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Feststell- und Sicherungsvorrichtung für in Scharnieren bewegliche
Gegenstände Die Erfindung betrifft eine Feststell- und Sicherungsvorrichtung, die
geeignet ist, alle in Scharnieren beweglichen Gegenstände, z. B. Fensterflügel,
Deckel, Türen usw., in bestimmten beliebigen Stellungen in einer oder beiden . Drehrichtungen
lösbar festzuhalten und zu sichern. Außerdem eignet sich der Erfindungsgegenstand
zum lösbaren Feststellen von Rädern anFahrzeugen undWellen.
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Das Neue der Erfindung ist darin zu sehen, daß zwei ortsfest gelagerte
Sperrklinken in zwei verschieden profilierte, am Drehteil fest angebrachte Zahnräder
einzeln oder zusammen einfallen bzw. aus ihnen lösbar sind. Von den beiden Sperrklinken
gestattet die eine nur die Bewegung des betreffenden Gegenstandes in der einen Drehrichtung,
während die zweite jede Vor- und Rückwärtsbewegung nach Einschalten verhindert.
Ferner sind die im Eingriff stehenden Sperrklinken, gleich, aus welcher Blockierungsstellung
heraus, einzeln oder zusammen lösbar.
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An einem durch Scharniere beweglichen Gegenstand, z. B. an einem Fensterflügel,
angebracht, verhindert die neue Vorrichtung nach Einklinken der einen Sperrklinke
das selbsttätige Schließen oder Zuschlagen des Fensters durch Zugluft; läßt aber
das unbehinderte schnelle Öffnen, z. B. bei Gefahrmomenten, ohne weiteres bzw. ohne
einen Mechanismus betätigen zu müssen, zu. Die zweite Sperrklinke verhindert nach
Einklinken jede Vor- und Rückwärtsbewegung; dadurch ist es möglich, zwecks Lüftung
von leicht zugänglichen Räumen oder bei Abwesenheit das Fenster nur so weit geöffnet
zu lassen, daß ein unberechtigtes Einsteigen ohne Anwendung von Gewalt ausgeschlossen
ist.
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Die Lösung und Freigabe,' gleichgültig, ob aus der einseitigen oder
beiderseitigen Blokkierung, erfolgt durch einenHebeldruck unter Mithilfe eines Übertragungsorganes,
welches so angebracht werden kann, daß es von außen trotz des geöffneten Fensters
nicht, aber von innen stets erreicht werden kann.
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An einem rotierenden Gegenstand, z. B. an Rädern von Kraftfahrzeugen,
Lastanhängern, Kinderwagen usw., angebracht, dient die Vorrichtung in der einseitigen
Blockierung, z.. B. be.1 bergaufwärts fahrenden oder haltenden Fahrzeugen, als Bergstütze.
Besonders bei Gefahrmomenten, z. B. Achsenbruch, kann bei dieser Blockierung des
Rades, selbst beim Versagen der Bremsen, das Fahrzeug nicht in die Rückwärtsbewegung
kommen. In der beiderseitigen Blockierung wird jede Vor-und Rückwärtsbewegung des
Fahrzeuges verhindert, wodurch das Fahrzeug vor selbsttätigem Abrollen auf schiefen
Ebenen in beiden Richtungen gesichert ist. Die Betätigung der Vorrichtung sowie
die Lösung der Sperren,
gleich welcher Blockierung, erfolgt durch
ein Übertragungsorgan vom Führersitz äus.
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Die bekannten Feststellvorrichtungen für in Scharnieren bewegliche
Gegenstände sind zumeist nur auf. beiderseitige Feststellung eingerichtet und lassen
erst nach jedes:maliger Betätigung irgendeines ,Organes eine Drehrichtung zu. Ferner
sind diese Vorrichtungen unterhalb, seitlich oder oberhalb des Fensterrahmens angeordnet,
so däß sie selbst bei wenig geöffnetem Fenster von außen leicht zu erreichen sind
und ausgelöst werden können.
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Nach dem heutigen Stande der Fahrzeugfeststelltechnik, z. B. bei Kinderwagen,
kennt man nur ein Kettchen, welches am Wagen befestigt und in die Speichen des Rades
eingehängt- wird, oder einen Nebel oder Doppelhebel, er, durch den Fuß betätigt,
in die Speichen des Rades eingreift und so das Fahrzeug in beidenFahrtrichtungenblockiert.
Bei durch eigene Kraft sich fortbewegenden Fahrzeugen, z. B. Autos, erfolgt die
Feststellung durch das Anziehen der Bremsen und die Sicherung durch Einschalten
eines Getriebeganges. Bei Fahrzeugen mit auf der Welle rotierenden Rädern, z. 2.
Lastanhängern, Flugzeugen usw., die mit Außen- oder Innenbremse ausgerüstet sind,
erfolgt die Feststellung nur durch Anziehen der Bremse ödet eines Bremsklotzes.
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Die als Bergstützen, bekannten Vorrichtungen an Fahrzeugen bestehen
aus einer am Hinfertell des Fährzeuges angeordneten Stütze, die während der Fährt
vom Führersitz aus zumeist nicht betätigt werden kann, so daß diese bei Schaltschwierigkeiten
und Versagen der Bremsen bhne Wirkung ist. Ferner ist' ein als Bergstütze wirkendes
Sperrklinkenwerk bekannt, das an irgendeineth Antriebsteil angeordnet ist, aber
bei Afitriebsächseribruch beim Versagen der Bretüsen das Fahrzeug rückwärts bergab
tollen läßt.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsfortti des Erfindungsgegenstandes
zur Anbringung an eilten Fensterflügel dargestellt, und zwar zeigen: Abh. r eine
Ansieht der neuen Verrichtung, Abh. Z einen Schnitt nach Linie A-B der Abb, t und
die Alb: 3s 4 und 5 die einzelnen Schaltvorgänge der Sperrklinken. -In dem beweglichen
Scharnierbandteil@k ist der Drehzapfen l fest angeordnet. Auf diesen Drehzapfen
sind zwei Zahnräder a, b fest aufgekeilt. Der Drehzapfen L ist drehbar in
denn festen- Schärnierbändteil n gelagert. An letzterem sind, uni die Achse o drehbar,
zwei Sperklinken s, d angebracht. Die Sperrklitike u ist ein Winkelhebel, dessen
Sperrzahn iri das obere latschenartige Zahnrad a einfaßt und, wie aus Abb. a hervorgeht,
nur eine Bewegung nach einer Drehrichtung zuläßt, während sie die entgegengesetzte
Drehung des Zahnrades a verhindert. Sollte diese erforderlich werden, so wird die
Sperrklinke c durch Anheben des Doppelhebels o', der um die Achse g drehbar ist,
mittels Zugschnur p, die an dem andern Arm des Winkelhebels c angreift, ausgeklinkt.
Der Hebel o' steht unter der Einwirkung der Feder y, so daß er in beiden Stellungen,
eingeklinkt und ausgeklinkt, stehenbleibt. Die Druckfeder h drückt den Winkelhebel
c nach dem Zahnrad d hin. .
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Das zweite Zahnrad b ist als Blockrad ausgebildet und läßt das Schleifen
einer Sperrklinke nach irgendeiner Richtung, wie Zahnrad a, nicht zu. In das Zahnrad
b greift die Sperrklinke d und verhindert somit jegliche Drehung. Die Sperrklinke
d wird durch einen Kipphebel e nach Überwindung des Federdruckes der Blattfeder
f mittels Zugschnur s eingeklinkt und kann durch Fingerdruck gegen den Stift t ausgeklinkt
werden. Da der Winkelhebel c an seinem Sperrzahnarm eine Kröpfung aufweist, die
sich hinter die Nase i des Sperrzahnarmes des Klinkenhebels d legt, so wird beim
Auslösen der Sperrklinke c durch Anheben des Hebels o' die Sperrklinke d zwangsläufig
mit ausgeklinkt.
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Um; zu verhüten, daß sich das Fenster bei nur einseitiger Blockierung
durch die Sperrklinke e etwa durch Luftzug weiter öffnet wie beabsichtigt, ist eine
Gegendruckfeder m vorgesehen, die das Bestreben hat, das Fenster zu schließen, daran
aber durch die Sperrklinke c gehindert wird. Das Fenster kann daher, falls erforderlich,
schnell geöffnet werden, ohne eine Vorrichtung zu betätigen, da die Sperrklinke
c in dieser Drehrichtung über jeden Zahn des Zahnrades a hinweggleitet und nun in
der äußersten Stellung blockiert. Abb.4 zeigt schematisch diesen Vorgang, während
Abb.3 beide Sperrklinken ausgeklinkt und Abb. 5 beide Sperrklinken eingeklinkt zeigt.
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Bei Rädern, z. B. von Kraftfahrzeugen, kann in der Vorwärtsbewegung
die Sperrklinke c eingeklinkt bleiben, da sie die Vorwärtsbewegung nicht hindert,
wohl aber das Rückwärtslaufen, was besonders für Anfänger beim Schalten bergan von
Vorteil ist. Nach Einklinken der Sperrklinke d ist das Fahrzeug in jeder Fahrtrichtung
gesichert; die Vorrichtung dient somit nach günstiger Anbrngung des Betätigungsmechanismus
am Armaturenbrett auch als Diebstahlsicherung.
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Ebenso kann an den Rädern von Kinderwagen durch Betätigung der Vorrichtung
vorn
Handgriff aus eine Blockierung vorgenommen werden.