultern
und sind mit den Deckeln 3; 7 durch Schrauben 8 verbunden.
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Im vierten Quadranten des Umfanges des Ringkanals 4 erstreckt sich
ein Klappdeckel 9, der mittels eines Achsbolzens 10 an dem Ringkanal 4 schwenkbar
gelagert ist. Dieser Klappdeckel 9 hat einen Quersteg 9' und zwei seitliche Flansche
9", die zwischen die Seitenwände 5, 5' des Ringkanals 4 passen (Fig. 2).
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An das obere Ende des Quersteges 9' ist ein Blech 11 angeschweißt,
in dessen Öffnung eine Klemmschraube 12 eingefahren werden kann, die auf einem an
Augen 13 des Ringkanals 4 befestigten Achsbolzen 14 schwenkbar gelagert ist und
eine gerändelte Klemmutter trägt.
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Auf einem Teil des Umfanges der Ringschultern liegt ein Panzerelement
15 auf, dessen seitliche Flansche 16 durch je eine Schraube 17 am Ringkanal 4
befestigt
sind. Dieses Panzerelement hat auf der Innenfläche viele quer verlaufende Nuten,
die mit scharfkantigen Schlag- und Brechleisten 18 abwechseln. Die Schrauben 17
sind so angeordnet, daß das Panzerelement 15 nach einer gewissen Betriebsdauer seitenverkehrt
eingesetzt -werden kann. Auf -dem übrigen Teil des Umfanges der innern Ringschultern
liegt ein kreissegmentförmiges Siebelement 19 auf, das mit seitlichen Ringschienen
20 durch Schrauben 21 an den Seitenwänden 5, 5' des Ringkanals 4 befestigt ist.
Die Ringschienen 20 reichen über das Sieb 19 hinaus bis in die Schrotzone und bilden
in Verbindung mit den Seitenwänden 5, 5'. Nuten, in welche die Schrotrahmen 23 eingeschoben
werden. Die radiale Breite der Flansche entspricht etwa der Dicke des Panzerelementes
15.
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Am in Drehrichtung hinteren Ende des Panzerelementes 15, das die Mahlzone
bildet, ist eine Schrotzone vorgesehen. Die Schrotwerkzeuge bestehen aus mehreren
parallelen, auf Abstand gehaltenen und zur Motorachse senkrechten Stahlblechen 22
(Fig. 2 und 3), deren wirksame Kanten im wesentlichen auf der gleichen Zylindermantelfläche
wie das Siebelement 19 und das Panzerelement 15 angeordnet sind und so in dieser
Zone gleichzeitig die Abgrenzung zwischen dem Mahlraum 34 und dem Ringkanal 4 bilden.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird in der Schrotzone der
Ringkanal zum Teil durch den Klappdeckel 9 und zum Teil durch den Quersteg 4' des
Ringkanals 4 (Fig. 2) nach außen hin abgeschlossen. Die Schrotbleche 22 sind paketweise
in einem rechteckigen Rahmen 23 zusammengefußt, wobei die beiden einander gegenüberliegenden
Längsträger des Rahmens biegsam sind und je sechs einander gegenüberliegende Laschen
25 aufweisen, von denen je zwei einem Bolzen 26 als Lager dienen. Auf diesen Bolzen
aufgeschoben sind abwechslungsweise die Stahlbleche 22 und Distanzhülsen 27, wobei
im dargestellten Ausführungsbeispiel im Rahmen 23 drei solche Pakete gehalten sind
und jedes Paket von zwei Bolzen 26 durchsetzt wird. DieserbiegsameRahmenwird, wie
dies insbesondere aus Fig.4 hervorgeht, in auf den Innenflächen der Gehäusedeckel
3, 7 vorgesehene Führungsnuten eingeschoben, die durch die Schultern 3' und 7' der
Gehäusedeckel sowie an den Innenflächen des Ringkanals befestigte gebogene Schienen
20 gebildet werden. Im Bereich des Klappdeckels 9 fehlt diese Führung, dafür drückt
dieser Klappdeckel mit seinen beiden Seitenflanschen 9" die Längsträger des Rahmens
23 gegen die Schultern 3' und 7', wobei der Klappdeckel durch die Schraube 12 (Fig.
2) in der geschlossenen Stellung gesichert ist.
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Der durch den im Gehäuse G untergebrachten Motor angetriebene Rotor
28 ist mit radialen Schaufeln 29 und Schlägern 30 versehen. In den
unteren Teil des Rotors ragt eine mittels eines Handrades 31 unabhängig von der
Rotorbewegung vierdrehbare und mit einer Durchtrittsöffnung 32 versehene Einfüllkammer
33, durch welche das Verarbeitungsgut den Schaufeln 29 und den Schlägern 30 zugeführt
wird. Der Rotor läuft in dem durch die beiden Gehäusedeckel 3 und 7 und dem Ringkanal
4 gebildeten Gehäuse um. Durch das Siebelement 19, das Panzerelement 15 und den
Schrotrahmen 23 wird der Mahlraum 34 über einen Winkel von etwa 270° von dem ihn
umgebenden Ringkanal 4 abgegrenzt. Die Lufteintrittsöffnung des Ringkanals ist mie
LE, die Luft austrittsöffnung mit LA bezeichnet. Wird durch entsprechende
Betätigung des Handrades 31 die Einfüllkammer 33 und damit deren Durchtrittsöffnung
32 in eine solche Stellung gebracht, daß das Mahlgut durch die Schaufeln 29 bzw.
die Schläger 30 der durch das Panzerelement 15 gebildeten Mahlzone zugeführt wird,
so gelangt das Mahlgut nach entsprechender Zerkleinerung durch das Siebelement 19
in den Ringkanal und wird durch die durch dieses strömende Luft zur Luftaustrittsöffnung
LA mitgenommen. Je nach der gewählten Stellung der Durchtrittsöffnung der
Einfüllkammer wird das Zerkleinerungsgut mehr oder weniger lange dem Einfluß des
Panzerelementes 15 unterworfen, so daß durch die betreffende Einstellung der Ausmahlgrad
bestimmt wird.
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Durch die Anordnung der zusätzlichen Schrotzone ist es möglich, die
Schleudermühle auch zum Schroten zu verwenden. Soll nur geschrotet bzw. Schrot mit
nur einem geringen Anteil an Grieß und Mehl erhalten werden, so wird die Durchtrittsöffnung
32 der Einfüllkammer 35 so gerichtet, daß nur die Schrotzone beaufschlagt wird.
"Sollen Schrote von feiner bis grobgrießiger Struktur hergestellt werden, so wird
die Durchtrittsöffnung so gerichtet, daß noch das Ende der Mahlzone beaufschlagt
wird. Es gelingt, auf diese Weise mit der gleichen Maschine je nach der Einstellung
der Einfüllkammer bzw. deren Durchtrittsöffnung Futterschrote verschiedener Qualitäten
und Strukturen herzustellen.
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Je nach dem gewünschten Endprodukt können verschiedene Rahmen 23 verwendet
werden, bei welchen der Abstand der Schrotbleche 22 verschieden ist. Eine entsprechende
Umstellung auf ein anderes Endprodukt bedarf ausschließlich der äußerst einfach
durchführbaren Auswechslung eines Schrotrahmens gegen einen anderen.