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Gleiswaage mit einer Anhaltevorrichtung für das Fahrzeug in seiner
Wiegestellung Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Verbesserung der in dem
Patent 611 893 dargestellten und beschriebenen Gleiswaage mit einer Anhaltevorrichtung
für das Fahrzeug in seiner Wiegestellung.
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Bei der erwähnten Gleiswaage mit Anhaltevorrichtung werden bei der
Bremsung .des rollenden Fahrzeuges die unter dem Einfluß von Federn o. dgl. stehenden
Bremsschienen gegen die Innenseite der Spurkränze der Fahrzeugräder gepreßt, bevor
die Wägeschienen die Spurkränze erfaßt haben. Es besteht daher bei der genannten
Ausführung der Übelstand, daß schief spurende Fahrzeuge auch in diesem Zustande
durch die Waage von den Fahrschienen abgehoben werden, wobei leicht die Spurkränze
an den Fahrschienen anliegen bleiben und hierdurch naturgemäß unrichtige Wägungen
verursachen. Man hat versucht, durch feste Zwangsschienen vor und auf der Waage
die Fahrzeuge beim Auflaufen über .der Waage in die für eine einwandfreie Wägung
richtige Lage zu zwingen, jedoch hatten diese Bemühungen nicht den erwünschten Erfolg.
Andererseits hat man auch, um ein Einklemmen stark abgenutzter Spurkränze zwischen
Wäge- und Fahrschienen zu vermeiden, den zwischen beiden genannten Schienen bestehenden
Spielraum möglichst klein gewählt, was für ein unbehindertes Einlaufen des Fahrzeuges
von Nachteil ist.
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Alle diese Mängel werden durch die Einrichtung gemäß der Erfindung
behoben. Letztere besteht darin, daß zum Zwecke einer genauen Wägung von auch einseitig
auf die Fahrschienen aufgelaufenen und abgebremsten Fahrzeugen die die Anhaltevorrichtung
tragende Wiegehrücke in bei Wiegebrücken ohne eine solche Vorrichtung bekannter
Weise pendelnd gegenüber dem Brückenhebelsystem aufgehängt ist, so daß auch derartig
einseitig erfaßte und gehobene Fährzeuge infolge der pendelnden Aufhängung der Wiegebrücke
durch Rückkehr des Gestänges derselben in die senkrechte Lage in eine klemmlose
Wiege-Lage gebracht werden, Hierdurch werden Klemmungen zwischen Fahr- und Wägeschiene
vermieden und somit Falschwägungen ausgeschlossen. Ein weiterer Vorteil der pendelnden
Aufhängung der Wägeschiene besteht darin, daß der zwischen Wäge- und Fahrschienen
bestehende Spielraum wesentlieh
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kann, so daß ein unbehindertes' Autolaufen des Fahrzeuges gewährleistet ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in den Abb. i bis 3 im Querschnitt
in einer Ausführungsform bei verschiedener Arbeitsstellung dargestellt.
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i ist die Wiegebrücke, und 2 ist die Entlastungsschwinge. Mit 3 sind
die horizontal beweglichen Bremsschienen, mit d. die letztere beeinflussenden Bremsfedern,
mit 5 bis 12 die Einrichtung zur Betätigung der Bremsschienen md mit 13 und 1q:
der Druckknopf bzw. der Mittelstützbock zum Heben und Senken der Wiegebrücke bezeichnet.
15 ist die die Wiegeeinrichtung tragende Pendelvorrichtung mit den Pendelgehängen
16.
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Wie bereits oben erwähnt wurde, werden bei der Bremsung des Fahrzeuges
die Bremsschienen 3 durch die Federn q. gegen die Innenseite- der Spurkränze gepreßt,
bevor die auf der Wiegebrücke i sitzenden Wägeschienen die Spurkränze erfaßt haben.
Steht nun das Fahrzeug so. einseitig auf dem Gleis, daß die Spurkränze der Fahrzeugräder
die Fahrschienen einseitig berühren, so drückt sich die frei pendelnde Wiegebrücke
r infolge des Druckes der zuerst zur Anlage kommenden Bremsschiene auch nach- der
Seite, und die vorher lotrecht stehenden Pendelgehänge 16 nehmen zwangsläufig eine
Schrägstellung ein. In dieser Stellung der Wägeeinrichtung wird das Fahrzeug gehoben.
Nachdem die Wägeschienen das Fahrzeug von den Fahrschienen gehoben haben, nehmen
die Pendelgehänge I6 wieder ihre lotrechte Stellung ein, und die das Fahrzeug tragende
Wiegebrücke pendelt in die für die unbehinderte und einwandfreie Wägung richtige
Lage; in der Klemmungen zwischen Wägeschienen und Fahrschienen oder Anhaften des
Spurkranzes an letzteren ausgeschlossen sind.
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Bei der in Abb. i dargestellten Arbeitsstellung ist die Waage entlastet
und die Gleisbremse gelöst. Der Spurkranz des Fahrzeugrades liegt einseitig an der
linken Fahrschüene an, und die Bendelgehänge 16 hängen lotrecht.
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Bei der Arbeitsstellung nach Abb. 2 ist die Wiegebrücke i so weit
angehoben, daß die Bremsschienen 3 mittels der Federn 4 gegen die einseitig anliegenden
Spurkränze des Fahrzeuges gepreßt werden. Die Wiegebrücke ist - in diesem Falle
nach links verschoben worden, und die Pendelgehänge 16 haben eine schräge Stellung
eingenommen.
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Abb.3 zeigt die Waage vollständig in Wiegestellung. Das Fahrzeug ist
durch die Wägeschienen von den Fahrschienen abgehöben worden, und die Piendelgehänge
16 haben wieder ihre lotrechte Stellung eingenommen, wodurch die Wägeschiene
und somit das auf ihr ruhende Fahrzeug in die für die Wägung richtige und ungehemmte
Lage gebracht wurde.
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Durch die genannte Einrichtung können Gleisbremsen mit Wiegevorrichtung
auch in Kurven eingebaut werden, was bisher unmöglich war.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellte und beschriebene
Einrichtung, sondern es kann die Bremsung des Fahrzeuges auch durch Entlastungsvorrichtungen
irgendwelcher Art, wie Kniehebelentlastung o. dgl., erfolgen, die von Hand, elektrisch,
pneumatisch oder hydraulisch gesteuert werden. Bedingung ist nur, daB die Wägeeinrichtung
pendelnd aufgehängt ist, so daB letztere stets in die für- eine einwandfreie Wägung
erforderliche richtige Lage pendeln kann, auch bei Abhebung eines einseitig aufgelaufenen
Fahrzeuges.