-
Vorrichtung zum Appretieren von Strümpfen und Wirkwaren auf Formen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Appretieren von Strümpfen und Wirkwaren
auf Formen, bei welcher diese in Abteilen eines Ringraumes zwischen zwei konzentrischen
Zylindern während des Weiterförderns auf einem umlaufenden Formtisch befeuchtet,
getrocknet und dann gekühlt werden, wobei die zum Trocknen dienende erhitzte Luft
in den inneren Zylinder geblasen wird, um in den Ringraum zwischen den beiden Zylindern
überführt zu werden.
-
Derartige Vorrichtungen sind bereits vorgeschlagen worden. Diese bekannten
Vorrichtungen weisen aber den Nachteil auf, daß die einzelnen, für das Feuchten,
Trocknen und Kühlen bestimmten Abteile des Ringraumes offen miteinander in Verbindung
stehen und darum eine unerwünschte gegenseitige Beeinflussung unvermeidlich ist.
Dies hat einen unnötigen Mehraufwand an Zeit und Behandlungsmitteln zur Folge. Ferner
besteht bei den bekannten Vorrichtungen auch der Nachteil, daß für das Behandlungsmittel
(z. B. die Heißluft) ein bestimmter Weg vorgesehen ist, der -ohne Zwischenregelungsmöglichkeit
stets in gleicher Weise benutzt werden muß, ohne daß auf besondere Eigenheiten der
zu behandelnden Strümpfe und Wirkwaren Rücksicht genommen werden kann. Erfindungsgemäß
werden diese Mängel dadurch beseitigt, daß die Abteile durch auf dem ringförmigen,
absatzweise umlaufenden Formtisch befestigte Scheidewände gebildet sind und als
Verbindung zwischen ihnen und dem inneren Zylinder obere und untere bzw. mittelhoch
liegende, gesondert und entsprechend der jeweiligen Stellung der Ringraumabteile
auf- und zustellbare Öffnungen angeordnet sind. Diese Gestaltung hat zunächst zur
Folge, daß in jedem Abteil eine straff geführte und von den Maßnahmen in den anderen
Abteilen gesonderte Behandlung des Appretiergutes Platz greifen kann, so daß jeder
Verlust an Arbeit und Zeit vermieden wird. Andererseits ermöglichen die in verschiedener
Höhe liegenden regelbaren Öffnungen zwischen dem Ringraum und dem inneren Zylinder,
daß innerhalb der einzelnen Abteile auch noch die Einwirkung des Behandlungsmittels
in verschiedenen Höhenlagen verschieden gehalten werden kann, so daß z. B. beim
Trocknen von Strümpfen auf diejenigen Teile derselben Rücksicht genommen werden
kann, die Verstärkungen o. dgl. aufweisen und darum intensiver behandelt werden
sollen als andere Teile, wenn die Strümpfe am Ende der Behandlung überall den gleichen
Grad der Trockenheit aufweisen
sollen. Da die Luftöffnungen auch
bei jedem Weiterschalten des Formentisches geändert werden können, also in jeder
Behandlungsstufe andere Öffnungsverhältnisse eingestellt werden können, gestattet
die Vorrichtung die denkbar beste Anpassung an die Eigenschaften der jeweils zu
behandelnden Gegenstände und ermöglicht demgemäß ein Höchstmaß an Arbeitsgüte und
Arbeitsgeschwindigkeit.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind in den Fig. z
bis q. an einem Anwendungsbeispiel erläutert. Es zeigen Fig. r einen senkrechten
Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2, Fig.2 einen waagerechten Schnitt, Fig. 3
einen senkrechten Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 2, Fig. q. einen waagerechten
Teilschnitt, der die Vorbereitungskammer zeigt.
-
Die erfindungsmäßige Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem
feststehenden wärmeisolierten Außenmantel a von abgestumpfer Form, der in d auf
einem Teil seines Umkreises offen ist. Dieser Mantel enthält ein Fenster k zum Eintritt
kalter Frischluft und ist in seinem oberen Teil durch einen waagerechten,-isolierten
und gewölbten Deckel b geschlossen.
-
Der Mantel a ist auf einem Sockel v der Vorrichtung derart
aufgebaut, daß er um seine senkrechte Achse gedreht werden kann, wodurch ermöglicht
wird, daß seine Stellung zu den anderen Teilen der Vorrichtung leicht verändert
werden kann, zwecks Revision und Pflege der Vorrichtung sowie auch zum Öffnen, Schließen
und Regeln der Durchgänge für den Luftein- und -austritt.
-
Im Innern des Mantels a und konzentrisch zu diesem ist ein feststehender
Zylinder c mit einer kegelstumpfartigen Fortsetzung d ange= ordnet, in welchem durch
Abschirmteile regelbare Öffnungen e für den Durchgang der Luft an bestimmten Punkten
und in bestimmten Mengen vorgesehen sind.
-
Der Apparat enthält ferner einerseits am Fuße des Zylinders c einen
Ventilator f, der mit einem Elektromotor g gekuppelt ist und Luft durch einen Verteiler
dz hindurch ansaugt, und andererseits am Fuße des Hohlzylinderraumes zwischen Mantel
ä und Zylinder c eine konzentrische Heizbatterie i, beispielsweise aus Rippenrohren
mit Sammlern für den Eintritt des Dampfes und den Austritt des Kondenswassers. Nahe
der Öffnung des Verteilers ist ein Auslaß j angeordnet, der mit einer Schließklappe
l versehen ist und den Austritt bzw. die Regelung der feuchten Luft gestattet.
-
Den beweglichen Teil der Vorrichtung bildet ein ringförmiger Käfig,
der zwischen dem Mantel a und dem Zylinder c drehbar angeordnet ist und durch Hand
oder mechanisch (mit oder ohne Motor) bewegt werden kann. Um diese Drehbewegung
zu erleichtern, kann dieser Käfig auf Rollen r gesetzt sein, wie es die Zeichnung
zeigt, oder auf irgendeine andere Weise, z. B. mittels Drehzapfen und Spurlager,
mit oder ohne Kugeln, usw.
-
Die Grundplatte des Käfigs wird durch eine Blechscheibe m gebildet,
die mit Öffnungen versehen ist, über denen Fächer z bis 8 aufgebaut sind. Diese
Fächer sind durch Zwischenwände o gebildet, die radial und beweglich sind, um den
Wechsel des Behandlungsgutes zu erleichtern. Ihre Zahl kann nach Belieben gewählt
werden. Wenn Strümpfe, die auf Formen gesetzt sind, behandelt werden sollen, können
beispielsweise Spezialständer p benutzt werden, die das Einbringen dieser Formen
in die Fächer gestatten.
-
Für den Einlaß von Dampf in die Fächer z und 3 sind mit Lochreiben
versehene Dampfröhren s angeordnet, die durch senkrechte Fenster im Mantel a Dampfstrahlen
in die Fächer 2 und 3 eintreten lassen.
-
Eine Vorbereitungskammer t mit Zerstäubern für Preßwasser oder Druckluft
gestattet die Erzielung einer Sättigung der Luft, die in die erforderliche Zahl
von Fächern eingeführt werden soll, wie später noch erläutert wird. Diese Vorbereitungskammer
ist vorzugsweise unterhalb der Vorrichtung gelegen, und das Wasser wird dort entweder
durch Preßwasserzerstäuber oder durch Druckluftzerstäuber zerstäubt.
-
Die üblichen Vorsichtsmaßregeln werden angewendet, damit nicht trockener
Dampf oder zu weitgehend zerstäubtes Wasser eingespritzt wird bzw. damit jegliche
Kondensation und jede schädliche Ablagerung von Wassertröpfchen auf den behandelten
Gegenständen unterbleibt.
-
Die Scheibe m ist oben und in der Achse jedes Abteils mit zwei parallelen
Gleitbahnen w versehen, die sich beim Drehen des Käfigs jeweils in die Verlängerung
zweier anderer, feststehender Gleitbahnen x einstellen, die mit einer Horizontalwelle
y fest verbunden sind. Letztere ist mit einer Ausgleichseinrichtung versehen, z.
B. einem Gegengewicht, einer Feder oder einer anderen, durch Hand, Fuß oder selbst
durch einen Motor zu betätigenden .Einrichtung. Die folgende Beschreibung greift
hierfür nur ein Beispiel heraus. Die Welle y kann sich um einen etwa 9o° betragenden
Winkel in zwei festen Lagern drehen, die in gegenüberstehenden Wänden einer Tauchwanne
z befestigt sind, die auf einem Teil des Sockels v ruht.
-
Die Spezialständer p haben Nuten oder Leisten, durch welche sie auf
den Gleitbahnen w und x gleiten können. Die entgegengesetzten
Enden
der Gleitbahnen sind mit Endanschlägen zur Begrenzung der Verschiebung der Ständer
nach beiden Richtungen hin versehen.
-
Durch die erfindungsmäßige Vorrichtung wird je nach den zu behandelnden
Waren und den zu ihrer Herstellung verwendeten Stoffen mittels dreier verschiedener
Methoden die Fixierung der Maschen und deren Prallmachung sowie die Erteilung verschiedensten
Aussehens und verschiedenster Griffigkeit erzielt. Diese Methoden sind: i. Tauchen
in Wasser oder in andere hierzu gewählte Flüssigkeiten bzw. Lösungen, 2. Einwirkung
von Dampf, 3. Einwirkung von zerstäubtem Wasser oder sonstiger zerstäubter Flüssigkeit
(kalt oder heiß) in vernebelter Form oder durch Besprengung.
-
Im ersten Falle werden die zu behandelnden Waren in den drehbaren
Käfig gebracht (in der noch anzugebenden Weise), worauf man die Luft kontinuierlich
nach der Pfeilrichtung umlaufen läßt. Bei jedem Passieren der Heizelemente i wird
diesen Wärme entzogen, die auf die zu behandelnden Waren übergeht. Die feuchte Luft
wird durch die zu diesem Zwecke vorgesehene regelbare Öffnung j ausgestoßen; die
Regelung hat zum Ziel, eine mit Feuchtigkeit gesättigte Luft austreten zu lassen.
Die Frischluft wird durch eine kleine Öffnung k in dem Mantel der Vorrichtung gegenüber
dem Fach 7 angesaugt, derart, daß die Frischluft beim Strömen um die Formen herum
einen Teil der Wärme dieser übernimmt, wobei letztere abgekühlt werden, damit der
- Arbeiter sie ohne starke Wärmebelästigung erfassen kann. Die getrockneten Gegenstände
werden ihrem Fach entnommen, wenn dieses in die Stellung 8 gelangt, und in das frei
gewordene Fach werden dann neue Behandlungsgegenstände hineingebracht. Im Falle
der Behandlung von Strümpfen, Halbstrümpfen und Socken spielen sich die Vorgänge
ein wenig verschieden ab. Eine bestimmte Zahl dieser Waren wird über senkrechte
Formen gezogen, die parallel zueinander auf dem Spezialständer p befestigt werden,
der zuvor über die Gleitführungen x geschoben ist. Ist das Ziehen über die Form
beendet, so werden zunächst die Waren durch einfaches Drehen der Welle y in die
Tauchwanne z getaucht und durch Rückdrehen der Welle y sowie durch darauffolgendes
horizontales Verschieben in das Fach 8 geführt.
-
Im zweiten Falle unterliegen die Formen samt den Waren, die sie tragen,
im Fach i einer trockenen Aufheizung, die unerläßlich ist, um zu verhüten, daß in
den folgenden Fächern der eintretende Dampf sich auf den kalten Formen kondensiert.
In den Fächern bzw. Abteilen 2 und 3 vollzieht sich die Einwirkung des Dampfes in
den Abteilungen q., ä und 6 erfolgt die Trocknung und im Abteil 7 die Abkühlung.
-
Im dritten Falle werden die Waren ohne vorhergegangene Erhitzung der
Einwirkung von mit Feuchtigkeit gesättigter Luft unterzogen, die aus der Vorbereitungskammer
(Fig. q.) kommt, von der oben die Rede war. Der für die Waren erforderliche Feuchtigkeitsgrad
wird durch Veränderung der am Umlauf beteiligten Zahl der Fächer erzielt. Die Trocknung
und Abkühlung erfolgen wie im zweiten Falle. Die Entfernung der trokkenen Gegenstände
und das Hineinbringen der zu trocknenden Gegenstände in das Fach erfolgen wie oben
geschildert.
-
Die Arbeit vollzieht sich fortlaufend in dem Zeitmaß, wie es die Geschicklichkeit
der damit betrauten zwei Arbeiter zuläßt. Hierbei ermöglicht die erfindungsmäßige
Anordnung eine pausenlose Arbeit, wodurch jeder Zeitverlust für das Personal wegfällt.
-
Die Vorrichtung zeigt in ihren Anwendungen die folgenden Eigenheiten:
i. Sie gestattet mit offenem oder geschlossenem (auch gemischtem) Kreislauf von
Luft zu arbeiten, wobei die Luft unmittelbar aus der Umgebung in die Vorrichtung
eintreten kann oder nach Vorbeiziehen an Heizbatterien.
-
2. Es ist mit der gleichen Vorrichtung möglich, die Waren durch Tauchen
oder durch Einwirkung von Dampf oder durch Einwirkung von zerstäubtem Wasser (kalt
oder heiß) zu behandeln.
-
3. Sie gestattet, durch einfache Mittel, die leichte Zugänglichmachung
des Innern der Vorrichtung zwecks deren Pflege oder zum Öffnen, Schließen und Regeln
der Öffnungen für den Luftumlauf.
-
q.. Die frisch angesaugte Luft wird zum Abkühlen der Formen und zum
Wiedergewinnen von deren Wärmegehalt benutzt.