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Apparat zur Ausführung künstlicher Atmung Die Erfindung bezieht sich
auf einen Apparat zur Ausführung von künstlicher Atmung, bei welchem eine Umhüllung
verwendet wird, welche den Körper des Kranken teilweise umschließt, den Hals, den
Kopf, die Glieder und die Partie der Genitalien jedoch frei läßt. In dieser Umhüllung
werden rhythmische Druckschwankungen erzeugt, so daß der Brustkasten und der Unterleib
des Kranken abwechselnd be- und entlastet ,verden.
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Die bisher bekanntgewordenen Vorrichtungen dieser Art waren nur für
solche Personen brauchbar, deren Leibumfang eine gewisse Grenze nicht unter- oder
überschritt. Häufig war es außerordentlich schwierig, zur Partie der Genitalien
zu gelangen, was insbesondere bei Kranken, die längere Zeit behandelt werden mußten,
eine große Unbequemlichkeit bedeutete. Schließlich wurde nicht genügend damit gerechnet,
daß der Kranke während der Behandlung häufig in verschiedene Lagen gebracht werden
mußte, insbesondere dann, wenn der Kranke auf einem einstellbaren Tisch einer Operation
unterworfen wurde.
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Diese Nachteile sollen durch die Erfindung vermieden werden, die eine
Weiterentwicklung eines der bekannten Apparate darstellt, die hauptsächlich aus
einer Tragfläche für den Rücken des Kranken und einer Haube bestehen, welche die
Form eines umgekehrten (J o. dgl. hat, welche mittels ihrer Schenkel an der Trägerfläche
gespreizt werden kann und deren Schenkel die Tragfläche dicht umfassen. Die Haube
ist dabei mit Dichtungsstoffen o. dgl. versehen, die sich an den Körper des Kranken
und an die Trägerfläche anschmiegen. Die Trägerfläche ist gemäß der Erfindung in
der Breite verstellbar, wodurch dem Körperumfang des Kranken Rechnung getragen werden
kann. Auch die Breite der Haube ist verstellbar. Hierbei ist Sorge zu tragen, ,daß
zwischen den Seiten der zu behandelnden Person und der Haube ein gewisser Zwischenraum
bleibt. Dies ist von besonderer Bedeutung, um die Bewegung des Körpers, welche von
der Atmung herrührt, während der Behandlung in keiner Weise zu behindern.
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In der nachstehenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung an Hand der Abbildungen näher beschrieben.
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Fig. i ist eine Seitenansicht des Apparates. In dieser Abbildung ist
durch gestrichelte Linien ein Kranker dargestellt, .der auf dem Rücken liegt.
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Fig.2 zeigt den Apparat im teilweisen Schnitt nach Linie II-II der
Abb. i. Manche Teile sind nicht symmetrisch dargestellt.
Fig. 3
stellt in größerem Maßstab .die Spannvorrdichtung für die Tragfläche im Querschnitt
dar.
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Fig. 4 ist "eine -Seitenansicht und Fig. 5 ein Grundriß der Spannvorrichtung.
Fig. 6 zeih im Querschnitt die Klemmvor- . richtung für die Dichtungstücher.
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Fig. 7 ist ein Querschnitt der Fig. t nach Linie VII-VII.
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Fig.8 zeigt. im Querschnitt die Einstellvorrichtung für die Haube.
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Die Vorrichtung wird von einer Säule i getragen, an welcher bei 2
ein Träger 3 drehbar gelagert ist. Am Träger ist ein Rahmen 4 befestigt, welcher
an der horizontalen Achse 5 des Trägers schwenkbar angeordnet ist., der' aber normalerweise
in .einer bestimmten eingestellten Lage mittels der Sperrung 6 gehaiten wird, 'welche
durch den Griff 7 gelöst werden kann. Der Rahmen wird am Stift 2 durch Drehen der
Kurbel 8 -der Welle 5 nach der Seite zu gedreht bzw. gekippt. Zu diesem Zweck ist
die Achse 5 mit Schraubengewinde derart versehen, .daß durch das Drehen der Achse
5 in der einen oder.' in der anderen Richtung die Achse durch einen an der Säule
i befestigten Würfel io hindurch nach der rechten oder linken Seite bewegt wird,
wodurch ein seitliches Kippen des Rahmens erzielt wird. Am Rahmen 4 ist hochklappbar
eine Platte i i angebracht, auf welche der Kranke die Beine auflegen kann. Auch
eine zweite Platte 12 ist am Rahmen aufklappbar befestigt, auf welcher der Kopf
des Kranken ruht. Die Platten i i und 12 werden in der eingestellten Lage durch
leicht zu handhabende Einstellvorrichtungen 13 bzw. 14 festgehalten. Die Platte
i i ist vorzugsweise mit einem einstellbaren Element i i i für die Füße des Kranken
versehen, das z. T. auch das Körpergewicht des Kranken trägt, wenn der Tisch i i
in eine geneigte Lage gebracht wird. Am oberen Teil des Rahmens sind zwei Schlitten
15 und 16 (Fig. 2) vorgesehen, die in der Querrichtung des Apparates gegen-und voneinander
bewegt werden können und die .eine Tragfläche aufnehmen, auf welcher der Rücken
des Kranken ruht. Diese Trag räche bildet mit den Platten i i und 12 zusammen eine
Art einstellbaren Operationstisch.
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Die Tragfläche besteht gemäß der Erfindung aus einem luftdichten Gummituch
17, das über . zwei Tragstangen 18 gespannt ist. Diese Stangen sind an Schlitten
15 und 16 befestigt, die nach Art eines Rahmens o. dgl. ausgebildet sind und in
im Rahmen 4 vorgesehenen Führungen 1.9 bewegt werden können. (Fig. 3 bis 5). An
den Längskanten des Gummituches sind Bänder 2o o. dgl, befestigt, die um Rollen
21 (Fig. 3 und 8) zum Rahmen 4 geführt sind, an welchen sie befestigt sind.
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An den Schlitten 15 und 16 sind Abschlußbleche 22 (Fig. 3) befestigt.
Sie sind mit Schraubengewinde versehenen Würfeln 23 versehen, die mit den Schraubenwindungen
der Welle 24.zusammenwirken. Diese Wellen sind am Rahmen 4 befestigt und mit einem
Rechtsgewinde für die Würfel23 des einen Schlittens und mit Linksgewinde für die
Würfel des anderen Schlittens versehen. An den Wellen 24 sind Zahnräder 25 aufgekeilt;
urn diese ist eine Kette 26 gelegt, so daß, wenn die eine Welle gedreht wird, zwangsläufig
auch die andere Welle mitgenommen wird. Die Drehung kann mittels der Kurbel 8 bewerkstelligt
werden, die zu diesem Zweck an einer der Wellen an der einen oder anderen Seite
des Tuches aufgekeilt ist. Wenn die Wellen in der einen oder anderen Richtung gedreht
werden, dann werden die Würfel an der Welle entweder gegeneinander oder voneinander
bewegt, da diese Wellen mit Rechts-bzw. Linksgewinde versehen sind. Auf diese Weise
werden die Schlitten 15 und 16 von-oder gegeneinander bewegt. Während dieser Bewegung
bleibt das Gummituch 17 infolge der Bänder 2o stets iiZ'gestreckter Lage.
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Die Tragfläche, die vom Tuch 17 und den Stangen 18 gebildet ist, wird
von einer Haube eingeschlossen, die in bekannter Weise die Form eines umgekehrten
[J hat. Die Haube besteht aus einem elastischen Blech 27, an dessen Kanten Dichtungstücher
28 befestigt sind. Die Schenkel der Haube können an den Stellen, an welchen das
Tuch an den Tragstangen 18 aufliegt, dicht gegen das Tuch 17 gepreßt werden. Um
die Schenkel gegen das Tuch 17 zu pressen, werden Hebel 29 o. dgl. (Fig. 8) verwendet,
die an den Stäben 30, welche von den Schlitten 15 und 16 (Fig. 4) getragen werden,
drehbar und verschiebbar angeordnet sind. Die Hebel 29 sind miteinander durch einen
Riemen 31 verbunden, der über die Haube geworfen ist und der angezogen werden kann,
teils um die Schenkel der Haube abwärts zu ziehen, teils um die Hebe129 derart zu
drehen, daß ihre inneren Arme die Haubenschenkel gegen die Stangen 18 pressen. Die
Hebe129 sind an den Stangen 30 .deshalb verschiebbar angeordnet, damit die Haube
längs des Tisches in zweckentsprechender Lage befestigt werden kann. Der Riemen
31 ist an der Haube geführt.
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Um die Dichtungstücher 28 genau dein Gummituch anzupassen, sind Klemmglieder
(Fg. 3 bis 7) vorgesehen, die gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus Zungen
33 o. dgl. mit einem Handgriff 32 bestehen. Die Klemmglieder werden von Klötzen
34 getragen, die an den Stäben 30 verschiebbar sind.
Die
Blöcke 34 sind mit Löchern für die Schenkel eines umgebogenen Stiftes versehen.
Der eine Schenkel des Stiftes geht durch einen Schlitz 36 des Klemmgliedes 33 hindurch.
Dieser Schenkel wird mittels Schraubengewindes von einer Mutter 37 erfaßt. Unter
der Mutter liegt ein Würfel 38. An dein Würfel 38 ist ein Griff 39 drehbar
befestigt, der mittels eines Exzenters 4o o. dgl. gegen das Klemmglied33 drückt.
Das Klemmglied 33 ruht auf der Klaue 41, die vom Schlitz 36 geführt wird und die
mit Zähnen 42 versehen ist, welche in am Block 34 vorgesehene Zähne eingreifen.
Zwischen der Klaue und dem Block ist .eine Feder 43 eingesetzt, welche die Zähne
aus-einanderzudrücken bestrebt ist. Der umgebogene Teil des Stiftes umfaßt einen
Stab 44, der zum Stab 30 parallel liegt.
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Wenn die beschriebene Klemmvorrichtung benutzt werden soll, wird der
.Griff 39 aufwärts in eine vertikale Lage geschwenkt, so daß der Exzenter 40 gedreht
wird und die Feder 43 die Klaue 41 aufwärts bewegt, wodurch das Zusammenwirken der
Zähne unteibrochen wird. Das Klemmen des Stiftes am Stab .44 ist bis zu einem gewissen
Grad dabei herabgemindert. Nun kann der Block 34 entlang dem Stab 30 so verschoben
werden, daß das Klemmglied 33 in :die gewünschte Lage kommt. Dann wird das Klemmglied
mittels des Griffs 32 nach innen, im wesentlichen in der in Fig. 3 und 5 ersichtlichen
Art, gegen das Dichtungstuch 28 gedrückt, so daß es gegen den Körper des Kranken
gedrückt wird und das Dichtungstuch sich eng an den Körper und teilweise an das
Gummituch 17 legt. Dann wird der Griff 39 in die horizontale Lage geschwenkt, wodurch
das Klemmglied abwärts gezwängt wird, und .damit.ist die Abdichtung beendet. Die
Zähne der Klauen greifen wieder ineinander. Der gebogene Teil des Stiftes 35 ist
gegen den Stab 44 gepreßt, wodurch die Klemmglieder und der Block 34 in der eingestellten
Lage gesichert sind. Zum Lösen dieser Glieder genügt, daß man den Griff 39 in eine
vertikale Lage aufwärts schwingt. Das Festklemmen wird im wesentlichen auf dieselbe
einfache Art bewerkstelligt.
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Nachdem der Kranke, auf dem Rücken liegend, auf den Tisch gelegt ist
und die einzelnen Elemente des Tisches in der erwünschten Lage sind, sorgt man dafür,
daß die Tragstangen 18 etwas seitlich vom Kranken liegen, was dadurch erzielt wird,
daß eine der Wellen 24 mittels der Kurbel 8 in der einen oder in der anderen Richtung
gedreht wird. Dadurch werden die Schlitten 15 und. 16 von- und zueinander bewegt.
Dann wird die U-förmige Haube in- passender Lage über den Brustkasten und den Unterleib
des Kranken gestülpt, so daß sie mit ihren Schenkeln sowohl den Kranken als auch
die Tragfläche einschließt. Es muß hier darauf hingewiesen werden, daß zwischen
den Seiten des Kranken und den Haubenschenkeln ein gewisser Zwischenraum verbleiben
muß, um zu ermöglichen, daß sich der Brustkasten des Kranken nach allen Richtungen
frei ausdehnen kann, ohne irgendwie in den Bewegungen, die dem stärksten Einatmen
entsprechen, behindert zu sein. Dieser Spielraum wird durch die einstellbare Tragfläche
ermöglicht, in dem die Stangen 18, an welchen die Haubenschenkel befestigt werden,
stets in eine solche Lage gebracht werden, daß sie außerhalb der Seiten rles Kranken
liegen. Sobald die Haube in die gewünschte Lage gebracht worden ist, wird der Riemen
3 1 angezogen; was zur Folge hai, daß die Haube etwas gesenkt und die Schenkel
der Haube nach innen gegen die Tragstangen 18 gedrückt werden, so daß die Schenkel
sich genau an das Tuch 17, das an den Stangen angebracht ist, anpassen. Die Klemmvorrichtungen
33 bis 43 werden dann entlang den Stäben 30 und 44 an die notwendigen Stellen
geschoben und die Klemmglieder 33 gegen die Dichtungstücher 28 nach innen gedrückt,
so daß die Tücher sich genau dem Körper des Kranken anpassen. Danach werden die
Klemmglieder festgemacht. Anschließend kann die Behandlung beginnen, die in bekannter
Weise darin besteht, daß man im Innern der Haube Druckschwankungen erzeugt. Die
Druckschwankungen werden mittels eines an der Haube befestigten Schlauches 45 von
einer zweckmäßig leicht transportablen Druck-und Saugpumpe übertragen.