DE622C - Absperrvorrichtung für Wasserleitungen - Google Patents

Absperrvorrichtung für Wasserleitungen

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DE622C
DE622C DE000000000622DA DE622DA DE622C DE 622 C DE622 C DE 622C DE 000000000622D A DE000000000622D A DE 000000000622DA DE 622D A DE622D A DE 622DA DE 622 C DE622 C DE 622C
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  • Self-Closing Valves And Venting Or Aerating Valves (AREA)

Description

1877.
Klasse 85.
L. MEYER in HÖCHST a. M. Absperrvorrichtung für Wasserleitungen.
. Patentirt im Deutschen Reiche vom ii. September 1877 ab.
Die Vorrichtung gehört zur Gattung der Ventil-Verschlüsse oder Ventil-Hähne vmd ist in der Folge der Kürze halber einfach Hahn genannt.
Der Hahn soll in erster Ordnung als selbstthätige Absperr - Vorrichtung bei sogenannten Rohr- oder Lauf-Brunnen verwendet werden, welche mit Wasserleitung verbunden sind und zur Entnahme von Wasser dienen. Es ist der Hahn, unter dieser Rücksicht gezeichnet, mit entsprechenden Verbindungsenden versehen. Es kann der Hahn jedoch auch unter unwesentlicher Aenderung der Ein- und Ausgänge anderen Zwecken dienen, z. B. könnte er als gewöhnlicher Zapfhahn zur Verwendung kommen. Durch die eigenthümliche Construction des Apparates soll erreicht werden, dafs beim Schliefsen des Hahnes der Rückstofs auf die Zuleitung, besonders bei Leitungen, welche unter hohem Drucke stehen, auf ein Minimum reducirt werde, ohne Anwendung eines zweiten Apparats (Windkessels u. s. w.).
ι, ι ist das Gehäuse des Hahnes von cylindrischer Form, versehen mit dem Stutzen 2 zum Anschlüsse der Auslaufröhre und dem Stutzen 3 zum Anschlüsse der Zuleitungsröhre. 4, 4 ist eine cylindrische Hülse, welche concentrisch mit dem Gehäuse in dessen Mitte sich befindet, nach unten sich in den Stutzen 3' fortsetzt und in einem flantschenartigen Fufse 3" ausläuft, mittelst welchem der Apparat befestigt werden kann.
Das Gehäuse 1,1 ist innen glatt und cylindrisch ausgebohrt, die Hülse 4, 4 ist, soweit sie innerhalb des Gehäuses sich befindet, auf der Aufsenfläche glatt und cylindriscb abgedreht und durchaus, auch in ihrer Verlängerung 3', glatt und cylindrisch ausgebohrt. Die obere Kante der Hülse 4, 4 ist abgedreht und bildet" den Ventilsitz.
Das Ventil besteht im wesentlichen aus dem cylindrischen Körper 5, 5 mit dem Deckel b b, welcher den Ventilsitz des Ventilköpers bildet und dem tellerartigen Kolben a a am unteren Ende. Der Ventilkörper 5, 5 ist innen abgedreht, so dafs er genau über die Hülse 4, 4 pafst. Der tellerartige Kolben α α ist an seinem Umfange abgedreht, genau passend in das Gehäuse. Bei vvv hat der Ventilkörper zwei, drei oder vier Löcher, deren Form nach oben zugespitzt ist und deren Spitzen nahe der Fläche des Ventils endigen. Die Querschnitte dieser Löcher sollen zusammen etwa % bis */3 gröfser sein, wie der Querschnitt des Ventildurchganges. In dem Kolben α α sind, gleichmäfsig vertheilt, feine Löcher angebracht, welche eine Communication der Räume über und unter den Kolben herstellen.
Ueber dem Ventile sitzt ein Kolben 6, 6, welcher genau in dem Halse des Deckels 7, 7 des Hahns pafst. Der Kolben enthält eine Nuth eingedreht zur Aufnahme einer Leder-Manschette. An vier Stellen des unteren Theiles des Kolbens und an vier Stellen des oberen Theiles sind schräge laufend, die Löcher dddd eingebohrt, welche mit vier in die Ventilstange eingefräfsten Nuthen correspöndiren. Duch diese Löcher und Nuthen ist eine Communication zwischen dem Hahn-Gehäuse und dem Räume über dem Kolben 6, 6 hergestellt.
Die Ventilstange q ist derart beschaffen, dafs sie durch den Ansatz bei / den Kolben durch denjenigen bei g den Ventilkörper horizontal herührt. Durch die Mutter m, welche auf der Ventilstange sitzt, werden die unter dem Sitze befindliche Lederscheibe, der Ventil-, körper 5, 5 und der Kolben 6, 6 zur Ventilstange befestigt. Nach unten setzt sich die Ventilstange fort und nimmt an ihrem Ende den kleinen Kolben h auf, dessen Leder-Manschette nach aufwärts gebogen ist.
Bei e hat die Ventilstange einen Bund, auf welchem die Gewichte 10 sitzen. Oben endet die Stange mit einem' Charnier i, an welches die Zugstange angeschweifst wird, die mit einem Hebelwerk irgend welcher Art in Verbindung steht.
Der Gehäusedeckel 7, 7 ist auf das Gehäuse aufgeschraubt und auf gewöhnliche Weise mit Leder oder Gummi gedichtet. In dem Halse des Ventildeckels findet der Entwässerungs-Kolben 6, 6 Aufnahme. Am oberen Ende ist eine Stopfbüchse 8, 8 angebracht. Ferner sind im Deckelhalse, dicht über dem niedrigsten Stande des Entwässerungs-Kolbens, vier Löcher c c c angebracht.
Gebrauch und Wirkungsweise. Durch die Richtung der Pfeile ist der Eintritt und Austritt des Wassers angedeutet. Wird die
Ventilstange gehoben bis die obere Fläche des Entwässerungs-Kolbens 6, 6 an die untere Fläche der Stopfbüchsen-Hülse anstöfst, so ist das Ventil ganz geöffnet, das Wasser wird am Stutzen 3 eintreten, durch die Hülse 4, 4 strömen, durch die nun über dem Ventilsitze sich befindenden Löchern -ν ν υ nach dem Stutzen 2 in das Steige- oder Ausflufs-Rohr entweichen. Die Manschette des Entwässerungs-Kolbens schliefst die Entwässerungs-Löcher im Halse der Stopfbuchse. Unter dem Kolbentheile α α des Ventilkörpers wird sich anfangs ein luftverdünnter Raum bilden, der nach und nach von dem durch die kleinen, im Kolben befindlichen Löcher eindringenden Wasser ausgefüllt wird. Hört der Zug an der Kolbenstange zu wirken auf, so werden die Gewichte dieser Stange, der Zugstange und der aufgelegten Gewichte 10, das Ventil herabzudrücken suchen. Diesem Drucke entgegen wirkt das unter dem Kolben α α befindliche Wasser, welches nur langsam durch die im Kolben befindlichen feinen Löcher in den Raum über den Kolben entweichen kann. Die Folge wird sein, dafs der Ventilkörper nur allmälig herabsinken und die Ventilöffnung schliefsen kann. Da die Löcher ν ν ν im Ventilkörper die angegebene, nach oben spitz zulaufende Form haben, so wird auch das Wasserquantum, welches durch das Ventil strömt, bei dem Niedergange des letzteren stets abnehmen und ein Minimum betragen, ehe die Ventilöffnung durch den Ventilsitz ganz geschlossen ist. Damit die aufzulegenden Gewichte 10 bei hohem Drucke in der Leitung nicht allzu schwer zu werden brauchen, ist der Entlastungs-Kolben h am unteren Ende der Ventilstange angebracht.
Durch Regulirung der Gewichte, durch die Vermehrung oder Verminderung der Löcher im Kolben α α oder durch deren Erweiterung oder Verengung kann ein schnelleres oder langsameres Niedergehen oder Schliefsen des Ventils bewirkt werden. Ebenso kann durch entsprechende Aenderung der Querschnittsformen der Löcher ν ν ν im Ventilkörper die succesive Verringerung des Quantums des durchfliefsenden Wassers beim Niedergang des Ventils beschleunigt oder vermindert werden. Je langsamer das Ventil abschliefst und je stetiger zugleich das Quantum durchfliefsenden Wassers abnimmt, je geringer wird beim Schliefsen des Ventils der Rückschlag auf die Leitung sein. Die Construction des Apparats erlaubt eine Regulirung dieser Functionen derart, dafs innerhalb gewisser Druckgrenzen ein Apparat dienen kann, so dafs mit wenigen Sorten dem praktischen Gebrauche Genüge gethan wird.
Ist der Hahn ganz geschlossen, so nimmt auch der Entwässerungs-Kolben seinen niedrigsten Stand ein, die Löcher im Halse der Stopfbüchse (c c c) werden frei und das im Steigrohre enthaltene Wasser wird durch die im Kolben befindlichen Löcher d dd d und die Löcher c c c entweichen; der Brunnen wird bis zur frostfreien Tiefe entwässert, sofern der Hahn selbst in dieser Tiefe angebracht ist.
Da im Sommer solche Entwässerung nicht nöthig ist, man aber gerade in dieser Jahreszeit gerne Wasserverluste vermeidet, so würde es zweckmäfsig sein, die Entwässerung abstellen zu können. Dies kann bei dem vorliegenden Hahn leicht dadurch erzielt werden, dafs man die Löcher c c c mit Gewinde zur Aufnahme von Schrauben versieht. Man darf dann nur im Sommer diese Löcher mittelst bereit gehaltener Schrauben schliefsen.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Die Form des Ventils 5, 5, die Art wie es über die Hülse 4, 4 gestülpt ist, das Anbringen der Löcher ν ν ν im Ventilkörper, deren zugespitzte Form, die Verbindung des Kolbens a a mit dem Ventilkörper, die Combination aller dieser Theile untereinander, sowie die Construction der Absperr-Vorrichtung überhaupt, wodurch die beschriebene Wirkung ermöglicht wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE000000000622DA 1877-09-10 1877-09-10 Absperrvorrichtung für Wasserleitungen Expired - Lifetime DE622C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE622T 1877-09-10

Publications (1)

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DE622C true DE622C (de)

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Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE000000000622DA Expired - Lifetime DE622C (de) 1877-09-10 1877-09-10 Absperrvorrichtung für Wasserleitungen

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DE (1) DE622C (de)
  • 1877

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