DE626677C - Elektrischer Isolierstoff - Google Patents

Elektrischer Isolierstoff

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DE626677C
DE626677C DEA64890D DEA0064890D DE626677C DE 626677 C DE626677 C DE 626677C DE A64890 D DEA64890 D DE A64890D DE A0064890 D DEA0064890 D DE A0064890D DE 626677 C DE626677 C DE 626677C
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DE
Germany
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cellulose
insulating material
radicals
acid
electrical insulating
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Expired
Application number
DEA64890D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Paul Nowak
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AEG AG
Original Assignee
AEG AG
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Publication date
Application filed by AEG AG filed Critical AEG AG
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Publication of DE626677C publication Critical patent/DE626677C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B3/00Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
    • H01B3/18Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances
    • H01B3/185Substances or derivates of cellulose

Description

  • Elektrischer Isolierstoff Gegenstand der Erfindung sind elektrische Isolierstoffe, die einen Gehalt an unverseiften Cellulosetriestern aufweisen, die überwiegend Radikale der Essigsäure und nur bis zu einem Zehntel Mol Radikale anderer organischer oder anorganischer Säuren enthalten.
  • Von der Tatsache ausgehend, daß trockene duellbare Körper vorzügliche Isolatoren sind hat man sogleich nach Auffinden des Cellulosetriacetatcs versucht, dieses als elektrischen Isolierstoff u. a. bei der Herstellung isolierter Kupferdrähte, insbesondere auch umsponnener und fertig isolierter Dynamodrähte, für Spulen- und Ankerwicklungen zu verwenden. Das primäre Celluloseacetat erwies sich aber als Werkstoff ungeeignet, da es sich nach kurzer Zeit mehr oder weniger veränderte: Zu einer ungenügenden Festigkeit und einer starken Brüchigkeit kam noch eine geringe Stabilität hinzu, die sich in einer teilweisen Zersetzung des Triäcetates unter Essigsäureabspaltung äußerte. Auch die zugesetzten Drweichungsmittel versagten und schieden sich zum Teil in flüssiger oder in Kristallform auf der Oberfläche aus. Nach Auflindung der acetonlöslichen Acetylcellulose kam daher die Herstellung irgendwelcher Produkte aus dem Cellulosetriacetat nicht mehr in Betracht.
  • Für das Eintreten der Acetonlöslichkeit des Celluloseacetates, d. h. der Umwandlung des primären, chloroformlöslichen in das sekundäre, acetonlösliche Produkt, ist die Abspaltung von Essigsäure, d. h. das Auftreten von Hydroxylgruppen, maßgebend. Der damit im Zusammenhang stehende, unsymmetrische Aufbau der acetonlöslichen Acetylcellulose gegenüber dem des Triacetates bedingt eine Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften des Cellulosehydroacetates. Außerdem tritt durch die Bildung von Hydroxylgruppen ein Sinken der Wasscrbeständigkeit auf.
  • Aus dieser Erkenntnis heraus wurde daher versucht, an Stelle der sonst üblichen Verseifung bis zur Acetonlöslichkeit unter Beibehaltung des Triacctattypus durch Einführung geringer Mengen anderer Säurereste das Cellulosetriacetat in eine Form überzuführen, in der. es einen beständigen hochwertigen elektrischen Isolierstoff darstellt. Es hat sich gezeigt, daß es gelingt, dem Cellulosetriacetat in weitgehendem Maße seine nachteiligen Eigenschaften zu nehmen, wenn man einen Cellulosetriester herstellt, der neben einem überwiegenden Anteil von Radikalen der Dssi-säure einen gcrin-en Gehalt von Radikalen anorganischer oder organischer Säuren enthält, wovon überraschenderweise bereits ein Gehalt von bis zu lfi0 1Iol genügt. Die Einführung dieser Radikale geschieht mit Hilfe von anorganischen Säuren, wie Salpetersäure oder organischen -Säuren, wie auch ihren funktionellen Derivaten, d. h. Säurehalogeniden, Säureanhy drillen, Säureämiden und sauren Estern.
  • Cellulosetriester, die gleichzeitig Radikale r Essigsäure oder anderer organischer oder anorganischer Säuren enthalten, sind bereits bekannt. Jedoch war es neu. daß unverseifte Cellulosctriester. die überwiegend Radikale der Essigsäure und nur bis zu 1/10 Mol Radikale anderer oranischer öder anorganischer Säuren enthalten, als elektrische Isolierstoffe besondere Vorteile bieten, weil sie hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften den reinen Triacetaten und besonders hinsichtlich der Wasserbeständigkeit und der elektrischen Eigenschaften auch den Cellulosehydroacetaten überlegen sind. Beispielsweise besaß ein Cellulosetricster mit etwa 0,1% Stickstoffgehalt eine Wasseraufnahme von nur 2 % gegenüber 7% des gleichen, aber verseiften Produktes. Eine Prüfung der Temperaturbeständigkeit ergab. daß der Beginn der Zersetzung, die sich durch leichte Bräunung anzeigt, annähernd in dem gleichen Temperaturintervall wie bei dem verseiften Produkt, namlich zwischen 23o und 240° C, liegt.
  • Besonders wichtig ist aber, daß sich die Cellulusetriester nach der Erfindung von den Celluloschydroncetaten vorteilhaft dadurch unterscheiden, daß die dielektrischen Verluste praktisch temperaturunabhängig sind. So zeigeet sich bei einem Cellulosetriester mit etwa 0,5% Buttersäuregehalt, daß seine dielektrischen Verluste in einem- Temperaturbercicll von 2o bis So' C fast gleichmäßig 0.9% betrugen, während das gleiche, bis zur Acetonlöslichkeit verseifte Produkt ein Anwachsen der dielektrischen Verluste in demselben Temperaturintervall von 1,2 bis 3.7 % aufwies.
  • Es zeigte sich weiterhin, daß die Cellulosetricster nach der Erfindung durch Zusätze anderer Stotic in ihren mechanischen Eigenschiften günstig beeintlußt werden können, ohne das durch diese heterogenen Bestandwiie eine merkliche Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften des Cellulosetri-@stters eintritt. So besa# ein 5% Triphenyl-Phosphat enthaltender Film eines derartigen Tricsters 1% dielektrische Verluste und eine Dielektrizitätskonstante von 3.9% gegenÜber dem gleichen nicht impränierten Film, der o.9% dielektrische Verluste und eine Diclcktrizitätskonstante von 3.2% besaß.
  • Es bietet sich sollfit die Möglichkeit, beispielsweise die Isolierung einer Kupferader derart'vorzunchmcn, daß sie mit Filmbändern aus dem beschriebenen Material bewickelt und zunächst zur Entfernung Gier letzten Cailoroformreste im Vakuum erhitzt wird. Es erfolgt dann im Vakuum die Tränkung mit einem Weichmachungsmittel, das zweckmäßig annähernd die gleichen elektrischen Eigenschaften wie das lsolicrmaterial besitzt, wie z. ß. Amylacetat. Zur Homogenisierung und Entfernung der Luft wird dann bis unterhalb des Siedcpunktes des Weichmachungsmittels im Vakuum erwärmt; sodann kann auf den in gequollenem Zustand befindlichen Isolierstoff ein Bleimantel aufgebracht werden. Beispiel s 100g Cellulose werden mit 400g Eisessig. in dem o,5 g Schwefelsäure gelöst sind, einer mehrstündigen Verpülpung unterworfen. Es erfolgt dann ein allmählicher Zusatz von 400 g Essigsäurcanhydrid, das 2 g Salpetersäure gelöst enthält. Im Verlauf von 4 bis 5 Stunden, in denen die Temperatur allmählich bis auf 5o° C steigt, geht die Cellulose in eine klare viscose Lösung über, aus der sich durch Eingießen in Wasser ein flokkiger Cellulosetriester abscheiden läßt, der sich nach gründlichem Trocknen in Chloroform klar löst.
  • Der Stickstoffgehalt des Triesters beträgt etwa o,1%, sein Essigsäuregehalt 61,5 % und sein Schwefelgehalt 0,04%. Sein Zersetzungspunkt liegt bei 240° C. Ein aus einer 12%oigen Chloroformlösung hergestellter Film besaß die folgenden elektrischen Konstanten: Durchschlagsfestigkeit 125 kv/mm bei o,1 mm Schichtstärke, dielektrische Verluste 1 %, Dielektrizitätskonstante 3,2 %.
  • Aus einem unter annähernd gleichen Bedingungen hergestellten Cellulosetriacetat wurde ein Film von gleicher Schichtstärke hergestellt, der die folgenden elektrischen Konstanten hatte: Durchschlagsfestigkeit 13okV/mm, dielektrische Verluste o,8%, Dielektrizitätskonstante 4,3 %. Beispiele 1oo g Cellulose werden mit 400g Eisessig, in dem o,5 g Schwefelsäure gelöst sind, einer mehrstündigen Verpülpung unterworfcn. Es erfolgt dann ein allmählicher Zusatz von 350g, Essigsäureanhydrid, dem 5og Butyrylchlorid zu-esetzt waren. Unter sonst gleichen Bedingungen wie im Beispiel i erhält man einen Cellulosetriester in flockiger Form, der etwa o,5 ,!o Buttersäure enthält.
  • Die dielektrischen Eigenschaften eines aus diesem 'Material hergestellten Films von o, i mm Schichtstärke waren die folgenden: Durchschlagsfestigkeit 12 o kV Jmm. dielektrische Verluste o,g ,to, Dielektrizitätskonstantc 3,2 0,10-Es sei noch darauf hingewiesen, daß man zur Darstellung der überwiegend Acctylgruppen enthaltenden Triester vorteilhaft als Acetylierungsmittel Essigsäureanhydrid verwendet. das zuvor mit Fettsäuren in der gewünschten Menge umgesetzt wurde und z. B. bei der Verwendung von Stearinsäure das Stearinsäureanhydrid gelöst enthält.
  • Beispiel 3 400 g Essigsäureanhydrid werden mit 57 g Stearinsäure rund 6 Stunden im schwachen Sieden Gehalten und nach Abkühlung auf etwa 40° allmählich einer nach Beispiel 2 verpülpten Cellulose zugegeben und wie im Beispiel I weiterverarbeitet. Das getrocknete flockige Produkt kann mit Äther von überschüssiger Stearinsäure befreit werden. und es ergibt dann aus 12%iger Chloroformg, klare, elektrisch hochwertige Filme. die gegenüber einem gewöhnlichen Triacetatfilm .erhöhte Geschmeidigkeit besitzen. Der Stearinsäuregehalt dieser Produkte beträgt etwa 2 % neben etwa 6o % Essigsäure.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Elektrischer Isolierstoff, gekennzeichnet durch einen Gehalt an urverseiften Cellulosetriestern,_--die überwiegend Radikale `der Essigsäure und nur bis zu i!10 -Iol Radikale anderer organischer oder anorganischer Säuren enthalten.
DEA64890D 1932-01-27 1932-01-27 Elektrischer Isolierstoff Expired DE626677C (de)

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DE (1) DE626677C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE944741C (de) * 1937-10-02 1956-06-21 Aeg Spulenisolation fuer elektrische Maschinen und Apparate mit Baendern aus Cellulosederivaten
DE947916C (de) * 1951-12-13 1956-08-23 Siemens Ag Isolierende Zwischenlage zur Trennung von Spulen bei insbesondere ruhenden Wicklungen elektrischer Maschinen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE944741C (de) * 1937-10-02 1956-06-21 Aeg Spulenisolation fuer elektrische Maschinen und Apparate mit Baendern aus Cellulosederivaten
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