DE628049C - Betriebsverfahren fuer Freiflugkolbenverdichter - Google Patents
Betriebsverfahren fuer FreiflugkolbenverdichterInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02B—INTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
- F02B71/00—Free-piston engines; Engines without rotary main shaft
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Compressors, Vaccum Pumps And Other Relevant Systems (AREA)
Description
AUSGEGEBEN AM
30. MÄRZ 1936
30. MÄRZ 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 628049 KLASSE 46 a4 GRUPPE
-i I
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1933 ab
Bei Freiflugkolbenverdichtern, bestehend aus einem Energieerzeuger (in der Regel
einer Zweitaktbrennkraftmaschine), einem als Energieabnehmer wirkenden Gasverdichter
und einer die Energie übertragenden Flugmasse (Motor- und Verdichterkolben), spielt
sich die Energieumsetzung während des Arbeitshubes in der Regel so ab, daß die auf der
Motorseite erzeugte Energie zu einem Teil
unmittelbar (unter Verschiebung der Kolben) an das zu verdichtende Gas übertragen wird,
während der andere Teil der Energie zunächst zur Beschleunigung der Flugmasse auf dem
ersten Teil ihres Hubes benutzt und erst bei der darauffolgenden Verzögerung der Flugmasse
an das zu verdichtende Gas abgegeben wird. Die Flugmasse steuert bei ihrem Hinundhergang
die Eröffnung und den Abschluß der in der Wand des Motorzylinders angeordneten Öffnungen für den Abgasauslaß und
den Frischladungseinlaß (Motorsteueröffnungen) . Die Anpassung der Förderleistung des
Verdichters an den jeweiligen Bedarf an verdichtetem Gas geschieht durch Veränderung
der Länge des Flugmassenhubes. Diese Hublängenänderungen werden dadurch erzielt,
daß man dem Motorbrennraum mehr oder weniger Brennstoff je Arbeitshub zuführt. Einer Hubverkürzung entspricht eine Verringerung
der Förderleistung des Verdichters und umgekehrt. Bei der üblichen Anordnung
fällt nun diejenige Hubstrecke, während der das Ausschieben des verdichteten Gases aus
dem Verdichterzylinder stattfindet, im wesentlichen mit der Hubstrecke zusammen, während
welcher die Motortreibgase ihre Expansion beenden und die Motorsteueröffnungen durch
die Flugmasse eröffnet werden. Da nun aber der" zu diesem Ausschieben der verdichteten
Gase aus dem Verdichter aufzuwendende Energiebetrag wesentlich größer ist, als der
während der gleichen Hubstrecke im Motor freiwerdende Energiebetrag, so muß die Ausschiebearbeit
zum großen Teil durch die in der Flugmasse aufgespeicherte kinetische
Energie gedeckt werden. Dies hat wiederum zur Folge, daß die Verzögerung der Flugmasse
in dieser Hubstrecke verschieden stark ist, je nachdem, ob der Verdichter große oder
kleine Förderleistung ergeben soll. Diese starke Verschiedenheit in der Verzögerung
hat entsprechend große Schwankungen der Kolbengeschwindigkeit in der Nähe des äußeren
Hubendes zur Folge. Dies bringt aber den Nachteil, daß die Strömungsvorgänge in
den Motorsteueröffnungen ebenfalls starken Änderungen unterworfen sind, da diese Vorgänge
von dem Produkt aus Eröffnungsquerschnitt und Zeitdauer der Eröffnung abhängen. Diese Änderungen können die Auswechslung
des Motorzylinderinhaltes (Auspuff, Spülung und Ladung) nachteilig beeinflussen.
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Hermann Jänicke in Dessau, Anhalt,
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß der Ausschub - der
verdichteten Gasmenge aus dem Verdichter auch bei Änderung der Fördermenge und des
Ausschubdruckes erst nach Beendigung der Expansion im Motorverbrennungsraum erfolgt.
Der Ausschub beginnt also erst, nach-• dem die Flugmasse die Steueröffnungen des
Motorzylinders in einem für Auspuff, Spülung und Laden ausreichenden Maße freige-'
legt hat. Hierbei bleibt die dem Verdichter bis zur Freilegung der Motorsteueröffnungen
zuzuführende Energie immer annähernd dieselbe, gleichgültig, ob der Verdichter viel oder
wenig Gas fördern soll. Es kann also jetzt eine Veränderung der Förderleistung des
Verdichters die Flugmassenbewegung vom Hubbeginn an bis zur Freilegung der Motorsteueröffnüngen
nicht schädlich "beeinflussen; infolgedessen bleibt die Durchführung des
Motorarbeitsprozesses ungestört, wenn die Förderleistung des Verdichters geändert wird.
Die Zeichnung zeigt in Abb. ι ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, in
Abb. 2 und 3 Motor- und Verdichterdiagramme.
Der Freiflugkolbenverdichter nach Abb. 1 besitzt einen Motorzylinder X, in welchen sich
die den Brennraum zwischen sich einschließenden Motorkolben 2 gegenläufig bewegen
und an den sich beiderseits je ein Verdichr terzylinder 5, 6 mit dem Verdichterkolben 10
anschließt. Jeder Verdichterkolben ist mit dem zugehörigen Motorkolben starr verbunden
und bildet mit diesem zusammen die Flugmasse. Die Stirnenden der Motorkolben 2 steuern bei ihrem Hinundhergang die
in der Wand des Motorzylinders 1 angeordneten Äuslaßschlitze 4 zum Austritt der Abgase
und Einlaßschlitze 3 zur Einführung von Spülluft, Ladeluft, Ladegemisch o. dgl. Die
beiden Flugmassen können durch ein "besonderes Getriebe, z.B. Zahnstangen21, 22 mit
einem dazwischengeschalteten, unverschieblieh
gelagerten Zahnrad 23 so verbunden sein-, daß sie sich zwangsweise stets genau gegenläufig
bewegen.' Die Verdichter saugen das zu verdichtende Gas durch die Saugventile 7
an und schieben es durch die Druckventile 8 in die Drückleitung 11, in der es zur Verbrauchsstelle
geleitet wird. Die Verhältnisse sind so gewählt, daß das Ausschieben des
verdichteten Gases aus den Verdichterzylindern erst beginnt, nachdem die Flugmassen
die in der Zeichnung dargestellte Lage erreicht haben, d. h. nachdem die Stirnseiten
der Motorkolben 2 die Auslaß- und Einlaßschlitze genügend freigelegt haben.
In Abb. 2 sind das Motordiagramm und das Verdichterdiagramm einer Maschine nach
Abb, ι für den Auswärtshub der Flugmassen übereinander gezeichnet dargestellt. Vom
Punkte bis B erfolgt im Motorzylinder die
Expansion der Verbrennungsgase. Im Punkte
beginnt die Eröffnung der Auslaßschlitze 4; der Druck im Motorzylinder sinkt infolgedessen
bei der Weiterbewegung der Flugmassen rasch ab bis auf den in der Auspuffleitung
herrschenden Gegendruck (Punkt C). Nach dieser Entspannung des Motorzylinderinhaltes
beginnt im Punkt C die Eröffnung der Einlaßschlitze 3, und es erfolgt die Spülung
und Ladung des Motorzylinders. Der Verdichter ist, z. B. durch entsprechende Wahl
der Totraumgröße, so bemessen, daß die beim Hubbeginn (Punkt G) einsetzende Verdichotung
sich über eine solche Hublänge erstreckt, daß am Ende der Verdichtung (Punkt H) der
den Einlaß steuernde Motorkolben die Einlaßschlitze bereits um einen gewissen Betrag
eröffnet hat (Punkt E). Vom Punkt H an beginnt das Ausschieben des verdichteten Gases
aus dem Verdichter und dauert bis zum Ende des Flugmassenhubes (Punkt/). Die Stirnseiten
der Motorkolben legen dabei noch den Weg E, F zurück; hierbei herrscht im Motorzylinder
nur der geringe Spuldruck; eine nennenswerte Energiezufuhr vom Motor zum Verdichter findet also während dieses ■Hubteils
nicht mehr statt. Die auf der Strecke go H-J im Verdichter zu leistende Ausschubarbeit
muß deshalb fast ganz der kinetischen Energie der Flugmasse entzogen werden. Da
die für die Verdichtung (zwischen den Punkten G und H) aufzuwendende" Arbeit von der
auszuschiebenden Menge (dargestellt durch die Strecke H-J) unabhängig ist und — bei
unveränderlichem Verdichtungsenddruck — immer dieselbe bleibt, so kann dieser Arbeitsbetrag die Steuerung der Ein- und Auslaß-
schlitze im Motorzylinder nicht nachteilig beeinflussen.
Falls mit der Regelung der Verdichterleistung zugleich eine Veränderung des Ausschubdruckes
erfolgt, wobei also der Punkt H auf der von Punkt G ausgehenden Verdichtungslinien
je nach der Förderleistung höher oder tiefer liegt, werden die Verhältnisse zweckmäßig so gewählt, daß die tiefste Lage
des Punktes if an eine Stelle zu liegen kommt, bei welcher die Auslaß- und'Einlaßöffnungen
bereits geöffnet sind.
In manchen Fällen, z. B. bei Verdichtern mit kleinem Druckverhältnis (Förderdruck:
Ansaugedruck), ist es erwünscht, die Hubstrecke, auf weicher sich die Verdichtung vollzieht,
im Verhältnis zum Gesamthub kleiner zu halten, als sie sich gemäß Abb. 2 ergibt.
Dies läßt sich dadurch erreichen, daß man die Verdichtung nicht am Hubanfang, sondern gemäß Abb. 3 erst nach einer gewissen
Hubstrecke im Punkte G' beginnen läßt,
etwa indem man das vom Verdichter angesaugte Gas vom Hubbeginn an bis zu dieser
Stelle möglichst widerstandslos wieder aus dem Verdichter ausschiebt. Dies kann geschehen
durch Offenhalten der Einlaßglieder 7 des Verdichters während des ersten Teils des
Arbeitshubes oder mittels besonderer gesteuerter Auslaßglieder, z. B. mit Hilfe von
Rückströmkanälen, die in der Wand des Verdichterzylinders münden und durch welche
beim Verdichtungshub das vorher angesaugte Gas so lange zurückströmt, bis der Verdichterkolben
ihre Mündung überfährt. Die bis zur Erreichung dieser Hubstelle auf der Motorseite frei gewordene Energie wird hierbei
— abgesehen von der kleinen Ausschiebearbeit — völlig als kinetische Energie in den
Flugmassen aufgespeichert.
Das Arbeitsverfahren nach der Erfindung
ao ergibt infolge des großen Leerhubes, den die
Motorkolben bei normaler Förderung des Verdichters nach Eröffnung der Motorsteueröffnungen
(Punkt B) noch zurücklegen (bis Punkt F), sehr günstige Spül- und Ladeverhältnisse,
da Auslaß und Einlaß verhältnismäßig lange geöffnet bleiben, zumal der Leerhub mit relativ kleiner Kolbengeschwindigkeit
durchfahren wird. Auf für die Wärmeableitung von den heißen Motorkolben und Kolbenringen an die gekühlten Laufbüchsenwände
ist der lange Leerhub von großem Vorteil. Von besonderer Bedeutung ist dieses Arbeitsverfahren bei Freiflugkolbenverdichtern
mit sehr hoher Frequenz (Zahl der Doppelhübe pro Zeiteinheit) für die Erlangung günstiger Strömungsverhältnisse in den
Steuergliedern des Verdichters. Es ist allgemein erwünscht, diese Strömungsgeschwindigkeit
zwecks Verminderung der Wirbel- und Drosselverluste in mäßigen Grenzen zu halten. Da beim Erfindungsgegenstand das
öffnen der Druckventile erst nach Zurücklegung eines recht beträchtlichen Teils des
Gesamthubes, also bei entsprechend geringer Kolbengeschwindigkeit, stattfindet, so wird
auch die Strömungsgeschwindigkeit in den Auslaßgliedern des Verdichters entsprechend
gering.
Claims (2)
1. Betriebsverfahren für Freiflugkolbenverdichter mit Regelung der Verdichterleistung
durch Veränderung des Flugmassenhubes und mit Steuerung des Abgasauslasses und des Frischladungseinlasses
mittels der Flugmasse, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausschub der verdichteten
Gasmenge aus dem Verdichter auch bei Änderung der Fördermenge und des Ausschubdruckes erst nach Beendigung
der Expansion im Motorverbrennungsraum erfolgt.
2. Freiflugkolbenverdichter zur Durchführung des Betriebsverfahrens nach Anspruch
i, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine für einen wesentlich größeren
Hub, als er zur Durchführung des Motorarbeitsverfahrens an sich erforderlich ist,
gebaut ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ46546D DE628049C (de) | 1933-02-17 | 1933-02-17 | Betriebsverfahren fuer Freiflugkolbenverdichter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ46546D DE628049C (de) | 1933-02-17 | 1933-02-17 | Betriebsverfahren fuer Freiflugkolbenverdichter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE628049C true DE628049C (de) | 1936-03-30 |
Family
ID=7206417
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEJ46546D Expired DE628049C (de) | 1933-02-17 | 1933-02-17 | Betriebsverfahren fuer Freiflugkolbenverdichter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE628049C (de) |
-
1933
- 1933-02-17 DE DEJ46546D patent/DE628049C/de not_active Expired
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