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Anordnung für modulierte Sender, insbesondere Telephoniesender Alle
nach irgendeinem bekannten Verfahren in der Vorstufe modulierten Sender haben einen
schlechten Wirkungsgrad, da die den größten Stromverbrauch aufweisende Endstufe
nach Maßgabe des maximal erforderlichen Modulationsgrades mehr oder weniger unterspannt
schwingt. Da bei Telephoniesendern meist ein maximaler Modulationsgrad von roo °%
verlangt wird, ist die Anodenrestspannung der Endstufe bei Trägereinstellung etwa
halb so groß wie die Betriebsspannung und der Röhrenwirkungsgrad der Endstufe dementsprechend
gering (etwa 35 °/o). Bei Heisingmodulation in der Endstufe schwingt die Hochfrequenzröhre
überspannt, wodurch ihr Wirkungsgrad auf den doppelten Wert steigt, doch verbraucht
die Modulationsstufe etwa den ersparten Leistungsbedarf, so daß der Gesamtwirkungsgrad
nicht besser wird.
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Man kann prinzipiell zwei Wege beschreiten, um die Stromökonomie von
Telephonie-Sendern zu erhöhen, und zwar: a) Variation der Trägeramplitude nach Maßgabe
der jeweiligen Signalstärke bei stets großem, etwa konstant bleibendem Modulationsgrad;
b) Verbesserung des Wirkungsgrades bei konstant bleibender Trägeramplitude und linear
mit der Signalstärke steigendem Modulationsgrad (Kennzeichen der üblichen Modulationsart).
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Es sind verschiedene unter a) einzureihende Methoden bekannt, deren
prinzipielles Merkmal darin besteht, däß die anfängliche Gittervorspannung bzw.
Anodenspannung so eingestellt wird, daß bei fehlender Modulation entweder gar keine
oder nur eine geringe Trägeramplitude ausgestrahlt wird, die nach Maßgabe der Signalstärke
wächst, wobei der Modulationsgrad annähernd konstant bleibt. Soll diese Trägeränderung
durch Anodenspannungsäriderung erzielt werden, so muß die Endstufenröhre einen großen
Durchgriff besitzen. Da nämlich die modulierten Röhren unterspannt schwingen, d.
h. die der Anodenspannung überlagerte Wechselspannungsamplitude gegenüber der Anodengleichspannung
stets klein ist, würde bei Röhren mit kleinem Durchgriff eine Veränderung der Anodengleichspannung
überhaupt keine nennenswerte Veränderung der Hochfrequenzamplitude zur Folge haben.,
Lediglich infolge des Durchgriffs erfährt der Arbeitspunkt bei Änderung der Anodenspannung
um den Betrag d E" eine Veränderung von der Größe D d E", was eine entsprechende
Veränderung der Hochfrequenzamplitude bewirkt.
Um also eine merkbare
Verlagerung des Arbeitspunkfes --zu erzielen', muß man den Durchgriff D groß machen,
um durch Änderung der Anodenspannung eine wirksame Beeinflussung des Hochfrequenzstromes
zu erhalten. Es war daher zur Erzielung des bei den bisher bekannten Anordnungen
angestrebten Effektes der weitgehenden Regelung der Trägerwellenamplitude die Anwendung
von Röhren mit großem Durchgriff eine Notwendigkeit.
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Die unter a) angeführte Methode besitzt den Nachteil, daß der Empfang
bei Verwendung der . meist verbreiteten quadratischen Detektoren bedeutende Verzerrungen
zur Folge hat.
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Die Erfindung ermöglicht eine Verbesserung der Stromökonoxilie nach
dem unter b) angeführten Gesichtspunkt, und zwar dadurch, daß die Anodenspannung
der Endstufe nach Maßgabe 'der Signalstärke in weiten Grenzen geändert wird, jedoch
Röhren mit kleinem Durchgriff -verwendet werden. Die Anodenverluste werden hierbei
herabgedrückt, jedoch bleibt mit steigender Signalstärke die Trägerwelle konstant,
während der Modulationsgrad linear wächst. Der Nachteil großer Empfangsverzerrungen
wird dadurch beseitigt.
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Die Verwendung von Röhren_ kleinen Durchgriffs in Senderstufen ist
an sich bekannt, gewinnt aber im Zusammenhang mit der durch die Lautstärke. 'der
Modulation gesteuerten Anödengleichspannungsänderung eine neue technische Bedeutung.
Die Steuerung der zugeführten Gleichspannung erfolgt in an sich_ bekannter Weise
durch Anwendung von mit Steuerelektroden versehenen Gleichrichtern, die aus einer
Wechselstromenergiequelle die Anodenspannung erzeugen und deren Steuerelektroden
zwecks Veränderung der gelieferten Gleichspannung entsprechend der Modulation beeinflußt
werden.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel auf der -Zeichnung
dargestellt.
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Es bedeutet A die Antenne, der vom Ausgangskreis der Senderöhre E
die Sendeschwingungen "zugeführt werden.. Die Röhre E erhält die hochfrequenten
Steuerschwingungen von einer Hochfrequenzquelle H zugeführt. Zur Anödenspeisung
der Röhre E dient das Kraftnetz, von welchem mittels eines Transformators T einer
mit einem Steuergitter ausgestatteten Gleichrichterröhre G unter Anwendung an sich
bekannter Filtermittel Dl, Cl, C2 die Anodengleichspannung erzeugt wird. Die Kathode
der Endröhre E, welche eine Röhre kleinen Anodendurchgriffs, z. B. eine Schirmgitterröhre,
ist, ist mittels eines Kondensators C3 abgeblockt, der von der der Zuführung der
Modulationsströme dienenden Sekundärspule des Transformators T2, dessen Primärspule
mit dem Mikrophonkreis M gekoppelt ist, überbrückt ist. Ferner liegt parallel der
Sekundärspule des Transformators T2 eine Gleichrichterröhre K in Serie mit einem
Blockkondensator C4, der von einem Widerstand R überbrückt ist. An dem Kondensator
bilden sich unter dem Einfluß der Modulationsströme Spannungen aus, deren Wert der
Spitzenspannung der Niederfrequenzströme entspricht. Diese Spannungen werden einerseits
der Gitterelektrode einer Röhre V zugeführt, die im gekrümmten- Teil der Charakteristik
arbeitet. Ihre Anodenspeisung erhält diese Röhre ebenfalls vom Netztransformator
T3, der an den Gitterkathodenkreis der Gleichrichterröhre G angekoppelt ist. AufAiese
Weise wird am Gitter der Gleichrichterröhre G, welche ein Thyratrön sein kann, eine
von der Amplitude der Modulationsschwingungen @ geeignete Vorspannung erzeugt und
damit nach Maßgabe der Amplitude der Modulationsströme die Anodenspannung der Röhre
E geregelt.