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Hochdruckkessel mit großer Heizfläche, insbesondere für Lokomotiven
Es ist bekannt, bei Hochdruckwasserrohrkesseln, insbesondere bei solchen für Lokomotiven,
die Verdampferrohre derart als gabelförmige, quer zur Kessellängsmittelebene gestellte
Verdampferglieder anzuordnen, daß sie von zwei seitlich neben deni Roste liegenden
Untertrommeln zu der Obertrommel bzw. den Obertrommeln aufsteigen und in ihrer Gesamtheit
die beiden Feuerbüchsseitenwände und eine die Obertrommeln vor unmittelbarer Beheizung
schützende Feuerbüchsdecke bilden. Ebenso ist bekannt, die Verdampferglieder aus
zwei Rohrstücken zu bilden, von denen jedes gesondert in eine Obertrommel eingeführt
wird, und zwar abwechselnd in der einen Querebene in die eine Obertrommel und in
der andern Querebene in die andere Obertrommel.
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Es ist bekannt, in ähnlichen Röhrenkesseln S-förmige Wasserrohre,
welche von den Untertrommeln zu den Obertrommeln führen, oder gerade, schwach geneigte
Wasserrohre, welche die senkrechten Äste von Verdampfergliedern verbinden, als Träger
für die Feuerbrücke zu verwenden. Ferner sind Vorschläge bekanntgeworden, bei gabelförmigen
Verdampfergliedern Zwischenrohre von den Untertrommeln aus in die Anschlußstutzen
der Verdampferglieder an der Obertrommel zu führen. Diese bekannten Anordnungen
zusätzlicher Rohre zeigen aber den Nachteil, daß diese Rohre keine parallelen Stützen
für das Einsetzen in die Trommeln aufweisen, wodurch die Montage sehr erschwert
wird, daß ferner die Trommeln nicht genügend gegen Beheizung geschützt sind oder
daß die zusätzlichen Rohre zu viel Krümmungen oder ungünstige Lage aufweisen, was
die Reinigung und den Wasser- und Dampfumlauf erschwert.
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Bei dem Kessel nach vorliegender Erfindung sind diese Nachteile vermieden.
Es sind die Untertrommeln in jedem Verdampfergliederquerschnitt je mit einer Obertrommel
durch ein gabelförmiges Glied mit zwei nebeneinanderliegenden, in das Feuerbüchsdeckenrohr
eingeschweißten parallelen Anschlußstutzen verbunden. Im vorderen Feuerbüchsteil
und in der Verbrennungskammer sind diese Verdampferglieder je noch mit S-förmig
gebogenen Zweigrohren versehen, die vorteilhaft einen etwas kleineren Durchmesser
aufweisen und die von mindestens einer Untertrommel aufsteigend in einen Anschlußstutzen
an die zugehörige Obertrommel münden. Diese S-förmigen Zweigrohre bilden in der
Feuerbüchse in an sich bekannter Weise außer einer zusätzlichen Heizfläche den Träger
des Feuergewölbes (Feuerbrücke) und in der Verbrennungskammer außer einer
zusätzlichen
Heizfläche einen inneren gekühlten, aber nicht völlig rauchgasdichten Boden der
Verbrennungskammer. Gegenüber bekannten Ausführungen von Verbrennungskammern, bei
denen die Wasserrohre ebenfalls am Anschluß dieser Kammer nach unten mitzuwirken
haben, wird bei der Bauart nach der Erfindung der Vorteil erzielt, °daß die Untertrommeln
gegen unmittelbare Bestrahlung und Beheizung fast -vollkommen geschützt sind, ganz
abgesehen von den Vorteilen des Zusammenbaues, des Wasserumlaufes und der Reinigung
nach der Erfindung, die schon oben erörtert worden sind. Die von den Untertrommeln
aufsteigenden Rohre können in der Feuerbüchse so angeordnet sein, wie in Abb. 2
dargestellt, d. h. jedes Verdampferglied ist nur mit -einem S-förmig gebogenen Rohr
versehen, das von einer der Untertrommeln aufsteigend nach einer der Anschlußstutzen
an die auf der entgegengesetzten Seite liegende Obertrommel geführt ist, oder es
wird- jede der beiden. Untertrommeln durch ein S-förmiges Rohr, das in seinem oberen
Ende die Verlängerung eines Anschlußstutzens an die zugehörige Obertrommel bildet,
mit dem Verdampferglied verbunden (Abb.2). Die durchgehenden Verdampferglieder bilden
einen . vollkommenen Abschluß der Trommeln gegen unmittelbare Strahlung.
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Der unter den S-förmig gebogenen Rohren der Verbrennungskammer liegende
Raum auf der Feuerbüchsseite ist vorteilhaft durch- eine feuerfeste, an die Feuerbüchse
anschließende Wand gegen den Eintritt der Feuergase geschützt. Die Dichtheit des
durch den annähernd waagerechten Teil der gebogenen Rohre gebildeten gekühlten inneren
Bodens der Verbrennungskammer kann durch ein siebartiges Blech verbessert werden;
immerhin soll Lösche zwischen den Rohren und durch das siebartige Blech leicht auf
den eigentlichen, völlig rauchgasdichten äußern Boden . der Verbrennungskammer durchfallen
können, von wo sie durch Löschetrichter leicht entfernt werden kann. Am vorderen
Ende der Verbrennungskammer ist ein Leitblech angeordnet, das dem über den S-förmigen
Rohren sich befindenden Rauchgas den Anschluß an, den vorgelagerten- Raum vermittelt.
Diese Einrichtung hat den Zweck, den rauchgäsdichten Boden der Verbrennungskammer
vor dem Zutritt der heißen Rauchgase zu schützen bzw. ihn relativ kühl zu halten.
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In den Abbildungen ist beispielsweise eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
sinnbildlich. dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Längsschnitt
des Kessels, Abb. 2 einen Schnitt durch die Feuerbrücke senkrecht zur Kessellängsmittelebenenach
I-1, Abb.3 einen Schnitt durch die Verbrennungskammer nach II-II.
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Der Kessel besteht in der Hauptsache aus den beiden Obertrommeln
a, a', den beiden neben dem Rost liegenden Untertrommeln b, b', den
beiden Verbrennungskammeruntertrommeln c, c', den wassergefüllten Doppelplattenwänden
d, d', d", den Verdampfergliedern e, e', e" und dem Feuergewölbe f. Die Verdampfergliedere
bestehen aus je einem U-förmigen, beidendig in die Untertrommel b, b' eingewalzten
Rohr, das mit den zwei unter sich und auch mit den Einwalzenden parallelen Stutzen
g, g' an einer der beiden Obertrommeln a und a' angeschlossen ist.
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Die in gleicher Weise aufgebauten Verdampferglieder e' (Abb. 2) erhalten
je ein zusätzliches Verbindungsrohr lt bzw. h', das von der Untertrommel
b' bzw. b aufsteigend, in seinem oberen Ast ,in die Verlängerung des
Stutzens g oder g' fällt und an das Glied angeschlossen ist. Ihre unteren Einwalzenden
sind parallel zu den übrigen Einwalzenden der Verdampfexglieder in die Untertrommel
geführt. Auf die S-förmigen Rohre h, h' ist das Feuergewölbe f gebaut, das an seinem
vorderen Ende mit einer Abschlußwand i versehen ist, welche verhindert; daß -die
Feuergase die Rohre h, h' bzw. k, h' der Verbrennungskammer von unten bestreichen
können.
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Die Verdampferglieder e" der Verbrennungskammer, bestehend aus dem
U-förmigen Rohrkörper - mit den. beiden Anschlußstutzen g, g' an eine der beiden
Obertrommeln a und a',
sind je mittels zweier S-förmiger Rohre 1a,
k bzw. h', kl unmittelbar mit den Anschlußstutzen g, g' verbunden. Gegebenenfalls
können auch die Glieder e' mittels je zweier S-förmiger Rohre an die Untertrommeln
angeschlossen sein. L ist das gelochte Blech der Verbrennungskammer, m das anschließende
Leitblech, n das feste Abschlußblech, welches mit dem Aschefalltrichter o versehen
ist; p ist der Rost.