DE629818C - Vorrichtung zum ununterbrochenen Schmelzen von Glas - Google Patents
Vorrichtung zum ununterbrochenen Schmelzen von GlasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Vorrichtungen zur Ausführung des Verfahrens zum ununterbrochenen
Schmelzen von Glas und glasartigen Stoffen und zum unmittelbaren Verarbeiten der geschmolzenen Masse durch Auslaufenlassen
und Ziehen bzw. Walzen gemäß Patent 620 650, welches darin besteht, daß
das mittels eines Verteilers zugeführte Schmelzgut in einem kleinen Schmelzraum in
geringer Schichtdicke durch eine auf die Oberfläche gerichtete Heizquelle geschmolzen
und geläutert und die Schmelze in ihrer unteren Schicht durch eine von der ersten unabhängig
regelbare zweite Heizquelle auf der für die ständig ablaufende, geschmolzene Masse erforderlichen Verarbeitungstemperatur
gehalten wird.
Es sind Vorrichtungen zum Schmelzen von Quarz und glasartigen Stoffen mittels einer
einzigen Wärmequelle bekannt, die entweder aus einem Widerstand bestehen, der eine unveränderliche
Lage im unteren Teil der zu schmelzenden Masse einnimmt oder aus Widerständen, welche den Schmelzraum umgeben.
Diese Vorrichtungen weisen ebenso wie alle Vorrichtungen, welche eine einzige Wärmequelle
verwenden, die Unzuträglichkeit auf, daß sie ein leichtes Regeln des Heizvorgangs
entsprechend dem Verbrauch nicht gestatten.
Gemäß der Erfindung sollen ebenso wie im Patent 620 650 zwei Wärmequellen Verwen:
dung finden.
Die Erfindung besteht nun darin, daß ίΐϊ
der Achse eines Behälters, der die zu verglasenden Stoffe enthält und den Schmelzbehälter
überragt, ein aufrecht stehender und in seiner Lage verstellbarer Widerstand vorgesehen
ist, durch den diese Stoffe wahlweise in einer bestimmten Höhenlage schmelzbar sind.
Das Schmelzen erfolgt also um den Widerstand herum und erzeugt zwischen diesem und
dem geschmolzenen Stoff einen ringförmigen leeren Raum in Gestalt eines Kamins, durch
welchen die Gase und Dämpfe, die sich bei erhöhter Temperatur entwickeln, beispielsweise
im Falle des Schmelzens von Quarz die Kieselsäuredämpfe, entweichen.
Eine besondere Ausführungsform der neuen
Vorrichtung besteht darin, daß zur Herstellung röhrenförmiger Körper am unteren Ende
des Widerstandes ein nicht besonders be-
heizter Dorn, der keinen Teil der Heizkörper ^des Widerstandes bildet, vorgesehen ist.
Die Vorteile der neuen Vorrichtung sind
folgende:
Dadurch, daß die Höhenlage, in welcher das Schmelzen vor sich geht, durch die senkrechte
Verschiebung des Widerstandes in der Achse des die verglasbaren Stoffe enthaltenden
Behälters geregelt werden kann, kann der to Rauminhalt der im Laufe der Läuterung geschmolzenen
Massen entsprechend der Menge des geläuterten, abgezogenen und geformten Stoffes erhöht oder verringert werden.
Weiter kann man nach Belieben volle oder röhrenförmige Körper herstellen. Die Herstellung
dieser letzteren Körper ist nicht möglich, wenn die für das Schmelzen der verglasbaren
Stoffe verwendete Wärmequelle ein elektrischer Lichtbogen ist wie in Patent 620 650.
Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise
dar, und zwar ist
Abb. ι ein senkrechter, achsrechter Schnitt durch die neue Vorrichtung, welche so ausgebildet
ist, daß sie zur Herstellung von - Stäben aus geschmolzener Kieselsäure dienen kann.
Abb. 2 und 3 veranschaulichen in achs-. 30 rechtem Schnitt und in Draufsicht eine besondere
Ausführungsform des aufrecht stehenden Widerstandes.
In Abb. ι ist der zu schmelzende pulverförmige Stoff 1 in einem Behälter 2 enthalten.
Dieser Stoff wird mittels eines aufrecht stehenden Widerstandes geschmolzen, der in der
Achse und im oberen Teile des Behälters angeordnet ist. .
Dieser Widerstand, dessen Lage durch beliebige,
nicht veranschaulichte Vorrichtungen geregelt werden kann, besteht aus einem
Rohr 3 aus Kohlenstoff und einem Stab 4 aus demselben Stoff, die an ihrem unteren Ende
mittels eines Ringes 5 aus Kohlenstoff miteinander verbunden sind. Der Widerstand ist an
seinem oberen Ende mittels Ringen8 und 9 aus Graphit, Stücken 10 und 11 aus amorphem
Kohlenstoff und metallischen Zwingen 12 und 13, welche die Stromabnehmer tragen,
mit diesen Stromabnehmern 6 und 7 verbunden. Sperrscheiben 14 sichern die elektrische
Isolierung zwischen den Eingangs- und Ausgangsstellen des elektrischen Stromes.
Der geschmolzene Stoff befindet sich in einem Behälter 15 aus Kohlenstoff, der nach
oben hin ausgeweitet ist und dessen Boden von der Ziehdüse 16 gebildet wird, die von
dem feuerfesten Teil 17 getragen wird.
■Dieser Behälter 15 wird durch einen Widerstand
erhitzt, der ihn umgibt und der von einer Graphitspirale 18 gebildet wird, deren
eines Ende an einen Kasten 19 aus Graphit angeschraubt ist, der mit einer Wärmeschutzmasse
20 angefüllt ist. Stromabnehmer 21 und 22 sind fest mit hohlen Zwingen 23 und
24 verbunden, in deren Innerem ein Kühlmittel umläuft, und die auf zwei Kohlenstoffblöcke
25 und 26 atvfgezogen sind, die auf den
Widerstand 18 und auf den Kasten 19 aufgeschraubt sind. Eine Sperrscheibe 27 und ein
feuerfestes Verbindungsstück 28 sind zwischen den Eingangs- und Ausgangsstellen des elektrischen
Stromes angeordnet.
Eine in ihrer Mitte ausgebauchte Graphitplatte 29 stützt sich einerseits auf die obere
Kante des Behälters 15 und anderseits mittels eines feuerfesten und isolierenden Verbindungsstückes
30 auf die Außenwandimg des Kastens 19.
Zum Ziehen von Rohren ist der Ring 5 durch einen Dorn 31 ersetzt, der in Abb. 1 in
strichpunktierten Linien angedeutet ist.
Der aufrecht stehende Widerstand kann auf verschiedene Weise gebildet werden, beispielsweise
in der in Abb. 2 und 3 veranschaulichten Weise durch eine Kohlenstoffstange 32, die mit Ausnahme ihres unteren
Endes geschlitzt ist. Die Ausrüstung dieses Widerstandes wird vervollständigt durch
einen Isolierkeil 33, der im oberen Ende des Schlitzes angebracht ist, und durch zwei halbzylinderförmige
Blöcke 34 und 35 aus Kohlenstoff, die in zwei Halbringen 36 und 37,
eingespannt sind, welche die Stromzuleiter 38 und 39 tragen, welche durch Bolzen 40 miteinander
verbunden sind, die mit Ringen 41 und Scheiben 42 aus Isolierstoff verkleidet
sind.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum ununterbrochenen Schmelzen von Glas und glasartigen
Stoffen nach Patent 620 650, dadurch gekennzeichnet, daß in der Achse eines Behälters
(2), der die zu verglasenden Stoffe lt>5
(1) enthält und den Schmelzbehälter (15)
überragt, ein aufrecht stehender und in seiner Lage verstellbarer Widerstand (3>
4) vorgesehen ist, durch den diese Stoffe wahlweise in einer bestimmten Höhenlage schmelzbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
röhrenförmiger Körper am unteren Ende des Widerstandes (3, 4) ein nicht besonders
beheizter Dorn (31) vorgesehen ist.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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