-
Formereianlage Gegenstand der Erfindung ist eine Formereianlage für
Massenherstellung von Gußformen sowie die besondere Ausgestaltung einer für diesen
Zweck dienenden Formmaschine.
-
Es sind an sich schon Formereianlagen bekannt, bei welchen endlose
Förderketten zum Bewegen der Formkastenhälften dienen, wobei oberhalb der Förderketten
eine Formsandpresse angeordnet ist, welche mit der Formvorrichtung derart zusammenarbeitet,
daß der Vorwärtsgang der Förderkette und das Arbeiten der Formvorrichtungen schrittweise
im gleichen Arbeitstakt erfolgt.
-
Bei der Anlage gemäß der Erfindung werden die paarweise aufeinandersitzenden
leeren Ober-und Unterkasten auf dem oberen Trumm eines in Absätzen angetriebenen
waagerechten Fördermittels, z. B. einer Förderkette, die zwischen den Säulen einer
senkrecht wirkenden Presse hindurchgeht, bis in die Nähe der Formpresse befördert,
während die Modellplatte auf einem senkrecht zu dieser Förderbahn verschiebbaren
Fahrgestell ruht, dessen Bahnachse die Förderbahn in der senkrechten Mittelachse
der Presse in einem gewissen Abstande kreuzt. Durch ein vorteilhaft schwenkbar angeordnetes
Hebezeug wird der der Presse zunächst liegende leere Oberkasten abgehoben und auf
die Modellplatte gesetzt, alsdann der zugehörige Unterkasten mit Sand gefüllt und
durch Vorschub der Förderkette in richtige Arbeitsstellung zur Presse gebracht.
Der gleichzeitig mit Sand gefüllte, auf der Modellplatte ruhende Oberkasten wird
sodann mit dieser mittels des Fahrgestells über den Unterkasten hinweg in Arbeitsstellung
gebracht, worauf die Presse in Gang gesetzt und die Sandfüllung beider Kasten festgepreßt
wird. Alsdann wird der Oberkasten samt Modellplatte, die sich nach Rückgang des
Preßkolbens durch das in Schwebe gehaltne Fahrgestell selbsttätig von dem Unterkasten
abheben, mittels des Fahrgestells in ihre vorige Stellung zurückgebracht. Der Unterkasten
wird durch den nächsten Hub der Förderkette aus der Presse heraus weiterbefördert,
durch ein Hebezeug wird der Oberkasten von der Formplatte abgehoben und auf den
Unterkasten gesetzt, nachdem in diesen gegebenenfalls Kerne eingelegt wurden, um
mit ihm zusammen weiterbefördert zu werden, und die Form ausgegossen. Am Ende der
oberen Kettenbahn angelangt, gleiten die Formkastenpaare nach unten auf die untere
Kettenbahn, werden auf ihr zurückbefördert, am entgegengesetzten Ende beim Übergang
auf den oberen Kettentrumm entleert, und der Kreislauf beginnt von neuem.
-
An der Presse können durch Verwendung zweier Modellplatten und Fahrgestelle
zwei Former abwechselnd die Presse benutzen, so daß die doppelte Leistung mit ihr
erzielt wird.
-
Durch die Arbeitsweise der Anlage nach der Erfindung wird gegenüber
den bekannten Anlagen ähnlicher Art eine erheblich gesteigerte Leistung erzielt.
-
Die Zeichnung stellt eine beispielsweise Ausführungsform der Anlage
nach der Erfindung dar-
Abb. z und 2 zeigen im senkrechten Längsschnitt
und in Draufsicht schematisch die neue Vorrichtung.
-
Abb. 3 ist ein senkrechter Querschnitt nach A-B der Abb. 2 nebst Ansicht
der Presse. Abb. q. ist ein senkrechter Querschnitt durch Ober- und Unterkasten
mit dazwischensitzender Modellplatte. In den Abb. 5 bis 7 ist in verschiedenen Schnitten
schematisch der Vorgang des Hebens, Schwenkens und Entleerens der Kastenpaare am
vorderen Ende der Kettenbahn veranschaulicht.
-
Zwischen den vier Säulen der Presse z ist eine waagerechte Förderbahn
durchgelegt, die aus zwei endlosen Ketten 3 besteht, deren Glieder über vier gegeneinander
fliegend angeordnete Kettenrollen q. laufen und deren Gelenkbolzen 5 von Kette zu
Kette durchgehen. Der Antrieb dieser Doppelkette erfolgt absatzweise durch die Kolbenstange
eines in der senkrechten Mittelebene zwischen beiden Ketten waagerecht gelagerten
Zylinders 6, die mit Klinken 7 hinter die Gelenkstangen 5 greift und die Ketten
bei jedem Doppelhub um eine Kettenteilung vorwärts zieht. Diese Schaltvorrichtung
kann mit Druckwasser, Preßluft o. dgl. betrieben werden und wird von Hand gesteuert.
-
Auf der Kettenbahn 8 gelangen die leeren Formkastenpaare 32, deren
Unterkasten durch hakenartige Bügel 33 mit den Gelenkbolzen 5 der Kette verbunden
sind, vor die Presse. Hier wird vermittels eines an einer der Pressesäulen 2 angelenkten,
um diese schwenkbaren Hebezeuges io der Oberkasten o vom Unterkasten u abgehoben,
über die Modellplatte m
geschwenkt und auf diese zentriert herabgelassen.
Die Modellplatte ruht dabei auf einem Fahrgestell zi, das auf waagerechten Schienen
ia läuft, die senkrecht zur Transportkette stehen. Das Fahrgestell wird zwischen
den Säulen 2 unter den Preßkolben geschoben; es ist so hoch, daß die Modellplatte
beim Einfahren über den Unterkasten weggeht, der inzwischen ebenso wie der Oberkasten
mit Sand gefüllt und durch einen Hub der Fördervorrichtung bereits in Arbeitsstellung
unter den Preßkolben gebracht worden ist. Damit sich nun beim Preßhub Fahrgestell,
Modellplatte und Oberkasten so @ weit senken können, daß sie sich auf den Unterkosten
fest aufsetzen, sind die Schienen der Fahrbahn r3 innerhalb der Preßsäulen unterteilt
und an Haltern 1q. aufgehängt, die von Doppelhebeln 15 mit Gegengewichten
16 getragen werden. Letztere sind an dem Preßgestell in geeigneter Weise angelenkt.
-
Wird nun die Preßplatte 17 gesenkt, so drückt sie den Sand im Oberkasten
nach unten gegen die Modellplatte und dadurch diese gegen den Sand des unter der
Presse fest auf der Kettenbahn aufliegenden Unterkastens, wobei Oberkasten und Modellplatte
sich zunächst mit dem Fahrgestell senken und dann sich fest aufeinander und auf
den Unterkasten auflegen, wodurch der Sand in beiden Kasten genügend fest gegen
das Modell und die Außenwände gepreßt wird. Nachdem die Preßplatte wieder hochgegangen
ist, werden die Modellplatte und der auf ihr ruhende Oberkasten durch die Gegengewichte
16 von dem Unterkasten aufgehoben, indem die unterteilten Schienen 13 mit dem Fahrgestell
bis auf die Höhe der äußeren Schiene 12 hochgehen. Das Fahrgestell wird nach außen
gezogen und der Oberkasten mittels eines zweiten Schwenkkranes zo von der Modellplatte
angehoben und auf seinen zugehörigen Unterkasten, der inzwischen durch einen weiteren
Hub der Fördervorrichtung hinter die Presse geschleppt wurde und in welchem man
erforderlicherweise Kerne einlegte, aufgesetzt; das Kastenpaar wandert nun absatzweise
mit den Förderketten weiter, wobei das Ausgießen der Form in an sich bekannter Weise
erfolgt. Inzwischen wird das nächste Formkastenpaar mit einer der ersten Modellplatte
gegenüberliegenden zweiten Modellplatte zusammen -unter der Presse fertiggepreßt.
Auf diese Weise tritt keine Unterbrechung der Formarbeit ein, und es können die
Formkastenpaare einander unmittelbar auf der Kettenbahn folgen, indem, während der
eine Former die Preßarbeit ausführt, sein gegenüberstehender zweiter Former den
nächsten Unter- und Oberkasten mit Sand füllt.
-
Sobald ein fertiges ausgegossenes Formkastenpaar am .Ende der Kettenbahn
ankommt, senkt es sich an der Rutschbahn 18 gleitend ab, wobei es durch die Haken
des Unterkastens an dem um die Kettenräder sich herumd:ehenden Gelenkbolzen festgehalten
wird, auf die untere Kettenbahn herunter und wird von der Förderkette schiebend
bis zum vorderen Kettenräderpaar gefördert, wobei es über einen Rost g gleitet,
der über die Achse des vorderen Kettenraclpaares herausragt. Wenn, der betreffende
Gelenkbolzen, an dem der Unterkasten angehängt ist, auf die vorderen Kettenräder
aufgelaufen ist, befindet sich der Unterkasten mit seinem vorderen Ende über Haken
z9, die an Hebeln 2o gelenkig hängen. Diese Hebel 2o sind um die Kettenräderachse
21 schwingbar gelagert und werden von Widerhaken 2a geschwenkt, die von den Kettengelenkbolzen
so weit mitgenommen werden, bis sie, gegen keilförmige Anläufe 23 anstoßend, ausgeklinkt
werden. Bei diesem Schwenken der Hebel 2o werden auch Unter- und Oberkasten um den,
zugehörigen Ketten&elenkbolzen hochgeschwenkt. Dabei werden zwei seitliche,
um Achsen drehbar gelagerte Leisten 24 nach außen gedrückt, die nach Vorbeigehen
des Kastenpaares wieder zurückschwingen. Die Formkasten
fallen
dann nach Lösen der Widerhaken 2-a auf diese Leisten 2.4, wobei durch die Erschütterung
die Formkasten sich entleeren.. Sand und Gußstücke werden wegbefördert mittels bekannter
Einrichtungen, und es wandern, die entleerten Formkasten zur Wiederverwendung weiter.
-
Die zu der Anlage nach der Erfindung benutzten Formkasten und Modellplattere
sind in besonderer, hierfür erforderlicher Weise ausgebildet.
-
Die Oberkasten 25 und 26 des Kastenrahmens und ihrer Verbindungsrippen
sind nicht wie die Unterkasten eben, sondern in an sich bekannter Weise schneiderartig
ausgebildet, damit sich zwischen diesen und der Modell- und Preßplatte kein Sand
festsetzen. kann, welcher das dichte Aufeinanderpressen vorgenannter Teile behind?rt.
Die Zentrierung der Kasten gegeneinander erfolgt sehr leicht durch Stifte 27, 27',
die zwischen Rollenpaaren geführt werden, die an den Oberkasten gelagert sind. Dabei
haben die Rollen 28 der einen Seite Rillen 29, zwischen, denen, die Zentrierstifte
27 mit rundem Querschnitt sitzen, während auf der entgegengesetzten Seite die Rollen
3o zylindrisch sind und die Stifte mit Abflachungen des runden Querschnittes dazwischensitzen.
Den Zentrierungsbolzen einen teils runden, teils abgeflachten Querschnitt zu geben,
ist an sich bekannt. Durch diese Maßnahme können sich die Kasten beim Warmwerden
durch das eingegossene Schmelzgut leicht ausdehnen, und der Oberkasten kann bequem
abgehoben und wieder aufgesetzt werden. .
-
Die Modellplatte ist hohl ausgebildet und seitlich mit zwei gleichachsigen
hohlen Zapfen 31 versehen, mit denen sie schwenkbar im Fahrgestell ii gelagert ist.
Einseitig modellierte Formplatten hat man bereits hohl ausgebildet, doppelseitig
modellierte Platten, die wie hier auf der Oberseite das Modell für den Oberkasten,
auf der Unterseite das Modell für den Unterkasten tragen, haben den Vorteil, daß
man in ihrem Hohlraum an sich bekannte Vibratoren, Heizwiderstände, Magnete u. dgl.
unterbringen kann. Letztere dienen zum Festhalten der hängenden Kernstützen für
den Unterkasten oder zum Halten von Schrauben u. dgl., die eingegossen werden sollen.
Die Zuführung der nötigen Luftleitungen und Stromkabel erfolgt durch die hohlen.
Drehzapfen.
-
Es soll sodann noch darauf hingewiesen werden, daß an, Stelle der
Kettenförderung auch ein zweckdienlich eingerichteter Wandertisch bekannter Bauart
verwendet werden könnte.