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Selbstanschlußfernsprechstelle mit Kassiereinrichtung Es ist bei selbstkassierenden
Selbstanschlußfernsprechstellen bekannt, Einrichtungen vorzusehen, welche dem Stellenbenutzer
die zur Erreichung einer Verbindung notwendigen Zahlungen durch Erscheinenlassen
von Zahlen angeben. Dazu werden entweder ein vom Amt aus betätigter, auf einer Scheibe
laufender Zeiger oder Angaben benutzt, die auf der Wählscheibe gedruckt m einer
-Öffntuig des Apparatdeckels erscheinen.
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Die erste Ausführung ist für vollautomatische Anlagen unbrauchbar.
Sie bedingt die Anwesenheit einer Beamtin, die, statt die Taxe zu nennen, den Betrag
in der Zeigeinrichtung der selbstkassierenden Sprechstelle registriert.
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Bei der zweiten Ausführung ist eine jede Ziffer an eine bestimmte
Taxe gebunden. Letztere erscheint unabhängig der Reihenfolge in der Schauöffnung
und muß beglichen werden, bevor eine zweite Ziffer gewählt werden kann. Eine solche
Einrichtung ist nicht allgemein verwendbar, weil eine jede Ziffer einer bestimmten
Gebühr entspricht und nicht beliebig @in der Netzgruppenzusammensetzung verwendet
werden kann.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine Selbstanschlußfernsprechstelle
mit Kassiereinrichtung, bei deren Bedienung eine jedwelche Sucharbeit für den rufenden
Teilnehmer wegfällt. Sie besitzt eine den möglichen verschiedenen Einzahlungen entsprechende
Anzahl von optischen Signaleinrichtungen, z. B. Lampen, welche an in der Sprechstelle
befindliche Wähler angeschlossen sind, die gleichzeitig mit den Verbindungseinrichtungen
durch die Wählscheibe eingestellt werden.
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Auf beiliegender Zeichnung werden beispielsweise zwei Ausführungsformen
von erfindungsgemäß gebauten Sprechstellen dargestellt.
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Als erstes Beispiel (Fig. i) wurde ein Netz gewählt, in welchem die
drei ersten Zahlen einer' jeden Teilnehmernummer Kennziffern sind. Die dem Hauptamt
unmittelbar angeschldssenen Teilnehmer haben die Nummern 200 ooo bis 899999.
Das Außennetz beansprucht die Nummern gio ooo bis 939999.
Für den Fernverkehr
wird als erste Kennziffer die Zahl o gewählt.
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Zur Taxenbestimmung werden drei hintereinandergeschaltete und mit
selbsttätigem Rücklauf ausgerüstete Wähler ZMi, ZM-, ZM3 verwendet, deren Schaltmagnete
durch die von einem Impulsrelais JR abgegebenen Impulse nacheinander gesteuert werden.
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Die Kombination dieser Wähler untereinander führt zu bestimmten Lampen,
die während oder nach Wahl der drei Kennziffern aufleuchten.
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Der Vorgang entwickelt sich wie folgt Hebt der Rufende den Hörer ab,
so schließt sich nebst den üblichen Stromkreisen nach
der Zentrale
zur Aufnahme der Wählimpulse ein Stromstoßgäbeströmkres über das Impulsrelais IR;
das ;anzieht und über seinen Umschaltkontakt das Verzögerungsrelais VR-1 anschaltet.
Dann kann die Nummernwahl...beginnen.
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Beim Aufziehen des Impulsrelais JR wurde der Wähler ZM1 zum Impulsempfang
vorbereitet dadurch, daß-über den Umschaltkontakt des Relais JR und Umschaltkontakt
des Umschaltrelais UR-1 Battierie+ auf den Wählermagnet ZMI gegeben wurde.
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Wählt nun der Anrufende die erste Zahl, so fällt, das Impulsrelais
JR beim Ablauf der Nummernscheibe so viele Mal ab, als die Zahl Einheiten enthält.
Dabei wird der Strom, der den Wähler ZM1 durchfließt, sagen wir beispielsweise viermal,
kurz unterbrochen und der Kontaktfinger des Wählers aus der Ruhestellung in die
Stellung q. fortgeschaltet. Zu Beginn der Wahl der ersten Ziffer hat das Verzögerungsrelais
VR2 aufgezogen, «heil VR1 (mit Kupferkopf- als Verzögerungseinrichtung versehen)
während der Impulsunterbrechungen nicht abfällt. VR-9 besitzt ebenfalls Kupferkopf
und bleibt deshalb über die Dauer der ersten Zifferwahl aufgezogen. Beim Aufziehen
des Verzögerungsrelais VR' zieht das Impulszählerrelais JZR1 auf. Ist dielte erste
Ziffer gewählt, so ist das Impulsrelais JR immer noch aufgezogen, und VR2 fällt
ah. Dabei zieht das Impulszählerrelais JZR'- auf und schaltet über seinen Umschaltkontakt
das Umschaltrelais UR1 ein. Letzteres zieht auf, gibt über seinen obersten Kontakt
dem Wähler ZM1 Haltung und schaltet den Impulsgab.estromkreis über den untersten
Kontakt des Umschaltrelais UR', den Umschaltkontakt des Umschaltrelais UR= auf den
Wähler ZAI= durch. Letzterer geht in Arbeitsstellung.
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Wählt der Anrufende alsdann die zweite Zahl, so fällt das Impulsrelais
AR wieder entsprechend ab. Dabei zieht das Verzögerungsrelais VR2 auf, das Impulszählerrelais
hZR1 wird teilweise kurzgeschlossen und fällt ab, undader Wähler ZM2 wird fortgeschaltet.
Nach beendeter Impulsserie bleibt das Impulsrelais JR aufgezogen, VR2 fällt wiederum
ab und schließt dabei JZR2 teilweise kurz. Letzterer fällt auch ab.
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Beim Abfallen von JZR2 wird das Umschaltrelais UR2 leingeschaltet,
das über seinen zweitobersten Kontakt dem Wähler ZMz Haltung gibt und den Impulsgabestromkreis
nach dem Wähler ZM3 durchschaltet. Dieser geht in,4,Arb:eitstellung über.
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Beginnt der Anrufende mit der dritten Impulsserie, so fällt das Impulsrelais
JR wieder entsprechend ab. Dabei zieht zuerst wieder das VR2 auf, wobei das Impulszählerrelais
JZR1 neuerdings eingeschaltet wird. Gleichzeitig wird der Wähler ZM3 vom Impulsrelais
IR gesteuert, wodurch derselbe in die entsprechende Stellung durchgeschaltet wird.
Nach beendeter Tausenderwahl bleibt JR wieder ständig .aufgezogen, VR-' fällt ab
und schaltet JZR2 wieder ,ein. Beim Aufziehen des JZR= wird über den Umschaltkontäkt
dieses Relais und den obersten Kontakt des 1IR2 das Halterelais HR ,aufgezogen,
das über seinen oberen Kontakt dem Wähler ZM3 Haltung gibt.
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Dieser Vorgang wiederholt sich bei jeder Nummernwahl, hat aber nicht
immer den 'gleichen Ein-Ruß. Der Arm ZA1 des WählersZM1 ist mit Batterie-- verbunden.
Seine Kontaktbank ist, die Kontakte z, o und 9 ausgenommen, mit der Lampe 2o verbunden.
Daraus folgt, daß, wenn beispielsweise der Rufende eine Verbindung wünscht mit einem
Teilnehmer, der unmittelbar an das Hauptamt verbunden ist, schon bei der Wahl der
ersten Ziffer die Lampe 2o aufleuchtet. Die Einstellung der Arme ZA2 und ZA3 bleibt
im weiteren ohne Einfluß.
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Hat der Rufende eine Fernverbindung gewünscht, so hat er zuerst die
Zahl o gewählt. Der ArmZA1 wurde entsprechend eingestellt und gab auf den Arm ZA2a
Batterie +. Wurde weitergewählt, so kam dieser zweite Arm Za-° auf die Kontakte
r, 2 oder 3 zu liegen, welche unmittelbar mit den Lampen 120, 9o und 70 verbunden
sind. Am Ende der zweiten Impulsserie wußte also bereits der Rufende über die zu
bezahlende Taxe Bescheid. Die dritte Impulsserie hatte @ebenfalls die Einstellung
des Armes ZA3 zur Folge, aber ohne Beeinflussung irgendeiner Lampe, denn der Ar#n
ZA2a des Wählers ZM2 ist mit dem Kontakt g des Wählers ZM1 verbunden.
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Wünschte der Anrufende eine Verbindung mit einem Teilnehmer des Außennetzes,
so hat er zuerst die Zah19 gewählt. Dadurch wurde der zweite Arm ZA2b des Wählers
ZM2 mit Batterie -E- verbunden. je nach der zweiten Zahl wurde nun dieses Potential
auf den einen oder andern der Arme des Wählers ZM3 gegeben, was je nach der Impulsserie
das Aufleuchten der Lampen 50 oder 3o nach sich zog.
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Dem Einwerfen der Münze folgt auf bekannte Weise die Zählung des Betrages
und die Betätigung eines Relais, das die Verbindung gestattet oder nicht, je nachdem
dieser Betrag mit der gewählten Ziffer übereinstimmt oder nicht.
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Die Betätigung der Wähler ist hier elektrisch geschildert. Sie könnte
aber auch mechanisch sein, in der Weise, daß die einzelnen Wähler nacheinander--
durch die verschiedenen Betätigungen der Wählscheibe mitgenommen würden. Eine solche
Einrichtung ist in Fig. 2 der
Zeichnung schematisch angegeben. Die
Nummernverhältnisse im 1NTetz sind die gleichen wie diejenigen, die für das erste
Beispiel gewählt wurden.
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Auf einer Verlängerung der Achse der nicht dargestellten Nummernscheibe
sind drei Wähler Z1, Z°, Z3 derart angeordnet, daß ihre Arme Z,41. bis ZA3 nacheinander
durch die drei ersten aufeinanderfolgenden Betätigungen der Nummernscheibe mitgenommen
werden. Die Kontaktbänke der Wähler sind analog wie im ersten Beispiel mit Lampen
verbunden, die dem Sprechstellenbenutzer die Höhe des eingezahlten Betrages -angeben.
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Wird eine Lokalverbindung gewünscht, so kommt der Arm ZAl auf den
zweiten Kontakt zu stehen, und die Lampe 2o leuchtet auf. Die weitere Betätigung
der übrigen Arme bleibt ohne Einfluß auf die übrigen Signallampen.
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Wählt der Benutzer zuerst die Zahl 9 oder o entsprechend einer Außennetz-
oder Fernverbindung, so wird dem einen oder andern der Arme ZA2 ein Potential auferlegt,
das entweder die Lampen 70, 9o oder i-o aufleuchten läßt oder auf den einen der
Arme ZA3 gegeben wird und anläßlich der dritten Nummernwahl auf eine Lampe 3o oder
5o übertragen wird.
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Diese Einrichtung kann gleichzeitig zur Feststellung der übereinstimmung
zwischen gewählter Nummer und bezahlter Gebühr dienen.