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Vorrichtung zum Zuführen von Druckgut zum Drucktisch von Sieb druck
automaten Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um das auf einem Stapel liegende,
vereinzelte Druckgut zum Drucktisch von Siebdruckautomaten selbsttätig zuzuführen
und hierbei alle vorkommenden Störungen zu verhindern bzw. auftretende Störungen
ohne Betriebsunterbrechung zu beseitigen oder unvermeidbare Betriebsunterbrechungen
auf den kürzestmöglichen Zeitraum zu beschränken.
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Störungen im Betrieb von Druckautomaten entstehen vor allem dadurch,
daß mehrere Bogen od. dgl. des Druckguts von den von einem Schlitten getragenen
Saugköpfen erfaßt und auf den Drucktisch transportiert werden.
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Erfahrungsgemäß liegt die Grenze des Siebplandruckes bei mittleren
Druckauflagen. Somit hat eine Vollautomatisierung des Druckvorganges von der Einlage
bis zur Ablage nur dann eine wirtschaftliche Bedeutung, wenn dadurch die großen
Vorteile des Siebplandruckes, nämlich das Bedrucken der verschiedenartigsten Materialien,
voll ausgenutzt werden können. Dies bedeutet im Hinblick auf die vollautomatisch
arbeitende Einrichtung zum Einlegen von Druckgut, daß diese außerordentlich universell
arbeiten und umstellbar eingerichtet sein muß, um sowohl leichtes flexibles als
auch starres und gegebenenfalls schweres Druckgut in den Stärken von etwa 0,1 bis
3 mm einwandfrei einlegen zu können.
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Während beim automatischen Plandruck nach den üblichen Druckverfahren
die gleichzeitige Einlage von zwei Bogen den Druckvorgang nicht unmittelbar stört,
ist dies beim Siebplandruck meistens nicht der Fall; hierbei entstehen gewöhnlich
Fehldrucke und unerwünschte Unterbrechungen des Druckbetriebes, um die Maschine
wieder in betriebsbereiten Zustand zu versetzen.
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Bekanntlich müssen beim Siebplandruck die den eingelegten Bogen in
Register bringenden Anlagemarken beim Auflegen des Drucksiebes in den Drucktisch
eintauchen oder in sonstiger Weise entfernt werden. damit das Sieb nicht beschädigt
wird. Daher erfolgt die Festhaltung des an die Marken angelegten Bogens auf dem
Drucktisch mit Hilfe von Saugluft. Wenn nun aber einmal zwei Bogen eingelegt worden
sind, kann selbstverständlicherweise nur der untere, unmittelbar auf dem Drucktisch
aufliegende Bogen von dem Vakuum ausreichend fixiert werden. Der obere, darüberliegende
Bogen wird nur insoweit festgehalten, als dies die Luftdurchlässigkeit des unteren
Bogens ermöglicht. Da aber die Fixierung unzureichend ist, erfolgt zumeist eine
Verschiebung des oberen Bogens sowie beim Anheben des Siebes vom Drucktisch ein
Hängenbleiben des bedruckten Bogens am
Sieb, sei es auf Grund des Farbauftrages oder
auf Grund der statischen Aufladung des Siebes infolge Überstreichens mit der aus
Gummi bestehenden Rakel. Der untere, unbedruckte Bogen geht dann in die Ablage,
während zur Entfernung des am Sieb haftenden Druckbogens die Maschine abgeschaltet
werden muß, um weiteren Ausschuß zu vermeiden. Zumeist ist es aber auch noch erforderlich,
die Unterseite des Siebes bzw. den Drucktisch zu reinigen.
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Hieraus ergibt sich, daß die Vorrichtung für das selbsttätige Zuführen
des Druckgutes zum Drucktisch von Siebdruckmaschinen gewisse Bedingungen erfüllen
muß, um einen wirtschaftlichen Druckbetrieb zu gewährleisten und einwandfreie Ergebnisse
zu erzielen. Diese Forderungen sind: 1. die Möglichkeit der Aufnahme von mehreren
Bogen des Druckgutes durch die Einlageorgane muß ausgeschaltet oder zumindest weitgehend
herabgesetzt werden, 2. bei einer dennoch erfolgten Aufnahme von mehreren Bogen
durch die Saugköpfe der Zuführvorrichtung muß deren Transport zum Drucktisch verhindert
und eine selbsttätige Trennung der mitgenommenen überzähligen Bogen automatisch
erreicht werden.
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Da der Siebplandruck unter anderem auch das Bedrucken von solchem
Druckgut ermöglicht, das auf Grund seiner Beschaffenheit für eine automatische Ein-
wie auch Ablage bisher nicht in Betracht kam, soll die Zuführvorrichtung derart
universell arbeitend ausgebildet sein, daß sie das erwähnte Druckgut ebenfalls selbsttätig
zum Drucktisch der Maschine zuzuführen vermag, ohne daß es umständlicher Maßnahmen
bedarf, um die Maschine umzustellen.
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Es sind bereits eine Reihe von Einrichtungen bekanntgeworden, welche
die angeführten Aufgaben lösen sollen und welche auch geeignet sind, diesen Zweck
bis zu einem gewissen Grad zu erfüllen. Viele der bekannten Einrichtungen verwenden
zum vereinzelten Zuführen des jeweils obersten Bogens eines Stapels von Druckgut
Hubsauger oder Saugköpfe, bei denen ein mehr oder weniger großes bzw. ein während
des Anhebevorganges veränderliches Vakuum wirksam ist. Zur Auflockerung des obersten
Bogens während des Anhebens desselben oder kurz nachher wird Druckluft verwendet,
die vornehmlich gegen die vordere obere Kante des Stapels gerichtet ist. Um das
Vereinzeln des jeweils obersten Bogens mit größerer Sicherheit zu erreichen, wurde
auch bereits vorgeschlagen, die Blasluft zeitlich so zu steuern, daß sie erst unter
den nächsten gelüfteten Bogen tritt, wenn der vorhergehende durch das Saugbad vom
Stapel annähernd abgezogen ist. Berücksichtigt wurde hierbei auch, daß bei porösem
Papier das Ansaugen von mehreren Bogen begünstigt wird. Da solche besonderen Vorsichtsmaßregeln
bei luftundurchlässigem Druckgut nicht notwendig sind, wurde bereits vorgeschlagen,
diese Einrichtungen abschaltbar zu machen ohne die übrigen zu beeinflussen. Zum
Zweck des rechtzeitigen Ab streifens oder Abwerfens des beförderten Bogens dienen
bereits bekannte Einrichtungen, die zum gegebenen Zeitpunkt das Vakuum der Saugköpfe
durch Atmosphären- oder Preßluft zerstören.
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Alle diese bekannten Einrichtungen und Vorsichtsmaßregeln genügen
aber insbesondere bei Siebdruckautomaten noch nicht. Eine Vervollkommnung und Verbesserung
solcher bekannter Einrichtungen und die ersatzweise oder zusätzliche Verwendung
neuartiger Sicherheitsvorkehrungen ist die Aufgabe der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die nachstehend näher beschrieben ist.
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Gemäß der Erfindung liegt der die Saugköpfe tragende Schlitten der
Zuführvorrichtung beim Aufnehmen eines Druckgutbogens auf einem beweglichen bzw.
schwenkbaren Führungsschienenstück auf, dessen freies Ende mit dem Anker eines Vibrations-bzw.
Rüttelmagneten gekuppelt ist, welcher dann eingeschaltet wird, wenn das an den Saugköpfen
anliegende Vakuum auf den vorbestimmten Wert angestiegen ist.
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Die erfindungsgemäße Bogenzuführvorrichtung wird durch eine elektropneumatische
Steuerungseinrichtung gesteuert, die ein Vakuummeter enthält, auf dessen Zeigenvelle
ein halbkreisförmiger Weicheisenkern starr befestigt ist, der nacheinander in zwei
Spulen eintaucht, deren erste, vorzugsweise über eine Röhrensteuerung zuerst die
Druckluft der Druck-Blasvorrichtung vor dem Druckluftstapel abgestellt und das Vakuumsteuerungsventil
zur Erhöhung des Vakuums an den Saugköpfen beeinflußt und deren zweite, bei weiter
zunehmendem Vakuum wirksam werdende Spule vorzugsweise über eine zweite Röhrensteuerung
und über ein Relais die Druckgutzuführung vorübergehend unterbricht und die elektromagnetische
Vibrations- oder Rüttelvorrichtung einschaltet.
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Zur universellen Anwendbarkeit der Bogenzuführvorrichtung sind die
Spulen der Vibrations- bzw.
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Rüttelmagneten mit einer zusätzlichen Gleichstromwicklung versehen
und die beweglichen Führungsschienen für den Druckgutzuführungsschlitten um einen
Punkt schwenkbar gelagert, so daß bei abwärts
gezogenen Führungsschienen die Saugköpfe
am Bogenzuführungsschlitten direkt auf dem obersten Druckgutbogen aufliegen und
somit Druckgut aufnehmen können, das durch gegen den Stapel gerichtete Blasluft
nicht mehr angehoben wird.
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In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung dargestellt, welches nachstehend im einzelnen beschrieben
ist; es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der Bogenzuführungsvorrichtung einer Siebdruckmaschine,
im Bereich des Druckgutstapels, beim Aufnehmen eines Druckgutbogens, Fig.2 das Schaltschema
für die elektrische und pneumatische Einrichtung zur Steuerung der Bogenzuführvorrichtung.
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Das fahrbare Gestellll, auf welchem der Druckgutstapel 12 gelagert
ist, ist mit der Siebdruckmaschine mit Hilfe von Zentrierzapfen od. dgl. und Schnellkupplungen
verbunden.
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Die Vakuumleitung der Druckmaschine steht mit den Teleskoprohren
13, 14 und damit mit dem Saugkopfträgerrohr 15 mit den Saugköpfen 16 in Verbindung.
Das Saugkopfträgerrohr 15 ist in den beiden Rohrwinkelstücken 17, die am oberen
Ende der inneren Teleskop- bzw. Schubrohre 13 angeordnet sind, schwenkbar gelagert
und mit Hilfe von Stopfbuchsen abgedichtet.
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An den Rohrwinkelstücken 17 sind schwenkbare Lagerböcke 18 angebracht,
die an ihren beiden Enden Laufrollen 19 tragen. An einem äußeren Ende der Lagerböcke
18 ist eine Kupplungsstange 20 angelenkt, die mit einem Hebelarm 21, der an dem
in den Stopfbuchsen drehbaren Saugkopfträgerrohr 15 befestigt ist, verbunden ist.
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Die Steuerung der Einrichtung erfolgt vorteilhafterweise in Abhängigkeit
von der Neigung des Drucktisches. Erreicht dieser eine Winkellage von 00, so erfolgt
die Einschaltung der Steuerungseinrichtung durch einen 0 0-Winkellagerschalter (Anschluß
I), der über das Relais 32 und dessen Kontakt d des Relais 33 einschaltet, welches
nach Verlassen der 0 0-Drucktischlage über den Kontakt 33 a und den 12"-Drucktischwinkellagenschalter
(Anschluß II) gehalten wird.
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Dabei wird über den Relaiskontakt 33 b das Elektroventil 34, das die
Vakuumleitung öffnet und schließt, geöffnet, so daß das Vakuum an die Saugköpfe
16 gelangt. Gleichzeitig schaltet das Relais 33 mit seinem Kontakt c über Kontakt
b das Relais 35 sowie über den Druckgutwahlschalterkontakt 36 a das Elektroventil
37 ein, so daß Druckluft an die Querlufteinrichtung 22 gelangt.
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Die Querluftanordnung22 besitzt in an sich bekannter Weise zahlreiche
in einer Reihe übereinanderliegende Luftaustrittsöffnungen mit kleinerem Durchmesser
und einer obersten Öffnung mit einem größeren Durchmesser. Die Reihe der Luftaustrittsöffnungen
ist vorteilhafterweise gegen die Vertikale geneigt.
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Beim Austritt der Druckluft aus den unteren kleineren Luftlöchern
des Querluftkastens 22 wird der obere Teil des Druckgutstapels an seiner vorderen
Kante aufgelockert, wobei der oberste Bogen 23 des Druckgutstapels 12 von dem Querluftstrom,
der aus den oberen größeren Luftlöchern austritt, erfaßt und gegen die Saugköpfe
16 geblasen wird.
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Gleichzeitig betätigt die über das Elektroventil 37 freigegebene
Druckluft das Vakuumsteuerventil 40 und gelangt hierdurch in die Vakuumluftleitung,
wodurch
das Vakuum in dieser Leitung um einen bestimmten Grad herabgesetzt
wird, der durch das Handrad 41 des Vakuumsteuerventils 40 eingestellt werden kann.
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Gelangt der vom Luftstrom der Austrittslöcher der Querluftblaseinrichtung
18 hochgeblasene oberste Bogen 23 des Druckgutstapels 12 in die unmittelbare Nähe
der Saugköpfe 16, so beginnt bereits das Vakuum anzusteigen, wie das an die Vakuumleitung
angeschlossene Vakuummeter 42 erkennen läßt. Auf der Welle 43 des Vakuummeters 42befindet
sich einerseits der Zeiger 44 und andererseits ein stabförmiger, etwa halbkreisförmiger
Weicheisenanker 45, der derart angeordnet ist, daß er bei einer Drehung der Vakuummeterwelle
43 nacheinander in die Spulen 46 und 46', die in ihrem Abstand gegeneinander und
gegenüber der Nullausgangsstellung verstellbar sind, eintaucht. Dreht sich nun die
Vakuummeterwelle 43 als Folge des Ansteigens des Vakuums auf Grund des in die Nähe
der Saugköpfe 16 hochgeblasenen Bogens 23 um einen bestimmten Winkel, so taucht
der Anker 45 in die Steuerspule 46 ein, wodurch unmittelbar über die Röhrensteuerung
47 und den Druckgutwahlschalter 36 c das Relais 48 eingeschaltet und über dessen
Kontakt das Relais 35 geschaltet wird, wodurch das Elektroventil 37 geschlossen
wird, was eine Absperrung der Druckluft zur Querlufteinrichtung 22 zur Folge hat.
Gleichzeitig wird auch das Vakuumsteuerventil40 geschlossen, wodurch unmittelbar
das Vakuum an den Saugköpfen 16 auf einen gewissen Wert anwächst. Dadurch erfassen
die Saugköpfe 16 den obersten, hochgeblasenen Bogen 23 des Druckgutstapels ganz
und halten ihn infolge des ausreichend bemessenen Vakuums während des nachfolgenden
Transportes fest. Nach dem Einschalten des Verzögerungskontaktes 48 d wird über
das Relais 32 und dessen Kontakt b der Einschaltimpuls für den Rakeldrucklauf gegeben
(Schluß II), nach dessen Beendigung sich auch das Sieb von dem Drucktisch mit dem
bedruckten Bogen trennt, d. h., daß beide die zuvor eingenommene 0 0-Winkellage
verlassen.
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Die mechanisch mit den beweglichen Organen der Druckmaschine verbundenen
Teile und insbesondere die Teleskoprohre 13, 14 und die von diesen bewegten Teile
nehmen mittels der Saugköpfe 16 den aufgenommenen Bogen 23 mit und führen diesen
auf der oberen Seite des Drucktisches zu den Anlagemarken.
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Die Saugköpfe 16 erhalten ihre richtige Höhenlage in bezug auf die
Blaslufteinrichtung 22 bei der Lage C und ihre Führung bei der Bewegung in Richtung
des Pfeiles E durch die Führungsschienen 49, die die Laufrollen 19 des Bogentransportschlittens
führen.
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Bei der Schwenkbewegung der Rohre 13, 14 werden die inneren Rohrel3
aus den äußeren Rohrenl4 herausgezogen. Nach dem Verlassen der Führungsschienen49
werden die Laufrollenl9 in beiderseits des Drucktisches angeordneten Führungsschienen
50 geführt. Durch die Hebelanordnungl8, 20, 21 werden die Saugköpfe 16 stets in
der richtigen Winkellage und parallel zum Drucktisch gehalten. Durch eine entsprechende
Einstellung erhalten die Saugköpfe 16 auch bei der Ansaugung der Bogen vom Stapel
12 die gewünschte Stellung. Dies ist besonders wichtig bei der Aufnahme starrer,
schwererer Materialien. wie z. B. Bleche, Hartpappe od. dgl. Bevor der Drucktisch
seine Endlage bei 15° erreicht, schaltet der 12°-Winkelschalter (Anschluß II) die
Verbindungsleitung zum Halten des Relais 33 durch einen
Ausschaltimpuls ab, wodurch
das Elektroventil 34 und damit das Vakuum in der Vakuumleitung abgeschaltet wird.
Das in den Leitungen noch befindliche Vakuum hält den an den Saugköpfen 16 hängenden
Druckgutbogen 23 noch so lange, bis beim Herausziehen der inneren Teleskoprohre
13, die in diesen angeordneten Öffnungen 24 aus den axial verstellbaren Stopfbuchsen
25 heraustreten, wodurch das Vakuum plötzlich zusammenbricht und der Bogen auf den
Drucktisch abgeworfen wird. Der genaue Zeitpunkt bzw. die entsprechende Winkellage
des Drucktisches, bei der der an den Saugköpfen 16 hängende Bogen 23 abfallen soll,
kann durch die Lage der axial verschiebbaren Stopfbuchsen 25 bzw. deren oberen,
die Freigabeöffnungen 24 steuernden Kanten. eingestellt werden.
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Wenn der Drucktisch seine Endlage bei einem Winkel von 150 erreicht
hat, wird die Bewegung umgekehrt, so daß er sich nunmehr wieder der 0 0-Winkellage
nähert. Dabei wird der Transportschlitten für das Druckgut über die Teleskoprohre
13, 14 zurückgeführt, um diesen wieder in die Stellung C zu bringen. Von da an beginnt
das dargestellte Spiel von neuem.
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Für den Fall, daß ein zweiter und gegebenenfalls ein dritter Bogen
von dem Querluftstrom erfaßt und hochgeblasen sein sollte, so fallen diese gewöhnlich
durch ihr Eigengewicht beim Abschalten der Querluft auf den Druckgutstapel 12 zurück.
Dies ist aber nur dann möglich, wenn die Saugköpfe 16 nicht von Anfang an an das
hohe Betriebsvakuum angeschlossen sind. Wäre dies der Fall, bestünde die Gefahr,
daß auch trotz vorzeitigen Abschaltens der Querluft mit dem ersten aufgenommenen
Bogen noch ein zweiter Bogen angesaugt wird. Durch die beiden Maßnahmen zusammen,
nämlich das vorzeitige Abschalten der Querluft und die an sich bekannte Verringerung
des Vakuums zu Beginn der Übernahme des Druckgutes durch die Saugköpfe und die anschließende
Umschaltung auf volles Betriebsvakuum ist die Gewähr dafür gegeben, daß gewöhnlich
nicht mehrere, voneinander unabhängige Bogen zusammen von den Saugköpfen 16 erfaßt
werden.
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Tritt aber doch der Fall ein, daß zwei oder mehrere Bogen an der
Schnittkante des Druckgutes zusammenhängen und dadurch von den Saugköpfen 16 zusammen
aufgenommen werden, so steigt das Vakuum in der Vakuumleitung nicht auf seinen normalen
Wert, sondern einen höheren Wert an, weil nun jedes Durchsaugen verhindert ist.
Dadurch taucht der Weicheisenanker 45 durch die Steuerspule 46 hindurch auch noch
in die Steuerspule 46" ein, wodurch über die Röhrensteuerungsanordnung 53 und den
Druckgutwahlschalterkontakt 36 d das Relais 32 eingeschaltet wird, das über den
Relaiskontakt 48 b gehalten wird. Das Relais 32 trennt dabei über den Kontakt 32
b die Rakeleinschaltung (Anschluß III), wodurch die Druckmaschine zunächst zum Teil
vorübergehend stillgesetzt wird. Gleichzeitig wird das Relais 33 durch Relaiskontakt
32 d abgeschaltet, so daß das Elektroventil 34 geschlossen wird und die Saugköpfe
16 von der Vakuumleitung abgeschaltet werden. Schließlich wird noch über den Relaiskontakt
32 c Wechselstrom an die Wechselstromwicklungen 54 der Magnetspulen55 angelegt,
wodurch die Weicheisenkerne 56 der Magnetspulen 55 in Schwingungen versetzt werden.
Diese werden unterstützt durch Federn 57, die gegen einen Federteller 58 an
den
mit den schwenkbar gelagerten Führungsschienen 49 verbundenen Stützen59 anliegen.
Dadurch werden die Führungsschienen 49 und über sie der Transportschlitten und somit
auch die Saugköpfe 16 in Vibration versetzt, und zwar einmal in der Richtung der
Pfeile G-H und zum anderen infolge der Hebelverbindung 18, 20, 21 in der Richtung
der Pfeile C-F. Dies hat auf die von den Saugköpfen 16 aufgenommenen Bogen, die
noch aneinanderhaften, eine starke, rüttelnde und walkende Wirkung, so daß hierdurch
eine Trennung der Bogen voneinander erreicht wird.
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Nachdem die am oberen Bogen anhaftenden, mitgenommenen Bogen abgefallen
sind, sinkt das Vakuum wieder auf den Normalwert zurück, wodurch der Weicheisenkern
45 aus der Steuerspule46' heraustritt. Das Relais 32 wird noch über den Relaiskontakt
48 b gehalten. Ist das Vakuum so weit gefallen, daß der Weicheisenkern 45 auch aus
der Steuerspule 46 heraustritt, fällt das Relais 48 und über dessen Kontakt b auch
das Relais 32 ab. Hierdurch erfolgt die Rakeleinschaltung (Anschluß III) über den
Kontakt 32 b, der Wechselstrom an den Wicklungen 54 der Magnete 55 über den Relaiskontakt
32 c wird abgeschaltet und das Relais 33 über den Kontakt 32 d wieder eingeschaltet,
so daß sich das Funktionsspiel ständig wiederholen kann, und zwar so lange, bis
sich die automatische Trennung der miteinander verbundenen Bogen vollzogen hat.
Sollte aus irgendwelchen Gründen eine Trennung der Bogen nicht möglich sein, so
wird in bekannter Weise nach geraumer Zeit eine Signalvorrichtung automatisch betätigt,
um das Bedienungspersonal auf die Betriebsstörung aufmerksam zu machen.
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Es ist selbstverständlich, daß bei der Einlage von starrem und schwerem
Druckgut, wie z. B. Blech-, Hartpappe-. Kunststoff- oder dergleichen Tafeln, diese
in den meisten Fällen nicht gegen die Saugköpfe 16 mit Hilfe der Querlufteinrichtung
22 geblasen werden können. Um solches Druckgut aufnehmen und einlegen zu können,
müssen die Saugköpfe 16 jeweils auf die oberste Tafel abgesenkt werden, was durch
ein Abwärtsschwenken der Führungsschienen 49 in Richtung des Pfeiles G erfolgt,
wobei diese den Transportschlitten mitnehmen.
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Beim Bedrucken der erwähnten Materialien wird der Druckgutwahlschalter
36 in Richtung des Pfeiles I eingelegt, wodurch an Stelle der Einschaltung des Querluftventils
37 nunmehr die Gleichstromwicklungen 60 der Elektromagnete 55 wirksam werden, welche
die Weicheisenanker 56 in die Spulen 50 hineinziehen und dabei über die Stangen59
die Führungsschienen49 nach unten mitnehmen, so daß die Saugköpfe 16 auf die oberste
Tafel des Druckgutstapels zur Auflage kommen. Beim Aufsetzen der Saugköpfe 16 werden
diese an die Vakuumleitung angeschlossen wodurch in dieser das Vakuum ansteigt.
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Durch die Umschaltung des Druckgutwahlschalters 36 ist über dessen
Kontakt c auch die Steuerspule 46 außer Betrieb gesetzt worden und deren Funktion
von der Steuerspule 46' übernommen worden, die nunmehr über die Röhrensteuerung
53 an dem Relais 48 liegt. Die Steuerspule 46' ist über 36d vom Relais 32 getrennt
worden. Beim Erreichen eines Vakuums in der Vakuumleitung, welches infolge der geringeren
Luftdurchlässigkeit gegenüber dünnem, bogenförmigem Druckgut, beispielsweise aus
Papier, einen höheren Wert besitzt, taucht der Weicheisenanker 45
entsprechend tief
in die Steuerspule 46' ein, wodurch über die Röhrensteuerungsanordnung 53 das Relais
48 eingeschaltet wird. Über dessen Kontakt wird das Relais 35 eingeschaltet, das
über die Kontakte 35 b und 36 a die Gleichstromwicklungen 60 der Elektromagnete
55 abschalten. Durch die Federn 57 werden die Führungsschienen 49 wieder nach oben
gedrückt, wobei gleichzeitig die Wechselstromwicklungen 54 über die Kontakte 48
c, 336 b und 335 a eingeschaltet werden, so daß die Weicheisenanker 56 und damit
die Führungsschienen 49 sowie der Transportschlitten in Vibration versetzt werden,
um dadurch die infolge Adhäsion an der aufgenommenen Tafel eventuell noch anhaftenden
weiteren Tafeln abzuschütteln.
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Inzwischen wurde auch die Verzögerungseinrichtung des Relais 48 d
eingeschaltet, die über den Relaiskontakt 32 b den Rakelvorlauf eingeleitet hat.
Zugleich wird durch die gleiche Verzögerungseinrichtung über Kontakt 48 c die Wechselstromvibration
des Transportschlittens abgestellt.
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Falls zufällig innerhalb der Verzögerungszeit durch die Vibration
die von den Saugköpfen 16 aufgenommene Tafel von diesen abgefallen sein sollte,
so wiederholt sich das Spiel von Anfang an.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zeichnet sich, wie die Erfahrung
gezeigt hat, durch einen verhältnismäßig einfachen Aufbau und durch eine große Betriebssicherheit
aus, so daß Störungen des automatischen Druckbetriebes nur äußerst selten vorkommen.
Dadurch ist es möglich, die Druckmaschine außerordentlich rentabel arbeiten zu lassen,
insbesondere, wenn größere Auflagenhöhen zu drucken sind.
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Andererseits läßt sie sich mit wenigen Handgriffen an die Druckmaschine
anschließen bzw. abnehmen, um schnell von der automatischen Einlage auf die Handeinlage
und umgekehrt übergehen zu können.