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Fördervorrichtung für Formkästen. Die Erfindung bezieht sich auf eine
Fördervorrichtung für Formkästen, durch deren Anwendung die Herstellung namentlich
von Massenguß eine wesentliche Verbilligung erfährt. Bei dem bisherigen Verfahren
stellt der Former .die gefüllten Kästen unweit der Formmaschine auf dem Fußboden
auf. Zum Fortschaffen der von einem Former am Tage fertiggestellten Kästen von der
Formerei in die Trockenkammer braucht ein Arbeiter etwa 2 Stunden, und ebensolange-
brauchen später die Kernzuleger, um die Kästen aus der Trockenkammer einzeln wieder
vorzuholen. Diese Beförderung der Formkästen in die Trockenkammer von hier nach
den Zulegern und schließlich wieder von .der Putzerei zu den Formern wird ,durch
die vorliegende Vorrichtung vereinfacht und beschleunigt und dadurch bedeutend verbilligt.
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Es sind bereits einfache auf Schienen fahrbare Wagen zum Auflegen
einzelner Formkästen bekannt geworden, um das Fortschaffen derselben von der Formmaschine
zur Trokkenkammer usw. zu erleichtern, jedoch ist
diese Einrichtung
für schwere Formkästen bestimmt, für die Massenformerei jedoch nicht geeignet.
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Für die Herstellung von Massenguß sind Gießereianlagen mit selbsttätiger
Fördervorrichtung für die Formen bekannt. Hierbei finden maschinell angetriebene
endlose Fördervorrichtungen Verwendung, deren Anlage sehr kostspielig ist und für
die meisten Gießereien nicht in Frage kommt. Die gleichen Vorteile bietet aber die
vorliegende Fördervorrichtung für Formenkästen, die mit geringen Mitteln zu beschaffen
ist und, welche in den verschiedenartigsten Gießereianlagen ohne weiteres in Gebrauch
genommen werden kann, ohne erst bauliche Veränderungen vornehmen zu müssen.
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Bei der neuen Vorrichtung stellt .der Former die Formkästen von der
Maschine unmittelbar auf ein Gestell, was leichter vonstatten geht als das Aufstellen
auf den Fußboden. Die Kästen werden nun nicht einzeln in die Trockenkammer geschafft,
sondern das ganze gefüllte Gestell wird mittels eines besonderen Wagens dorthin
gefahren. Dieser ist mit konsolartigen Armen versehen, welche unter die wagerechten
Träger greifen und mittels eines angelenkten Hebels in der Höhenlage verstellbar
sind, so daß das Anheben und Absetzen des Gestells bequem vorgenommen werden kann.
Mit der Anhebevorrichtung ist eine Greifervorrichtung vereinigt, welche die auf
dem Gestell hochkant stehenden schmalen Formkästen beim Anheben selbsttätig von
oben her faßt, damit sie beim Umherfahren des Wagens nicht seitlich umfallen, wodurch
der Formsand herausfallen würde. Beim Absetzen .des Gestells gibt die Greifervorrichtung,
welche mit Kastenhalter bezeichnet wird, ,die Formkästen selbsttätig wieder frei.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführung des Förderwagens mit dem zugehörigen
Regal veranschaulicht, es zeigt: Abb. i den Wagen von der Seite, Abb. a die Vorderansicht
desselben und Abb. 3 den Grundriß, Abb.4 den Wagen mit dem angehobenen, mit Formkästen
gefüllten Gestell, Abb.5 eine schaubildliche Ansicht des Gestells und des Wagens.
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Der viereckige Rahmen a des aus Formeisen gebauten Wagens ist mit
4 Schwenkrollen b versehen, welche zweckmäßig federnd gelagert sind oder auf Gummireifen
laufen, um Erschütterungen von den Formkästen fernzuhalten. An dem Aahmen a sind
die beiden senkrechten Säulen c festgenietet, und an diesen sind mittels dreier
Hebel d Parallelsäulen e angelenkt, deren drei wagerechte Arme f unter die Längsträger
g des Gestells greifen. In Abb. z ist das aus den Säulen e und Trägern f bestehende
Traggestell niedrig eingestellt, so daß der Wagen bequem in ein bereitstehendes
Gestell hineingefahren werden kann, um dasselbe aufzunehmen. Die unteren Hebel d
sitzen fest auf der an den Säulen c gelagerten Welle la und ebenso der Hebel
i,
an dessen Gabel k der Handhebel l zum Anheben des Traggestells angelenkt
ist. Während des Fahrens mit dem Wagen wird der Handhebel L, wie Abb. i zeigt, hochgestellt.
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Der Kastenhalter besteht aus den an den Säulen c angelenkten zweiarmigen
Hebeln in, deren längere Arme .sich mit Querstangen n von oben auf die Formkästen
o legen (Abb.4), und zwar mit einem gewissen Druck, da der kürzere Arm der Hebel
m durch Gelenkstangen p mit den Fußhebeln d des Traggestells verbunden sind. Sobald
das Traggestell mittels des Handhebels l angehoben wird, werden die Querstangen
si. durch die Hebelwirkung auf die Formkästen o herabgedrückt, so daß letztere beim
Abfahren nicht umfallen können. Die Querstangen n sind von unten vorteilhaft mit
einer elastischen Schicht, etwa Filz oder Gummi, versehen, damit ein sicheres Festklemmen
der Formkästen stattfindet.
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Beim Niederdrücken des Handhebels l zum Zweck, das Gestell anzuheben
.und die Formkästen festzuklemmen, wird der Hebet i in seiner äußersten Lage durch
eine an der Säule c angebrachten Exzenterscheibe r festgestellt, welche sich schon
durch ihr Eigengewicht selbsttätig auf den Hebel i herabdreht und ihn erst nach
Zurückziehen von Hand beim Absetzen .des Gestells wieder freigibt. Dabei werden
dann auch die Haltestangen i selbsttätig wieder zurückgedreht.