DE622648C

DE622648C - Herstellung von Phosphortrichlorid aus Ferrophosphor

Info

Publication number: DE622648C
Application number: DEC49432D
Authority: DE
Inventors: Dr Richard Mueller
Original assignee: Chemische Fabrik Von Heyden AG
Current assignee: Chemische Fabrik Von Heyden AG
Priority date: 1934-07-17
Filing date: 1934-07-17
Publication date: 1935-12-03

Description

Herstellung von Phosphortrichlond aus Ferrophosphor Es ist bekannt, daß man beim Überleiten von Chlor über Ferrophosphor unter geeigneten Bedingungen Phosphortrichlorid und Ferrichlorid erhält. Die Abtrennung des wertvollen Phosphortrichlorids vom Ferrichlorid bereitet jedoch Schwierigkeiten, da die beiden Chloride Molekularverbindungen bilden, die gemeinsam destillieren. Man hat deshalb vorgeschlagen, den Ferrophosphor bis zum Phosphorpentachlorid bzvv. Ferrichlorid zu chlorieren und durch nachträgliches Erhitzen mit überschüssigem Ferrophosphor zu reduzieren, so daß Phosphortrichlorid abdestilliert werden kann. Bei diesem Verfahren sind zwei Arbeitsvorgänge, die Chlorierung und die darauffolgende Reduktion, notwendig, und das ist der Grund, daß diese Methode keinerlei technisches Interesse hat (s. Ullinann, Enzyklopädie der technischen Chemie, ?. Auflage, VIII, Seite 371, 5. Abschnitt).
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Alkalichloride, die in wässeriger Lösung mit Ferrochlorid bzw. Ferrichlorid Doppelsalze bilden, auch bei höherer Temperatur beständig sind, so daß über ihnen der Dampfdruck des Ferrichlorids soweit herabgesetzt ist, daß es gelingt, in ihrer Gegenwart das Phosphortrichlorid in einem Arbeitsvorgang eisenfrei zu erhalten. Man hat daher nur nötig, den Ferrophosphor mit dem betreffenden Salz, also z. B. mit Kochsalz, zu mischen und dann zu chlorieren. Es bildet sich zunächst Natriumferrochlorid und bei weiterer Chlorierung Natriumferrichlorid. In beiden Salzen ist das Eisen so fest gebunden, daß selbst bei 40o° C - wenn überhaupt - dann nur Spuren von Ferrichlorid in das abdestillierende Phosphortrichlorid gelangen. Durch einmalige Fraktionierung mit einer Kolonne lassen sich diese leicht beseitigen. Man erhält in hoher Ausbeute wasserhelles, eisenfreies Phosphortrichlorid.
Um Verluste an Phosphor, die bei Bildung des schwerer sublimierenden Phospborpentachlorids eintreten würden, zu verhindern, arbeitet man am besten so, daß ein überschuß von Chlor vermieden wird.
Man wird also das Verfahren zweckmäßig °i Gegenstromprinzip durchführen und das Ferrosphosphor-Kochsalz-Gemisch gegen den Chlorstrom bewegen. Ein Überschuß von Chlor kann so sicher vermieden werden.
Selbstverständlich ist dieses Verfahren auch zur Herstellung anderer Phosphorhalogenide geeignet.
Beispiel r zoo Teile Ferrophosphor (23'i, P) und 7o Teile Kochsalz werden im Chlorstrom auf etwa q.30° C erhitzt. Man erhält fast eisenfreies Phosphortrichlorid. Geringe Mengen Eisen werden durch einmaliges Fraktionieren abgetrennt. ` Beispiel 2 ioo Teile Ferrophosphor (23 °/o P) und ioo Teile Kaliumchlorid werden ini Chlorstrom auf etwa 43o° C erhitzt. Man erhält eisenfreies Phosphortrichlorid.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Phosphortrichlorid durch Chlorierung von Ferrophosphor, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Gegenwart von Alkalichloriden oder Stoffen, aus denen diese gebildet werden, chloriert. z: Veffähren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man kontinuierlich nach dem Gegenstromprinzip arbeitet.