-
Als Fahrzeugschlußlicht benutzbare Sturmlaterne Es ist bereits vorgeschlagen
worden, die bekanntlich nur zu sehr niedrigen Preisen verkäuflichen Sturmlaternen
mit vom Schornstein zum Brennerunterteil führenden Luftleitungsrohren dadurch als
Schlußlicht für die vorwiegend in landwirtschaftlichen Betrieben, aber auch in gewissen
städtischen Gewerben benötigten Fahrzeuge verwendbar zu machen, daß man entweder
einen zur Hälfte rot überfangenen Glaszylinder benutzt, oder außerhalb desgewöhnlichen
farblosen Glaszylinders eine in einem schildartigen Halter angeordnete Rotscheibe
anbringt. Beide Mittel haben den Nachteil, daß sie im Verhältnis zu dem niedrigen
Verkaufspreis der gewöhnlichen Sturmlaternen außerordentlich teuer sind. Der außerhalb
des Glaszylinders anzubringende schildartige Halter mit Rotscheibe erfordert, eben
wegen der durch seine Anordnung außerhalb des Glaszylinders begründeten verhältnismäßig
großen Entfernung von der Dochtflamme, große Abmessungen sowohl für die Rotscheibe
als auch für den aus Metall bestehenden Halter, so daß der für diesen bekannten
Zusatzteil benötigte Materialaufwand sehr groß ist und die aufzuwendenden Herstellungskosten
entsprechend hoch ausfallen. Der zur Hälfte rot überfangene Glaszylinder ist, da
Rubinglas das Vielfache des gewöhnlichen Glases kostet, ebenfalls besonders teuer,
hat überdies aber noch den weiteren Nachteil, daß er infolge der bei der Fahrt auftretenden
Erschütterungen eine Drehung erfahren kann, so daß dann die rote Hälfte des Zylinders
nur noch zum Teil oder überhaupt nicht mehr nach rückwärts gerichtet ist. Andererseits
ist die Anordnung von zylindrischen Gestellen mit farbigen Gläsern im Innern des
Zylinders von Signallaternen bekannt, indessen handelt es sich bei diesen bekannten
Vorrichtungen um heb- und senkbare oder um auseinanderkläppbare und in diesem Falle
zweiteilige Gestelle, die ihrerseits außerordentlich hohe Herstellungskosten erfordern
und auch noch. je besondere und kostspielige Konstruktionen der Signallaternen notwendig
machen. Eine Verwendung dieser bekannten Einrichtungen in den wohlfeilen Sturmlaternen
ist also schon wegen der umständlichen Bauart und der den Verkaufspreis der Sturmlaternen
um ein Vielfaches übersteigenden Herstellungskosten der genannten Mittel vollkommen
ausgeschlossen, und demzufolge konnten diese Signallaternenbauarten den Gedanken,
die gewöhnlichen Sturmlaternen durch Beigabe eines einfachen und vor allen Dingen
sehr billigen Zubehörteiles auch als Fahrzeugschlußlicht verwendbar zu machen, ebensowenig
fördern wie etwa die bei einer anderen Art von ebenfalls nur zu Signalzwecken dienenden,
mit einem Blechgehäuse und einem Reflektor versehenen Laternen getroffene Befestigung
des Reflektors auf einer in dem Blechgehäuse untergebrachten durchlochten Platte,
denn auch diese zuletzt erwähnten Signallaternen erfordern außerordentlich hohe
Herstellungskosten und entsprechen auch sonst keineswegs den Bedingungen, die man
an die sogenannten SturmlaternenmitvomSchornsteinzumBrennerunterteil führenden Luftleitungsrohren
zu stellen pflegt, wobei noch darauf hingewiesen sei, daß Zweck und Einrichtung
eines Reflektors der
Wirkung und Ausbildung einer Rotscheibe grundsätzlich
_entgegeüstehen.
-
Demgegenüber verkörpert der Gegenstand der Erfindung die erstmalige
praktische Lösung der allerdings an sich bekannten, bisher aber in der Praxis noch
ungelöst gebliebenen Aufgabe, eine Benutzung der wohlfeilen Sturm-Laternen mit vom
Schornstein zum Brennerunterteil führenden Luftleitungsrohren als Fahrzeugschlußlicht
zu ermöglichen. Die mit den bekannten Mitteln nicht erreichbare, erst mit dem Gegenstand
der Erfindung geglückte Lösung der genannten Aufgabe hat übrigens den sehr wichtigen
Erfolg, daß den Sturmlaternen ein ihnen in der Praxis bislang verschlössen gebliebenes
Anwendungsgebiet eröffnet und damit der Absatz dieser mit Luftleitungsrohren versehen-
en: Sturmlaternen vergröß(Zrt und neu belebt wird. Im wesentlichen 'ist die
Erfindung darin zu erblicken, daß bei einer mit Luftlei tungsrohren und einer in
einem schild- oder rahmenartigen Halter befestigten Rotscheibe versehenen Sturmlaterne
der im Innern des Glaszylinders angeordnete, nur auf der den Glaszylinder tragenden
Platte abgestützte Halter für die Rotscheibe auf der gegebenenfalls als Sieb ausgebildeten
Tragplatte durch leicht lösbare Einsteckverbindungen befestigt ist. Hierbei kann
der- Halter der Rotscheibe an seiner unteren,, nach einer gebogenen oder gebrochenen
Linie verlaufenden Kante mit Zungen oder anderen Vorsprüngen, die in entsprechende
Öffnungen der Platte eingreifen, oder aber mit einem zum Umfassen des Brennerhutesbestimmten
Bügel bzw. einer, entsprechenden Aufbiegung versehen sein, in welch letztem Falle
nur ein Vorsprung am Halter und ein Loch oder eine rastartige Vertiefung in der
Siebplatte vorhanden zu sein braucht. Dadurch, daß. man die Löcher, Ausstanzungen
oder Rasten in der Tragplatte für den Glaszylinder in der doppelten Anzahl der am
Halter vorhandenen Zungen. oder sonstigen1Vorsprünge vorsieht und dabei symmetrisch
zu einer Mittelinio der Tragplatte anordnet, ist man in. der Lage, denselben Rotscheibenhalter
sowohl für rechts als auch für links des Fahrzeugs: anzubringende Sturmlaternen
verwenden zu können.
-
Dadurch, daß die im Innern des Glaszylinders angeordnete Rotscheibe
verhältnismäßig nahe an- die Flamme des Brenners herangerückt ist, braucht die Rotscheibe
und ihr Halter nur in geringen Abmessungen gehalten zu sein, und zwar beträgt der
Werkstoffbedarf für diese beiden Teile im vorliegenden Falle noch nicht ein Viertel
des für die Herstellung der eingangs als bekannt genannten, außerhalb des Glaszylinders
vorgesehenen. Rotscheibeneinrichtung erforderlichen Werkstoffes. Die beim Erfindungsgegenstand
nur kleine Rotscheibe, die übrigens, da sie im, Zylinderinnern geschützt liegt,
noch nicht einmal aus Hartglas zu bestehen braucht, ergibt dabei ein helleuchtendes
rotes Licht, dessen weithin sichtbarer, verhältnismäßig weit divergierender Lichtkegel
bestimmt als derjenige eines Fahrzeugschlußlichtes erkannt wird, zumal der die Rotscheibe
umgebende weiße Lichtschein, ohne das Rotlicht zu überstrahlen, einen ähnlichen
Eindruck hervorruft wie die Beleuchtung des hinteren Nummernschildes eines Kraftfahrzeugs.-
Der Erfindungsgegenstand erzielt also eine vollkommene Schlußlichtwirkung mit denkbar
geringstem Kostenaufwand, denn er läßt sich für wenige Reichspfennige herstellen
und ohne Sonderkosten in die Sturmlaterne einbauen, da hierfür nur einige bei der
Fertigung der Siebplatte kostenlos auszustanzende Löcher oder einzuprägende Rasten
benötigt werden.
-
Die Zeichnung- veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung in zwei
Ausführungsbeispielen.
-
Abb: r zeigt das eine Ausführungsbeispiel in einer senkrechten, auf
die Rotscheibe gerichteten Ansicht.
-
Abb. 2 stellt unter Fortlassung der Luftleitungsrohre dasselbe Ausführungsbeispiel
in einer rechtwinklig zu Abb. i genommenen Ansicht dar; während Abb. 3 einen Querschnitt
nach der Linie A-B der Abb. i erkennen läßt.
-
Abb. q. und 5 zeigen in einem senkrechten Schnitt und in einem der
Abb.. 3 entsprechenden Querschnitt das zweite der obenerwähnten beiden Ausführungsbeispiele.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i bis 3 ist i die zweckmäßig
mit Lufteintrittsöffnungen versehene und somit als SiebpIatte zu bezeichnende Tragplatte
für den Glaszylinder 2 einer mit den Luftleitungsrohren 3, 3 versehenen sogenannten
Hot-Blast-Sturmlaterne. Es ist aber zu bemerken, daß der Erfindungsgegenstand mit
der gleichen Wirkung auch bei einer sogenannten COId-Blast-Stuinllaterne Verwendung
finden kann. Die Rotscheibe q. ist mit ihrem aus Blech bestehenden kleinen Rahmen
oder schildartigen Halter 5 im Innern des Glaszylinders 2 angeordnet und dortselbst
auf der Trag- bzw. Siebplatte i abgestützt. Der Halter 5 besitzt zweckmäßig die
aus Abb. 3 ersichtliche Form mit den abgebogenen Seitenteilen und erhält bereits
infolge dieser Form einen sicheren Stand auf der Siebplatte i. Zur Befestigung des
Rotscheibenhalters 5 auf der das Schutzglas bzw. den Glaszylinder 2 tragenden Platte
i kann der Halter 5 am unteren Rande mit geeigneten Vorsprüngen, beispielsweise
biegbaren Zungen 6, und die. Siebplatte i an entsprechenden Stellen mit Löchern
7 für den Eingriff der Zungen @ o. dgl. versehen sein.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. ¢ und 5 ist, abweichend von
der Ausführung nach Abb. i bis 3, für die Befestigung des Halters 5
ein
am unteren Haltewand angeordneter Bügel 8 vorgesehen, der rechtwinklig zu der Platte
5 abgebogen ist und den Brennerhut 9 klemmend umfaßt. Bei dieser Ausführung braucht
der Halter 5 an seinem unteren Rand nur mit einem einzigen Vorsprung 6 und die Siebplatte
i nur mit einer einzigen Vertiefung bzw. Raste 7 für den Eingriff des einen Vorsprungs
6 versehen zu sein.
-
Um nun dieselbe Rotscheibe q. mit ihrem einfachen Halter 5 sowohl
in rechts als auch in links des Fahrzeuges anzubringenden Sturmlaternen verwenden
zu können, braucht man nur in der Siebplatte z eine mit Bezug auf die Zahl der Befestigungszungen
bzw. Vorsprünge 6 doppelte Anzahl von Löchern 7 oder Rasten und diese Löcher 7 oder
Rasten symmetrisch zu einer parallel zur Rotscheibe q. gerichteten Mittellinie anzuordnen,
so daß man die Halterplatte 5 mit der Rotscheibe q. entweder in der aus Abb. 3 ersichtlichen
Stellung oder aber auf der gegenüberliegenden, anderen Seite des Brennerhutes unter
Benutzung der in Abb. 3 unbenutzt erscheinenden Löcher 7 an der Siebplatte i befestigen
kann. Die Löcher 7 oder .die Rasten können, wie bereits erwähnt wurde, bei der Fertigung
der Siebplatte z ausgestanzt bzw. eingeprägt werden, so daß ihre Anordnung überhaupt
keine Kosten verursacht.
-
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß man bei dem Gegenstand der Erfindung
die Rotscheibe q. verhältnismäßig nahe an die Brennerfiamme heranrücken kann und
demzufolge mit sehr geringen Abmessungen sowohl für die Rotscheibe q. selbst als
auch für deren Halter 5 auskommt, wonach sich ergibt, daß die neue Einrichtung tatsächlich
mit ganz geringen Kosten hergestellt und kostenlos eingebaut werden kann.
-
Eine ungewollte Lageveränderung der Rotscheibe ist unmöglich, während
andererseits ein Wechsel der Stellung der Rotscheibe mit Rücksicht auf die Wagenseite,
an der die Sturmlaterne aufgehängt werden soll, in kürzester Zeit und ohne Benutzung
besonderer Werkzeuge bewirkt werden kann. Dabei erzielt, die innerhalb des Glaszylinders
angeordnete nur kleine Rotscheibe q. die weiter oben dargelegte hervorragende Wirkung.