DE369677C

DE369677C - Verfahren zur Herstellung eines praegefaehigen Zelluloidersatzes aus Papier oder Karton

Info

Publication number: DE369677C
Application number: DEW58477D
Authority: DE
Original assignee: JEAN WALD
Current assignee: JEAN WALD
Priority date: 1921-05-27
Filing date: 1921-05-27
Publication date: 1923-02-22

Description

Verfahren zur Herstellung eines prägefähigen Zelluloidersatzes aus Papier oder Karton. Um Papier oder Karton einen zellulondartigen Charakter zu verleihen, hat man das Papier oder den Karton bisher mit Gelatine überzogen. Solche Papier-,oder ,Kartonbögen können jedoch keine Hochprägung erhalten, da die ,aufgetragene Gelatineschicht eu spröde ist und das Papier bricht :und reißt.
Wenn man bisher z. B. Ansichtskarten mit zelluloidartigem Glanz prägen wollte, mußte man Zellulold nehmen, welches aber unverhältnismäßig teuer ist. Auf ein solches Zel'luloidblatt, das auf Papier aufzuzieh en !ist, muß die bildliche Darstellung a#irfigeklebt werden, während die iZelluloidumralhmung id!es Bildes die Prägung erhält.
:Gemäß .der Erfindung wird ein prägefähiger Zellu loidersatz daduzch geschaffen, daß Papier oder Karton, die in der graphischen Technik Verwendung finden, insbesondere @Gl.anzpapier, prägefähig gemacht werden, so @daß sich nicht nur die Verwendung .eines Gelatineüberouges oder die ,Anwendung von Zelluloid erübrigt, sondern ein wesentlich (besseres und billigeres Erzeugnis sich; .erzielen lä&t.
Dieser Erfolg wird; dadurch .erreicht, -daß die Papier--oder Kartonbogen, insbesondere Hochglanzpapier, in an sich bekannter Weise durch ein Weichmachemittel, z..B. @Glyzerin, behandelt werden. Durch dieses Bad wird das Glanzpapier oder ,der (Glanzlkarton derartig geschmeidig, d'aß ohne weiteres eine Prägung vorgenommen werden kann, .ohne die Gefahr des Brechens oder Reißens des Papiers oder des Kartons herbeizuführen oder den Glanz aurf den geprägten Stellen '.zu vernichten.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden vor @derBehandlung mit dem Weichmachem@ittel auf dem Papieroder Karton. ,die photographischen Bilder einkopiert, während das Prägen nach der Behandlung mit dem Weichmachemittel erfolgt.
Hierin .liegt ein wesentlicher Vorteil .gegenüber den bisherigen Verfahren, bei denen (Gelatine aufgetragen oder Zellwloid verwendet wird; denn bei diesen bekannten Verfahren ist es erforderlich, das durch die Hochprägung zu umrahmende Bild bzw. Lichtbild nach erfolgter Prägung aufizukleben. Im Gegensatz hierzu kann ,gemäß der Erfindung das !bereits mit dem Lichtbild versehene Papier oder der Karton nachträglich seine Frägung erhalten. Der Bogen mit Prägung und Bild besteht also aus einem ,Stück, wodurch sich das Herstellungsverfahren vereinfacht und verbilligt, ganz albgesehen davon, daß das Aussehen wesentlich dadurch gewinnt, daß der bei -den bisherigen Verfahren unvermeidliche Klebrarnd vermieden wird.
Die nach den neuen Verfahren geprägten Papiere und 'Kartons gestatten eine Nachbehandlung der geprägten Stellen durch Färben, @z. B. nach dem Spritzverfahren, ohne daß der Hochglanz darunter leidet.
Die Billigkeit des Verirahrens gestattet, dasselbe nicht nur füT Ansichtskarten, Künstlerkarten usw. anzuwenden, sondern auch für Plakate und andere Reklamezwecke, des ferneren für künstlerische Buchumschläge usw.

Claims

PATENT-ANSPRÜCIIE: I. Verfahren zur Herstellung eines prägefäh@igen Zelluloildersatzes .aus Papier oder Karton, gekennzeichnet durch die Verwendung von in der graphischen Technik üblichem Papier oder Karton mit Hochglanz, der in an sich bekannter Weise durch ein Weichmachemittel, z. B. Glvzerin, behandelt worden ist.
2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, d'aß auf dem Papier oder Karton vor der Behandlung mit einem Weichmachemittel Lichtbilder einkopiert «-erden, so daß die geprägte Einfassung aus einem Strick mit dem Lichtbild besteht.