DE630061C

DE630061C - Verfahren zur Herstellung von duennen Draehten aus Magnesium oder Magnesiumlegierungen

Info

Publication number: DE630061C
Application number: DEB163313D
Authority: DE
Original assignee: BERNHARD BLUMENTHAL DR ING; HANS HADENFELDT DR
Current assignee: BERNHARD BLUMENTHAL DR ING; HANS HADENFELDT DR
Priority date: 1932-09-14
Filing date: 1932-09-14
Publication date: 1936-05-19

Description

Verfahren zur Herstellung von dünnen Drähten aus Magnesium oder Magnesiumlegierungen Die Herstellung sehr dünner Drähte aus Magnesium und Magnesiumlegierungen war bisher mit sehr großen Schwierigkeiten verknüpft. Es mußten besondere Maßnahmen, wie das Walzen und Ziehen der Drähte in der Wärme, angewendet werden, um dünne Drähte zu erhalten. Die Aufrechterhaltung der hohen Temperatur beim Herstellungsprozeß ist nur durch besondere technische Einrichtungen möglich.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das die Herstellung von sehr dünnen Drähten aus Magnesium und seinen Legierungen durch einfache Maßnahmen bei gewöhnlicher Temperatur ermöglicht.
Ausgangsmaterial sind Drähte, die in der üblichen Weise, wie z. B. durch Pressen, Walzen oder Ziehen, hergestellt worden sind. Das Ziehen erfolgt in besonders kleinen Ziehabschnitten. Ein Magnesiumdraht von o,3o mm Durchmesser wurde z. B. in folgenden Abschnitten zu einem Draht von o, i min Durchmesser heruntergezogen: 0,30 o,28 0,26 0,24 O,22 0,20 O,19 O,18 0,17 o,16 o, I 5 0,4 q_ 0,13 O,12 0,11 O, I O mm. Bei dem neuen Verfahren . wird eine sehr häufig erfolgende Wärmebehandlung zur Beseitigung der Ziehspannungen vorgenommen. In dem angegebenen Beispiel wurden die Drähte nach jedem einzelnen Zug einer Wärmebehandlung unterworfen. Der angegebene Fall gilt nur als Beispiel. So kann z. B. auch an Stelle einer Abnahme von 0,22 mm auf 0,20 mm eine solche von 0,22 mm auf o,2I mm und von o,21 mm auf o,20 mm ohne eine dazwischenliegende Wärmebehandlung erfolgen. Auch ist es möglich, daß sich die einzelnen Ziehabschnitte noch eine Kleinigkeit größer gestalten lassen als in dem angegebenen Beispiel, so daß also an Stelle einer Abnahme von 0,22 mm auf o,2o mm etwa eine Abnahme von 0, 22 mm auf o,19 mm oder o,19,5 mm in zwei oder mehr Unterteilungen ohne eine dazwischenliegende Wärmebehandlung erfolgen kann. Wesentlich ist jedenfalls, daß die einzelnen Abnahmen verhältnismäßig klein sind.
Um ein nach der Wärmebehandlung erforderliches Beizen zu vermeiden, erfolgt die Wärmebehandlung zweckmäßig unter Luftabschluß, z. B. im Ölbad oder Vakuiun.
Diese sehr dünnen Magnesium- und Magnesiumlegierungsdrähte können für die verschiedensten Zwecke verwendet werden. Sie können z. B. zu einem Seil verseilt werden, wobei alle möglichen Arten der Verseiltechnik angewendet werden können, wie die Herstellung linksgängiger oder rechtsgängiger Seile, die Herstellung von Seilen im Kreuzschlag, Gleichschlag oder Kabelschlag, die Herstellung geflochtener Seile.
Hierzu kann das Seil aus Drähten gleichen Durchmessers oder Drähten verschiedenen Durchmessers bestehen.
Die Drähte können zuerst zu Litzen, die Litzen dann wiederum zu Seilen geschlagen oder geflochten werden. Sowohl die Drähte als auch die Seile können Verwendung finden, z. B. zur Herstellung von Geweben, ferner für., photographische Zwecke als BlitzlichtmateriaI,.

Claims

PATENTANSPRUCH:" Verfahren zur Herstellung von dünnen Drähten aus Magnesium oder Magnesiumlegierungen, dadurch gekennzeichnet; daß die in üblicher Weise bis etwa o,3 mm Durchmesser hergestellten Drähte in einzelnen Arbeitsgängen bei gewöhnlicher ,Temperatur gezogen werden, wobei die »nahme des Durchmessers je Ziehstufe hicht mehr als 2o% beträgt und nach jeder Durchmesserabnahme von höchstens 2o% je eine Wärmebehandlung unter Luftabschluß erfolgt.