-
Konditioniervorrichtung für Textilfasergut und Textilstoffe . Die
Erfindung betrifft eine Konditioniervorrichtung für eine größere Anzahl Proben von
Textilfasergut. Es handelt sich hier um die Bestimmung des legalen Handelsgewichtes
auf Grund einer Trockengewichtsfestgtellung. .
-
Die Feststellung des Trockengewichtes erfolgt bisher an Einzelproben.
Diese werden vorher gewogen, im Trockenofen bei der vorgeschriebenen Temperatur
getrocknet und dann wiederuni nach Erreichung des reinen Trockengewichtes gewogen.
Man verfährt durchweg hierbei so, daß die Probe in einem Vortrockner vom größten
Teile ihrer Feuchtigkeit befreit wird, dann diesem Vortrockenofen entnommen und
in einem weiteren Ofen fertiggetrocknet wird. Hierbei kommt die Probe aus dem ersten
Ofen in ein ausgewogenes Gefäß und wird zusammen mit diesem fertiggemacht, also
im zweiten Ofen vollständig getrocknet und dann nochmals gewogen. Zu diesem Zweck
ist der Behälter, in dem sich die Probe nunmehr befindet, dauernd mit einer Waage
verbunden. Das Trocknen ist beendet, wenn sich das Gewicht nicht mehr ändert. So
gelingt es zwar zu verhindern,-daß das trockene Gut mit der Außenluft in Verbindung
kommt und aus dieser wieder Feuchtigkeit auszunehmen vermag, aber es ist dabei nur
möglich, so viel Proben gleichzeitig zu bestimmen, als Waagen und Behälter der gekennzeichneten
Art zur Verfügung stehen. Muß also eine große Anzahl Proben je Tag untersucht werden,
so bedarf man einer großen Anzahl solcher kostspieligen. Vorrichtungen.
-
Um das zu vermeiden, um also eine größere Anzahl-Proben ohne Beschaffung
und Unterhaltung einer gleichen Zahl solcher Vorrich-"tungendurchführen zu können,
ist schon vorgeschlagen worden, die Proben nach vorangegangenem Wiegen in einen
großen Trockenschrank zu bringen, der in Fächer unterteilt ist. Hierin wurden die
Proben so lange belassen, bis mit Sicherheit das Trockengewicht aller Proben erreicht
war: Die dann entnommenen Proben wurden zur. Bestimmung des Trockengewichtes wieder
auf die Waage
gebracht, wobei jede Probe aus dem Ofen gleich in
ein ausgewogenes, luftdicht abschließbares Gefäß kam. Wegen der hohen Feuchtigkeitsanziehungskraft
der getrockneten Proben erwies es sich als unmöglich, dabei eine über die zulässige
Grenze hinausgehende Wasseraufnahme zu verhindern.
-
Zum einfachen Trocknen von Textilgut ist weiter vorgeschlagen worden,
fortlaufend zu arbeiten, und zwar wird hierbei das Gut für sich oder in Behältern
der- Trockenluft entgegengeführt. Solche Vorrichtungen sind nicht ohne weiteres
für den vorliegenden Zweck brauchbar, da nicht nur der Überschuß an Feuchtigkeit
dem Gut genommen werden soll, sondern es muß bis zum absoluten Trockengewicht des
Fasergutes, genau rviegbar, getrocknet werden, dabei aber das Gut gegen die Wiederaufnahme
von Feuchtigkeit beim Wiegen geschützt wenden.
-
Durch die Erfindung ist eine fortlaufend arbeitendeKonditioniervorrichtung
geschaffen, mit der es möglich ist, unter Verwendung nur einer Waage eine größere
Anzahl Proben von Textilfasergut und Textilstoffen in verhältnismäßig kurzer Zeit
absolut trocken zu bekommen und deren Trockengewicht zu bestimm-en. Die hierbei
verwendeten Mittel gleichen den obenerwähnten Trocknern für Textilgut; auch hier
wird die Warmluft dem Gute, hier den auf einem endlosen Tragbande in Behältern untergebrachten
Konditionierproben, entgegengeführt.
-
Die Erfindung besteht darin, daß jede vor dem Einfüllen in ihrem luftdurchlässigen
Behälter gewogene Gutmenge am Schluss@e ihrer Wanderung durch den mit Gebläse und
Heizeinrichtung versehenen Trockenraum nach erfolgtem Trocknen, ohne daß jede Probe
die Vorrichtung zu verlassen braucht, ohne oder mitsamt ihrem Behälter von der gegen
Außenluft geschützten vorzugsweise ein- oderangebauten Waage wiegbar ist. Damit
jede Probe zusammen mit ihrem Behälter gewogen werden kann, -ist jeder Behälter
innerhalb der Trockenkammer vorübergehend von dem umlaufenden endlosen Tragband
lösbar. Das Wiegen kann natürlich ein oder mehrere Male wiederholt werden, so daß
von Zeit zu Zeit feststellbar ist, ob die Trocknungsdauer ausreichend ist.
-
Zum Schutze gegen .das Eindringen von Außenluft zur Waage wird in
der Trockenkammer ein geringer Überdruck aufrechterhalten. a Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
-
Fig. i zeigt in schematischer Darstellung eine Konditioniervorrichtung
teilweise im Schnitt mit senkrechtem Lauf des endlosen Förderbandes, Fig. a in schematischer
Darstellung eine andere Konditioniervorrichtung teilweise im Schnitt mit hauptsächlich
waagerecht laufendem Band, Fig. 3 Schnitt nach III-III der Fig. :2, Fig. q. Einzelbehälter
für die zu konditionierenden Waren.
-
Fig.5 zeigt in schematischer Darstellung eine Konditioniervorrichtung
teilweise im Aufbruch mit waagerechtem Lauf des Förderbandes und vorgesetzter Waage.
-
Fig.6 stellt einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach Fig.5 dar,
ebenfalls in schematischer Darstellung.
-
Fig. 7 bringt eine Aufsicht auf eine Vorrichtung nach Fig.5 nach abgenommenem
Deckel. Auch diese Zeichnung gibt eine schematische Darstellung.
-
Ein Gehäuse i, etwa aus doppelten Blechwänden mit isolierender Zwischenlage
aus Kork, enthält ein endloses Tragband a als Träger der luftdurchlässigen, verschließbaren
Kästen 3, in @denen sich die zu konditionierenden Textilgutproben befinden. In Fig.
i hält eine Feder q. das über Rollen 5 laufende endlose Band a von der einen Seite
her straff. Der Motor 6 läßt das Band a in Pfeilrichtung umlaufen. Ihm entgegen
wird die, bei Wollgarnen z. B. etwa io8° C, erhitzte Warmluft bewegt. Die Bewegung
der Luft kann hierbei etwa durch einen Ventilator 7 erfolgen, der vom Motor 8 angetrieben
wird. Die Luft wird hierbei durch eine Heizbatterie 9 gepreßt. Bei der dargestellten
Vorrichtung sind die Motorei in einer besonderen Kammer i o, ii untergebracht; man
kann sie aber auch im Gehäuse i selbst einbauen. Eine Wand 12 teilt die Trockenkammer
in einen Luftheizkanal und ,die Umlaufkammer für die Behälter mit ihrem Tragband.
Frischluft strömt durch eine Öffnung 13 ein, welche durch eine Drosselklappe
14 regelbar ist. Verbrauchte Luft kann durch den mit einer Klappe 16 verschließbaren
Kanal 15 abströmen.
-
In Fig. i erfolgt der Antrieb ,des endlosen Bandes mittels eines vom
Motor 6 getriebenen Riemens oder einer Kette i7, die in ein Rad 18 eingreift. In
Fig. z ist ein Kegelantrieb 18b dargestellt.
-
Fig. 4 zeigt eine Einzelzelle oder Behälter 3 aus siebartig durchlochtem
Blech oder aus Drahtgewebe, vorteilhaft aus Aluminium oder ähnlichem leichtem Metall,
möglichst mit einer verschließbaren Tür i9. Die Behälter sind mit dem endlosen Band
:2 entweder lösbar verbunden, sie werden dann mitgewogen, oder man entfernt das
Gut, welches in loser Form oder in ein Sieb o. dgl. eingepackt sein kann, vor dem
Wiegen aus dem Behälter.
-
Es erwies sich als voi#teilhaft, bei einer Anordnung gemäß Fig. i
die Behälter 3 paternosterartig
zu führen, d. h. sie so am endlosen
Band zu bewegen, daß die Böden der Behälter stets nach unten stehen, die Deckel
stets nach oben. Die hierzu benötigten Abänderungen sind jedem Fachmann geläufig.
-
Eine Schnellwaage 2o bekannter Art greift beispielsweise mit einem
Draht 2i durch eine Buchse 22 in der Wand des Gehäuses i hindurch, faßt bei zeitweiligem
Stillstande des Bandes entweder den vom endlosen Band gelösten Behälter 3 oder auch
das ihm entnommene oder in der geöffneten Zelle liegende lose oder verpackte Gut
innerhalb der Kaminer. Hierbei soll für die Dauer des Wiegens der Heißluftstrom
abgestellt sein. Die Abstellvorrichtung ist vorteilhaft mit der Schnellwaage derart
gekuppelt, daß während des Wiegens der Luftumlauf nicht wieder in Betrieb genommen
werden kann. Es stehen zü diesem Zwecke dem Fachmann bekannte Steuervorrichtungen
zur Verfügung. Durch Druck auf einen Knopf wird das endlose Tragband weiterbewegt,
gegebenenfalls nur um eine Einheit, also bis zur nächsten Zelle.
-
Nach der Zeichnung (Fig. i und 2) ist die Waage 20 oberhalb der Kammer
angeordnet. Ebenso kann man die Waage auch an oder in der Vorderwand der Kammer
unterbringen, wie Fig. 5, 6 und 7 zeigen. Hierbei kann man das Gut besonders leicht
ohne Behälter zum Wiegen bringen. Man wird dazu das Tragband mit den Behältern und
die Waagschale 23 so zueinander anordnen, daß jeder Behälter bei einer bestimmten
Stellung des Tragbandes sich gerade unin.ittelbar hinter der Waagschale befindet;
auf diese Weise ist es leicht möglich, die Probe aus dem Behälter zu nehmen und
auf die Waagschale zu übertragen, ohne daß das Gut mit der Außenluft in Berührung
kommt.
-
Sorgt man für einen gewissen Überdruck innerhalb der Vorrichtung,
so vermag kalte und feuchte Luft nicht einzudringen, wenn man z. B. einen Behälter
in die Kammer einbringt oder eine Probe auf die Waage bringt. Gute Dienste *tun
auch Schleusen oder geeignete Blenden, vor allem um die Waage nicht aus ihren Wiegestellungen
bzw. ihrer Ruhelage zu bringen. Bei Verwendung dieser Hilfsmittel kann man schließlich
erreichen, daß.es nicht nötig ist, beim Wiegenden Luftstrom zu unterbrechen.
-
Die Waage kann dabei unter dem Einfluß bekannterTrocknungsmittel,
wie Chlorcalcium, gehalten werden, damit ein Beschlagen von Waagenteilen wie auch
Korrosionserscheinungen nicht eintreten.