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Gewindegrenzlehre mit verstellbaren Backen Die Erfindung betrifft
eine Gewindegrenzlehre mit verstellbaren Backen, welche die Gewinderollen für die
Gut- und Ausschußseite tragen. Bei solchen Lehren mit einstellbaren Backen und Rollen
wurden für jede Durchmessergröße noch zwei Gewindeeinstelllehren benötigt, nach
denen die Rachenlehre auf Gut- und Ausschußmaß ein- oder nachgestellt werden mußte.
Es sind auch Gewindegrenzlehren bekannt, bei denen man durch Verstellen des Lehrkörpers
auf- verschiedene Durchmesser einstellen kann. Hier besteht der Nachteil, daß man
zum Einstellen auf andere Durchmesser zweierlei Gewindeeinstellehren benötigt, um
»Gut« und »Ausschuß« an den Gewinderollen einstellen zu können.
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Es ist auch eine Gewindegrenzlehre mit einstellbaren Backen bekanntgeworden,
die außer den Gewinderollen für die Gut- und Ausschußseite je einen festeingepreßten
Anschlag für die einzulegendenEndmaße tragen; bei diesen Lehren kann man zwar das
Gut-und Ausschußmaß mittels einer einzigen Gewindeeinstellehre nacheinander einjustieren,
aber hierzu werden zwei um den Toleranzwert voneinander verschiedene Endmaße oder
auch besondere Endmaßkombinationen benötigt, .die in zwei getrennten Arbeitsgängen
nacheinander eingelegt werden müssen. Abgesehen von der Umständlichkeit und zeitlichen
Belastung einer derartigen Prüfung liegen darin auch erhöhte Fehlerquellen und große
Meßungenauigkeiten. Da bei der zuletzt als bekannt erwähnten Lehre die beiden Anschläge
oder Ambosse fest eingespannt sind, also in einer dauernd unveränderlichen Relativlage
zu den Meßarmen des Gerätes stehen, so ergibt sich der Nachteil, daß an jeder der
beiden Meßstellen (Gut und Ausschuß) eine Meßrolle einstellbar ausgeführt sein muß,
wodurch wiederum die Handhabung erschwert und mit neuen Fehlerquellen behaftet wird.
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Die den bekannten Lehren anhaftenden Nachteile werden erfindungsgemäß
dadurch vermieden, daß der Anschlag (Amboß) an der einen Backe als ein Toleranzstempel,
zweckmäßig auswechselbar, ausgebildet ist, dessen Maßunterschied derDifferenz von
Gut-und Ausschußmaß entspricht.
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Hierdurch können das Gut- und Ausschußmaß der Gewindelehre mittels
einer einzigen Gewindeeinstellehre unter Verwendung eines einzigen Endmaßes eingestellt
werden. Weiterhin ist es möglich, bei allen vier Gewinderollen der Grenzlehre mit
der Einstellbarkeit einer einzigen Rolle auszukommen, während die zwei Meßrollen
der Ausschußseite fest sein können, denn das Einjustieren dieses Rollenpaares, d.
h. ihres gegenseitigen Abstandes gegenüber der Anschlagweite, läßt sich sehr rasch,
leicht und fehlerfrei durch Drehung des einen Anschlages in seinem zugehörigen Muttergewinde
verwirklichen. Die Auswechselbarkeit der Anschläge verbürgt außerdem die mühelose
Anwendung .derLehre für diejenige Toleranz, die gerade verlangt
wird.
Außerdem kann beim Erfindungsgegenstand mühelos eine Betrachtung des zu prüfenden
Werkstückes oder Anlage der Gewindeeinstellehre gegenüber denMeßrollen im Licht
erfolgen, wodurch in erhöhtem Maße die Zuverlässigkeit der Prüfung verbürgt ist.
Weiterhin ersetzt der Erfindungsgegenstand wegen seiner Verstellbarkeit in einen
größeren Bereich eine Anzahl von Gewindelehren und zum Einstellen, auf einen bestimmten
Gewindedurchmesser erfordert er nur die in allen Betrieben vorhandenen ,glatten
Endmaße; während des Gebrauchs der Lehren sind die Einstellmaße herausgenommen und
so anderweitig verfügbar.
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Zur Erläuterung der Erfindung ist einAusführungsbeispiel auf der Zeichnung
dargestellt, und zwar stellen Abb. i bis 3 ein Ausführungsbeispiel einer am Rücken
in größerem Bereich verstellbaren Grenzgewinderachenlehre in Seitenansicht, Grundriß
und Vorderansicht dar.
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Die Führung zum Verschieben kann beliebig ausgebildet sein, im Ausführungsbeispiel
ist sie eine Schwalbenschwanzführung S1, S2. Die Sehrauben K dienen zum Feststellen
der Führung. In den Armen oder Backen A1 und A2 sind Gewindemeßrollen R gelagert.
Das vordere Rollenpaar stellt das Gutmaß, das hintere Rollenpaar das Ausschußmaß
dar. - Eine der Gutmeßrollen .ist in ihrer Lagerung gegenüber der anderen Gutmeßrolle
durch eine Exzenterbüchse B verstellbar. Durch Verschieben derLehrenbacken können
die Rollenabstände in weiten Grenzen verändert werden. Hinter den Meßrollen befindet
sich je ein Amboß oder Anschlag TD und C. Der Amboß C ist verstellbar, während der
ihm gegenüberliegende Amboß mit den Stufen T für Ausschußmaß und
D für Gutmaß nicht nachstellbar ist. Der Amboß T, D selbst kann auswechselbar
sein. Statt einer Toleranzstufe können in .diesem Amboß auch- mehrere Toleranzstufen
untergebracht sein; auch können statt dessen mehrere nicht gestufte Ambosse verschiedener
Höhenlage angeordnet sein.
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Die Lagerung .der Meßrollen kann beliebig j sein, auch können an Stelle
der Meßrollen andere Gewindemeßstücke; z. B. Gewindemeßkämme, treten.
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Der Einstellvorgang ist wie folgt: Die hintenliegendenAusschußrollen
werden mittels einer Gutgewindeeinstellehre durch Verschieben .des Rachenrückens
eingestellt und die Schrauben K (Abb. a) festgeklemmt. Dann wird ein Endmaß, das
gleich dem Gewindenenndurchmesser,der verwendeten Gutgewindeeinstellehre ist, zwischen
Amboß T und C gebracht, Amboß C so lange, bis das Endmaß richtig paßt, verstellt
und festgestellt. Hierauf werden die Schrauben K gelöst, das Endmaß zwischen Amboß
C und D gebracht und die Schrauben K wieder festgezogen. Das Ausschußmaß ist nun
eingestellt. Nun werden die vorn liegenden Gutrollen mittels der Gutgewindeeinstellehre
unter Benützung der Exzenterbüchse B auf das Gutmaß eingestellt. Das Endmaß ist
hierbei aus der Lehre entfernt.
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Dieser Einstellvorgang ist nur einmal notwendig, um die Toleranz einzustellen
und ist möglichst schon bei :der Herstellung der Lehren vorzunehmen. Ist dieToleranz
eingestellt, so kann die Gewindelehre auf jeden beliebigen Nenngewindedurchmesser
des Meßbereiches umgestellt werden, indem nach Lösen der Schrauben K nur ein Endmaß,
das gleich dem gewünschten Gewindenenndurchmesser ist, zwischen Amboß C und D gebracht
und die Lehre amRücken entsprechend verschoben wird. Nach Festziehen der SchraubeRK
wird das Endmaß herausgenommen und die Einstellung des Gut- und des Ausschußrnaßes
ist gleichzeitig beendet.