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Nachgiebige Fahrdrahtaufhängung Die Erfindung betrifft einen nachgiebigen
Fahrdrahtträger für elektrische Fahrleitungen" der aus mehreren Blattfedern besteht.
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Die neue Anordnung soll bezwecken, daß der bzw. die Bügel des Fahrzeugs
den Fahrdraht beim Durchlaufen unter dem Stützpunkt derart bestreichen, daß keinerlei
Stöße bzw. vom normalen Bügeldruck abweichende Drücke zwischen Bügel und Fahrdraht
entstehen, so daß der Fahrdraht nur gering abgenutzt und die Bügel geringen mechanischen
Beanspruchungen ausgesetzt werden.
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Es ist bereits bekannt, an der Aufhängestelle von elektrischen Fahrleitungen
lange zusätzliche Träger anzuordnen, die den an der Aufhängestelle sich bildenden
Knick mildern sollen. Es ist auch vorgeschlagen worden, einen nachgiebigen Fahrdrahtträger
derart zu formen, daß er in belastetem Zustand die Gestalt einer Parabel oder angenäherten
Parabel annimmt, wobei die Krümmung des Fahrdrahts ebenfalls angenähert Parabelform
besitzt. Die bekannten Anordnungen ermöglichen es, daß der Fahrdraht, solange er
nicht vom Bügel entlastet wird,, mit angenähert gleichmäßiger Krümmung ohne Knickstellen
aufgehängt werden kann.
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Infolge ihrer ungenügenden Nachgiebigkeit können sie jedoch nicht
verhindern, daß bei Entlastung des Fahrdrahts durch den Bügeldruck am Ende des Fahrdrahtträgers
sich scharfe Knickstellen bilden, die ein Abspringen des Bügels und eine starke
Abnutzung an der Knickstelle zur Folge haben. Es kommt nämlich bei der Ausbildung
des Fahrdrahtträgers nicht nur auf die Lage des Fahrdrahts im Ruhezustand an, sondern
in erster Linie darauf, welchen Winkel der Fahrdraht mit dem Fahrdrahtträger bildet,
wenn der Draht durch den Bügeldruck entlastet wird.
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,Zur Erläuterung des Gesagten ist in der Zeichnung in Abb. i die Hälfte
eines Spannfeldes von 35 m Länge für verschiedene Siellungen-des Fahrzeugbügels
e dargestellt. Im Ruhezustand hängt der Fahrdraht d in diesem Fall bei einer Temperatur
von etwa 40° C annähernd 4o cm in der Mitte durch. Steht der Bügel e an der Stelle
e1, d. h. in der Mitte des Feldes, so wird der Fahrdraht zwischen den Aufhängepunkten
A so angehoben, daß er immer noch etwas tiefer als der Aufhängepunkt A liegt.
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In der Stellung e2 wird der Fahrdraht derart angehoben, daß er annähernd
dieselbe Höhe wie der Aufhängepunkt El annimmt.
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In Stellung e3 hebt der Bügel den Fahrdraht etwa io bis 15 cm über
die durch den Aufhängepunkt A gehende Horizontale hinaus. Das gleiche ist in Stellung
e4 der Fall.
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In Abb. z ist die letzte Stellung in vergrößertem Maßstab dargestellt.
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Aus der Darstellung ergibt sich, daß der Fahrdraht d im Ruhezustand
am Aufhängepunkt A nur eine sehr kleine Neigung nach
unten besitzt.
Bei Entlastung des Fahrdrahts durch den Bügel biÄdet der Fahrdraht, insbesondere
in Stellung e4 des'Bügels, einen verhältnismäßig starken Winkel mit der - Horizontalen,
d. h. der Bügel läuft nicht tangential auf den Fahrdrahthalter auf, sondern muß
um einen am Ende des Fahrdrahtträgers sich bildenden Knick des Fahrdrahts herumgleiten.
- Die Folge hiervon ist eine stärke Beanspruchung des Fahrdrahts an der Auflaufstelle
und ein Stoß auf den Bügel.
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Falls noch ein zweiter Bügel auf dem Fahrzeug vorhanden ist, kann
es möglich sein, daß der Fahrdrahtträger nach Entlastung senkrecht auf und nieder
schwingt und auf den zweiten Bügel einen Schlag ausübt.
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Erfindungsgemäß soll der Fahrdrahtträger derart ausgebildet werden,
daß sowohl im Ruhezustand als auch bei Entlastung durch den Bügel scharfe Knickstellen
an der Aufhängestelle vermieden werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß der Fahrdrahtträger aus .mehreren verschieden langen, nur in ihrer Mitte miteinander
verbundenen Stahlfederblättern besteht, wobei der Fahrdraht an dem längsten Federblatt
aufgehängt ist.
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In der Zeichnung ist in Abb. 3 bis 5 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
.dargestellt, und zwar zeigen Abb. 3 einen . Fahrdrahtträger vor der Befestigung
des Fähr-
drahts, Abb. q. und 5 die Deformation .des Trägers einmal in unbelastetem
Zustand und einmal in entlastetem Zustand des Fahrdrahts.
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Der Fahrdrahtträger besteht aus mindestens zwei Stahlfedern a und
b,' wobei die Länge :der Feder a beträchtlich größer ist als die der Feder
.b. Die Feder a kann beispielsweise bei einer Länge von etwa i bis 2 m doppelt
so lang sein wie die Feder b. Falls erforderlich, können weitere Blattfedrr-n, z.
B. c, vorgesehen werden. Die Federn a bis c sind nur in :der Mitte miteinander verbunden,
und der Fahrdraht d ist nur an der längsten Feder a befestigt. Bei unbelaszetein
Fahrdraht biegt sich nur die Feder ca durch, -wie in Fig. q. gezeigt, und der Fahrdraht
be-'4itzt annähernd die gleiche Kriimmung wie das Federblatt. Wird der Fahrdraht
durch den Bügel e entlastet, wie in Abb. 5 dargestellt ist, so werden auch die übrigen
Federblätter b und c mit durchgebogen. Infolge der großen Längenunterschiede zwischen
den einzelnen Federblättern erhält der Fahrdraht eine sehr geringe Krümmung an den
Enden des Fahrdrahtträgers, so daß der Bügel einen sanften Anlauf nimmt. Auch an
der Ablaufstelle des Bügels ist eine scharfe Krümmung vermieden.
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Der beschriebene Fahrdrahtträger vermeidet einerseits in unbelastetem
Zustand des Fahrdrahts scharfe Knicke an den Aufhängepunkten und gewährleistet andererseits
einen sanften Übergang beim Auf- und Ablauf der Bügel. Er kann gleichzeitig auch
als Schwingungsdämpfer dienen, da beim Auf- und N iedergehen des Fahrdrahts die
einzelnen Federblätter infolge gegenseitiger Reibung dämpfend wirken.