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Fadenaufnehmervorrichtung für Nähmaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Fadenaufnehmervorrichtung für Nähmaschinen mit einem Paar von in entgegengesetzten
Richtungen ausschwingenden Fadenaufnehmerhebeln.
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Gemäß der Erfindung ist zur Beeinflussung der Fadenaufnehmerhebel
auf einer umlaufenden Antriebswelle ein Paar im wesentlichen nach einem Durchmesser
gegenüberliegender Kurbelzapfen vorgesehen, und mit jedem dieser Kurbelzapfen ist
der zugehörige Fadenaufnehmerhebel wirksam verbunden.
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Die Erfindung sieht somit eine ausbalancierte Anordnung der Fadenaufnehmerantriebsvorrichtung
vor. Die Kurbelzapfen liegen hierbei zu beiden Seiten der umlaufenden Maschinenantriebswelle
und irn wesentlichen in einem Winkelabstand von ungefähr r8o° voneinander; sie liegen
also auf einer geraden Linie, die durch die Mittelachse der Maschinenantriebswelle
hindurchgeht. Die Kurbelarme sind hierbei gleichartig ausgebildet und, wenn der
eine dieser Arme bei einer Drehung der Maschinenantriebswelle bewegt wird, so bewegt
sich der andere Arm gleichzeitig in der entgegengesetzten Richtung um die gleiche
Strecke und mit der gleichen Geschwindigkeit.
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Die Ausbalancierung der Fadenaufnehmervorrichtung ist für Maschinen,
die mit hohen Geschwindigkeiten arbeiten, äußerst erwünscht, indem hierdurch Erschütterungen
und Geräusche vermindert werden und desgleichen die Kraft, die zur Betätigung der
Maschine erforderlich ist, mehr konstant gehalten wird. Diese Ausbalancierung kann
durch Anordnung eines toten Gewichts auf der einen Seite der Maschinenantriebswelle
und nach einem Durchmesser gegenüber dem Kurbelzapfen und dem Kurbelarm nicht erhalten
werden. Dies rührt daher, daß der Kurbelarm gewissermaßen ein lebendes Gedicht ist,
d. h. ein solches, das sich während einer Umdrehung der Antriebswelle verändert.
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Bei einer bekannten Fadenaufnehmervorrichtung für Nähmaschinen, bei
der die Lagerstellen der beiden Fadenaufnehmerhebel zu beiden Seiten der Maschinenantriebswelle
liegen, werden diese Fadenaufnehmerhebel von der Maschinenantriebswelle mittels
eines Kurbelzapfens beeinflußt, der in einem Kurvenschlitz eines angelenkten Hebels
arbeitet, wodurch verursacht wird, daß dieser schwingbar gelagerte Hebel sich mit
veränderbarer Geschwindigkeit auf und ab bewegt und die in senkrechter Richtung
auf und ab gehende Stange emporhebt und senkt, so daß mittels der genannten , Schlitze
und Zapfen die Fadenaufnehmerhebel mit Bezug auf ihre Lagerachsen in entgegengesetzten
Richtungen arbeiten. Diese Bauart ist aber vollständig unausbalanciert, da der einzelne
Kurbelzapfen alle Vorrichtungen betätigt, die zur Ausschwingung der Fadenaufnehmerhebel
notwendig sind; bei dieser bekannten Bauart ist auch keine nach einem Durchmesser
gegenüberliegende Einrichtung vorhanden, um die
Gegenkräfte auszugleichen.
Außerdem ist die Vorrichtung; : .welche die Fadenaufnehmerhebel betätigt, von hin
und her gehender Art, wodurch natürlich ein langsames Arbeiten sowie erhebliche
Geräusche und Erschütterungen bedingt sind.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. i eine Vorderansicht des Nähmaschinenkopfes mit der
Fadenaufnehmervorricht4ng der Erfindung.
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Fig. 2 ist eine der Fig. i ähnliche Vorderansicht bei abgenommener
Stirnplatte. Fig.3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. i.
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Fig. 4 ist eine Seitenansicht, teilweise. im Schnitt, und veranschaulicht
die gegenseitige Lage der Teile.
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Fig. 5 veranschaulicht eine Einzelheit im Schnitt nach der Linie 5-5
der Fig.i.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel bezeichnet io den überhängenden
Nähmaschinenarm, welcher in den üblichen hohlen Kopf i i ausläuft, innerhalb dessen
die Aufnehmervorrichtung sowie die Antriebseinrichtung für die Nadelstange angeordnet
_sirid. Die Maschinenantriebswelle i2 ist in einer Lagerbuchse 13 des Armes io drehbar
gelagert. Auf dem einen Ende der Welle 12 ist mittels der Stellschrauben 14' eine
Ausgleichscheibe 14 befestigt, an der fest ein Kurbelzapfen sitzt, der mit seiner
Achse mit Bezug auf die Achse der Welle 12 versetzt liegt. Die Nadelstange 16, die
sich durch ein Lager 17 in dem Boden des Kopfes i i hindurch erstreckt, wird durch
den üblichen Lenker i 8 beeinflußt (Fig.4), dessen eines Ende- gelenkig auf dem
Kurbelzapfen 1.5 sitzt, während sein anderes Ende drehbar mit der Nadelstange durch
den Schraubzapfen i9 verbunden ist.
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Die Fadenaufnehmervorrichtung gemäß der Erfindung weist eine Scheibe
2o auf, die fest auf dem Kurbelzapfen 15 sitzt. Auf der Scheibe 2o ist mittels der
Langschlitze 21 und der Schrauben 22 eine zweite Scheibe 23 einstellbar befestigt,
welche mit einem Kurbelzäpfen 24 versehen ist. Auf diesem Kurbelzapfen 24 sitzt
fest eine dritte Scheibe 25, die den Kurbelzapfen 26 trägt.
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Auf der Nabe 27 des Kopfes i i ist durch die Stellschraube 28 ein
mit einem Kopf versehener Zapfen 29 befestigt, der mit seiner Achse parallel zu
der. Achse der Welle- 12 verläuft. Auf dem Zapfen z9 ist ein Schwingglied
30 gelagert; das einen gespaltenen aufrechtstehenden Lappen 31 (Fig,
5) aufweist, der zur Aufnahme der zylindrischen Stange 32 durchbohrt ist, welche
in ihrer Lage -durch die Schraube 33 festgeklemmt wird. Auf dem Schwingglied ist
mittels der Schraube 34 der Fadenaufnehmerarm 35 befestigt, dessen freies Ende seitlich
abgebogen und mit den Fadenöhren 3.7 (Fig.3) versehen ist. Die Stange 32 hat eine
Dreh- und Gleitverbindung mit dem Kurbelzapfen a4. Wie dargestellt, ist der abgebogene
Kurbelarm 38 (Fig. 2) drehbar an dem einen Ende mit dem Kurbelzapfen 24 verbunden,
während .ein anderes Ende mit einer Bohrung versehen ist, die quer zur Achse des
Zapfens 24 verläuft; die Stange 32 sitzt gleitend und passend in der genannten Bohrung.
Wenn also die Maschinenantriebswelle 12 sich dreht, so -,verden die Stange 32, das
Schwingglied 30 und der, Fadenaufnehmerhebel 34 um den Zapfen 29 ausgeschwungen.
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Auf der anderen Seite des Kopfes ii ist eine durchbohrte Nabe 39 vorhanden,
in tv-@lcher durch die Stellschraube 40 ein mit einem Kopf versehener Zapfen 41
befestigt ist, auf dem ein Sch-,vingglied 43 sitzt, welches mit einem nach unten
ragenden gespaltenen Lappen 44 versehen ist (Fig. i und .:2). Das Schwingglied 43
ist zur Aufnahme einer zylindrischen Stange 45 durchbohrt, welche in ihrer Lage
durch die Klemmwirkung der Schraube 46 gehalten wird. Das freie Ende der Stange
45 ist, wie bei 47 angedeutet, seitlich abgebogen; und dieser abgebogene Teil ist
mit Fadenöhren 48 versehen. Die zylindrische Stange 45 stellt in Wirklichkeit einen
zweiten Fadenaufnehmerhebel dar und ist drehbar und gleitbar mit dem Kurbelzapfen
26 durch einen abgebogenen Kurbelarm 49 verbunden, dessen eines Ende gelenkig an
dem Kurbelzapfen ,26 angreift, während das andere Ende mit einer längs verlaufenden
Bohrung versehen ist, die gleitbar die Stange oder den Fadenaufnehmerhebel 45 aufnimmt.
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Aus der obigen Beschreibung geht hervor, daß die Fadenaufnehmerhebel
35 und 45 entgegengesetzt verlaufen und so gelagert sind, daß sie um ihre waagerechten
Achsen 29, 41 zusammen in derselben Richtung ausschwingen; die genannten Achsen
sind hierbei zu beiden Seiten der Maschinenantriebswelle 12, und parallel zu .letzterer
angeordnet. Die Fadenaufnehmerhebel führen also bei jeder Umdrehung der Maschinenantriebswelle
um ihre Lagerzapfen gleichzeitig Bewegun"en in der Uhrzeigerrichtung aus, worauf
eine gleichzeitige Bewegung in der der Uhrzeigerbewegung entgegengesetzten Richtung
folgt. Die Fadenaufnehmerhebel werden von der Welle 12 durch eine ausbalancierte
Antriebsvorrichtung in bzw. aus einer Stellung bewegt, in welcher die Hebel miteinander
in Ausrichtung liegen; die erwähnte antreibende Vorrichtung wird hierbei durch die
nach einem Durchmesser gegenüberliegenden Kurbelzapfen
24, 26,
welche von der Welle 12 getragen werden, dargestellt. Die entgegengesetzt gerichteten
Bewegungen der Fadenaufnehmerhebel vervielfachen die den Faden aufnehmende sowie
den Faden preisgebende Wirkung auf den Faden, so daß nur verhältnismäßig kurze Fadenaufnehmerhebel
erforderlich sind und demzufolge die Vibrationen an den Enden dieser Hebel verringert
werden.
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Eine Stirnplatte 5o, die bogenförmige Schlitze 5ö aufweist, durch
die hindurch die seitlich abgebogenen Enden 36, 47 der Fadenaufnehmerhebel treten,
ist an dem Kopf i i durch die Schrauben 51 befestigt. Die Stirnplatte trägt die
beiden Spannungsvorrichtungen 52, 53 und die beiden Fadenführuiigsglieder 54, 55.
Der Faden (Fig. i) wird vorzugsweise von den beiden Fadenführungen 56, 57, die an
dem Kopf der Maschine befestigt sind, den beiden Spannungsvorrichtungen 52, 53 und
dem ortsfesten Fadenführungsglied 54, darauf den Enden der Fadenaufnehmerhebel 36,
47 und alsdann mittels der ortsfesten Führung 55 den Nadeln 58 zugeführt.
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Aus der obigen Beschreibung geht hervor, daß mit Ausnahme der Ansätze
36, 47 die Fadenaufnehmerhebel und ihre Antriebsvorrichtungen vollständig in dem
Kopf der Maschine angeschlossen sind. Diese Bauart vermeidet Störungen bei einem
Fadenbruch, wenn die Maschine mit hoher Geschwindigkeit arbeitet. Beim Ausführungsbeispiel
sind zwei Fäden dargestellt, wobei zu erwähnen ist, daß natürlich auch nur ein einzelner
Faden oder irgendeine Mehrzahl von Fäden benutzt werden kann und der Verlauf des
Fadens zu den Öhren der Fadenaufnehmerhebel geändert werden kann.
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Um eine Einrichtung zum Schmieren des Lagers sowie der Kurbelarme
und der Kurbelzapfen vorzusehen, ist in dem Lager 13 (Fig. 4) ein Schmiermittelbehälter
vorgesehen, der durch den Zapfen 61 hindurch mit Schmiermittel gefüllt werden kann.
Der Behälter 6o enthält Fasermaterial, welches die Welle 12 unmittelbar schmiert.
Ein Teil des in dem Behälter vorhandenen Schmiermittels fließt durch die Bohrung
62 hindurch und alsdann längs der Bohrung 63 der Welle 12 und darauf durch den Kanal
64 zu dem Kurbelzapfen 15. Das überschüssige oder verbrauchte Schmiermittel, das
durch das Lager 13 abgeschleudert wird, wird in einer Vertiefung 65 gesammelt, von
wo es infolge seiner Schwere durch den Kanal 66 hindurch zu dem Schmiermittelbehälter
67 gelangt. Um den Lagerzapfen 2g und die zylindrische Stange 32 zu schmieren, ist
ein das Schmiermittel leitender Docht 68 vorgesehen. Das eine Ende des Dochtes 68
hängt in den Schmiermittelbehälter 67 hinein, und sein anderes Ende ist durch den
Kanal 69 des Zapfens 29 hindurchgeführt, welcher mit einer Bohrung 7o versehen ist,
durch welche das Schmiermittel auf die Lagerfläche des Schwinggliedes
30 entweichen kann. Der Docht 68 führt ferner das Schmiermittel zu dem Schmiermittelkissen
71 (Fig.2), welches an der Nabe 72 des Maschinenkopfes mittels der Schraube 73 befestigt
ist.
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Um den Lagerzapfen 41 zu schmieren, ist ein Docht 74 vorgesehen, dessen
eines Ende in den Schmiermittelbehälter 67 hineinragt, während sein anderes Ende
durch die in dem Lagerzapfen 41 vorgesehene Längsbohrung 75 hindurchgeführt ist.
Die Bohrung 75 steht mit Bohrungen 76 in Verbindung, durch welche das Schmiermittel
zu der Lagerfläche des Schwinggliedes 43 entweicht. Ein zweites Schmierkissen 77,
welches.durch die Schraube 79 und eine Platte 8o an der Nabe 78 des Maschinenkopfes
ii befestigt ist, schmiert die Stange oder den Fadenaufnehmerhebel 45. Ein Docht
81, dessen eines Ende in den Schmiermittelbehälter 67 hinabragt, führt Schmiermittel
dem Kissen 77 zu. Das Schmiermittel wird durch Kapillarwirkung von dem Behälter
67 durch die Dochte 68, 74 zu den Lagerflächen der Schwingglieder 30, 43 geführt,
und außerdem wird Schmiermittel den Schmierkissen 71, 77 durch die Dochte 68 und
81 zugeführt. Die Stangen 32 und 45 werden durch Berührung der Kissen 71 und 77
geschmiert, wenn sie ihre äußersten in Fig. 2 dargestellten Stellungen erreichen.
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Um die Lagerflächen der Kurbelzapfen 24, 26 zu schmieren, sind zwei
Schmiermittelleitungen 82, 83 vorgesehen, welche in Bohrungen des Maschinenkopfes
befestigt sind. Die Leitungen 82, 83 sind mit Dochten 84, 85 versehen, welche aus
den freien Enden der Leitungen herausragen. Die Nabe des Kurbelarmes 49 besitzt
eine zur Aufnahme von Schmiermittel dienende Bohrung 86, welche mit einer Bohrung
87 in dem Kurbelzapfen 26 in Verbindung steht. Die Bohrung 87 führt das Schmiermittel
zu der mit Faserstoff gefüllten Schmiermittelkammer 88 in dem Kurbelzapfen 26. Der
Kurbelzapfen. 24 ist mit einer längs verlaufenden Bohrung 89 versehen, welche mit
Vasermaterial gefüllt ist und mit einer das Schmiermittel zuführenden Bohrung go
in Verbindung steht. Aus der obigen Beschreibung geht hervor, daß die Kurbelarme
38 und 49 während einer jeden Umdrehung über die Dochte 84, 85 hinwegwischen und
daß das Schmiermittel mittels der Bohrungen 86 und 9o zu der Lagerfläche der Kurbelzapfen
24 und 26 und zu den mit Faserrhaterial gefüllten Behältern 88 und 89
geführt
wird, von wo es mittels der Böhrungen 87' und 9ö - weiter auf die Lagerfläche verteilt
wird. Eine .dritte Schmiermittelleitung 9i (Fig. 4), die einen Docht 92 trägt, welcher
mit der Umfangsfläche der Scheibe 2o in Berührung steht, führt der Scheibe eine
Schmiermittelschicht zu, welche auf der Seite der Scheibe entlang nach unten läuft
und somit auch den Kurbelzapfen 15 schmiert. .