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Einäscherungsofen Bei den bisher bekannten Einäscherungsöfen für menschliche
Leichen bildet der Einäscherungsraum zusammen mit dem ganzen Ofen ein festes Bamverk.
Der Einäscherungsraum liegt waagerecht, wobei auch der Einäscherungsgegenstand waagerecht
eingeführt wird. Die nach beendeter Einästherung verbliebene Asche muß mit Hilfe
einer Krücke oder einem ,ähnlichen Gerät aus dem Ofen herausgebracht werden. Soweit
bereits geneigte Aschensammelplatten vorgesehen wurden, muß auch von diesen die
Asche zum erheblichen Teil mit Geräten gesammelt werden. Die geneigte Fläche dient
dabei vor allem dem Abfluß von Zink, sofern der Körper im Zinksarg zur Einäscherung
gelangt.
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Man hat auch sdhon vorgeschlagen, Rost und Aschensammelplatte, gegebenenfalls
in Unterteilung in mehrere Einzelflächen, von außen schwenkbar anzuordnen, um damit
ein Sammeln der Asche mit Geräten zu vermeiden. Solche Einrichtungen 'erfordern
aber bewegliche Metallteile, die in der Ofentemperatur von etwa iooo° C während
des Betriebes Anlaß zu Störungen geben.
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Diesen Einrichtungen gegenüber wird mit der Erfindung angestrebt,
die nach der Einäscherung verbliebene Asche ohne besondere Hilfsmittel lediglich
auf mechanischem Wege aus dem Ofen herauszubringen.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch @ermöglicht, däß der den Einäscherungsraun
enthaltende Ofenkörper in einer senkrechten Ebene drehbar gelagert ist. Dabei erfolgt
die Drehbewegung zweckmäßig in der senkrechten Drehebene, in- der die Längsmittellinie
des Einäscherungsraumes liegt. Damit ist ermöglicht, hei waagerechter Stellung des
Einäscherungsraumes den Einäscherungsgegenstand, wie bisher üblich, in waagerechter
Richtung einzuführen und in dieser Lage einmäscherm. Nasch beendeter Einäscherung
wird der Ofenkörper mit dem Einäscherungsraum so gedreht, daß entweder eine Längsseite
oder ein Ende des Ofenkörpers sich senkt. Die Drehung wird dabei so weit durchgeführt,
bei Senkung eines Ofenendes gegebenfalls bis zur senkrechten Stellung des Ofenkörpers,
bis die Asche. von selbst zur tiefsten Ste11e im Einäscherungsraum fällt. Ein an
dieser Stelle vorgesehene Austragöffnung ermöglicht dann das Herausbringen der Asche
unmittelbar in das Auffanggefäß, gegebenenfalls sofort in die Urne, ohne daß für
dien ganzen- Vorgang irgendein Gerät o. d,gl. benötigt wird.
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Der Ofenkörper kann auf einer außerhalb des Einäscherungsraumes liegenden
waagerechten, senkrecht zur Bewegungsrichtung angeordneten Achse ruhen oder an dieser
aufgehängt sein. An Stelle der Achsen können an dem Ofenkörper auch Nocken vorgesehen
sein, die als Drehzapfen in Lagern ruhen. Umgekehrt können sich auch die Lager am.
Ofenkörper
befinden, in die dann die Drehzapfen eiAgrzifen. Fiir die Drehbewegung in der senkrechten
Ebene, in der die Längsmittellinie des Einäscherungsraumes liegt, können, die Achsen
oder die Zapfen mit den Lagern. mit Bezug auf die Längsmittellinie in der Mitte
oder in der Nähe -einesi Enden des; Ofenkörpers liegen. Zweckmäßig erfolgt diese
Lagerung dabei in Höhe, der waagerechten Quermittellinie des Of@enkörpexe,.
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Durch eine solche oder ähnliche, den üblichen Kipp- hzw. Dreheinrichtungen
rentsprechende Lagerung wird eine bequeme -Drehung des Ofenkörpers ermöglicht. Bei
das Gleichgewicht haltender LagerLulg ist die Drehbewegumg von Hand durchzuführen.
Gegebenenfalls kann auch ein Elektromotor o. dgl. vorgesehen sein. Die Beheizung
des Einäsicherungsraumes erfolgt in üblicher We0.se mit Gas oder Elektrizität. Die
zurr Vorwärmung von Heizmitteln bekannten Einrichtengen können in üblicher Weise
beibehalten werden, in gleicher Weise auch solche, die zur Zuführung oder Ansaügung
von Luft für den Einäscherungsvorgang dienen. Zur Zuführung von IHeizgas oder Luft
bzw. zur Abführung von Abgas dienen zweckmäßig die Drehachs@en bzw. Drehzapfen,
die hierzu hohl ausgebiiIdet werden.
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Als Einäscherungsraum dient zweclemäßig eine im Querschnitt runde
oder vieleckige Muffel, die, vorteilhaft in eine Isolierschicht eingebettet, _ in
einem metallenen Gehäuse ruht,@an dem die Dreh- bzw. Kippeinrichtung angeordnet
isst. Die Muffel- ist dabei doppelwandig ausgebildet, und der damit sich ergebende
Zwischenraum durch Trennwände in Einzelkanäle aufgeteilt, wobei diese Kanäle an
die Drehachsen bzw. Drehzapfen angeschlossen sind. Diese Kanäle können zur Führung
der Heizgase bei mittelbaier Auf- bzw. Beheizung des, Einäscherungsraumes; zuz Vorwärmung
von Luft für- die Brenner oder für die Einäscherung selbst und zur Führung und Ableitung
der Abgase dienen. Die Muffel ist am Boden noch mit Rostbalken zur Aufnahme des
Einäscherungsgegenstandes versehen.
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Der auf- einer Stimseite-vorgesehenen Einführöffnung für den Einäscherungsgegenstandliegen
zweclnnäNg der Gasbrenner bekannt-er Art und die Aschenausträgöffnung gegenüber,
wobei sich bei Drehung dieses Ende des Ofenkörpers -dann senkt. Die im Einäscherungsraum
für die Aufheizun.g und Einäscherung erforderliche Luftbewegung kann durch Saugeng
oder Zuführung von- Druckluft ,erzeugt oder bei Anwendung von Schornsteinzug durch
diese Mittel erhöht werden.
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Die- Einführungstür kann zur Verhinderung ,des Eindrängens falscher
Luft in den Einäscherungsraum beispielsweise durch Exzenterwirkung fest an:gedrüekt
werden. Weiter kann eine S,perrvorrlichtung für vorzeitiges Öffnen der Einführungstür
vorgesehen sein, die die Einführung eines: weiteren Einäscherungsgegenstaaides -so
lange verhindert, bis durch Drehen des OfenkörpTers die Asche von der vorhergehenden
Einäscherung aus dem Ofen ,entfernt worden ist.
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Der erfindungsgemäße Einäscherungsofen ist auch dort anwendbar, wo
Völker oder Religionsgemeimschaften verlangen, daß der Körper stehend eingeäschert
wird. Hierfür wird unter geringer Verengung des Einäscherungsraumes noch der der
Einführungstür gegenüberliegende Boden des Ofenkörpers als Stützrost ausgebildet.
Der Einäscherungsgeggnstand kann dann in üblicher Weise waage-. recht eingefahren
und die Einäscherung nach Drehen des Ofenkörpers in die senkrechte Stellung durchgeführt
werden.
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In der erfindungsgemäßen Bauweise des Einäscherungsofens liegt noch
der Vorteil, daß der Ofenkörper als fertiges Stück versandt oder auch vierfahrbar
eingerichtet werden kann.
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Die Zeichnung -stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar, und
zwar zeigen Abb. i -espen Querschnitt durch den Ofenkörper mix Einäscherungsraum
gemäß der Linie A-B der. Abb. 2, Abb. 2 einen senkrechten Längsschnitt durch den
Ofenkörper nach der Linie C-D der Abb. i und Abb. 3 einen senkrechten Längsschnitt
durch den Ofenkörper wie nach Abb. 2, nur in. As.cheau;siragstellung.
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Der den Einuäscherungäraumenthaltende Ofenkörper isst durch in Richtung
der Längsmittellinie in der Mitte des Ofenkörpers und in Höhe der waagerechten Quermittellinie
angeordnete Drehzapfen 16, die in Lagern 17 laufen, derart. drehbar aufgehängt,
daß die Drehbewegung in, der senkrechten Ebene erfolgt, in der die Längsmittellinie
des Einäscherugigsraumes liegt. Bei dieser Ausführungsform ist der Ofenkörper also
im Gleichgewicht gehalten, so daß es möglich sein wird, die Drehbewegung von Hand
durchzuführen. Während des- Einführens des Einäscherungsgegenstandes und während
der Dauer der Einäscherung bleibt der Ofenkörper normalerweise in waagerechter Stellung.
Zur Ascheentnahme wird er mehr oder weniger in die senkrechte Stellung gebracht.
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Der Ofen nach. den Abb. i. und 2 besteht aus den zu- @eüner doppelwandigen
Muffel vereinigten Muffeln i und 2. Die innere Muffel: i trägt die als Auflager
für den Einäscherungsgegeustand dienenden Rostbalken 3, die als Wellrost ausgebildet
sind. An
die ,äußere Muffele schließt sich die Isolierschicht an,
die beispielsweise aus einer hochparösen Schamottesichicht q.und einer Schicht 5
aus üblichem Isolierstoff besteht. Das Ganze wird durch den Metallmantel 6 zusammengehalten.
An der einen Stirnseite liegt die gegebenenfalls durch Exzentei-wirkung dicht schließende
Einführungstür 7 mit Schauloch 8, während in der gegenüberliegenden Seite ein Brenner
9 und die Ascheaustragöffnung i o vorgesehen ist, vor der sich nach dem Ofeninnern
zu der herausziehbare Nachverbrennungsrost 1i befindet.
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Die innere Mu;fdel r besitzt an der Brennerseite D ur chtr ittsö ffnungen
12, durch die die Ofenabgase aus dem Einäscherungsraum in die in dem oberen Teil
des Muffelzwis:chenraumes liegenden Abgaszüge 13 und von dort durch Verbindungskanäle
1q. zu den im unteren "Teil des Muffelmvischenraumes liegenden Zügen 15 übertreten.
'Von den Zügen 15 aus ,gelangen die Abgase dann durch dile hohlen Drehzapfen 16
in die Abgaskanäle, die gegebenenfalls mit Sau:gzugeinrichtungen oder bei Anwendung
von Schornsteinzug mit diesen :erhöhenden Saugeinrichtungen versehen sein können.
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Nahe der Einführungstür 7 liegen Eintrittsöffnungen 18 für die zur
Einäscherung dienende Frischluft. Für die Vorwärmung dieser Frischluft können nicht
dargestellte Luftzuführungskanäle in die Schamotteschicht q. oder dicht unter den
Metallmantel. 6 verlegt werden, wobei diese Kanäle durch die gleichen Eintrittsöffnungen
18 in den Einäscherungsraum münden. Solche Vorwärmkanäle können auch in der Weise
ausgebildet werden, d'aß im Abstand um den Metallmantel6 ein zweiter 'Metallmantel
gelegt wird, wobei der sich ergebende Zwischenraum durch Leitwände in einzelne Kanäle
aufgeteilt wird. Sowohl die in der Isolierschicht q., 5 als auch die durch den Doppelmantel
gebildeten Kanäle können an Stelle oder neben der Frischluft zur Vorwärmung von
Gas: und Luft für die Ofenbrenner dienen. Bei Verlegung der Zuleitungsrohre in die
hohlen Drehzapfen 16 findet auch ein Wärmeaustausch mit den Abgasen statt. Die Vorwärmung
der erwähnten Heizmittel kann aber auch in besonderen, außerhalb des, Ofenkörpers
angeordneten Einrichtungen erfolgen, wobei beispielsweise die die Drehzapfen 16
verlassenden Abgase zum Wärmeaustausch verwendet werden.
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Das Zuleiten von Heizgas bzw. der vorgewärmten Heizmittel zum Brenner
g und der Einäscherungsluft zu den Öffnungen 18 kann auch durch außierhalb des.
Ofenkörpers liegende Rohrleitungen erfolgen, die von den Verbrauchsstellen bis zur
Drehachse des Ofenkörpers fest verlegt sind. An dieser Stelle können die Rohre dann
durch nachgiebige Zuleitungen, etwa "durch Metallschläuche; mit der Anschlußleitung
bzw.. den von den WärmeaustauschvartIhtungen kommenden Leitungen verbunden werden.
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Bei dem%äi Abb..3 dargestellten Ofenkörper arbeitet der Brenner 9
sofort in die Heizzüge 13. Ferner schließt sich an die Rostbalken 3 noch der Stützrost
r9 an,. auf dem bei annähernd senkrecht gestelltem Ofenkörper die Einäscherung schwer
verbrennl.cherTeile beendet. werden kann. Zur Erzielung einer lebhafteren Einäscherung
auf dem Rost r9 ist noch die Frischluftöffnung 20 vorgesehen, durch die die Frischluft
gegebenenfal1s vargewärmt und unter Druck unter die, Raste i i und 19. ,geleitet
werden kann. In die öffnung 2o kann auch ein Brenner eingebaut werden.
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Für den Fall, daß der Körper stehend eingeäschert werden soll, dient
bei senkrechter Stellung des , Ofenkörpers der Rost i 9 von Beginn der Einäscherung
an als Stützrost für den Eianäscherungsgegenstand.
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Nach beendeter Einäscherung und nach Ausglühen der Aschenteile auf
dem Rost r 1
gelangt die Asche durch die Austragöffnung i o über den Magnetscheider
2 i und durch den :Trichter 22. kn. die Urne 23. Die Austragöffnung i o kann entsprechend
andersartiger Drehung des Ofenkörpers auch an anderer Stelle des Ofenkörpers liegen,
z. B. auf der Seite der Einführungstür 7 oder auf einer der Längsseiten des Einäscherungsraumes.