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Furniermessermaschine Bei dem Herstellen von Furnieren mit Hilfe von
Furniermessermaschinen wurden bisher die einzelnen Blätter nach Beendigung des Schnittes
von den beiden die Maschine bedienenden Arbeitern von Hand aus .der Maschine herausgenommen
und aufgestapelt. Diese Art des Abnehmens der Furnierblätter ist nur möglich, wenn
jeweils bei beendetem Schnitt genügend Zeit am Hubende der Maschine zur Verfügung
steht, um die zwischen dem Druckbalken und dem Messerbalken liegenden Blätter zu
fassen und, ohne sie zu zerreißen, über den Druckbalken hinweg nach vorn zu heben
und abzulegen. Bei zahlreichen Holzarten, besonders bei wertvollen Edelfurnieren,
zu deren Erzeugung die Messermaschinen vorteilhaft verwendet werden, ist die Abnahme
dadurch erschwert, daB dünne Furniere dazu neigen, sich zwischen Messer und Druckbalken
während des Schnittes zu rollen.
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Bei den Messermaschinen bekannter Bauart mit Zahnstangen- oder anderen
Antrieben sollen nicht über zehn Blätter in der Minute erzeugt werden können; es
standen den Arbeitern also mindestens 6 Sekunden für das Herausnehmen und Ablegen
zur Verfügung. Diese Zeit reichte auch noch zum Beobachten des Stammes aus, so daB
der Arbeiter den Messerschlitten anhalten konnte, wenn er im Stamm einen störenden
Fremdkörper feststellte.
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Die Einführung des ölhydraulischen Antriebes für Furniermesserm.aschinen
hat nun zu einer wesentlichen Steigerung der Schnittzahl, und zwar. auf zwölf Schnitte
und mehr in der Minute geführt. Damit ist die dem Arbeiter zur Verfügung stehende
Zeit bei jedem Schnitt für das Herausnehmen und Ablegen der gemesslerten Furniere
und für die Stammbeobachtung auf 5 Sekunden und darunter gesunken. Diese reichen
nicht mehr aus, um mit der Hand die Furniere mit der erforderlichen Sorgfalt aus
.der Maschine zu entnehmen, besonders dann nicht, wenn sie vor ,dem Ablegen geprüft
und deshalb z. B. gegen eine Lichtquelle gehalten werden müssen. Auch reicht diese
Zeit insbesondere zum Beobachten des Stammes nicht aus. Bei noch größerer Schnittzahl
(bis zu 25 Schnitt Min.) wird die Abnahme mit der Hand auch bei unempfindlichen
Furnieren sehr erschwert oder sogar unmöglich, -weil die für jeden Schnitt verbleibende
Zeit außerordentlich kurz ist und die Körperkräfte eines Arbeiters im Dauerbetrieb
nicht ausreichen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Fördervorrichtung an einer Furniermesserrnaschine,
durch welche die gemesserten Furnierblätter selbsttätig aus der Maschine fortlaufend
herausbefördert
werden, wobei sie zum Zwecke der Kontrolle beispielsweise unter ,einer Lichtquelle
o. dgl. hindurchgeführt werden können und bis zu. .einer Ablagevorrichtung wandern.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise
veranschaulicht, und zwar zeigen: Fig. i .eine Furniermessermaschine mit der Fördervorrichtung
in Seitenansicht; Fig. 2 dieselbe in Aufsicht; Fig. 3 die auf den beweglichen Teilen
der Messermaschine mit denselben hin und her gehende Fördervorrichtung in größerem
Maßstabe; Fig. 4 und 5 den Antrieb der Welle 2o für die Fön dervörrichtung.
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Die Wirkungsweise der Fördervorrichtung ist folgende: Auf :den Seitenständern
i werden die Supporte a, welche den Druckbalken 3 und den Messerbalken q: tragen,
in üblicher Weise durch Zahnstangenantrieb, Kurbeltrieb oder ölhydraulischen Antrieb
hin und her bewegt. In Pfeilrichtung wird! der Schnitt ausgeführt, also vorn dem
auf dem Tisch 5 befestigten Stamm 6 wird :durch das Messer 7 ein Furnierblatt bestimmter
Dicke abgeschnitten. Das Blatt' wird durch den von der Druckleiste 8 und dem Messer
7 gebildeten. Spalt in den freien Raum zwischen dem Druckbalken 3 und dem Messerbalken
4 geschoben. Durch die Führungen 9 und io wird es geleitet, bis es von den Förderbändern
i i und 12 erfaßt wird, .die je nach der Schnittlänge der Maschine in genügender
Anzahl und in angemessenen Abständen voneinander gebracht sind. i i und 12 sind
endlose Förderbänder, von denen i i das treibende Band ist, wiederum getrieben durch
.die Rolle 13 und geführt über die Leitrollen 14, 15 und 16. Der zwangsläufige Antrieb
der Rollen wird weiter unten besonders beschrieben. Das Förderband 12 liegt bei
der Rolle 13 auf Band i i und wird durch--dasselbe mitgenommen, so daß es in Pfeilrichtung'
(Fi.g. i) über die Rollen 17, 18 und i9 getrieben wird. -Auf dem Messerbalken 4
sind die Rollenböcke 52 verschiebbar angeordnet. Sie tragen die Leitrollen 18 und
i9 und den um Bolzen 54 pendelnden Kniehebel 53, an dessen unterem Ende die Rolle
17 gelagert ist. Eine Druckfeder 55, die durch .die Stellschraube 56 eingestellt
wird, drückt .den Kniehebel 53 so weit herunter, daß die Rolle 17 oder das Förderband
12 gegen das Förderband i i mit genügender, der Furnierstärke entsprechender Kraft
gedrückt wird, um das Furnierblatt herauszubefördern.
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Die Geschwindigkeit der Bänder ist .gleich groß und der Vorschubgeschwindigkeit
des Messers genau angepaßt. Die Welle 2o, auf welcher die Rollen 13 axial verschiebbar
angeordnet sind, wird .durch eine entsprechende Verbindung von Rädern oder Ketten
getrieben (Fig. 4), die wiederum ihre Bewegung von einer Zahnstange 62 ableiten,
die mit dem Seitenständer i fest verbunden ist. Die dem Furnierblatt zugekehrte
Seite des Förderbandes ii (Fig. 3) hat die gleiche Geschwindigkeit wie .das Furnierblatt
selbst, so daß Zerrungen und ein Zerreißen des Furnierblatts nicht möglich sind.
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INUachdem nun die Förderbänder ii und 12 bei den einstellbaren Rollen
14 und 17 das Furnierblatt gefaßt haben, wird es bis zum Ende .der Schnittbewegung
zwischen den Bändern fortbewegt und über die Rolle 13 geleitet.
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Setzt der Rücklauf .des Messers ein, so dürfen die Förderbänder durch
die umgekehrte Bewegungsrichtung nicht in Bewegung gesetzt werden, da sonst das
Furnierblatt wieder gegen den, Stamm gedrückt würde. Um dies zu vermeiden, ist eine
Kupplung 22 und 23 (Fig. 5) auf der Welle 2o vorgesehen. Die Kupplungshälfte 22
ist mit der Welle 2o fest verbunden, während 23 auf der Welle 59 axial verschiebbar
ist. Es ist in diesem Falle, da eine ölhydraulisch betriebene Messermaschine angenommen
wurde, das Ein- und Ausschalten der Kupplung abhängig vom Öldruck im Zylinder vorgesehen.
Der Kupplungshebel 24 ist mit .der Kolbenstange ,des Kolbens 25 verbunden; zier
sich im Zylinder z6 bewegen kann.
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Beim Vorlauf der Maschine, also beim Schnitt, ist .der größere Öldruck,
vom Bedienungsstande aus .gesehen, in der Vorderseite des Antriebszylinders; .dieser
ist mit dem Rohr 27 verbunden, das in den Zylinder 26 mündet. Der Kolben 25 wird
nach der anderen Seite (Pfeilrichtung »Ein« in Fig. 5) gedrückt und damit .die Kupplungshälfte
23 gegen 22 gepreßt. Setzt der Rücklauf ein, so entsteht der 'höhere Öldruck im
Antriebszylinder auf seiner -Rückseite, somit auch im Rohr 28, das mit .diesem direkt
verbunden ist. Durch den Öldruck wird der Kolben 25 zurückgedrückt (Pfeilrichtung
»aus« in Fig.5) und die Kupplung - gelöst. Der Vorgang wiederholt sich bei jedem
Hubwechsel. Das zwischen den Förderbändern liegende Furnierblatt wird nach jedem
Schnitt nur so lange gefördert, als das Messer vorläuft; es erreicht also die Leitrolle
16 noch nicht. Bei dem .nächsten Vorlauf wird das Befördern des Fu.rnierblättes
schon vor Beginn des Schnittes, .also während des Leerlaufes, fortgesetzt, und für
das nächste anfallende Furnierblatt ist der Weg frei.
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Bei- Messermaschinen mit Zahnstangen-oder
anderen
mechanischen Antrieben wird das Ein- und Ausrücken der Kupplung am jeweiligen Hubende
mechanisch oder elektrisch erreicht, so daß auch in dem Falle die Welle 2o nur beim
Vorlauf des Messers gedreht wird.
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Das Förderband 12 wird über die Rolle 18 umgeleitet, während das Band
i i das Furnierblatt weiterführt bis zur Rolle 16. Um ein Krümmen oder Wölben des
Furnierblattes auf der Strecke zwischen den Rollen 18 und 16 zu verhindern, ist
eine Führungsleiste 29 vorgesehen, die um die Achse der Rolle 18 beweglich: ist.
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Bei .großer Schnittzahl, also entsprechend kurzer Umkehrzeit, ist
es den beiden Bedienungsleuten unmöglich, :die einzelnen Furnierblätter zu prüfen
und vom Förderband ii abzunehmen (Fig. 3), da :die bisher beschriebene Vorrichtung
mit dem Messer- und Druckbalken hin und her geht.
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Um diese Zeit zu gewinnen und gleichzeitig das Furnierblatt beispielsweise
durchleuchten oder sonst prüfen zu können, ist eine weitere Vorrichtung geschaffen
worden (Fig. i und 2), welche das Blatt von dem Förderband i i abnimmt und weiterfördert.
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In den Ständern 3o und 31 zu beiden Seiten der Maschine sind die Wellen
35, 36 und 38 gelagert, auf welchen die Rollen 32, 33 und 37 aufgefedert, aber axial
verschiebbar angebracht sind. Die Welle 35 wird über ein entsprechendes Vorgelege
von einem Elektxoinotor oder einer analeren Kraftquelle angetrieben. Über die Rollen
32 und 33 läuft das Förderband 34, dessen unteres Trum in Richtnilg des ankommenden
Furnierblattes läuft. Das untere Förderband 41 läuft über die Rollen 37 und' 39.
Rolle 37 wird durch entsprechende Zahnräder mit der Rolle 32 in gleicher
Geschwindigkeit getrieben, so daß auch die Geschwindigkeiten der Förderbänder 34
und 41 gleich groß und durch Regulieren am Antrieb der Welle 35 der jeweiligen Schnittzahl
angepaßt sind. Die Zapfen 43 der Rollen 39 sind in Kniehebeln 42 gelagert, die wiederum
auf der Welle 43 radial fest, aber axial verschiebbar angebracht sind.
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Das andere Ende des Kniehebels 42 ist bei der als Beispiel angenommenen
ölhydraulisch getriebenen Messermaschine durch das Gelenk 44 mit der Kolbenstange
des Kolbens 45, der in dem Zylinder 46 gleitet, verbunden.
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Das Rohr 47 leitet das (51 der Rücklaufseite der Pumpe hinter .den
Kolben, so daß derselbe nur beim Rücklauf des Messers den Kniellebel 42 über das
Gelenk 44 vordrückt und clamit denselben an der Rolle 39 hebt. Durch einen am Ständer
3o befindlichen einstellbaren Anschlag 48 wird der Hub des Kniehebels begrenzt.
Bei Messermaschinen, die durch Zahnstangen o. dgl. angetrieben werden, erfolgt das
Steuern des Kniehebels 42 am Ende des Vorlaufs auf mechanischem oder elektrischem
Wege, beispielsweise durch Magneten.
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In der in Fig. i gezeichneten Stellung ist die Maschine noch im Vorlauf,
der Kniehebel 42 ist nach unten geneigt, d. h. der Zwischenraum zwischen den treibenden
Trums der Förderbänder 34 und 41 ist größer als die Dicke des gemesserten Furnierblattes.
Das auf dem Förderband i i liegende, im Augenblick noch nach vorn geförderte Furnierblatt
wird bei weiterer Vorwärtsbewegung der Supporte 2 in den Schlitz zwischen Band 34
und 41 eingeführt. Ist das Hubende erreicht und der Rücklauf setzt ein, so steigt
der Druck im Rohr 47, der Kolben 45 wird vorgetrieben, der Kniehebel 42 und damit
,die Rollen 39 an ihren Zapfen 4o gehoben und das Furnierblatt von den Rollen 33
und 39 oder den Förderbändern 34 und 41 erfaßt und weitergefördert. Oberhalb der
Förderbänder 34 und 41 können beispielsweiseLampen zum Durchleuchten des Blatts
angebracht werden, so daß die Arbeiter es auf seine Beschaffenheit während des Weges
von der Rolle 36 zur Rolle 35 prüfen und beobachten können.
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Für das Abnehmen der Furnierblätter von dem Tisch 49 am Ende des Transportes
und für die Stammbeobachtung ist jetzt genügend Zeit vorhanden, da i. die Herausnahme
von Hand aus der Maschine selbst wegfällt und 2. die Prüfung während des Anfallens
der Furni.erblätter geschehen kann, 3. der Weg vor dem Tisch bis zum Furnierwagen
gering ist.
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In Fig. 3 bis 5 sind Einzelheiten noch einmal in größerem Maßstab
dargestellt.
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Die Leitrollen 14, 15 und 16 werden durch die Lagerböcke
50 getragen, die auf dem Druckbalken 3 in der Längs- und Querrichtung verschiebbar
befestigt sind.
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Die Welle 2o, welche die Antriebsrollen 13 trägt, ist an beiden Enden
des Druckbalkens in den Lagern 57 (Fig. 4 und 5) gelagert. An der einen Seite der
Maschine erfolgt der Antrieb; in .diesem Falle :durch eine Kette. Der tim das Lager
57 schwenkbare Arm 63 trägt am unteren Ende einen Zapfen, auf dem ein Kettenrad
61 und -ein Zahnrad 64 laufen. Das letztere kämmt in eine Zahnstange 62, die an
dem Seitenständer i befestigt ist. Wälzt sich das Rad 64 auf der Zahnstange bei
Bewegung der Supporte 2 ab, so wird die Bewegung durch die Kette 6o auf das Rad
58, welches die gleiche Zähnezahl wie 61 hat, übertragen. Das Rad 58 ist fest verbunden
mit einer Welle 59, auf der am unteren Endie die Kupplungshälfte 23 verschiebbar
angebracht ist.
In zwei Lagerarmen des Lagerbockes 57 läuft die
Welle 2o, auf welcher die Rollen 13 verschiebbar sitzen.
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Die Kupplung wirkt, wie oben beschrieben. Die Förderbänder i i, 12
verlaufen senkrecht zur Schräglage .des Messers, da sich das Furnierblatt als Kegelmantel
abrollt.