DE622403C - Verfahren zum Entschwefeln von Viskosekunstseide - Google Patents

Verfahren zum Entschwefeln von Viskosekunstseide

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DE622403C
DE622403C DEST50369D DEST050369D DE622403C DE 622403 C DE622403 C DE 622403C DE ST50369 D DEST50369 D DE ST50369D DE ST050369 D DEST050369 D DE ST050369D DE 622403 C DE622403 C DE 622403C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F11/00Chemical after-treatment of artificial filaments or the like during manufacture
    • D01F11/02Chemical after-treatment of artificial filaments or the like during manufacture of cellulose, cellulose derivatives, or proteins

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entschwefeln von Viskosekunstseide Zum Entschwefeln von Viskosekunstseide verwendete man früher allgemein Schwefelnatrium und Natronlauge. Diese Entschweflungsmittel haben den Nachteil, daß die Faser stark aufquillt und demzufolge chemisch und vor allem mechanisch leicht angegriffen werden kann. Soll die gesamte Nachbehandlung auf den Spulen durchgeführt werden, so kann man bei Verwendung der genannten Alkalien als Entschweflungsmittel nur keramische Spulen oder Spulen aus säurefestem Stahl verwenden, weil dies die einzigen Stoffe sind, die weder vom Spinnbade noch von diesen Alkalien angegriffen werden.
  • In neuerer Zeit zieht man es vor, statt dessen die Alkalisalze schwacher Säuren=zu benutzen. Diese haben dieselbe entschwefelnde Wirkung wie die genannten Alkalien, weil sich in ihrer wäßrigen Lösung Alkali hydrolytisch abspaltet. Infolge der geringeren Alkalität quillt jedoch die Faser nicht so stark auf, so daß chemische Angriffe auf die Kunstseide und vor allem mechanische Faserbeschädigungen nicht so leicht eintreten können. Auch Spulen, Bottiche usw. werden weniger angegriffen als von Schwefelnatrium und Natronlauge, wenn auch der chemische Angriff angesichts der hohen Temperatur des Entschweflungsbades noch sehr beträchtlich ist.
  • Gemäß der Erfindung werden nun zum Entschwefeln folgende Stoffe verwendet, wobei in der üblichen Weise verfahren wird, indem-man eine il/,- bis -prozentige Lösung bei 8o bis go° Temperatur r bis a Stunden zur Einwirkung bringt: r. Die Salze der Schwefelsäureester der hochmolekularen Alkohole und ihre Derivate, z. B. das Natriumsalz des Schwefelsäureesters des Octadekanols C"H"-CH.-O-S03Na, wie es unter dem eingetragenen Warenzeichen Gardinol von der Firma H. Th. Böhme, Chemnitz, in den Handel gebracht wird.
  • a. Die Fettsäureester der niedrigen aliphatischen oxysulfonsauren Salze und ihre Derivate, z. B. der Olsäureester des oxäthylsulfonsauren Natriums C1,H33-CO-O-CH2-CH2-S03Na, wie er unter dem eingetragenen Warenzeichen Igepon A von der I. G. Farbenindustrie verkauft wird.
  • 3. Die Fettsäureester der niedrigen aliphatischen amidosulfonsauren Salze und ihre Derivate, z. B. das Ölsäureamid des aminoäthansulfonsauren Natriums C17H"-CO-NH-CH,-CH2-S 03Na, wie es unter dem eingetragenen Warenzeichen Igepon T gleichfalls von der I. G. Farbenindustrie vertrieben wird. q.. Die Neutralsalze der Fettsäureamide des unsymmetrischen.- Dialkyldiaminoäthans und ihre Derivate, z. B. das salzsaure (essigsaure, milchsaure usw.) Ölsäureamid des unsymmetrischen Diäthyldiaminoäthans C17H33-CO'-XH-CH.,-CH.,-N(CZH5),#HCl(CH.COOH, ...), wie es unter dem eingetragenen Warenzeichen Sapamin C H, Sapamin A, Sapamin M S usf. von der Firma Gesellschaft für chemische Industrie in Basel in den Handel gebracht wird.
  • Die Entschweflung mit den genannten Stoffen hat gegenüber der Entschweflung mit den Alkalisalzen schwacher Säuren den Vorteil, daß die Stoffe in wäßriger Lösung vollkommen neutral reagieren, so daß ein Angriff auf Spulen, Bottiche usw. kaum stattfinden kann.
  • Man hat zwar bereits vorgeschlagen, mit neutralen Stoffen zu entschwefeln, z. B. mit Alkoholdämpfen und alkoholischen Lösungen von Glycerin, Traubenzucker und Rohrzucker (amerikanische Patentschrift 1651404 und französische Patentschrift 655 7a9). Diese Entschweflungsmittel sind jedoch im praktischen Betrieb niemals zur Anwendung gekommen, schon deshalb nicht; weil bei den zur Entschweflung erforderlichen-hohen Temperaturen umfangreiche Rückgewinnungsanlagen für den verdampften Alkohol notwendig. Bind, dann aber auch wegen der Feuergefährlichkeit und schließlich wegen des viel zu hohen Preises des Alkohols als Lösungsmittel im Verhältnis zum Wasser.
  • Die angegebenen Stoffe sind dem Fachmann als Netz- und Avivagemittel bekannt. Obwohl bereits vorgeschlagen worden ist, andere Avivagemittel, -wie Seife, Türkischrotöl und Marsedler Seife, zum Entschwefeln zu verwenden, so konnte doch mit diesen Stoffen im praktischen Betrieb nicht mit Er= folg gearbeitet werden. Der chemische Angriff dieser Stoffe auf Spulen, Bottiche usw. ist zwar nicht größer als bei den anderen Alkalisalzen schwacher Säuren; die .gelösten Metalle bilden jedoch hier mit den Fettsäuren und Fettsäurederivaten unlösliche Salze, die sich in Form von Schmieren auf der Seide niederschlagen.
  • Demgegenüber findet bei der Entschweflung mit den angegebenen Neutralsalzen ein Angriff auf Spulen, Bottiche usw. praktisch überhaupt nicht statt, und soweit noch Spuren von Metallen in das Entschweflungsmittel gelangen, so bilden sie mit diesem lösliche Verbindungen, die die Kunstseide nicht verunreinigen können.
  • Die eben geschilderten Vorteile der angegebenen Stoffe treten zwar bereits bei ihrer Verwendung als Avivagemittel in Erscheinung, so daß man vielleicht behaupten könnte, es habe nahegelegen, diese Vorteile auch beim Entschwefeln sich zunutze zu machen, nachdem einmal der Vorschlag, mit Avivagemitteln zu entschwefeln, gemacht worden war. Es ließ sich jedoch keineswegs voraussehen, daß gerade diese modernen Avivagemittel sich zum Entschwefeln eignen würden, im Gegenteil: Es mußte vielmehr angenommen werden, daß sie zum Entschw efeln ungeeignet sind, weil sie im Gegensatz zu Seife, Türkischrotöl und Marseiller Seife sich nicht hydrolytisch spalten, also die bekannte Entschweflung durch Alkaliwirkung überhaupt nicht ausüben können. Daß diese Stoffe in ihrer wäßrigen Lösung kein Alkali abspalten, ist allgemein bekannt und unter anderem von B e r t s c h in der Zeitschrift für angewandte Chemie 193z,. Nr. a3, Seite 488, ausdrücklich hervorgehoben worden; diese Eigenschaft beruht darauf, daß es sich um Alkalisalze ziemlich starker Säuren (Sulfonsäuren) handelt.
  • Überraschenderweise hat es sich aber herausgestellt, daß die genannten Stoffe trotzdem als Entschweflungsmittel wirken. Die entschwefelnde Wirkung kommt bei den Stoffklassen i bis 3 schon den freien Sulfonsäuren zu; bei der Stoffklasse 4. ist es für das Entschwefeln an sich gleichgültig, ob in der Lösung überhaupt Säure anwesend ist, ob gerade die zur Bildung des Salzes erforderliche Menge Säure oder ein Säureüberschuß vorhanden ist und welche Säure zur Salzbildung verwendet wird. Um aber den Angriff auf Spulen, Bottiche usw. zu vermeiden, verwendet man gemäß der Erfindung in allen Fällen neutrale Entschweflungsbäder.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht ferner darin, daß nach der Entschweflung mit den angegebenen Stoffen das Auswaschen des Entschweflungsmittels und das bisher darauffolgende Avivieren unterlassen wird, so daß also das Entschweflüngsmittel gleichzeitig die Aufgaben des Avivagemittels übernimmt.
  • Statt des bisherigen Entschweflungsbades, der beiden darauffolgenden Wasserbäder und des Avivagebades tritt also ein einziges Bad, welches gleichzeitig zum Entschwefeln und Avivieren dient. Hierdurch wird der Arbeitsgang wesentlich vereinfacht, der Wasserverbrauch, der bei der Kunstseidenerzeugung bekanntlich sehr umfangreich ist, erheblich vermindert und auch eine Ersparnis an Anlagekosten erzielt. Darüber hinaus wird auch die Faser wegen der geringeren Anzahl der Bäder sehr geschont.
  • Die bekannten Vorzüge der genannten Stoffe als Avivagemittel kommen bei gleichzeitiger Verwendung zum Entschwefeln ganz besonders zur Geltung. Vor allem ist das. # e ichzeitige Entschwefeln und Avivieren mit demselben Behandlungsbade dann vorteilhaft, wenn man die gesamte Nachbehandlung auf der Spule oder im Topf durchführt, weil es dabei ganz besonders auf die Reinheit der Behandlungsflüssigkeiten ankommt. Die nach der Erfindung nachbehandelte Kunstseide zeichnet sich außer durch ihre Sauberkeit noch ganz besonders durch Weichheit und Geschmeidigkeit aus.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verwendung der Salze der Schwefelsäureester der hochmolekularen Alkohole und ihrer Derivate oder der Fettsäureester der niedrigen aliphatischen oxysulfonsauren Salze und ihrer Derivate oder der Fettsäureamide der niedrigen aliphatischen amidosulfonsauren Salze und ihrer Derivate-oder der Neutralsalze der Fettsäureamide des unsymmetrischen Dialkyldiaminoäthans und ihrer Derivate in -%väßriger Lösung zum Entschwefeln von Viskosekunstseide.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das übliche Auswaschen des Entschweflungsmittels unterbleibt.
DEST50369D 1933-01-12 1933-01-13 Verfahren zum Entschwefeln von Viskosekunstseide Expired DE622403C (de)

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