DE623453C

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Publication number: DE623453C
Application number: DENDAT623453D
Authority: DE

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Stillsetzen von Druckmaschinen, insbesondere Schnellpressen, mit schwingenden Vorgreifern, bei der die schwingenden Vorgreifer mit die ordnungsgemäße Bogenanlage abfühlenden Tasteinrichtungen versehen sind, die bei Fehlanlage eines Bogens das Stillsetzen der Druckmaschine veranlassen.

Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art sind sowohl zum Abstellen des Druckzylinders als auch zum Stillsetzen der Maschine Saugluftkanäle in den schwingenden Vorgreifern angeordnet, die, sobald sie nicht durch einen Bogen abgedeckt werden, die Betätigung einer besonderen Ausrückvorrichtung infolge des Zutrittes von Außenluft einleiten.

Es ist ferner bei derartigen Vorrichtungen bekannt, durch den Eintritt der Außenluft in die Saugluftkanäle der Vorgreifer eine Sperrvorrichtung zu betätigen, mittels der die Vorgreifer in der ausgeschwungenen Stellung verriegelt werden. Hierdurch wurde ein Schaltgestänge in seiner Bewegung gesperrt, das auf eine in der Vorrichtung zum taktmäßigen Heben und Senken des Druckzylinders liegende Kupplung einwirkt, so daß der Druckzylinder in der gehobenen Stellung verblieb.

Bei diesen bekannten Vorrichtungen, bei denen bei dünnem Papier mit welligen Rändern leicht Betriebsstörungen durch Eintritt von Außenluft in die Saugluftkanäle auftreten konnten, bestand der Nachteil, daß zwischen den Vorgreifern und der Ausrückvorrichtung der Maschine umständliche und verwickelte pneumatische und mechanische Vorrichtungen erforderlich ,waren und daß besondere Kräfte zur Betätigung der Ausrückvorrichtung der Maschine ausgelöst werden mußten.

Diese Nachteile .sollen durch die Erfindung behoben werden, durch die die Aufgabe gelöst wird, die Schwingbewegung der Vorgreifer unmittelbar zum Bewegen der Ausrückvorrichtung nutzbar zu machen.

Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, daß die an den schwingenden Vorgreifern sitzenden Taster beim Fehlen des zu bedruckenden Bogens in bekannter Weise eine Senkbewegung ausführen, durch die eine an den Schwingbewegungen des oder der Vorgreifer teilnehmende Klinke o. dgl. in den Bereich eines Mitnehmers gebracht wird, wodurch die sic-h weiterbewegenden Vorgreifer mit dem Ausrückgestänge gekuppelt werden und infolge ihrer Schwingkraft das Ausrückgestänge in die Ausrückstellung bewegen.

Gemäß der Erfindung kann die Anordnung derart sein, daß an einem oder mehreren schwingenden Vorgreifern je eine drehbare Klinke angeordnet ist, die durch die 'Bewegung des an dem betreffenden Vorgreifer befindlichen Tasters mit dem Zahn einer Schaltscheibe in Eingriff gebracht wird, die auf der Schwingwelle der Vorgreifer lose

drehbar ist und am Ausrückgestänge angreift.

Für diese drehbaren Klinken kann ein Anschlag vorgesehen sein, auf den die Klinken in der Bogenübernahmestellung der Vorgreifer auflaufen, wodurch sie in die unwirksame Stellung gebracht und die Taster angehoben werden.

Die Anordnung kann ferner derart sein, »o daß diejenigen Taster, die bei Bogenwechsel außerhalb des Druckformates zu liegen kommen, mittels eines verstellbaren Anschlages außer Tätigkeit gesetzt werden können.

Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt. Es zeigen:

Abb. ι und 2 die .Vorrichtung in Seitenansicht, bei verschiedenen Stellungen der einzelnen Teile, und

ze Abb. 3 einen Schnitt nach Linie I-I der Abb. 3.

Auf einer im Gestell 1 der Maschine dreh-"bar gelagerten Hohlwelle 2 sind Hebel 3 befestigt. Diese sind durch eine Achse 4 verbunden, auf der die Vorgreifer S befestigt sind. Die bewegliche Backe 6 der Vorgreifer ist mittels eines Schaftes 7 geradlinig geführt. Zwecks öffnens der Greifer wird der Schaft 7 mittels eines gesteuerten Daumens 8 entgegen der Wirkung einer Schließfeder 9 abwärts gedruckt. ■

Die Hohlwelle 2 wird absatzweise derart gedreht, daß die Vorgreifer 5, 6 in bekannter Weise einen auf dem Anlegetisch 10 liegenden Bogen erfassen, ihn in Richtung des Druckzylinders 11 ausschwingen und ihn an die nicht dargestellten Greifer des Druckzylinders ' abgeben.

In den Hebeln 3 ist eine dünne Spindel 12 drehbar gelagert, auf der ein Rohr 13 drehbar sitzt. Auf dem einen Ende des Rohres 13 und der Spindel 12 ist je ein Hebel 14 festgeklemmt. An jedem dieser Hebel 14 ist ein Taststäbchen 15 gelenkig aufgehängt, das durch eine Bohrung im Greiferkörper 5 hindurchragt und dessen unteres Ende bei richtig von den Greifern 5 gefaßtem Bogen auf letzterem ruht. Auf dem anderen Ende des Rohres 13 und der Spindel 12 ist je ein doppelarmiger Hebel 16 bzw. 16¹ starr befestigt. Der eine Arm eines jeden dieser Hebel trägt eine Rolle 17, Diese läuft bei der . Schwingbewegung der Vorgreifer 5 in Richtung des Anlegetisches 10 auf einen am Gestellteil 1 befestigten Ansehlag 18 auf (Abb. ι), wodurch die Hebel 16, 16¹ und somit die Taststäbchen 15 in der aus Abb.i ■ersichtlichen angehobenen Stellung gehalten werden.

Der andere Arm der Hebel 16, 16¹ ist als Schaltklinke 16² ausgebildet.

Auf der Hohlwelle 2 ist eine Scheibe 19 lose drehbar angeordnet, die in der senkrechten Schwingebene einer jeden Schaltklinke 16² einen Zahn 20 besitzt. Diese Scheibe 19 trägt einen Bolzen 21, der in das gabelförmige Ende eines Winkelhebels 23 eingreift. Dieser ist um einen Zapfen 22 am Maschinengestell ι - drehbar. Das andere Ende dieses Winkelhebels ist mit einer Stange 24 gelenkig verbunden, die an der Ausrückvorrichtung der Maschine angreift.

Schwingen bei der beschriebenen Anordnung die Vorgreifer 5 in Richtung des Druckzylinders und haben sie keinen Bogen gefaßt, so finden die" unteren Enden der Taststäbchen 15, sobald die Rollen 17 die schräge Fläche des Anschlages 18 verlassen haben, keine Unterstützung mehr, und sie bewegen sich abwärts, bis der auf ihrer Anlenkungsachse am Hebel 14 drehbare Anschlag 25 sich auf den Greiferkörper 5 auflegt (Abb. 2). Da die bewegliche Greiferbacke 6 gabelförmig gestaltet ist, kann das untere Ende eines jeden Taststäbchens 15 durch die betreffende Gabelöffnung hindurchtreten, wie aus Abb. 2 ersichtlich ist. Durch die Abwärtsbewegung des Taststäbchens 15 ist die zugehörige Schaltklinke i6^a in den Bereich des Zahnes 20 geschwungen worden. Durch die weitere Schwingbewegung der Vorgreifer 5 wird die Scheibe 19 gedreht und die Ausrückvorrichtung mittels des Gestänges 23, 24 betätigt.

Da es bei der Vorrichtung nach der Erfindung möglich ist, die Taster dicht an den vorderen Bogenrand heranzubringen und da die Senkbewegung eines einzigen Tasters ausreicht, die Ausrückvorrichtung zu betätigen, kann schon bei geringer S chief lage eines Bogens das Stillsetzen der Maschine erreicht werden.

An Stelle der in Abb. 3 der Zeichnung vorgesehenen zwei Taster kann auch nur ein Taster vorgesehen sein. Es können aber auch mehr als zwei Taster verwendet werden. Die Taster 15 können auf ihren Achsen 12, 13 entsprechend der Bogenbreite eingestellt werden. Bei schmalen Druckformaten muß der außerhalb des Bogens liegende Taster abgestellt werden. Dies geschieht dadurch, daß no der auf der Anlenkungsachse des Taststäbchens 15. drehbare Anschlag 25 um 90⁰ gedreht wird, wodurch sich die Nase 25¹ dieses Anschlages auf den Greiferkörper 5 auflegt und die Abwärtsbewegung des Tasters verhindert.

Claims

Patentansprüche:

i. Vorrichtung zum Stillsetzen von Druckmaschinen, insbesondere Schnellpressen, mit "schwingenden Vorgreifern, bei der die schwingenden Vorgreifer mit

die ordnungsgemäße Bogenanlage abfühlenden Tasteinrichtungen versehen sind, die bei Fehlanlage eines Bogens das Stillsetzen der Druckmaschine veranlassen, dadurch gekennzeichnet, daß die an den schwingenden Vorgreifern sitzenden Taster (15) beim Fehlen des zu bedruckenden Bogens in bekannter Weise eine Senkbewegung ausführen, durch die eine an den Schwingbewegungen des oder der Vorgreifer teilnehmende Klinke (16²) o. dgl. in den Bereich eines Mitnehmers (19, 20) gebracht wird, wodurch die sich weiterbewegenden Vorgreifer mit dem Ausrückgestänge gekuppelt werden und infolge ihrer Schwingkraft das Ausrückgestänge in die Ausrückstellung bewegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem oder mehreren schwingenden Vorgreifern je eine drehbare Klinke (16²) angeordnet ist, die durch die Bewegung eines an dem betreffenden Vorgreifer befindlichen Tasters (15) mit dem Zahn (20) einer Schaltscheibe (19) in Eingriff gebracht wird, die auf der Schwingwelle (2) der Vorgreifer lose drehbar ist und am Ausrückgestänge (23, 24) angreift.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die drehbaren Klinken (16²) ein Anschlag (18) vorgesehen ist,, auf den die Klinken in der Bogenübernahmestellung der Vorgreifer auflaufen, wodurch sie in die unwirksame Stellung gebracht und die Taster (15) angehoben werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Taster (15) mittels eines verstellbaren Anschlages (25) außer Tätigkeit gesetzt werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen