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Verfahren zur Herstellung von vornehmlich großen Plakaten geringer
Auflagenzahl Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Plakaten,
vornehmlich großen Plakaten, von geringer Auflagenzahl. Die Erfindung geht davon
aus, daß die bisher gebräuchlichen Herstellungsverfahren weder in ihrer werbetechnischen
Wirkung der fertigen Plakate. noch in der Wirtschaftlichkeit ihrer Herstellungsweise
befriedigen.
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Die Technik der Typographie ist nahezu ausschließlich für die Herstellung
von Objekten geeignet, welche ,ein verhältnismäßig kleines Format aufweisen und
auf die Anwendung drei verschiedener Druckfarben beschränkt sind. Eine ähnliche
Beschränkung ist auch bei der Anwendung der Lithographie vorhanden, da für jede
Farbe ein besonderer Stein verwendet werden muß und die Größe der Steine bis auf
:ein gewisses Maß begrenzt ist. Weiterhin finden diese beiden Druckverfahren für
die verschiedensten Zwecke eine derart allgemeine Anwendung, daß die mit ihnen hergestellten
Plakate ihren eigentlichen Zweck, durch eine gewisse Eigenart und überraschung die
allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, nicht erfüllen können, während andererseits
sich auch durch das fettige und glänzende Aussehen der Druckfarben eine künstlerische
Wirkung nur schwer erzielen läßt. Ein -weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß
die Herstellung von Plakaten mittels dieser beiden Druckverfahren namentlich bei
der Anwendung von @Lithographie außerordentlich zeitraubend ist, während es bei
der Herstellung von Plakaten häufig darauf ankommt, in kürzester Zeit die Aufmerksamkeit
des Publikums auf eine Veranstaltung o. dgl. zu richten und es dabei insbesondere
auch wünschenswert ist, diese Aufmerksamkeit durch Plakate zwar einheitlicher Darstellung,
aber verschiedener Eigenart und Farbwirkung auf sich zu lenken.
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Hinzu kommt noch, daß bei Plakaten meist kleine Auflagen in Betracht
kommen und - namentlich bei Plakaten großen Formats nur einige wenige Exemplare
benötigt werden, während die bis dahin bekannten Vervielfältigungsverfahren erst
bei Auflagen von einigen tausend Exemplaren wirtschaftlich sind.
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Die Herstellung von sog. Klebebildern, bei der also einzelne Teile
ausgeschnitten und auf eine Unterlage aufgeklebt werden, ist allgemein bekannt.
So hat man z. B. schon vorgeschlagen, die Darstellung einer Modefigur gegebenenfalls
auch zu Reklamezwecken durch Ausschneiden der einzelnen Teile, beispielsweise Hut,
Mantel, Kleid und Schuhe, aus den entsprechenden Stoffen und Zusammensetzen dieser
ausgeschnittenen Teile auf einer Unterlage herzustellen. Hierbei ergab sich also
eine Silhouette auf einem schon gedeckten Grund. Derartige Klebebilder hat
man
auch schon aus lauter parallel geschnittenen farbigen Streifen hergestellt und schließlich
auch- hierfür die verschiedene Reflexwirkung mit metallisiertem Papier gleicher
Sorte, das in seinen einzelnen Teilen in verschiedener Richtung verlegt wurde, ausgenutzt.
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Alle diese bekannten Vorschläge haben jedoch bisher noch keinen Weg
gezeigt, die eingangs genannten Schwierigkeiten und Nachteile bei der Herstellung
von Plakaten zu beseitigen. Dies ist auch nicht dadurch erreicht worden, daß es
allgemein bekannt ist, Darstellungen mittels eines Projektionsapparates zu vergrößern.
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Gemäß der Erfindung gelingt es jedoch, in überraschender Weise Plakate
beliebig großen Formats, verschiedenster Farbe und Farbzusammensetzung in geringster
Auflagenzahl und kürzester Zeit auf wirtschaftliche Weise herzustellen, wenn die
bekannte Technik der Herstellung von Klebebildern mit der der bekannten Verwendung
von Schablonen und der bekannten Vergrößerung mittels eines Projektionsapparates
zu einem neuen Verfahren miteinander vereinigt werden.
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Dieses Herstellungsverfahren. für Plakate beseitigt die eingangs genannten
Schwierigkeiten und Nachteile.
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Nach der Erfindung wird die Herstellung von Plakaten in der Weise
ermöglicht, daß der Plakatentwurf mittels Projektion vergrößert, dann der projizierte
Plakatentwurf in Teile gleicher Farbwirkung aufgeteilt wird, worauf nach den Teilen
gleicher Farbwirkung Schablonen aus Karton, Blech o. dgl. hergestellt werden. An
Hand dieser Schablonen werden die benötigten Farbteile aus Stoffen gleicher, gegebenenfalls
verschiedener Farben ausgeschnitten, wobei je nach Bedarf mehrere, auch verschiedenfarbige
Ausschnitte ohne weiteres gleichzeitig hergestellt werden können. Die so erzielten
Farbteile werden durch Auf- und Aufeinanderkleben der ausgeschnittenen Teile auf
einer Unterlage zusammengesetzt.
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Praktisch wird diese gemeinsame Amvendung der bekannten Verfahren
beispielsweise wie folgt verwirklicht. Der vorn Plakatbesteller vorgebrachte oder
von dem Plakathersteller fertiggestellte Entwurf wird zunächst auf Tonwerte verarbeitet
und mit denn. Text zu einem Plakatentwurf kombiniert. Dieser Entwurf wird auf die
Fläche projiziert, aus welcher die Schablonen hergestellt werden sollen. Die Projektion
wird am einfachsten derart vorgenommen, daß man den Entwurf durchpaust und die Pause
in den Strahlengang der Projektionsvorrichtung einschaltet. Selbstverständlich kann
auch der Entwurf unmittelbar projiziert werden, wenn man beispielsweise zu diesem
zweck ein Episkop verwendet.
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Das projizierte Bild wird in Teile gleicher Farb- bzw. Tonwirkung
aufgeteilt und die einzelnen Flächen gleicher Farb- bzw. Tonwirkung numeriert.
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Nun werden die einzelnen Felder gleicher Ton- bzw. Farbwirkung aus
der Projektionsfläche ausgeschnitten oder auch die Einzelflächen vorher nach dem
projizierten Bild auf die Projektionsfläche aufgezeichnet. Beim Ausschneiden wird
von jeder Fläche gleicher Ton- bzw. Farbwirkung somit eine Schablone gewonnen.
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Die Schablone wird auf einen Stapel passend ausgebildeter Papierbogen
aufgelegt, und es werden z. B. mittels eines Schustermessers o. dgl. die einzelnen
Plakatelemente nachgeschnitten.
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Selbstverständlich brauchen die einzelnen Blätter der Stapel, auf
welche die Schablone eines Elementes gelegt wird, nicht alle gleichfarbig zu sein,
sondern sie können von verschiedenster Farbe und Art sein, wodurch die Möglichkeit
gegeben ist, ohne mehr Aufwand an Kosten und Arbeit die Farbzusammensetzung und
Eigenart jedes Plakats zu ändern.
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In der Reihenfolge der Numerierung der Flächenelemente des Plakats
werden nun diese leicht an die richtige Stelle auf der Unterlage gebracht und dort
aufgeklebt.
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Auf diese Weise kann das Plakatunternehmen 2 Stunden, nachdem z. B.
ein Theateragent eine Bleistiftskizze des Kopfes einer Schauspielerin o. dgl. vorgelegt
hat, nach der Erfindung etwa 2o große Plakate für die Verkehrszentren einer Großstadt
ohne Mühe und erhebliche Kosten herstellen, wobei. die Plakate, obwohl sie in einem
einzigen Arbeitsgang hergestellt sind, doch auch noch von verschiedener Farbe und
Eigenart sein können. Eine derartige Leistung konnte bisher weder durch irgendeins
der bekannten Druckverfahren, durch ein photographisches Verfahren oder schließlich
durch Handmalerei erzielt werden, während sie nach der Erfindung von einem einzigen
Plakattechniker erreicht werden kann. Es wird also durch die Erfindung ein Herstellungsverfahren
für Plakate jeder Art geschaffen, welches es lermöglicht, unter Berücksichtigung
aller Forderungen der Werbetechnik Plakate beliebiger Ausstattung, Anzahl und Größe
gegen früher in besonders wirtschaftlicher Weise herzustellen.
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Weitere Vorteile der Arbeitsweise nach der Erfindung bestehen in der
besseren Schärfe der Scheidungslinien der durch das Ausschneiden gebildeten Plakatelemente,
die ein Ausfließen der Farben verhindern, in den stärkeren Gegensätzen, welche geschaffen
werden
durch die Verwendung von matten Papieren (der Matteffekt ist im Druckverfahren nicht
zu erzielen) neben Papieren von glänzenden Farben, in der überraschenden Wirkung
der Zusammenstellung von Materialien aller Art, wie metallisierten, bespritzten
und sammetartigen Papieren, Photographien, mit Leuchtmaterialien behandelten Papieren
u. dgl., in der Wirkung des Reliefs, in der Möglichkeit, die Farben und Wirkungen
derselben Reklametafel von Exemplar zu Exemplar zu verändern ohne Mehraufwand an
Arbeit beim Ausschneiden der Stücke, in der Möglichkeit, auch nur ein einziges Exemplar
in wirtschaftlicher Weise herzustellen, das z. $. 2o oder mehr verschiedene Farben
oder Wirkungen bei den an- oder aufeinandergesetzten Schichten aufweist.