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Einrichtung zur Herstellung von Isolierplatten aus Holzfaserbrei Die
Herstellung von Gegenständen aus Holzfaserstoff ist .teils im Tauchverfahren, teils
im Gießverfahren bekannt, wobei man sich auch schon schwenkbarer Formen bediente,
sowie der Absaugung des Wassers und der Abstoßung des Förmlings durch Luft. Zur
Herstellung von größeren, vorzugsweise ungepreßten Isolierplatten aus Holzfaserstoff,
z. B. in der Größe von 122X237 cm bei i2,5 mm Dicke, ließen sich die bisherigen
Einrichtungen nicht verwenden. Die Hauptschwierigkeit bei der Herstellung derartiger
großer Isolierplatten liegt darin, die große, schwere Menge des wässerigen Holzfaserbreie.s
Gießformen in abgemessenen Mengen zuzuführen und den weichen, verhältnismäßig dünnen
Förmling zwischen dem Niederschlag der festen Bestandteile des Gießbreies in die
Gießform und der Wegnahme desselben aus der Fdrm zur künstlichen Trocknung desselben
an einem anderen Ort zu schonen und doch ein schnelles Herstellen vieler großer
Isolierplatten hintereinander zu ermöglichen. Dies wird nach vorliegender Erfindung
durch eine Einrichtung erzielt, bei welcher mindestens ein ortsfester, um eine horizontale
Achse schwingbarer Formrahmen mit einem über den Formrahmen fahrbaren Gießrahmen
und einem unter eine Fülleitung und über den Gießrahmen fahrbaren Füllkasten zusammenspielt.
Hierdurch wird der erstrebte Zweck erreicht. In der Zeichnung ist der Gegenstand
der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt und zeigt: Fig. i eilten
Längsschnitt, Fig.,-> einen Querschnitt, Fig. 3 eine Einzelheit, Fig. q. die Einzelheit
in anderer Stellung und Fig.5 schematisch eine Einrichtung mit vier Formrahmen.
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Es ist i ein Füllkasten, der auf einer Fahrbahn 15 fahrbar ist und
unten durch eine kegelförmige Strahlverteilerplatte 6 abgeschlossen ist, die an
einem Zuge 7 hängt, so daß beim Freigeben des Zuges 7 die Verteilerplatte 6 sich
nach unten bewegt zur unteren öffnung des Füllkastens. Letzterer kann als Meßkasten
ein zur Gießung einer Platte genügendes Quantum Brei aufnehmen und eine durch einen
Schwimmer betätigte - Flüssigkeitsstandanzeigevorrichtung besitzen. An einer Stelle
über der Fahrbahn i 5 befindet sich das Ende einer Fülleitung 5. Auf der Fahrbahn
i 5 ist ferner in einem Fahrgestell 8 ein Gießrahmen 2 aufgehängt. Diese Aufhängung
ist irgendwie z. B. durch Kabel und Rollen derart ausgebildet,, daß z. B. durch
einen Handhebel der Gießrahmen 2 in seinem Fahrgestell 8 etwas vertikal gehoben
und gesenkt werden kann. Zwischen Ständern 9, welche die Fahrbahn 15 tragen, ist
in den Ständern durch eine Handkurbel io schwenkbar
und irgendwie
in horizontaler Lage feststellbar ein Formrahmeli 3 angeordnet, der einen Siebboden
i i besitzt, unter dem er als Saug-- und Druckkasten 12 ausgebildet und an eine
nicht dargestellte biegsame Leitung angeschlossen ist, um abwechselnd Saug- oder
Drucklift auf den Siebboden i i wirken zu lassen. Der Formrahmen hat einen an ihm
befestigten Rand in Höhe der Dicke der zu gießenden Platte.
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Nach den Darstellungen der Fig.3 und q. haben der Formrahmen 3 und
der Gießrahmen 2 Flanschen 13 und 14, wobei an den Flanschen 13 des Gießrahmens
2 Bolzen 17 fest sind, die in Löcher 16 der Flanschen 14 des Formrahmens 3 eingreifen
können. So können Gießrahmen und Formrahmen durch vertikale Bewegung des ersteren
gegen seitliche Verschiebung aneinandergekuppelt werden.
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Unter dem Formrahmen 3, 12 ist, soweit nach unten irgendwie z. B.
durch Kurbel, Kabel und Rollen verstellbar, daß !er ein Schwenken des Formrahmens
um i8o° nicht hindert, ein Tisch ¢ angeordnet. Dieser kann bei umgeschwenktem Formrahmen
so weit aus der in Fig. i und 2 mit gestrichelten Linien angedeuteten Lage in die
durch ausgezogene Linien dargestellte Lage gehoben werden, daß er nur wenig unter
die dann untenliegende Oberfläche des Siebbodens i i zu liegen kommt.
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Es können mehrere Formrahmen 3 in der gleichen Fahrbahn 15 nebeneinander
angeordnet sein, wie deren in Fig. 5 vier Stück I, II, III und IV angedeutet sind.
. Dann ist die Arbeitsweise der Einrichtung beispielsweise folgende Der Gießrahmen
2 wird über den Formrahmen I gefahren und durch vertikale Senkung mit demselben
nach Fig.3 und q. gekuppelt. Gleichzeitig ist der Füllkasten i bei hochgezogener
Verteilerplatte 6 unter den Breizubringer 5 gefahren' und mit Holzfaserbrei gefüllt
worden. Nun wird nach Schließung der Leitung 5 der Füllkasten i über den auf dem
Formrahmen I stehenden Gießrahmen 2 gefahren und die Schnur 7 (Fig. i) freigegeben.
Dadurch bewegt sich die Verteilerplatte 6 durch das Gewicht des Breies -nach unten.
Nun stürzt der Brei von oben über die Verteilerplatte 6, welche sich in der in Fig.
i durch gestrichelte Linien dargestellten Lage befindet, und verteilt sich nach
allen Seiten fast horizontal in den Gießrahmen, wodurch eine gleichmäßig dicke Schichtabsetzung
auf dem Siebboden im Formrahmen erzielt wird.
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Der gleiche Gießrahmen wird dann auf den Formrahmen II gefahren, der
sich noch in der Lage mit dem Siebboden nach oben befindet, und inzwischen fährt
der unter der Leitung 5 wiedergefüllte Füllkasten i über den Formrahmen II, wo sich
derselbe Guß vollzieht. Inzwischen ist beim Formrahmen I die Absaugung aus dem Förmling
vollendet und der Formrahmen I wird in die Lage umgeschwenkt, welche er in Fig.
S bei den Formrahmen II und II besitzt. Da die Saugong im Basten 12 noch besteht,
bleibt der Förmling an dem Siebboden nach unten hängen.
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Nun wird der -Tisch q., auf dem wegnehmbar eine nicht dargestellte
Drahthürde liegt, bis zum Förmling in die Stellung bei Formrahmen III gehoben, die
Saugleitung geschlossen und die Druckleitung geöffnet. Hierdurch wird der Förmling
von dem Siebboden abgestoßen und auf der Hürde abgelegt. Formrahmen 2 und Tisch
q. mit Hürde und Förmling kehren nun in die Anfangsstellung gemäß Formrahmen IV
zurück, worauf die Hürde mit dem Förmling z. B. in einen Trockenofen gefahren werden
kann. Darauf wiederholt sich derselbe Gießprozeß bei den Formrahmen III und IV.
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Die Zahl der ortsfesten, aber schwenkbaren Formrahmen zu einem Fülllasten
und einem Gießrahmen kann eine beliebige sein.