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Schraubstock einer Matrizensetz- und Zeilengießmaschine Die Erfindung
betrifft einen Schraubstock einer Matrizensetz- und Zeilengießmaschine, bei dem
zum Abgießen von Matrizenzeilen verschiedener Länge auf einem Zeilenkörper von Spaltenbreite
eine oder beide Schraubstockbacken von ihren Formatanschlägen weg gegen die gesetzte
Matrizenzeile beigestellt und bei kurzen Matrizenzeilen von einem Gesperre in der
Schließlage gehalten werden.
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Sobald bei einem Schraubstock dieser Art die Backenbeistellbewegung,
die in an sich bekannter Weise von der Hauptexzenterwelle aus durch ausschließlich
hierzu dienende Mittel abgeleitet wird, wegen des Widerstandes der eingespannten
Matrizenzeile aufhört, wird nun vor dem Hochgehen der Ausschließvorrichtung gemäß
der Erfindung der Beistelldruck auf die Matrizenzeile aufgehoben, worauf bei kurzen
Matrizenzeilen ein weiteres Zusammenpressen der Matrizenteile von außen erfolgt.
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Trotzdem bei dieser Einrichtung die Schließvorrichtung, wie an sich
bekannt, immer mit der Backe oder Backen verbunden bleibt, werden voll oder fast
voll gesetzte Matrizenzeilen ohne das Entgegenwirken eines Beistelldruckes bis zu
den Formatanschlägen zurück und kurze Matrizenzeilen mit oder ohne Keilspatien gleichmäßig
ausgeschlossen. Es sind bereits zwei Arten von Schließvorrichtungen zum Ausfüllen
von kurzen Matrizenzeilen auf längeren Zeilenkörpern vorgeschlagen worden. Bei der
einen Art ist die Schließvorrichtung nicht mit der Backe oder Backen verbunden;
sie geht vielmehr nach dem Schließen der Backe oder Backen für sich allein zurück
und bietet daher keine Möglichkeit, kurze Matrizenzeilen ohne Keilspatien zu gießen.
Bei der zweiten Art bleibt die Schließvorrichtung zwar mit der Backe oder Backen
verbunden, sie besitzt aber keine Vorrichtung zum Unterbrechen der Druckwirkung,
so daß voll gesetzte Zeilen nicht genau und sicher bis zu den Formatanschlägen zurück
ausgeschlossen werden.
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Unsere Erfindung gehört zu der schon erwähnten zweiten Art von Schließvorrichtungen,
schließt aber sowohl volle Matrizenzeilen als auch kurze Matrizenzeilen selbsttätig
aus.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. z eine Vorderansicht der Schraubstockbacken einer
Matrizensetz- und Zeilengießmaschine, an denen die Beistellvorrichtung für die rechte
Schraubstockbacke angebracht ist, Abb. z eine Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung
zum Beistellen der Schraubstockbacken
von der Hauptwelle aus von
links gesehen in Abb. i, Abb. 3 eine Vorderänsicht der Beistellvorrichtung gemäß
Abb. z, wie sie ergänzt wird, um kurze Matrizenzeilen auf Mitte auszuschließen,
` Abb.4 eine Vorderansicht der rechten Schraubstockbacke und von als Gesperre dienenden
Klinken, die zum nochmaligen Beistellen der rechten oder beweglichen Schraubstockbacke
dienen.
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Abb.5 eine schaubildliche Ansicht der Klinken gemäß Abb.4 für die
rechte Schraubstockbacke, Abb.6 eine schaubildliche Ansicht der Sperrklinken in
Verbindung init der rechten Schraubstockbacke zu einem größeren Maßstabe, Abb.7.
eine Vorderansicht des linken Endes der Schraubstockkappe, teilweise geschnitten,
in Verbindung mit einem Teil des Gießschlittens und der Vorrichtung zum Ausschließen
einer Matrizenzeile in der Mitte der Gießform, Abb.8 einen Grundriß der Teile, gemäß
Abb. 7, Abb.9 einen Schnitt durch die Schraubstockkappe und die wie üblich für verschiedene
Zeilenformate verstellbare linke Schraubstockbacke nach der Linie 13-13 in Abb.
B.
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Abb. io eine Vorderansicht der Schra;ubstockbacken in Verbindung mit
einer anderen Ausführungsforrn der Vorrichtung zum Ausrichten der Matrizenzeile,
Abb. i i eine schaubildliche Ansicht des Gesperres gemäß Abb. io, Abb. 12 einen
Schnitt durch den Schraubstock mit einer von der gemäß Abb. io etwas abweichenden
Vörrichtung zum Spannen der Backen in Verbindung mit dem Gießschlitten und Abb.
B eine schaubildliche Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zum
Ausschließen von Zeilenausgängen und Überschriften usw: auf Mitte.
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- Durch den Gießschlitten 12 wird die wie üblich gesetzte Zeile zwischen
die Schraubstockbacken 14, 15 herabgeführt, die die Matrizenzeile vor der von dem
Gießrad io8 getragenen Gießform io7 einspannen, in deren Schlitzöffnung io6 das
Metall wie üblich gepumpt wird.
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Bei Matrizenzeilen, die kürzer sind als der jeweilige Gießformschlitz
io6, z. B. bei der Ausgangszeile eines Absatzes wie auch bei dem Gruppieren des
Satzes um Bilder, bei Tabellensatz und Überschriften, soll die Schrift trotz ihrer
geringen Länge von einem Gußkörper von der vollen Spaltenbreite getragen -werden,
um so den Umbruch der Form zu erleichtern. Da solche Matrizen-. , zeilen die Länge
zwischen den für einen Zeilenkörper von voller Spaltenbreite eingestellten Schraubstockbacken
nicht voll ausfüllen, so werden die außerhalb der Matrizenzeile liegenden Teile
des Gießformschlitzes io6 vorn durch die Innenflächen der Schraubstockbacke oder
-backen überdeckt, die zu diesem Zwecke beigestellt werden und dabei die kurze Matrizenzeile
M mitnehmen. (Vgl. Abb. r und 3.) Zunächst sei die Vorrichtung zum Ausfüllen von
Zeilenausgängen beschrieben: Zum Beistellen der Schraubstockbacke 14 ist an die
mit dieser Backe verbundene Stange 16 ein Gelenkstück 17 (Abb. 1, 3, 8, "io und
13) angelenkt, das mit dem Hebel i8 mittels des Zapfens i9 verbunden' ist. Das obere
Ende des Hebels 18 ist bei ä911 (Abb. i) an den Rahmenteil so hoch angelenkt, daß
der Zapfen i9 an dem unteren Ende des Hebels 1$ annähernd waagerecht parallel zu
der Schraubstockbacke 14 schwingt. An dem unteren Ende trägt das Gelenkstück 17
einen Zapfen 174, der nach- vorn ragt und in eine Öffnung am äußeren Ende der Stange
16 ragt. Der Zapfen i9 trägt einen Klotz 2o, durch den die Stange 2i frei hindurchgeht.
Mit dem Klotz 2o ist eine Schraubenfeder 22 fest verbunden, deren anderes Ende an
einem Bund 23 befestigt ist, das auf der Stange 2i festsitzt. In dem vorderen Ende
des üblichen Gestellarmes 24, der zum Tragen des zum Drehen des Gießrades io8 dienenden
Getriebes dient, sitzt eine kurze Welle 25, auf der zwei Hebel 26 und 27 (Abb. i,
2 und 3) gelagert sind, wobei der Hebel 26 einen Zapfen 26a trägt, durch den die
Stange 2i hindurchgeht, Auf beiden Seiten des Hebels 26 sind auf der Stange 2i Verstell-
und Verschlußmuttern 2i11, gib vorgesehen. Der Hebel 27 wird durch ein Gelenkstück
28 mit dem Hebel 29 verbunden, der um den Zapfen 3o an einem zurückliegenden Teil
des Gestellarmes 24 schwingt und hinten gabelförmig gestaltet ist. Der obere Arm
31 der Gabel trägt eine Kurve 33 und der untere Arm 32 eine Kurve 34. Diese Kurven
liegen konzentrisch zu der Hauptexzenterwelle 35, die den den Gießschlitten bewegenden
Exzenter 36 trägt, auf dessen Nabe eine Rolle 37 sitzt. Die Hebel 26, 27
(Ab. 1, 2 und 3) werden miteinander durch eine Zugfeder 38 verbunden. An dem Hebel
27 ist ein Arm 39 vorgesehen, der vor dem Hebel 26 liegt. Wenn die Rolle 37 (Abb.
2) auf der Kurve 33 an dem Hebel 29 läuft, so schwingt das Vorderende dieses Hebels
29 nach unten. Dabei wird durch das Gelenkstück g8 und den Hebel 27 der Arm 39 am
letzteren gegen den Hebel 26 gedrückt und dieser nach links bewegt. Der Zapfen
26a an dem Hebel 26 drückt dann gegen die
Schraubmuttern Zia und
zieht die Stange 21 nach links. Dadurch wird die Feder 22 gespannt, so daß die rechte
Schraubstockbacke 14 nach ihrem unten beschriebenen Auslösen gegen die linke Backe
15 zu gezogen wird. Dabei wird die kurze Matrizenzeile M ebenfalls nach links geschoben
und die Entfernung zwischen den beiden Backen 14, 15 bis zu der Länge der kurzen
Matrizenzeile verkürzt, wie in Abb. 3 veranschaulicht. In dieser Stellung wird die
Backe 14 durch die das Gesperre bildenden Klinken 51 und Zahnstange 16 gehalten,
wie unten näher beschrieben. Die Rolle 37 verläßt alsdann die Kurve 33 und gibt
den Hebel 29 frei, so daß die Feder 22 nicht mehr auf die Schraubstockbacke 14 wirkt
und das Ausrichten und Ausschließen der Matrizenzeilen durch die üblichen Vorrichtungen
ohne Entgegenwirken dieser Feder erfolgen. Nach dem numnehr eintretenden Abgießen
der Matrizenzeile wird diese durch das Hochgehen des Gießschlittens i2 aus dem Schraubstock
entfernt und zu dem Ableger geführt. Unterdessen geht die rechte Schraubstockbacke
14 in die Anfangsstellung zurück, und zwar dadurch, daß -die Rolle 37 (Abb.
2) auf die Kurve 34 an dem Hebel einwirkt. Dadurch wird das Vordererde des Hebels
29 unter Mitnahme des Gelenkstückes 28 und des Hebels 27 gehoben, so daß der Hebelarm
39 nicht mehr auf den Hebel 26 wirkt und die Feder 38 den Hebel 26 sowie die Feder
22 und Schraubstockbacke 14 in die Anfangsstellung (Abb. 1) zurückbewegt.
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Um die Feder 22 durch das oben beschriebene Hinabschwingen des Hebels
29 genügend anzuspannen, bevor der Gießschlitten 12 eine Matrizenzeile zwischen
die Schraubstockbacken 14, 15 eingeführt hat, wird die Schraubstockbacke 14 durch
den Eingriff der Haken 4o und 41 miteinander festgehalten. Frst während des letzten
Teils der Abwärtsbewegung des Gießschlittens 12 werden diese Haken 40 und 41 ausgelöst.
Hierzu ist eine Flachfeder 44 (Abb. 6) an der Unterseite der «Tippe 45 vorgesehen,
die sich um eine Welle 46 an dem Klotz 47 dreht, der durch Schrauben o. dgl. an
dem Schraubstockkopf 48 (Abb.8) befestigt ist. Wenn die vordere Backe 43 des Gießschlittens
während des Abwärtsganges sich der Flachfeder 44 nähert, ist die Feder 22, die durch
das Gelenkstück 17 mit der Verlängerung 16 der Schraubstockbacke 14 verbunden ist,
bereits durch das Drehen der Exzenterwelle 35 angespannt worden. Die von den Haken
40, 41 freigegebene Schraubstockbacke 14 schnellt daher unter der Einwirkung der
Feder 22 aus der Stellung für die volle Spaltenbreite gemäß Abb. 1 nach links in
die Stellung gemäß Abb. 3, in der der durch die Matrizenzeile M nicht überdeckte
Teil des Gießformschlitzes 1o6 durch die Innenfläche der Schraubstockbacke i q.
oder die an dieser befestigte Stange 16 überdeckt ist.
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Um nun die Schraubstockbacke 14 in der geschlossenen Stellung gemäß
Abb. 3 festzuhalten, sie aber während des Ausrichtens und Ausschließens der Matrizenzeile
in dem richtigen Sinne zu bewegen, ist das besonders gesteuerte Gesperre vorgesehen,
das bei dieser Ausführungsform aus den in die Zahnstange 16 eingreifenden Klinken
51 besteht. Die eine Klinke 51 trägt einen Stift 52 (Abb. 6), der durch ein größeres
Loch 5ia (Abb. 4) in jeder anderen Klinke und in ein ähnliches größeres Loch 53
(Abb. 6) in der Wippe 45 ragt. Für gewöhnlich werden der Stift 52 und die diesen
Stift tragende Klinke 51 sowie auch die danebenliegenden Klinken dadurch in der
gehobenen Stellung gehalten, in der die Klinken nicht in die Zahnstange 16 eingreifen,
daß der Stift 52 auf dem unteren Teil des Loches 53 in der Wippe 45 ruht. Sobald
aber die Wippe 45 in die Lage gemäß Abb. 3 herabgekippt wird, fallen der Stift 52
und mit ihm die sämtlichen Klinken durch das Eigengewicht, so daß die Klinken 51
auf der Zahnstange 16 ruhen. Jede Klinke ist ein wenig länger als die neben ihr
angeordnete, so daß, selbst wenn der Abstand zwischen den Zähnen der Stange 16
eine halbe Cicero beträgt, eine der Klinken 51 trotzdem in Eingriff mit einem Zahn
kommt und die Schraubstockbacke in der jeweiligen Lage sperrt. Wie aus Abb.4 und
5 zu ersehen, trägt der Zapfen 46 für 'die Wippe 45 eine exzentrische Büchse 54,
die als Lager für die Klinken 51 dient. Das Vorderende der Büchse 54 ist bei 55
abgeflacht und trägt einen Hebel 56, der durch ein Gelenkstück 57 mit dem bei 59
an dem Maschinengestell drehbar getragenen Hebel 58 (Abb.4) verbunden ist. An dem
äußeren Ende trägt der Hebel 58 einen Zapfen 6o, der in den Weg einer Anschlagfläche
61 an einem von der Ausschließstange 63 getragenen Klotz 62 ragt,, so daß der Hebel
58 bei dem Hochgehen der Ausschließstange 63 und des die Keilspatien hinaufdrückenden
Querstückes 64 mitgenommen wird. Bei dem Herabgehen der Ausschließstange 63 zieht
eine Feder 58a den Hebel 58 in die untere Lage zurück; in der er wiederum in dem
Wege des Klotzes 62 liegt.
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Die Wirkung dieser Bewegung der Klinken 51 in Abhängigkeit von der
Ausschließvorrichtung wird am besten durch ein Beispiel erläutert.
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Angenommen, daß eine kürzere als Spatienbreite messende, möglicherweise
keine Keilspatien
enthaltende Matrizenzeile iW zwischen die Backen
14, 15 eingeführt worden ist, ferner, daß sich die Backe 14 so weit gegen die Backe
15 bewegt hat, bis beide Backen 14, 15 die Matrizenzeile berühren, und dara
die Klinken 51 durch das Kippen der Wippe 45 unter dem Einfluß des herabgesunkenen
Gießschlittens 12 in Eingriff mit der Zahnstange 16 gefallen sind, so hebt sich
alsdann das Ausschließgestänge 63, 64. Sobald das obere Ende 6i des Klotzes 62 den
Zapfen 6o an dem Hebel 58 berührt, schwingt dieser um den Zapfen 59 und zieht durch
das Gelenkstück 57 den Hebel 56 nach unten, so daß die Welle 46 und die exzentrische
Büchse 54 in dem entgegengesetzten Sinne eines Uhrzeigers gedreht (Abb. 4) 'und
die Klinken 51 etwas nach links (Abb.3) verschoben werden. Infolgedessen übt die
Backe 14 einen Druck auf die Matrizenzeile lYl aus, die dadurch auch dann fest zusammengedrückt
wird, wenn sie keine Spatienkeile enthält. Bei dem Zurückweichen des Ausschließgestänges
zum Zwecke des Ausrichtens der Matrizenzeile gegenüber der Gießform läßt naturgemäß
der Druck der Klinke 51 ebenfalls entsprechend nach, um aber wieder zu wirken, sobald
das Ausschließgestänge 63, 64 für das zweite Ausschließen nochmals steigt. Dabei
trifft aber auch das Ausschließgestänge 63, 64 auf den durch das Zusammenpressen
der Matrizenzeile gebotenen Widerstand, so daß es sich nicht so weit hebt, daß die
übliche Sicherheitsvorrichtung für die Pumpe sperrend wirkt. Infolgedessen findet
das Gießen statt. Die ausgezogenen Linien in Abb. 4 zeigen die Backe 14 und die
Vorrichtung zum Festli;lemmen der kurzen Matrizenzeile in der Stellung, die sie
vor dein Hochgehen der Ausschließvorrichtung einnehmen, während die gestrichelten
Linien die Stellung zeigen, in die die gleichen Teile während des Ausschließens
gelangen. Bei Zeilen von voller Spaltenbreite kommt das Gesperre nicht zur Wirkung;
solche Zeilen werden vielmehr unter den gleichen Verhältnissen ausgeschlossen, ausgerichtet
und abgegossen wie- bisher. Wenn eine Matrizenzeile zwischen die Schraubstockbacken
14, 15 gelangt, die durch die Keilspatien bis zu der vollen Länge des jeweiligen
Gießformschlitzes ausgeschlossen werden soll, verschiebt sich zwar die Backe 14
unter dem anfänglichen Druck der Feder 22 nach links gegen die Zeile, sie kommt
aber wegen der Länge, der Matrizenzeile nicht genügend weit nach links, um die Klinke
51 von der Platte 69 zu befreien. Daher kommt die Klinke trotz des Kippens der Wippe
45 durch den Gießschlitten i2 nicht mit der Zahnstange 16 in Eingriff, so daß die
Schraubstockbacke 14 unter dem nach der Entlastung der Backe 14 von dem Druck der
Feder 2a erfolgenden Ausschließdruck der Keilspatien wieder zurück gegen den Anschlag
14a gepreßt wird und die Zeile dadurch die richtige Schriftlänge erhält.
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Zum Beistellen beider Schraubstockbacken zumZwecke desAusschließens
einerMatrizenzeile in der Mitte der Gießformhöhlung, die bekanntlich durch Verstellung
des linken Einsatzstückes für die gewünschte Spaltenbreite eingestellt wird, werden
die Schraubstockbacken 14, 15 zwangsläufig miteinander verbunden, so daß
-jede Bewegung der einen Backe 14 eine Bewegung der anderen Backe 15 in der
entgegengesetzten Richtung veranlaßt. Zu diesem Zwecke ist an dem die Backe 14 tragenden
Führungsstück8o (Abb. 3) und an dem die Backe 15 tragenden Führungsstück 8i je eine
Zahnstange 82 bzw. 83 so "befestigt,'däß deren Verzahnungen einander gegenüberliegen.
In beide Verzahnungen kann durch axiales Verschieben ein Zahnrad 85 in Eingriff
gebracht werden. Dieses Zahnrad ist auf einer Welle 84 (Abb. 7 und 9) befestigt,
die in der Schraubstockkappe ,48 verschiebbar ist und von Hand hineingedrückt oder
herausgezogen werden kann. In der einen Endstellung (Abb.9) greift eine von der
Feder 89 belastete Kugel 88 in eine Nut 87 der Welle 84 ein und hält dadurch das
Zahnrad 85 in Eingriff mit den Zahnstangen 82, 83; ixt dieser Stellung wird eine
kurze Matrizenzeile auf die Mitte der Spaltenbreite eingestellt. Wird die Welle
84 herausgezogen, so greift die Kugel 88 in die zweite Nut 86 ein und sichert das
Zahnrad 85 in einer Endstellung, in der es den Raum 85a einnimmt und nicht mehr
mit den Zahnstangen in Eingriff steht, so daß 'dann nur die Schraubstockbacke 14
durch die Bewegungsvorrichtung 17 usw. gegen die Matrizenzeile M geschlossen wird,
wie oben für Zeilenausgänge schon beschrieben. Durch die Schraube 9o kann die Spannung
der auf die Kugel 88 wirkenden Feder 89 geregelt werden.
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Obwohl bei dem Ausschließen einer kurzen Matrizenzeile in der Mitte
eines längeren Gußzeilenkörpers die linke Schraubstockbacke 15 nicht wie bei den
Spaltenbreiten Zeilen mit dem für eine bestimmte Spaltenbreite eingestellten Anschlag
79 (Abb. 7) in Berührung bleibt, erfolgt trotzdem die für das Ausrichten der Matrizenzeile
notwendige Entlastung dieser Backe nach dem ersten Ausschließen, weil sie jede Bewegung
der anderen Bgcke, 14, in entgegengesetztem Sinne mitmacht. Um aber die hierzu dienende
Ausschließvorrichtung 63, 64 zu entlasten, sind bei der in Abb. 1, 3, 7 und 8 dargestellten
Ausführungsform
zusätzlich noch in die Zahnstange 9i eingreifende Klinken 93 vorgesehen, die in
einem Block g2 gelagert sind und von der üblichen Schraubstockschließvorrichtung
98, 98a nach dem ersten Ausschließen der Matrizenzeile etwas zurückgezogen werden.
Zu diesem Zwecke können die Klinken 93 ähnlich, wie oben bereits für die Klinken
51 zum Verschieben der rechten Schraubstockbacke in neuartiger Weise beschrieben,
auf einer von der Welle 94 getragenen Exzenterbüchse 95 gelagert werden. Durch Drehen
dieser Exzenterbüchse 95 von der Schraubstockschließvorrichtung 98, 98a aus mittels
des Hebels 96 und des Gelenkstückes 97 werden die Klinken 93 hin und her geschoben.
Die Bewegung der Klinken 93 wird auf die linke Schraubstockbacke 15 übertragen,
da zu diesem Zeitpunkt die Fläche 99 an dem Gießschlitten 12 auf die Feder ioo drückt
und den an der vordersten Klinke 93 befestigten Klotz ioi mitSchraube io2 herabpreßt.
Die vorderste Klinke trägt einen Stift 103, der durch ein in den danebenliegenden
Klinken befindliches Loch von größerem Durchmesser ragt, so daß bei dem Herabpressen
der vordersten Klinke auch die übrigen auf die Zahnstange herabfallen.
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Um die Schraubstockbacke 14 gegenüber ihrer Zahnstange 82 nachstellen
zu können, greift eine Schraube 104 in das Ende der Zahnstange 82 ein und wird an
Längsverschiebung durch einen an dem Backentragklotz 8o befindlichen Stift gehindert,
der in eine Nut der Schraube paßt.
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Bekanntlich werden Maschinen dieser Art so gebaut, daß das rechte
Ende des Gußzeilenkörpers oder der Gießformhöhlung für jede Spaltenlänge unveränderlich
ist. jede Änderung in der Spaltenlänge wird dadurch hergestellt, daß das linke Einsatzstück
gegen ein längeres oder kürzeres Einsatzstück ausgewechselt wird. Eine Änderung
der Länge des rechten Einsatzstückes ist unzulässig, weil sonst u. a. die Ausstoßvorrichtung
geändert oder verstellbar gemacht werden müßte. Dadurch, daß nur das linke Ende
der Gießform für Zeilen verschiedener Längen geändert werden darf, fällt die Mittellinie
der Gießformhöhlung in der waagerechten Lage selbst- bei Gießrädern mit vier Gießformen
meist nicht mit der senkrechten Mittellinie (Abb. i) des Gießrades zusammen. Diesem
Umstand ist aber hier Rechnung getragen, indem das Zahnrad 85 mit den Zahnstangen
82, 83 in jeder gegenseitigen Stellung dieser Zahnstangen in Eingriff gebracht werden
kann.
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Bei der Ausführungsform gemäß den Abb. io und i i wird das Gesperre
in der Gestalt einer kurzen Zahnstange 5 i an dem Ausschließgestänge selbst angebracht.
Eine der senkrechten Stangen 63 hat ein Kopfstück 45, in welchem die Zahnstange
51 auf einer schrägen Bahn 54 läuft, wobei sie gewöhnlich durch eine Schraubenfeder
58a in der gehobenenAnfangsstellung gehalten wird. Bei dem Hochgehen des Ausschließgestänges
kommt die Zahnstange 51 mit der Verzahnung 16 an der unteren Seite der Zahnstange
82 in Eingriff und sperrt dadurch die rechte Schraubstockbacke 14 in der Stellung,
in die sie durch das Gelenkstück 17 gebracht wird, sobald die Haken 40, 41 durch
das Herabpressen des Hebels 44 seitens des Gießschlittens ausgelöst worden sind.
Damit nun die Schraubstockbacke 14 oder -backen 14, 15 dem Ausschließdruck der Keilspatien
entgegenwirken, wenn diese verwendet werden, oder für sich allein das Zusammenpressen
einer kurzen Matrizenzeile bewirken, wird die Zahnstange 51 während des weiteren
Steigens des Ausschließgestänges 63 durch die schräge Ebene 54 unter Mitnahme der
Backe 14 oder Backen 14, 15 (Abb. 13) nach links gedrückt.
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Die Ausführungsform, die in Abb. 12 dargestellt ist, unterscheidet
sich von der nach Abb. io und ii in der Hauptsache dadurch, daß die Zahnstange 51
nicht mehr von dem Ausschließgestänge 63, 64 getragen wird, sondern in dem Schraubstockrahmen
sitzt. In dieser Abbildung wird die Zahnstange 51 von der Schraubstockbacke 14 aus
gesehen; sie sitzt in dem Kopfstück 45 und wird durch die Feder 58a nach oben gezogen.
Das Kopfstück 45 hat eine schräge Führung, wie 54 in Abb. i i, und wird von der
Stange 6o getragen. Diese Stange verschiebt sich senkrecht in dem Schraubstockrahmen
und wird durch den Teil 62 des Ausschließgestänges 63, 64 verschoben, wenn der durch
sie hindurchgehende Stift Goa in den Weg des Ausschließgestänges 62, 63 ragt. Um
den Stift Goa in und außer Wirkung setzen zu können, ist er mit einem zweiarmigen
von Hand beweglichen Hebel iog verbunden, der bei iio an dem Schraubstockrahmen
drehbar befestigt ist und bei dem Zurückziehen des Stiftes Goa gleichzeitig den
Stift 65 in den Führungsklotz hineindrückt, an dem die Backe 14 befestigt ist. Wenn
die Backe 14 in dieser `,.'eise verriegelt ist, kann die Maschine ohne die Zeilenausfüll-
und Matrizenzentriervorrichtung verwendet werden.
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Die in Abb. 13 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von
den oben beschriebenen nur in der Bauart. Diese Abbildung zeigt die Vorrichtung
von der Rückseite aus gesehen. Die Schraubstockbacke 14 wird durch einen in einen
Ausschnitt 40 ragenden Haken 41 festgehalten, bis der
Haken 41 durch
das Einfahren einer Matrizenzeile zwischen die Backen 14, 15 ausgelöst ist. Kurz
vorher ist die Feder 22 (Abb. i und 3) zum Schließen der Backe 14 durch Vermittlung
der Teile 17, 18 angespannt worden, so daß sich die Backe 14 sofort schließt, wenn
der Haken 41 ausgehoben ist. In der gezeichneten Stellung ges Zahnrades 85 wird
die Schließbewegung der Backe 14 von einer entgegengesetzten Schließbewegung der
Backe 15 beglöitet, da das Zahnrad in beide Zahnstangen 82 und 83 eingreift.
Durch axiales Verschieben des Zahnrades 85 mittels der senkrechten Spindel 84 können
die Backen 14, 15. unabhängig voneinander gemacht werden, in welchem Falle die rechte
Backe 14 gegen Matrizenzeilen, die zu kurz .sind, um die ganze Spaltenbreite auszufüllen,
durch Vermittlung der Teile 17, 18 geschlossen werden kann, während die linke Schraubstockbacke
15 in üblicher Weise durch einen der Spaltenbreite entsprechend eingestellten Anschlag
begrenzt wird.
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Bei dem Ausschließen von Ausgangszeilen wird die Schraubstockbacke
14 allein und bei dem Ausschließen von kurzen Matrizenzeilen auf Mitte werden beide
Schraubstockbacken 14,15 durch das Gesperre gegen die Matr.izenzeil'e gedrückt.
Das Gesperre besteht aus der an dem Hebel 45 bei 46 angelenkten, mehrfach gezahnten
Klinke 51, die mit der Verzahnung 16 der Zahnstange 82 unter dem Einfluß der Feder
i i i in Eingriff kommt, sobald einerseits die Schräubstockbacke 14 genügend weit
gegen die Backe i5 zu bewegt `worden ist, um den der Platte 69 der Abb. i, 3 und
6 entsprechenden Anschlag 69 von dem Stift 112 zu befreien, und andererseits der
Hebel 45 unter dem Druck der an dem Ausschließgestänge 62, 63 vorgesehenen Rolle
61 gegen die schräge Fläche 54 der an dem Hebel 45 befestigten Leiste 6o um einen
tiefer liegenden Drehpunkt entgegen der Feder 58a so weit nach rechts geschwungen.
worden ist, daß die Klinke 51 von dem am Schraubstockrahmen befestigten Klotz 113
freigegeben ist. Bei dieser Anordnung greift die Klinke 51 erst dann in die Verzahnung
16 ein, nachdem die Schraubstockbacken 14, 15 gegen die kurze Matrizenzeile geschlossen
worden und zur Ruhe gekommen sind, so daß die Verzahnung 16 und die Zähne der Klinke
51 verschont werden. In der- Eingriffsstellung wird die Klinke 51 durch den Eingriff
' des an dem Hebel 45 befindlichen Klotzes 95 mit dem um .den Zapfen 94 am Schraubstockrahmen
kippbaren Hebel 96 gehalten. Dadurch, daß der Hebel45 nicht mehr nach links zurückschwingen
kann, wird verhindert, daß die bei 46 mit dem Hebel 45 verbundene Klinke 5 1 die
Sch.raubstockbacke 14 von der Matrizenzeile zurückgehen läßt. Sobald sich aber die
an jeder Maschine vorgesehene Schließvorrichtung 98, die die linke Schraubstockbacke
zwischen den beiden Ausschließvorgängen etwas zurückzieht, bewegt, drückt die Rolle
97 auf das Ende des Hebels ,96 und hebt das entgegengesetzte Ende dieses Hebels
so weit, daß der Hebel 45 und mit ihm die Klinke 51 unter der Einwirkung der Feder
58a etwas nach links ausweichen, so daß.das Ausrichten der Matrizenzeile gegenüber
.der Gießform mit reichlichem Spielraum erfolgen kann. Wenn die Vorrichtung 98 in
die erste Stellung zurücktritt, gibt die Rolle 97 den Hebel 96 wieder frei
und gestattet, daß das innere Ende desselben mit dem Klotz 95 wieder so in Eingriff
kommt, daß die Backen 14, 15 nicht zurückweichen können. Während dieses zweiten
Ausschließens hat die Rolle 61 das Bestreben, den Hebel 45 und die Klinke 51 nach
rechts (Abb. 16) zu bewegen, so. daß=die Backen 1.4, 15 gegen die Matrizenzeile
gepreßt werden.
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Die Stellung des Stiftes 112 kann gegenüber der Kontrollfläche 69
mittels einer Skala so eingestellt werden, daß bei dem Gießen von vollen Zeilen
für verschiedene Spaltenbreiten die Strecke, durch die sich die Backe 14 bewegt,
bevor die Klinke 51 freigegeben wird, bei geringerer Spaltenbreite kürzer und bei
größerer Spaltenbreite länger ist. Dadurch kann in allen Fällen verhindert werden,
daß Zeilen, die die volle Spaltenbreite haben sollen, am rechten Ende unbeschriftet
gegossen werden.